25. September 2014

Aus für Bobic – 2:2 in Dortmund

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , , , – Franky @ 18:20

Gestern stand mal wieder eines der Saison-Highlights an. Flutlichtspiel im Westfalenstadion in Dortmund, wo natürlich sofort Erinnerungen an das 4:4 vor ein paar Jahren wach werden. Für mich keine Frage, obwohl unter der Woche, dabei sein zu wollen und zwei Urlaubstage dafür zu „opfern“. Dortmund ist für mich nicht nur wegen des größten Stadions Deutschlands mit der schwarz-gelben Wand ein gern bereistes Auswärtsspiel.
Mir gefällt’s einfach dort, wo man sich im Biergarten des Stadions Rote Erde unters schwarz-gelbe Volk mischen und das eine oder andere Bier mit BVB-Fans trinken kann, ohne dass einem feindselige Stimmung entgegenschlägt. Bei den Gesprächen mit den Dortmundern waren auch viele aufmunternde Worte dabei und, in Anbetracht dessen, dass sie die Auftritte der Brustringträger nicht jede Woche leidvoll mit ansehen müssen, die Meinung, dass unsere Qualität viel zu hoch wäre, um den Gang in die zweite Liga antreten zu müssen. Da musste dann schon das schwäbische Korrektiv eingreifen, indem wir unsere realistische Sicht der Dinge vertraten, nämlich, dass wir uns in dieser Saison tatsächlich ernsthafte Sorgen machen, weil einfach zu viel im Argen liegt.
Bereits zu Beginn unserer Busfahrt machte die Meldung die Runde, die Trennung von Sport-Vorstand Fredi Bobic sei beschlossene Sache und dass man diesen Schritt spätestens bis zur Winterpause vollzogen haben möchte. Dies war natürlich schnell Gesprächsthema Nummer eins und fast minütlich waren aktuellere Wasserstandsmeldungen zu erfahren, bis die Meldungen dahingehend lauteten, Fredi Bobic wäre mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Die offizielle Bestätigung des VfB schließlich ließ bis kurz vor Spielbeginn auf sich warten. Der VfB dementiert zwar so lautende Meldungen, die Entlassung Bobic‘ wäre ihm am Telefon mitgeteilt worden, dennoch fällt kein gutes Licht auf die Art und Weise der Trennung. Ob jetzt am Telefon oder ob Bobic bereits in Dortmund verweilte und man ihn von dort zurück nach Stuttgart zitierte um ihm den Sachverhalt persönlich zu vermitteln macht für mich keinen Unterschied. Wurde von Vereins-Seite der Zeitpunkt der Veröffentlichung des offenen Briefs vom Commando Cannstatt angeprangert, kann man auch hier über die Richtigkeit des Zeitpunkts der Kündigung kritisieren.
Hätte der Verein konsequent gehandelt, hätte die Trennung auf der Klausurtagung im Dezember 2013 beschlossen werden und entweder nach Ende der Vorrunde, spätestens aber nach Saisonende 2013/2014 vollzogen werden müssen. Dass sich Bobic, spätestens seit der Vertragsverlängerung und (ebenfalls zu spät erfolgter) Beurlaubung von Bruno Labbadia heftigster Kritik ausgesetzt sah, war hinlänglich bekannt. Dass Bobic von sich aus nach Ende der letzten Saison seinen Rücktritt angeboten hat, ist ebenfalls Tatsache. Weshalb der Verein dieses „Angebot“ nicht angenommen hat und einen Schnitt vollzogen hat, verstehe ich wieder einmal nicht. Unser Aufsichtsrat und unsere Vorstandschaft vermittelt mehr und mehr den Eindruck, wie ein Politiker die Probleme auszusitzen und erst wenn das Volk aufmuckt und die Situation zu eskalieren droht, Konsequenzen zu ziehen, um in erster Linie ihren eigenen Allerwertesten zu retten. Präsident Wahler, der wie Bobic Zielscheibe der Proteste rund um das Hoffenheim-Spiel war, kroch erst jetzt, notgedrungen, aus seinem Schneckenhaus, um, so offiziell, weiteren Schaden vom Verein abzuwenden, bzw. inoffiziell, sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen. Fredi Bobic tut einem in dieser Posse schon fast Leid und es wächst in mir der Eindruck, dass Bobic in diesem Ränkespiel „nur“ das Bauernopfer ist.
Natürlich habe ich in letzter Zeit oft genug aufgezählt, was ich Bobic vorwerfe, in Bezug auf schlechtes wirtschaften mit den knappen Mitteln, mangelnder Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Dünnhäutigkeit, in gewisser Weise auch Arroganz. Ihn hier, wohlgemerkt zu diesem Zeitpunkt, zum Sündenbock abzustempeln, das hat er in dieser Form jedoch nicht verdient. Präsident Wahler und sein Gefolge haben in der Sommerpause ihren Job nicht gemacht, eine Trennung vom Sportdirektor zu diesem Zeitpunkt jetzt, macht wenig Sinn und sieht nach Aktionismus aus, da die Transfers getätigt sind, der Kader (für die Vorrunde) unumstößlich feststeht.
Bei einer früheren Demission hätte man sich ja um die tollsten Kandidaten bemühen können, auch solche, die bereits bei anderen Vereinen vertraglich gebunden sind. Auch Manager und Sportdirektoren lassen sich mittlerweile Ausstiegsklauseln für besondere Umstände in den Vertrag schreiben, so dass zumindest nichts unmöglich gewesen wäre. Jetzt aber, mitten in der Saison, würde nur ein einfältiger und charakterlich bedenklicher Manager, der bei einem anderen Verein in Lohn und Brot steht, diesen im Stich lassen und das nächstbeste Angebot annehmen. Hier ist fast nur zu hoffen, dass der VfB bei diesen Abwerbeversuchen erfolglos bleibt!
Jetzt einen Top-Mann zu bekommen, halte ich für äußerst unrealistisch. Ich hoffe, der VfB setzt hier keinen Schnellschuss, klappert einen nach dem anderen ab und hat bei Nummer elf oder zwölf vielleicht „Erfolg“. Die Interimslösung mit Armin Veh (Kaderplanung) und Jochen Schneider (das kaufmännische und Vertragsangelegenheiten) sollte meiner Meinung nach nicht nur eine kurzfristige sondern möglichst eine bis zum Saisonende werden. Würde Veh tatsächlich mittel- oder langfristig den Posten des Sportdirektors anstreben und der VfB Thomas Tuchel für die nächste Saison als Cheftrainer gewinnen können, wäre dies für mich im Moment die vielversprechendste Möglichkeit. Bei Armin Veh weiß man, was man an ihm hat und Thomas Tuchel ist ein ausgewiesener Fachmann, den man aber nicht mit falschen Versprechungen locken dürfte. Ob er, nach Jürgen Klopp der derzeit wohl zweitbegehrteste deutsche Fußballlehrer, jedoch an dieser schwierigen Aufgabe in einem brodelndem Umfeld interessiert wäre oder nicht doch lieber nach Schalke oder sonst einem ambitionierten Verein geht, der kurzfristig bessere Perspektiven böte, vermag ich nicht zu beurteilen. Er ist beim VfB „groß geworden“ als Trainer, hat durchaus noch ein Herz für den VfB, mag die Stadt, doch, ob diese emotionalen Kriterien den Ausschlag geben oder nicht doch die monetären, da habe ich meine Zweifel. Für mich wäre das die 1a-Lösung, da Tuchel ähnlich bekloppt ist wie Jürgen Klopp und es mit ihm nie langweilig werden würde. Ein Freigeist, der Mannschaft und Öffentlichkeit immer mal wieder mit neuen Ideen überraschen oder auch wachrütteln würde.
Von Leuten, die derzeit auch kolportiert werden, wie Todt und Zeyer, halte ich zunächst einmal überhaupt nichts. Todt, finde ich, hat noch keine großen Spuren im Manager-Business hinterlassen. Das einzige Kriterium, das ich mir vorstellen kann, das ihn möglicherweise (ein mögliches Interesse an ihm wird/ wurde vom VfB ja sowieso nicht bestätigt) zum VfB-Manager befähigen soll, ist wohl, dass er schon einmal, wenn auch ohne nachhaltigen Erfolg, seine Schuhe für den VfB geschnürt hat. Ihn jetzt aus dem KSC herauszubrechen, bei aller Feindschaft, hielte ich nicht für die feine englische Art. Auch Zeyer, ein Mann mit, wenn auch kurzer, VfB-Vergangenheit, mag bei den Kickers einen guten Job machen, was ihn aber nicht unbedingt automatisch zu einem guten VfB-Manager werden lassen würde. Auch er soll bei den Kickers bleiben. Ich gönne ihnen sogar den Aufstieg in die 2. Liga, mit Zeyer, da ich noch zum älteren Schlag gehöre und die Zeiten klasse fand, als beide (großen) Stuttgarter Vereine ihren festen Platz im bezahlten Fußball hatten.
Einen Mann wie Jens Lehmann zu holen, wie zuvor Heldt und Bobic, der keinerlei Erfahrung auf diesem Terrain vorzuweisen hat, birgt ein großes Risiko, auch wenn ich Jens Lehmann mag und schätze. Da aber dieses Mal der Schuss wirklich sitzen muss, um nicht endgültig ins finanzielle Fiasko zu stürzen, wäre mir persönlich dieses Risiko zum jetzigen Zeitpunkt zu groß.
Fredi Bobic ist also nun endgültig Geschichte beim VfB. Ich mochte ihn als Spieler und werde es nie vergessen, wie er 1994 wie Phönix aus der Asche kam und in seinen ersten fünf Bundesligaspielen auf Anhieb traf. Er war Teil des magischen Dreiecks und wurde mit dem VfB Pokalsieger. Eine unvergesslich schöne Zeit mit begeisterndem Offensivfußball. Leider erlag er 1999 dem Lockruf des Geldes und wechselte zum gestrigen Gegner Borussia Dortmund. So weit her war es also auch nicht mit dem VfB-Herz. Dennoch, als Spieler habe ich ihn in guter Erinnerung, jetzt als Manager leider weniger. Aus seiner Manager-Zeit bleibt bei mir eher haften, dass er sehr dünnhäutig auf Kritik reagiert und alle, die anderer Meinung sind als er, als Ahnungslose abtut. Als starker Mann hätte er der Öffentlichkeit gegenüber ehrlicher auftreten müssen, bspw. wenn er unterirdische Kicks schöngeredet und jede Kritik darüber harsch abgeschmettert hat.
Spieler- und Managerkarriere zusammengefasst möchte ich ihm danken für seine Zeit beim VfB und nehme es ihm auch ab, dass er stets bemüht war, zum Wohle des Vereins zu handeln. Für die Zukunft wünsche ich ihm alles Gute!
So drohte, das Spiel im Westfalenstadion fast in den Hintergrund zu geraten, was natürlich diesem Highlight nicht gerecht sein würde. Da wir ohne nennenswerten Stau die gut 430 Kilometer von ES-Berkheim nach Dortmund hinter uns brachten, erreichten wir schon gegen 17.30 Uhr den Gästebusparkplatz unweit des Stadions. Noch kurz ein Wulle am Bus geschnappt und schon machten wir uns auf den Weg zum Stadion Rote Erde. Leider setzte just in dem Moment, als wir dort waren, heftiger Regen ein, so dass wir unterm Dach eines Bierrundells eng zusammenrückten, mit einigen BVBlern die Situationen unserer beiden Vereine erörterten und das eine oder andere Bierchen zusammen tranken. Gegen 19.30 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung des Stadions, das sich ja nur etwa 100-200 Meter Entfernung, je nachdem welchen Eingang man nehmen muss, erstreckt. Immer wieder beeindruckend, wenn man vor diesem Betonklotz steht, und sich an die 80er-Jahre zurückerinnert, als gerade Mal halb so viele Zuschauer ins Stadion passten. Trotz großer Menschenmassen vor „unserem“ Eingang ging es sehr zügig voran, so dass wir kaum 5 Minuten später bereits das Drehkreuz passiert hatten. Ich liebe es, wie professionell und unkompliziert die Einlasskontrollen bei „großen“ Vereinen mit viel Bundesligaerfahrung (meistens) ablaufen, ganz im Gegensatz zu Emporkömmlingen wie Mainz, Augsburg und Hoffenheim, die sich selbst am Eingang noch besonders profilieren müssen. So hatte ich keinerlei Probleme mit meiner Bridge-Kamera und der Fußballabend konnte beginnen. Ich hatte dieses Mal meinen Platz auf der Nord-Ost-Tribüne, Reihe 1, also schrägversetzt zu unserem Block mit einer herausragenden Sicht auf den Fanblock und aufs Spielfeld. Jedes Mal aufs Neue, wenn ich diesen Fußballtempel betrete, kribbelt es. Tolles Stadion, tolle Atmosphäre und einfach beeindruckend, wenn 80.000 Leute Stimmung machen. Spätestens nach der schwarz-gelben Schalparade zu YNWA gibt es schon mal einen Anflug von Gänsehaut.
Ich habe schon Bewunderung für den BVB übrig, mag deren Stil Fußball zu zelebrieren und ich mag Jürgen Klopp, der Dortmund zu dem gemacht hat, was es derzeit ist. Nämlich eine Hausnummer im deutschen und europäischen Fußball und DER Bayern-Jäger Nummer 1. Daher drücke ich ihnen im Kampf gegen die Bayern stets die Daumen und tat das auch beim CL-Finale im Wembley-Stadion, was ja leider bekanntlich nichts nutzte. Im direkten Duell aber, selbstredend, bin ich VfBler durch und durch und kenne keine Freunde, wenn das Spiel mal begonnen hat.
Die Vorzeichen waren so, dass beide Teams stark ersatzgeschwächt antreten mussten, den BVB hat es, wie so oft in letzter Zeit, aber härter erwischt, fallen dort doch immer wieder reihenweise hochkarätige Leistungsträger aus. Dennoch fällt es dem BVB leichter, seine Ausfälle zu kompensieren, weil der Kader qualitativ hochwertig und üppig ist. In den Gesprächen vor dem Spiel meinte ein Dortmunder, „Dortmund ist immer Dortmund. Egal wer ausfällt und dafür rein kommt, das Spiel des BVB ändert sich dadurch nicht“, womit er Recht behalten sollte. Dieses brutale Pressing, dieses bekämpfen des Gegners über 90 Minuten, dieses laufintensive Spiel, die klar verteilten Aufgaben auf dem Platz, sind es, die Dortmund eine klare Identität geben. Beim VfB hingegen, weiß man nicht so recht, ob es sich um eine Schwächung handelt, wenn der eine oder andere Spieler passen muss.
Ob die Personalie Bobic Einfluss auf die Leistung auf dem Platz gehabt hat, wage ich zu bezweifeln. Die Spielvorbereitung obliegt dem Trainer Armin Veh und oblag ihm hoffentlich auch in der Vergangenheit. Die Aufstellung ließ vermuten, dass der VfB sein Heil vorwiegend in der Defensive suchen würde. Ist ja auch durchaus vernünftig in Dortmund, dass man, zumal, wenn man als Tabellenletzter anreist, zunächst einmal auf Absicherung bedacht ist.
So durfte im Vergleich zum Hoffenheim-Spiel unser WM-Fahrer Carlos Gruezo für den formschwachen Martin Harnik die Doppel-Sechs neben Oriel Romeu bilden. Diese Maßnahme erwies sich als Volltreffer, besticht Gruezo doch durch ein vorzügliches Spiel gegen den Ball und ist technisch versiert genug, den Ball nach einer Balleroberung nicht gleich wieder zu verlieren.
Insgesamt war die Raumaufteilung eine bessere als zuletzt, so dass Dortmund große Mühe hatte, ins Spiel zu finden und unser Tor zu gefährden. Außer dem Lattentreffer Kagawas brachten sie in der ersten Halbzeit nicht viel zustande, der VfB hatte alle Hände voll zu tun, um erst einmal zu verhindern, setzte aber auch vorne Nadelstiche, wann immer die Dortmunder Raum dafür anboten. Als leidgeprüfter VfB-Fan rieb man sich schon manchmal die Augen, wie forsch unsere Jungs den Kampf annahmen. So stand zur Pause ein verdientes 0:0, was in Anbetracht der letzten Resultate schon als Achtungserfolg zu werten war.
Wer dann dachte, der BVB könne den Druck erhöhen und würde uns irgendwann schon den erwarteten Rückstand bescheren, sah sich getäuscht. In der 48. Minute war es der VfB, der überraschend in Führung ging. Daniel Didavi verwertete eine Hereingabe von Christian Gentner zum 0:1. Dieser Treffer beeindruckte den BVB offenkundig, während die Brust beim VfB breiter und breiter wurde. Anstatt der BVB mit Vehemenz auf den Ausgleich drängte und hochkarätige Chancen herausspielte, nutzte der VfB einen seltenen Vorstoß zu Didavis 0:2.
Timo Werner, der mir als alleinige Spitze gestern hervorragend gefiel, spielte Dida klasse frei und hatte schließlich noch das Auge und die Passgenauigkeit, um dem Spielmacher den Treffer aufzulegen. VfB und Spielkultur passten in letzter Zeit wahrlich nicht zusammen, das aber war allererste Sahne.
Dieser Zwei-Tore-Vorsprung hielt leider gerade einmal fünf Minuten an. Nach Fehlpass Romeus verkürzte Aubameyang zum 1:2. Dennoch hatten Gentner und Ibisevic noch die Doppelchance zum 1:3 in der 84. Minute, was es wohl gewesen wäre. So aber kam es, wie es kommen musste, Immobile nutzte einen kapitalen Ulreich-Patzer zum Ausgleich. Wieder einmal musste der VfB spät noch Punkte einbüßen, wieder einmal konnte man die Führung nicht über die Zielgerade bringen. Auf der anderen Seite ist es für jeden Gegner schwer, diesen unwiderstehlichen Druck, den die Dortmunder ausüben, schadlos zu überstehen, vor allem, wenn das Publikum so richtig Alarm macht. Da ist es dann vielleicht auch Nervensache, diese enorme Lautstärke auszublenden und sich auf das Geschehen auf dem Platz zu fokussieren. Sven Ulreich schien es gestern nicht zu können, unerklärlich wie er beim 2:2 Ausgleich unter der Schmelzer-Flanke durch tauchen konnte. Immer offenkundiger wird, dass wir ein Torwart-Problem haben und ein Torwart-Wechsel kein Tabuthema mehr sein darf. Auch eine Passquote von gerade einmal knapp über 50% spricht nicht für unsere Nummer 1.
Alles in allem aber war es eine gute Mannschaftsleistung und endlich mal ein engagierter Auftritt unseres VfB. Vor dem Spiel hätte man natürlich einen Punkt liebend gern mitgenommen, danach, nach einer 2:0-Führung, sehe ich diesen mit gemischten Gefühlen. Sollten wir Hannover 96, immerhin Tabellendritter nach dem fünften Spieltag, schlagen und den Punkt vergolden, wäre alles gut und der Punkt hätte die langeersehnte Trendwende eingeleitet. Wenn sich das Neckarstadion aber wieder als Selbstbedienungsladen für unsere Gäste entpuppen sollte, muss man konstatieren, dass eine Mannschaft, die nicht fähig ist, das Spiel zu machen und sich auswärts leichter tut, dann auch auswärts die Punkte zum Klassenerhalt holen muss, dann wäre ein Punkt in Dortmund zu wenig gewesen.
Ich hoffe auf ersteres, einige gute Dinge hat man ja gestern gesehen. Wie ich finde, gehören Gruezo und Werner immer in die Startelf. Antonio Rüdiger machte erneut ein gutes Spiel und verhinderte in letzter Minute für den geschlagenen Ulreich gar das 3:2 für Dortmund. Eine Doppelte Absicherung mit Romeu und Gruezo verleiht dieser Mannschaft mehr Stabilität, ich hoffe, die war keine Ausnahme und dem Fehlen von Maxim sowie der Offensivstärke Dortmunds geschuldet. Und schließlich, Daniel Didavi, der Mann des Spiels, ist hinter einer einzigen Spitze Werner sehr gut aufgehoben.
So berechtigt der gestrige Tag zur Hoffnung auf Besserung in vielerlei Hinsicht. Sportlich wurde bewiesen, dass auch in diesem Kader durchaus Potential vorhanden ist, um zumindest einen Nichtabstiegsplatz anzustreben und in der Vereinsführung werden die Karten neu gemischt. Spannende Tage und Wochen stehen uns bevor.

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