17. Oktober 2010

VfB spielt 2:2 auf Schalke: Keller holt beim Debüt einen Punkt

Der Trainerwechsel beim VfB Stuttgart hat zumindest im ersten Spiel nach der Entlassung von Christian Gross Wirkung gezeigt. Die Stuttgarter erkämpften bei Schalke 04 ein 2:2. Der neue Coach Jens Keller konnte seiner Mannschaft vor allem mehr Einsatzwillen und Aggressivität vermitteln.

Spielverlauf:

Fredi Bobic hatte vor der Partie auf Schalke vor allem „eine andere Einstellung der Mannschaft“ gefordert. Und von Beginn an zeigten die Stuttgarter, dass sie die Erwartungen ihres VfB-Managers im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Jens Keller unbedingt erfüllen wollten. Sie gingen aggressiv in die Zweikämpfe und unterbanden so resolut die ersten Offensivbemühungen der Schalker.

In der achten Minute kam der VfB dann zu seiner ersten Chance. Schalkes Torhüter Manuel Neuer schoss beim Herauslaufen Ciprian Marica an, doch der Ball rollte am leeren Tor vorbei. Eine Minute später konnte Neuer einen diesmal tatsächlich von Marica abgegebenen Schuss parieren. Bei dem anschließenden Eckball köpfte Zdravko Kuzmanovic freistehend neben den Pfosten. In der 15. Minute münzten die Stuttgarter ihre Überlegenheit dann in die Führung um. Christian Träsch spielte mit einem schönen Pass Arthur Boka auf der linken Seite frei. Der Ivorer leitete den Ball direkt in die Mitte weiter. Marica verpasste zwar, aber Timo Gebhart kam am zweiten Pfosten an den Ball und traf.

Zehn Minuten später wurde den Stuttgartern ein zweiter Treffer zu Unrecht nicht anerkannt. Cacau hatte aus kurzer Distanz eingeschoben, aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung von Serdar Tasci gab der Schiedsrichter Florian Meyer das Tor nicht. Eine Fehlentscheidung. Kurz darauf konnte der VfB-Torhüter Sven Ulreich einen Fernschuss von Edu nur zur Ecke abklatschen – den folgenden Eckball nutzten die Schalker dann zum Ausgleich. Die Hereingabe von Jose Manuel Jurado verwertete Edu per Volleyabnahme zum 1:1 (29.).

Schalke erhöhte den Druck

Die Stuttgarter kontrollierten das Spiel danach aber wieder und versuchten mit schnellen Kombinationen – meist über Cacau – das Mittelfeld zu überbrücken. Gute Torchancen ergaben sich daraus zunächst jedoch nicht. Erst in der 45. Minute tauchte Marica allein vor Neuer auf, aber der Nationaltorhüter wehrte den Ball ab. Nach der Pause drängten die Schalker stärker auf das zweite Tor. Klaas Jan Huntelaar (47.) scheiterte an Ulreich, Höwedes köpfte kurz darauf vorbei. Die Stuttgarter erspielten sich ihre erste Chance in der zweiten Halbzeit in der 53. Minute. Aber Neuer parierte Maricas Schuss am kurzen Pfosten.

Schalke ließ nicht nach und erhöhte den Druck. Ulreich konnt den Ball nach einer Ecke nicht festhalten. Raul schob den Ball jedoch knapp am Tor vorbei (65.). Eine Minute später vergab Jurado eine weitere gute Möglichkeit. Der VfB hielt erst nach der Einwechslung von Martin Harnik wieder besser dagegen. Und drei Minuten nachdem der Österreicher auf das Feld gekommen war, setzte er sogar ein ganz großes Ausrufezeichen. Wieder nach einem schönen Steilpass von Träsch setzte sich Harnik auf der rechten Seite durch und erzielte das 2:1 (74.).

Die Freude der Stuttgarter währte allerdings nicht lange. Nach einem Freistoß foulte Tasci Christoph Metzelder im Strafraum und der Schiedsrichter Meyer entschied auf Elfmeter, den Huntelaar problemlos verwandelte (80.). Die letzte große Chance des Spiels hatten dann erneut die Schalker, doch Raul konnte den Ball nicht im Tor unterbringen (84.).

Entscheidende Szene:

Der wegen vermeintlichen Abseits’ nicht anerkannte Treffer von Cacau in der 25. Minute. Die 2:0-Führung hätte den Stuttgartern mehr Sicherheit gegeben und den Elan der Schalker gebremst.

Bester Spieler:

Beim VfB überzeugte besonders Christian Träsch. Auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld verteilte er klug die Bälle und leitete beide Stuttgarter Tore mit sehenswerten Pässen ein.

Kommentar:

Die VfB-Leistung lässt auf Besserung hoffen. Die Stuttgarter überzeugten vor allem mit Einsatz und Aggressivität. Besonders die Umstellung im Mittelfeld zahlte sich aus. Christian Träsch präsentierte sich als starker Taktgeber in der Zentrale. Zudem erspielten sich die Stuttgarter nach Kontern gute Torchancen. In der Abwehr gab es allerdings noch einige unsichere Aktionen.

Schalke 04:

Neuer – Uchida, Höwedes, Metzelder, Schmitz – Matip (71. Kluge) – Moritz, Jurado (76. Baumjohann), Edu (85. Hao) – Huntelaar, Raul.

VfB Stuttgart:

Ulreich – Celozzi, Tasci, Niedermeier, Boka – Träsch, Kuzmanovic – Gebhart (71. Harnik), Gentner – Marica, Cacau (78. Pogrebjak).

Schiedsrichter:

Florian Meyer (Burgdorf).

Zuschauer:

61.000 (ausverkauft).

Tore:

0:1 Gebhart (15.), 1:1 Edu (29.), 1:2 Harnik (74.), 2:2 Huntelaar (80.)

(STZ 16.10.10)

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