14. Dezember 2015

Zurück in die Zukunft!

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , – Franky @ 10:19

Nicht Fisch, nicht Fleisch, möchte man meinen. Beim 1. FSV Mainz 05, der zuletzt gut drauf war und wo auch schon andere verloren haben, einen Punkt mitzunehmen wäre so schlecht nicht, hätte man in der Woche zuvor Werder Bremen geschlagen. So treten wir in der Tabelle nicht nur auf der Stelle, nein, wir haben mal wieder, auch daran hat man sich nach einigen Jahren Abstiegskampf fast schon gewöhnt, die rote Laterne wieder in unseren Händen.
Der VfB spielte auswärts erstmals zu null und findet zurück zu einem System, das er kann. Aus einer kompakten Abwehr heraus ließ man nicht viel anbrennen, beraubt sich damit aber seiner offensiven Stärken.
Im dritten Spiel unter Jürgen Kramny bot er das dritte Innenverteidiger-Duo auf, das dieses Mal aus Toni Šunjić und Georg Niedermeier bestand. Ein folgerichtiger Schachzug, wirkte der junge Timo Baumgartl in den letzten Wochen und Monaten doch meist überfordert und dem zunehmenden Druck nicht gewachsen. Šunjić und Niedermeier machten ihre Sache ordentlich und werden wohl auch in den letzten beiden Spielen des Kalenderjahres den Vorzug vor Timo Baumgartl erhalten.
Auch dem zweiten Youngster im Team, Timo Werner, würde man die eine oder andere Pause wünschen, er wirkt überspielt und ist als alleinige Spitze überhastet und kann kaum mal einen Ball festmachen. Hier rächt es sich, dass wir für den verletzungsanfälligen Daniel Ginczek keinen ernsthaften Backup mehr im Kader haben.
Vedad Ibišević wäre so einer gewesen. Nach dem Trainingslager in St. Gallen hatte ich schon meine Eindrücke geschildert, dass Ibišević Gas gegeben und bei weitem nicht wie ein Fremdkörper im Team gewirkt hat. Unter neuem Trainer besteht doch meistens auch für die Sündenböcke von gestern eine faire Chance auf einen Neuanfang. Nicht so bei Dutt/ Zorniger. Wie bei Georg Niedermeier auch, hat sich dieses „kongeniale“ Duo auch bei Ibišević (zu) schnell festgelegt, dass dieser keine Rolle mehr spielen würde, so dass ihm wohl auch in höchster Not keine Einsatzzeiten spendiert worden wären.
Da Bobic seinen Vertrag zur Unzeit verlängert hat, an der Ibišević schon bei weiten Teilen der Fans unten durch und der Inbegriff des raffgierigen Söldners war, Ibišević damit mit Abstand auch noch Top-Verdiener beim VfB war, war es logisch, dass er im letzten Sommer ganz oben auf der Verkaufsliste stand. Es fand sich jedoch (logischerweise) kein Abnehmer, der ihm auch nur ansatzweise sein VfB-Gehalt und auch noch eine Ablöse bezahlt hätte, so dass man ihn kurz vor Transferschluss an die Berliner Hertha verliehen hat und dem Vernehmen nach noch große Teile seines fürstlichen Gehalts selbst übernimmt.
An der Stelle hört mein Verständnis dafür dann auf. Da hätte man ihn lieber behalten und ihm noch die eine oder andere Chance geben sollen. Was ein Ibišević in einem System mit zwei Stürmern wert sein kann, zeigt sich aktuell bei Hertha BSC, wo er, trotz seiner zwischenzeitlichen Fünf-Spiele-Sperre, maßgeblichen Anteil am dritten Platz hat. Viele sind ja froh, dass er weg ist, weil er eine Drecksau ist, ich meine, gerade unsere Truppe, die in vielen Situationen zu brav ist, könnte eine Drecksau, zumindest in der Hinterhand, gut vertragen.
Martin Harnik fällt wohl, wie auch Daniel Ginczek, noch bis in den März hinein aus, Jan Kliment wurde als Perspektivspieler geholt und hilft uns (noch) nicht entscheidend weiter, während der Lastminute-Transfer Robbie Kruse mehr verletzt als einsatzbereit ist.
Wirklich überraschend kommt das nicht, hat Kruse doch seit Ende 2013 doch gerade einmal vier Bundesligaspiele (als Einwechselspieler; 46 Einsatzminuten!) für Bayer Leverkusen absolviert. Einen solchen Spieler zu holen birgt ein hohes Risiko, einen solchen Spieler holt man eben dann nicht, wenn man in der Offensive ohnehin dünn besetzt ist und auf dessen Dienste angewiesen wäre.
Da er am letzten Tag der Transferperiode vom VfB verpflichtet wurde, unterstelle ich mal, dass der Spieler weder gescoutet wurde, noch ein Probetraining absolviert hat und geschweige denn, dass man mit ihm an einem Tisch saß, um die Perspektiven und seine Fitness zu besprechen. Wenn man ihn, wie in der zweiten Halbzeit in Mainz, so anschaut und sieht, dass er nichts auf den Rippen hat und sich demzufolge körperlich nicht durchsetzen kann, möchte man ihm wünschen, dass er endlich richtig im Schwabenland ankommt und mehr Spätzle isst.
Im Sturm krankt es also gehörig, weil wegen des alten neuen Defensivstils, die Offensivkräfte zu spät nachrücken und ein Timo Werner damit allein auf weiter Flur ist. Filip Kostic war auch in Mainz nur ein Schatten seiner selbst ist. Er hat offensichtlich abgeschlossen mit dem VfB und wird den Verein möglicherweise im Winter schon verlassen.
Dem VfB wird wohl ohnehin nichts anderes übrig bleiben, als Qualität zu verkaufen und Transfererlöse zu generieren, um die größten Schwachstellen im Team anzugehen und zu verstärken. Die Schwaabs, Niedermeiers und Hlousek werden kein Geld bringen, sofern man überhaupt darüber nachdenkt, sie abzugeben.
Es bräuchte mindestens einen Abwehrchef und einen Stoßstürmer, aber auch ein überdurchschnittlicher Rechtsverteidiger und ein Sechser, der die Chefrolle im zentralen Mittelfeld übernehmen könnte, würden uns gut zu Gesicht stehen. Dutt steht mächtig unter Druck, da es sich mehr und mehr abzeichnet, dass wir mit dem vorhandenen Kader nicht konkurrenzfähig sind, zumindest dann nicht, wenn Leistungsträger langfristig ausfallen.
Die Wintereinkäufe müssen einschlagen, es müssen Spieler sein, die sofort weiterhelfen und nicht aus dem Lazarett eines anderen Vereins kommen. Stefan Kießling, der unter der Woche ins Gespräch gebracht wurde, wäre so einer, wobei man sich die Frage stellt, wenn man ihn am Samstag spielen gesehen hat, weshalb gerade er sich den VfB antun sollte. Er dürfte bessere Möglichkeiten haben, sowohl sportlich als auch finanziell. Wir müssen uns derzeit damit abfinden, dass der VfB für große Namen unattraktiv geworden ist, so wie der Verein inzwischen heruntergewirtschaftet wurde. Unattraktiv allein wäre gar nicht das große Problem, nur, unattraktiv und finanziell klamm zu sein, macht es schier unmöglich auch nur ansatzweise einen Kracher für den VfB zu begeistern.
Didavi, der ebenfalls mit dem Kopf nicht bei der Sache zu sein scheint, fehlte in Mainz angeschlagen, wohl auch, weil man ihn noch gegen Bremen zu einem Einsatz gedrängt habe, so jedenfalls die BILD-Zeitung. Für ihn tut mir diese neuerliche Katastrophensaison besonders Leid. Aus seinem Umfeld ist immer wieder zu vernehmen, dass er den Verein nicht um jeden Preis wechseln wolle, man aber auch noch nicht ernsthaft mit ihm bzgl. einer Vertragsverlängerung gesprochen habe. Das ganze Tohuwabohu aber und wohl auch der zwischenmenschliche Umgang untereinander vertreiben die guten Spieler, was uns bleibt sind dann noch die Schwaabs, Gentners & Co., die es sich hier so schön eingerichtet haben. Mittlerweile wäre eine Vertragsverlängerung Didavis eine große Überraschung, weil man ihm den Abgang auch nicht schwer macht. Von Vereinsseite nicht und auch von Seiten der Fans nicht, die ihn allzu schnell vorverurteilen und ihm fehlende Dankbarkeit unterstellen.
Für Didavi rückte Maxim ins Team, während Gentner, Serey Dié und Lukas Rupp im Mittelfeld die Räume eng machen sollten. Vor allem Serey Dié ist zurzeit nur noch eine billige Kopie dessen, was wir schon von ihm sahen. Eine Rolle mag spielen, dass er, unverzichtbar wie er eigentlich ist, oft schon angeschlagen aufs Feld geschickt wurde, ein anderer Grund ist für mich auch der Kapitän Christian Gentner, der ihn mit schlampigen Zuspielen ein ums andere Mal in die Bredouille bringt und Dinge tut, mit dem ein Mitspieler nicht unbedingt rechnen muss.
Serey Dié machte sein schwächstes Spiel im VfB-Dress und musste bereits zur Pause für Robbie Kruse weichen.
Zurück in die Zukunft lautet die Devise des VfB unter Jürgen Kramny. Nichts mehr ist übrig vom spektakulären Fußball, den Dutt und Zorniger vor der Saison propagierten. Es ist eine Rückkehr zum Stevens-Style, nicht schön, aber zwischendurch mit dem einen oder anderen Pünktchen auf der Habenseite. Die einen feiern den Punktgewinn, für mich ist er zu wenig. Mich erinnerte die Vorstellung und vor allem die letzte Viertelstunde, als man nur noch den Punkt sichern wollte, an den Auftritt im Februar in Köln. Damals wie heute mit einem Negativlauf ins Spiel gegangen und ein schweres Heimspiel vor der Brust, bei dem man nicht unbedingt Punkte einplant, fehlte der unbedingte Siegeswillen. Die erste Halbzeit wird von einigen Protagonisten, Fans und Medien gefeiert, mir war auch das zu wenig. Zwei ernsthafte Torschüsse, die noch aus der Distanz und ansonsten das Spiel, das man vom VfB kennt. Unzählige Stockfehler, die auf Konzentrationsmängel hindeuten, sind einer Profimannschaft nicht würdig. Es mag ja sein, dass man die Politik der kleinen Schritte wählt, und sich schon daran ergötzt auswärts ohne Gegentor geblieben zu sein. Da wir mit Schalke 04 letztmals 2013/2014 einen „Großen“ besiegen konnten und die Kluft zwischen oberer und unterer Tabellenhälfte immer größer wird, sind es dann eben Mannschaften wie Augsburg, Bremen und Mainz, die man schlagen muss, um da unten jemals noch herauszukommen. Zwei Lichtblicke im Team gab es in Mainz zu verzeichnen, Lukas Rupp und Przemysław Tytoń machten ihre Sache sehr ordentlich. Letzterer bewahrte und einmal vor einer Niederlage und stabilisiert sich mittlerweile auf akzeptablem Niveau.
Ich bin froh, wenn das Spiel gegen die Wölfe absolviert ist und endlich Klarheit darüber herrscht, welcher Trainer uns ins Jahr 2016 führen wird. Durch die Interimslösung mit Jürgen Kramny wurde die Chance auf eine schnelle Initialzündung vertan, das Team hat sich taktisch umgestellt und spielt das was sie über Jahre schon gespielt hat, nämlich behäbig, abwartend, langweilig und ist in erster Linie darauf ausgerichtet, das Spiel des Gegners zu zerstören. Destruktiv hätte man es früher genannt, heute heißt es eben erfolgsorientiert. Greift man diese These auf, dass das Team nichts anderes spielen kann, könnte man es tatsächlich mit Kramny so weiterlaufen lassen. Er wäre die billigste Lösung und man hätte noch einen frei, sollte dieser Schuss nach hinten los gehen. Bei der „Mannschaft“ scheint er ein gutes Standing zu haben und er ist einer, der den VfB lebt und sicher alles dafür tun wird, den VfB da unten herauszuführen. Aus der Mainzer Trainerschmiede kamen schließlich schon andere, anfangs unterschätzte!
Seine Art ist wohl auch fast die einzige, mit der man diese Weicheier zu Leistungsbereitschaft und zu einem Miteinander bewegen kann, durch eine freundliche und klare Ansprache und wenn man ja nicht zu viel von ihnen verlangt. Die Wahrscheinlichkeit eines großen Kaderumbruchs und dass Führungsspieler abrasiert werden ist im Winter derart gering, so dass jedem neuen Trainer zunächst nichts anderes übrig bleiben würde, die teaminterne Hierarchie so zu belassen wie sie ist und den Mannschaftsrat hinter sich zu bringen.
Da die „Mannschaft“ als untrainierbar gilt, könnte man es wirklich so belassen wie es derzeit ist, es sei denn, eine „große“ Lösung wäre realistisch und bspw. ein Lucien Favre wäre zu bewegen, das Engagement hier anzunehmen, was ich jedoch fast für ausgeschlossen halte.
Ich persönlich würde mir zwar eher einen Feldherrn wünschen, der den Jungs den Marsch bläst und mit eisernem Besen durch den Kader fegt, aber, ob unsere Mimöschen einem solchen Typen folgen oder sich nicht doch gleich von vornherein solchen Methoden verschließen würden, das ist die große Frage. Letztlich geht es um den VfB Stuttgart, möchte man meinen, und dass dem Wohl des Vereins alle persönlichen Eitelkeiten unterstellt werden sollten, dass bei diesem charakterlosen Sauhaufen aber eine profihafte Einstellung, bedingungsloser Einsatz und (sogar ihre eigene) Ehre Fremdwörter sind, ist hinlänglich bekannt.
Felix Magath ist noch immer auf dem Markt. Viele haben ihm nicht vergessen, wie schändlich er uns 2004 unter Androhung eines Babyjahres und trotz laufenden Vertrages in Richtung Nordösterreich verlassen hat, mir gefällt seine Art noch immer. Seine Methoden mögen antiquiert sein, topfit waren seine Mannschaften jedoch immer. Und, an der Fitness gilt es in der Winterpause zu arbeiten, es ist schließlich kein Zufall, dass wir regelmäßig schlechtere zweite als erste Halbzeiten spielen. Magath wüsste sicherlich, auf was er sich hier einlassen würde und dass ihm, was Zukäufe angeht, die Hände gebunden wären, wäre aber in Bezug dessen unrealistisch, dass er nach einer großen Machtfülle strebt und Robin Dutt überflüssig machen würde.
Seit gestern hat sich auf verschiedenen Portalen ein anderer Favorit herauskristallisiert. Thomas Schaaf solle nach dem Wolfsburg-Spiel einen Vertrag unterzeichnen. Für mich auf den ersten Blick keine Lösung, die begeistert. Er war Bremen, er ist Bremen und er ist in Frankfurt gescheitert, weil er es dort nicht geschafft hat, das Team defensiv zu stabilisieren. Man erinnere sich an unser 5:4 im Waldstadion. Wir brauchen aber genau einen scharfen Analytiker, der das Team im Defensivverhalten verbessert und die Balance zwischen den Mannschaftsteilen wiederherstellt.
Seine knorrige, eigenbrötlerische Art dürfte zum VfB genauso wenig passen wie zur Eintracht, auch weil er mit Dutt einen Trainer auf der Bank sitzen hat, der, um es vorsichtig auszudrücken, sich mehr einbringt, als es einem Schaaf recht sein dürfte.
Sollte dem so sein, und der Nachfolger Kramnys bereits in den Startlöchern stehen, während man Kramny eine ehrliche Chance vorgaukelt, wäre dies auch nicht die feine englische Art.
Aber, wir sind der VfB Stuttgart, ein ehrlicher Umgang mit der Öffentlichkeit und untereinander ist schon lange passé. Der VfB gibt in allen Bereichen ein derart schlechtes Bild ab, so dass gute Spieler und Trainer lieber einen Bogen um den Cannstatter Wasen machen, anstatt eine Rolle in diesem Kasperletheater zu übernehmen. Dutt lässt man vor sich wursteln, weil in Vorstand und Aufsichtsrat keine sportliche Fachkompetenz zu finden ist und die geplante Ausgliederung noch immer sämtliche Kräfte bündelt.
Ich habe mittlerweile resigniert, vom Aufbruch im Sommer ist nichts mehr zu spüren, einmal mehr geht es nur um Schadensbegrenzung. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch ein drittes Mal gelingt, sehe ich als gering an. Irgendwann sind wir fällig, sollte es im Mai 2016 so weit sein, ich bin schon mal drauf vorbereitet.

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28. Januar 2014

Die Krise setzt sich fort!

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , , – Franky @ 18:45

Nach den durchweg positiven und frohgelaunten Berichten aus dem fernen Südafrika, markigen Worten unseres Kapitäns sowie unseres Trainers, konnte ich den Neustart in die Rückrunde, den Beginn der so viel zitierten Aufholjagd, kaum erwarten. Die ganze Woche über war ich nervös. Voller Vorfreude zählte ich die Tage bis es endlich wieder losging.

Für den Gewinner der Wintervorbereitung, Mo Abdellaoue, freute ich mich ganz besonders, dass er endlich beim VfB angekommen zu sein scheint. Bereits mehrfach hatte ich mich darüber echauffiert, dass Mo kaum eine echte Chance, geschweige denn das Vertrauen des Trainers bekommen hat. Dass er ein sensibler Spieler ist, der Selbstbewusstsein und Anerkennung braucht, um seine Leistung abzurufen. Dass er es besser kann, als er in der Vorrunde zeigen durfte, bewies er zur Genüge in  Hannover. Daher wehrte ich mich auch vehement gegenüber denjenigen, die ihn schon jetzt als Fehleinkauf von der Hannoveraner Resterampe abstempelten und bei jedem misslungenen Ballkontakt, wenn er denn mal überhaupt bei einem Spiel gegen denselben treten durfte, zu murren begannen. Das ist genau das, was einem sensiblen Spieler den Rest gibt.

So freute ich mich zu hören, dass er am Kap der guten Hoffnung den Reset-Knopf gefunden hat und einen neuen Anlauf nimmt. Zumal Thomas Schneider ankündigte, mit zwei Spitzen zu spielen, was ihm sicherlich mehr entgegen kommt, als als Backup für den gesetzten Vedad Ibisevic zu fungieren, um dann den Heilsbringer zu geben, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

So war ich also happy, als es endlich Samstag war und es in Richtung Neckarstadion ging. Mit 19 Punkten, auch das hatte ich bereits vor Weihnachten geschrieben, haben wir, wenn man davon ausgeht, dass 40 Punkte für den Klassenerhalt benötigt werden, gerade einmal die Bilanz eines Abstiegskandidaten, die es schleunigst aufzupolieren gilt. Da die nächsten Aufgaben gegen die Bayern und in Leverkusen nicht leichter werden, war also ein Sieg gegen die biederen Mainzer schon fast Pflicht, ging es doch auch darum, die gute Stimmung der Vorbereitung mit in die Rückrunde hinein zu retten.

Bereits eine Viertelstunde vor Spielbeginn nahm ich meinen Platz im Block 3B ein und musste erst einmal kurz überlegen, ob zufällig das Volksfest oder sonst ein Event stattfindet, oder welchen Grund es sonst gibt, weshalb die Leute später als sonst kommen. Beschämend leer fand ich unser „Wohnzimmer“ vor, offiziell 38.000 Besucher, tatsächlich sicherlich kaum einmal 30.000, und das nach einer sechswöchigen Pause. So sehr die Protagonisten #aufbruch1893 predigen und damit eine Aufbruchsstimmung erzeugen möchten, man glaubt ihnen nicht mehr. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem der „normale“ Zuschauer zuerst Taten sehen möchte und sich nicht abermals für dumm verkaufen lässt. In Zeiten stetig steigender Lebenshaltungskosten und überzogener Eintrittskartenpreise überlegt es sich ein Familienvater eben dreimal, ob er für diese zu erwartende fußballerische Magerkost so tief in die Tasche greift. Wer möchte es den Leuten verdenken. Es ist ja auch nicht so, dass man für sein Geld irgendeine Gegenleistung wie Spielfreude oder Spaßfußball erwarten dürfte. Wie oft wurde gepredigt „ihr für uns, wir für euch“, wie oft waren das leere Worthülsen und der Alltag holte uns schneller wieder ein als uns allen lieb war.

Schon seit einiger Zeit sind die Stadionbesuche nicht mehr vergnügungssteuerpflichtig. Erfreuten wir uns vor zwei Jahren noch an „dreckigen Siegen“, die mehr erzittert, denn erspielt wurden, gewinnen wir diese Grottenkicks heute nicht einmal mehr. Die Spiele plätschern dahin, es ist weder Spielfreude zu erkennen, noch, dass hier ein wahres Team auf dem Platz stünde,  das gemeinsame Sache macht. Jeder ist sich selbst am nächsten, keiner bereit, Verantwortung zu übernehmen. So sehen dann auch die Spiele aus, Stückwerk in weiten Teilen, kein Zusammenhang, kein Zusammenspiel, nicht einmal der unbändige Wille, für den Verein und für uns Fans alles zu geben. Nachdem der x-te Trainer dran glauben musste, der unbeliebte Aufsichtsratsvorsitzende ebenso seinen Stuhl räumen musste wie Ex-Präsident Mäuser fragt man sich, welches Impulses es noch bedarf, bis sich einmal die Spieler selbst in die Pflicht nehmen.

Als Außenstehender würde man es mal gerne sehen, dass die Herren Profis am Schlafittchen gepackt werden, doch in dieser Hinsicht dürften dem Verein arbeitsrechtlich enge Grenzen gesteckt sein. Dennoch habe ich den Eindruck, dass der Verein nicht alle seine Möglichkeiten ausschöpft. Wie viele Spieler hatten wir denn in den letzten Jahren, die es sich hier bequem machten in der Wohlfühloase VfB, auch wenn sie längst keine Rolle mehr spielten, anstatt ihren Hintern zu bewegen und, notfalls auch für weniger Geld, woanders spielen zu können. Dass dies niemand macht und lieber den VfB auspresst wie eine Zitrone, so lang es nur geht, beweist doch, mit was für einer Generation wir es zu tun haben. Wohlstandsjünglinge, denen das Geld wichtiger als alles andere ist. Dass wir uns nicht falsch verstehen: der VfB als Vertragspartner ist natürlich in der Schuld und verpflichtet, geschlossene Verträge einzuhalten. Nur, solchen Spielern sollte man das Leben auf dem Wasen eben so unbequem wie möglich machen. Weshalb nicht Spieler, wie früher Kuzmanovic oder im Sommer Traore, für die Transfererlöse generiert werden könnten, aus dem Alltagsbetrieb herausnehmen und sie dadurch anregen entweder den Vertrag zu verlängern oder das Weite zu suchen? Ein Spieler mit Charakter wird sich doch in der Regel lieber auf der großen Bühne präsentieren wollen, anstatt unter Ausschluss der Öffentlichkeit Wald- und Wiesenläufe zu machen. Außer den Bayern und Dortmund leistet es sich nur noch der VfB in Deutschland Spieler  ablösefrei gehen zu lassen. Hier ist das Management gefragt und hat schlichtweg versagt, wenn Spieler ablösefrei den Verein verlassen. Wenn ein Jahr vor Vertragsende keine Einigung in Sicht ist muss eine Lösung her, die dem Verein noch eine Ablöse beschert und dem Spieler eine neue Perspektive eröffnet. Wofür haben wir denn einen solch großen Kader und eine gute zweite Mannschaft, wenn nicht ab diesem Zeitpunkt schon versucht wird, sich den Nachfolger heranzuziehen und ihm Spielpraxis zu verschaffen. Mir kommt es immer vor, als dass man einfach in den Tag hinein lebt und nur auf Entwicklungen  reagiert, anstatt selbst (frühzeitig) das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Diese Erkenntnis schlägt sich auch auf der Position des Trainers nieder. Erst wird der Vertrag mit Labbadia aufgrund von selbst auferlegtem Druck verlängert, um ihn dann ein dreiviertel Jahr später zu feuern. Folge dessen: hohe Abfindungszahlung und ein Trainer, der nicht bei drei auf dem Baum war und mit der „Planung“ seines Vorgängers zu Recht kommen muss. In Sachen Labbadia hat sich lang vor dessen Vertragsverlängerung abgezeichnet, dass er den Verein nicht weiter bringt, dass er unzufrieden wirkt und auch dass dessen Standing in der breiten Öffentlichkeit nicht das Beste war. Steckte ein Plan in der Managementarbeit hätte man Anfang 2013 ein Anforderungsprofil an einen Trainer erstellen, diesen aussuchen und notfalls zum 1.7. aus dem Vertrag herauskaufen können. Diese Summe, die in der Regel dem Monatsgehalt eines gut bezahlten Profis entspricht, hätte auch noch der VfB aufbringen können.

Wenn sich die hohen Herren auf der Klausur im Tannheimer Tal auch unbequeme Wahrheiten an den Kopf geworfen haben, wird die eine oder andere der genannten sicherlich dabei gewesen sein. Ich habe das Gefühl, dass Fredi Bobic seitdem verstärkt unter Beobachtung steht und sich nicht mehr viele Fehler leisten darf. Unterm Strich hat er, in gewiss nicht einfachen Zeiten, als Manager eine katastrophale Bilanz vorzuweisen.

Nach der längst überfälligen Trennung von Labbadia schmiss man Schneider ins kalte Wasser und übergab ihm einen zusammengewürfelten Haufen an Akteuren, von denen man nicht den Eindruck hat, ihr letztes Hemd für den VfB zu geben. Wir haben zwar Ur-VfBler wie Gentner und Ulreich, die einfach froh sind, hier zu sein, in der Heimat, bei der Familie, bei IHREM VfB. Solche Bekenntnisse werden beim VfB schnell mit langjährigen gut dotierten Verträgen belohnt, ohne den sportlichen Wert für die Mannschaft zu beleuchten.

Wie jedem Spieler und Trainer, der bei uns seinen Dienst antritt, bin ich zunächst einmal neutral und gebe Schneider die Chance, meine Gunst zu gewinnen. Ob er der richtige ist, wird sich erweisen, heute schon den Stab über den Trainer zu brechen, wäre verfrüht.

Ein wenig enttäuscht bin ich darüber, dass er im Vergleich zu seinem Vorgänger sehr wenig geändert hat. Es werden doch im Vorfeld seiner Bestellung zum Cheftrainer Gespräche stattgefunden haben, was er anders als sein Vorgänger machen möchte. Er muss sich doch von diesem abheben und kein Ebenbild abgeben. Im Ablauf der Spiele sehe ich noch keinen großen Unterschied zu denen unter Labbadia. Nach wie vor ist wenig Bewegung im Spiel, noch immer wird mehr der Rückwärts- als der Vorwärtsgang eingelegt, nach wie vor kassieren wir viele einfache und vermeidbare Gegentore, nach wie vor ist die Stammmannschaft fast eine geschlossene Gesellschaft von 13, 14 Akteuren. Angesichts des großen Kaders hätte ich eigentlich einen größeren Konkurrenzkampf erwartet.

Solang sich nichts Grundlegendes ändert an der Aufstellung, der Einstellung und der Körpersprache der Spieler, so lang schlechte Vorstellungen noch immer schön geredet werden, so lang wird kein Fan zurückzugewinnen sein, der fürs erste mit dem VfB abgeschlossen hat. Diese Leute wollen überzeugt werden von Fortschritt und Nachhaltigkeit dessen und sehen, wofür der VfB eigentlich steht. .

Zu dem Rahmen, der einem Rückrundenauftakt nicht würdig war, wurde es noch, pünktlich zum Wiederbeginn, lausig kalt, so dass ich hoffte, beim Spiel würde mir wenigstens  warm  (ums Herz) werden.

Außer der schon vorab angekündigten Doppelspitze brachte Schneider Maxim auf der linken Außenbahn, Traore und Werner blieben also zunächst einmal draußen. Auch der als Ersatzkapitän abgesetzte Georg Niedermeier musste mit der Reservistenrolle vorlieb nehmen.

Am Anfang war dem VfB auch das Bemühen anzumerken, gut in die Rückrunde zu starten. Selber ließ man (noch) nichts zu, und versuchte schnell nach vorne zu spielen. Nachdem Mo Abdellaoue artistisch zum 1:0 abgestaubt hatte wurde die Hoffnung auf den so wichtigen Dreier weiter genährt. Leider versäumte es der VfB wiederholt nach eigener Führung genau so weiter zu machen und mit Vehemenz nachzulegen. Nach eigener Führung setzt man sich erst einmal bequem zur Ruhe und schaut sich an, was der Gegner so drauf hat. Das war an diesem Samstag Gott sei Dank nicht sehr viel, im Gegenteil, fast wäre das 2:0 für uns gefallen, wenn Mo unseren Ex-Spieler Shinji Okazaki nicht getreten hätte. Das Tor durch Martin Harnik, den man ansonsten auf dem Platz vergeblich gesucht hat, wurde zu Recht nicht gegeben. Diese Chance in der 26. Minute war für lange, lange Zeit das letzte in der Offensive gesetzte Lebenszeichen vom VfB. Stattdessen geilte man sich einmal mehr an Ballstaffetten durch die eigenen Reihen auf, die regelmäßig durch ungenaue Zuspiele oder technische Unzulänglichkeiten auch schon wieder beendet waren. Da unseren Innenverteidigern die Anspielstationen nach vorne fehlten, wurde, wie in der Vorrunde auch schon, immer öfter Sven Ulreich ins Spiel mit einbezogen, dem anzumerken war, dass er froh war, wenn er den Ball unfallfrei wieder nach vorne gebracht hat. Ob ins Aus oder zum Gegner, das spielt in diesem Moment keine Rolle, Hauptsache weg! Dieses Spielchen wiederholt sich pro Halbzeit gefühlte 15-20 Mal und dient meiner Ansicht nach nicht dazu, die davon getriebenen Zuschauer wieder zurück zu gewinnen. Leitner im Mittelfeld sehr bemüht, Gentner formschwach, läuft zwar viel, manchmal aber auch nur, um sich hinter einem Gegenspieler zu verstecken. So stelle ich mir unseren Kapitän, an dem die Mitspieler eigentlich aufschauen sollten, nicht vor. Ibisevic, ein Totalausfall, wirkte, wie wenn er froh wäre jetzt einen Nebenmann zu haben, der ihm die Arbeit abnimmt, zumindest schaute er stets sehr interessiert zu, wie Abdellaoue sich mühte. Maxim, nicht so stark wie gewohnt, wie auch, ist er doch ein zentraler Mittelfeld- und kein Außenbahnspieler.

Dass der rechte Verteidiger eine unserer größten Baustellen ist, weiß man nicht erst seit Samstag. Gegen Mainz aber bewies Sakai, dass er, zumindest in seiner jetzigen Form, einfach nicht bundesligatauglich ist. Er hatte so einen guten Start als er kam, so dass schon ernsthaft darüber nachgedacht würde, ihn aufgrund seiner deutschen Mutter einzudeutschen, um Löw ein Pendant zu Lahm zu liefern. Dann aber befiel ihn, äußerst rätselhaft und noch nicht erforscht, die VfB-Krankheit, die sich darin äußert, dass so gut wie jeder unserer Neuzugänge, der eine früher, der andere später, sein Leistungsvermögen nahezu komplett verliert. Spontan kann ich mich an keinen Akteur erinnern, der in jüngster Vergangenheit zu uns kam und sich erwähnenswert verbesserte. Im Gegenteil, sie verschlechtern sich eher, so auch Sakai. Mir blutet das Herz, wenn ich an Leute wie Hinkel, Beck, Osorio oder auch Hilbert denke, die wir alle mehr oder weniger davon gejagt haben.

Letztendlich war es dann auch Sakai, dem es vorbehalten blieb, den Mainzer Ausgleichstreffer vorzubereiten, in dem er einen kapitalen Querschläger zu Moritz schlug. Dieser schickte Okazaki auf die Reise, woraufhin Ulle völlig ungestüm und unmotiviert aus dem Kasten gestürmt kam, Sakai über den Haufen rannte, Okazaki nicht wusste wie ihm geschah und lässig einschieben konnte. In allerjüngster Vergangenheit der dritte Bock dieser Art von Ulle, was seinem Selbstbewusstsein sicherlich nicht förderlich ist. Er wirkt auf mich ohnehin schon seit geraumer Zeit unsicher. Wie wenn er stets zwei Lösungen im Kopf hat und dann die falsche wählt. Ein Torhüter muss einen Großteil seines Spiels intuitiv spielen, muss Situationen antizipieren und eben EINE Entscheidung treffen. Und dies aus dem Bauch heraus und sich nicht erst die Frage stellen „was mach ich jetzt“? Wer Selbstvertrauen hat, beim wem es läuft, der trifft in seinem Spiel weitestgehend die richtigen Entscheidungen, weil er nicht groß überlegt, sondern weiß, was er zu tun hat. Soviel ich weiß hat sich an der  uralten Torhüterregel „wenn der Torwart raus kommt, muss er ihn haben“ noch nichts geändert. Hier fehlt es am Timing, an der Kommunikation mit den Vorderleuten und auch an seinem Durchsetzungsvermögen, sonst kämen solche Tore normalerweise überhaupt nicht, und schon gar nicht in solcher Regelmäßigkeit zustande.

Ich kann es mir nicht erklären, woran es liegt, hat er doch schon bewiesen, dass er es besser kann. Möglicherweise fühlt er sich als Ikone zu sicher. Der Kritik, die auf ihn jetzt herein prasselt muss sich Ulle stellen und schleunigst daran arbeiten, solche Fehler abzustellen. Geht man auch bei dieser Position vom Leistungsprinzip aus, darf zumindest über einen  Torwartwechsel nachgedacht werden. Wir haben, zusammen mit Schalke 04, die beste Torwartschmiede Deutschlands und im Sommer mit Thorsten Kirschbaum zudem eine hochveranlagte Nummer zwei verpflichtet. Schon um die Reservisten und Nachwuchsleute nicht zu verprellen und ihnen jeder Illusion einer (fairen) Chance zu berauben, wäre es angebracht  Trainingsleistungen und die derzeitige Form sprechen zu lassen und den besseren aufzustellen. Einen Wechsel morgen beim Bayern-Spiel hielte ich allerdings für Quatsch, da wäre die Wahrscheinlichkeit groß, den nächsten Hoffnungsträger zu verbrennen. So hat Ulle also weiterhin die Chance, sich auf seine Stärken zu besinnen und die Kritiker verstummen zu lassen. Warum nicht gleich morgen?

In der zweiten Halbzeit übernahm der VfB wieder etwas mehr das Kommando, klare Chancen aber blieben Mangelware. Einzig in der 71. Minute, als Abdellaoue auf dem Weg in Richtung Tor war und gefoult wurde, hätte es einen Platzverweis für Mainz geben können, wenn nicht müssen. Und, wenn man kein Glück hat, kommt noch Pech hinzu, nämlich als Mainz mit dem so gut wie einzigen Torschuss in der zweiten Halbzeit den Siegtreffer erzielte. Auch hier hatte ich von unserem Platz aus den Eindruck, dass Ulle mit besserem Stellungsspiel und größerer Handlungsschnelligkeit die Flanke auf den Torschützen hätte erreichen können, der Ball war schließlich lang in der Luft.

So stand also am Ende, nach einem abermals weitestgehend emotionslosen, langweiligen Spiel die dritte Heimniederlage sowie die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen. Schlimm, dass das Spiel ein Spiegelbild der Vorrunde war, von Neubeginn, Aufholjagd und dergleichen keine Spur. Die Spiele plätschern ohne große Höhepunkte vor sich hin, auf der Tribüne langweilt man sich zu Tode und wundert sich dabei nicht, dass keine (Aufbruch-)Stimmung rund um den VfB aufkommen mag.

Die Ernüchterung ist groß, meine Hoffnung auf eine bessere Rückrunde geschwunden. Noch mehr, seit Samstag „dürfen“ wir uns mit dem Abstiegsszenario auseinander setzen. Der Abstand auf den Relegationsplatz ist auf drei Punkte zusammengeschmolzen, die Kellerkinder fangen plötzlich an zu punkten. Der Trainerwechsel bisher verpufft, unsere Achse von sog. Führungsspielern mit Ulreich, Niedermeier, Gentner, Harnik, Ibisevic schwächelt durchgängig oder spielt nicht. Was also soll Hoffnung auf Besserung machen? Was kurzfristig, was langfristig? Kurzfristig plädiere ich auf jeden Fall dafür einen Rani Khedira zu bringen, der seine Sache gegen Hannover gut gemacht hat, so lang Gentner der Mannschaft nicht helfen kann. Da Abdellaoue und Ibisevic ähnliche Typen sind und Ibisevic in letzter Zeit hauptsächlich durch reklamieren und linke Fouls auffällt, würde ich Werner und Mo im Sturm aufbieten. Rojas könnte ich mir auf Harniks Position vorstellen. Den Rechtsverteidiger könnte Antonio Rüdiger geben, wenn Schneider das (Stamm-) Innenverteidiger-Duo Rüdiger/ Schwaab zu sprengen bereit ist. Ob Patrick Funk derzeit eine Alternative wäre, kann ich schwer beurteilen. Da man ihn aber von St. Pauli zurückbeordert und nicht gegen geringe Ablöse hat ziehen lassen, gehe ich davon aus, dass man im Sommer noch von seinen Qualitäten überzeugt war.

Eines ist klar, es muss einfach Schluss sein mit einem Stammteam als geschlossener Gesellschaft, wo man höchstens durch Verletzungen oder Sperren herausgerissen wird. So würde ein Leistungsprinzip ad absurdum geführt, und verleitet zur Bequemlichkeit derer, die immer spielen und hat zur Folge, dass die vielen Spieler, die außen vor sind, zuerst frustriert sind, um dann innerlich mit dem VfB abzuschließen. Sollte dann einmal der „Ernstfall“ eintreten, sind diese Spieler aufgrund mangelnder Spielpraxis und auch aufgrund mangelnder Motivation kaum zu gebrauchen, zumal sie wüssten, dass sie, wenn der Platzhalter wieder einsatzbereit ist, sowieso wieder draußen sind. Mit solchen Maßnahmen könnte Schneider sein Profil schärfen und sich Anerkennung im Kader erarbeiten, nicht aber, wenn schwächelnde Stammkräfte immer wieder spielen und nach schwachen Leistungen auch noch unter Artenschutz genommen werden.

Morgen kommen also die Bayern. Die Hütte wird ausnahmsweise mal wieder voll werden, was aber lediglich für den Schatzmeister ein Grund zur Freude sein dürfte. Ich rechne mit 15.000 bis 20.000 Bayern-Fans, so dass der Abend schwer zu ertragen sein dürfte. In sportlicher Hinsicht sind meine Erwartungen sowieso auf dem Nullpunkt, so dass ich froh bin, wenn ich den morgigen Tag hinter mir habe. Zu weit ist die Schere auseinander gedriftet, zu chancenlos der Rest der Liga und erst recht der VfB. So wird es einzig von den Bayern abhängen, wie das Ergebnis ausfallen wird. Haben sie Lust uns abzuschießen oder reichen ihnen einfach die drei Punkte und lassen Gnade vor Recht ergehen. Mir ist es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob wir 0:2 oder wie Werder 0:7 verlieren, beides ergibt unter dem Strich null Punkte. Weh tut es so oder so. Vielleicht wäre ein Debakel auch besser als eine knappe Niederlage wie im Pokalfinale, die vieles kaschieren würde. Dann könnten wir wenigstens auf klare Worte nach dem Spiel hoffen und keine Schönrederei mehr.

Abschließend sei noch zu erwähnen, dass es mir auch bewusst ist, dass erst ein Spiel in der Rückrunde gespielt ist und es durchaus immer noch möglich ist, dass wir eine Halbserie sehen werden, die Spaß macht. Allein, mir fehlt nach der dürftigen Vorstellung gegen Mainz der Glaube daran.

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12. August 2013

Mainz, wie es singt und einem auf den Sack geht!

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , – Franky @ 11:42

10 Gründe, weshalb Mainz mittlerweile mein unbeliebtestes Auswärtsspiel ist: 

-       wir dort immer verlieren,

-       das „Stadion“, wie so viele der neuen Arenen mitten in die Pampa gebaut wurde,

-       man sich als „Gast“ nicht frei bewegen kann und nicht aus dem Käfig rausgelassen wird, Man wird von allen, Schutzmännern und –frauen, Ordnern, etc. als Feind wahrgenommen und auch so behandelt.

-       weil sie massiv wegen Fotoapparaten herum stressen. Gestern hätten sie mir sogar fast noch eine Pocketkamera abgenommen,

-       weil Mainz mit „Gästen“ wohl wenig anfangen kann, oder wieso sonst wird der Bahnhof in der Ferienzeit weitestgehend dichtgemacht, so dass die Züge einen großen Bogen um die Landeshauptstadt Rheinland Pfalz‘ machen müssen. Sollen sie halt unter sich bleiben, wer geht schon „freiwillig“ nach Mainz.

-       weil Mainz ein Paradebeispiel dafür ist, wohin die Reise in Sachen Fankultur geht und dass es sich lohnt, gegen solche Zustände anzukämpfen. Schon letzten Dezember bei der Aktion 12:12 wurden die Fans hinter dem Tor massiv von dem Klatschpappenpublikum oder besser den Kunden auf Haupt- und Gegentribüne angegangen und sogar vom Stadionsprecher bepöbelt.

-       Mainz einer der großen Vorreiter bei der Durchsetzung des ersten Entwurfs des Sicherheitspapiers war, das noch gänzlich ohne Einflussnahme der Fanvertreter auf den Weg gebracht wurde. Hier zählt wirklich der Schunkelkunde mehr als der Fan in der Kurve!

-       Karneval im Stadion nichts zu suchen hat,

-       Kaiserslautern der einzig wahre Pfälzer Verein ist, 

Eigentlich wollte ich nicht mehr hin, weil es das erste Saisonspiel war und die Lust auf den VfB ungebrochen ist, war ich eben auch gestern dabei. 

Ist das Spiel mal wieder mitten in der Saison, fahre ich lieber auf die Insel zum hoppen, als mir diesen eventorientierten Verein anzutun. Zum Spiel gibt’s eigentlich net viel zu sagen. Hinten hapert es gewaltig, auch schon in der Vorbereitung, als Tasci und Niedermeier spielten. Jetzt durch die Umstellungen natürlich umso mehr. Dennoch hätten wir gewinnen können, wenn eben die Chancen beim Stand von 1:1 genutzt worden wären. An der Chancenverwertung gilt es dringend zu arbeiten, in der Bundesliga musst du die Dinger einfach machen. Dass Okazaki gegen uns treffen würde, war mir fast klar. Dass sich hier jetzt einige darüber echauffieren, dass er sein Tor bejubelt hat, kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Profis sind eben Legionäre, heute rot, morgen blau ohne jegliche emotionale Bindung zu einem Verein. Diese Sentimentalität habe ich schon lang abgelegt. Wenn ein Spieler mit verhaltenem Jubel auf dem Platz auf sich aufmerksam macht, ist das für mich eher Heuchlerei. Für Shinji war es sicherlich eine große Genugtuung, zumal er jetzt offensichtlich einen Trainer hat, der auf ihn setzt. Ob er sich auf Dauer bei diesem Karnevalsverein besser durchsetzen kann als beim VfB wird sich erweisen.

Bitter für uns eben mal wieder, dass das Tor aus einer Abseitsposition heraus erzielt wurde. Auch wieder so eine Entscheidung Marke „das war so knapp, hier kann man dem Linienrichter keinen Vorwurf machen“. Trotzdem, dafür können wir uns nichts kaufen und gefühlt fallen alle enge Entscheidungen immer gegen uns aus. Zudem hätten wir meiner Ansicht nach einen Elfer bekommen müssen, als Ibisevic im Strafraum „umgeschubst“ wurde. 

So war es, gemessen an den Spielen gegen Plovdiv und in Berlin eine Steigerung und durchaus bundesligatauglich. Das bringt uns aber wieder mal nichts, wir stehen, wie so oft in Mainz mit leeren Händen da und mit Leverkusen wartet nächsten Samstag, zur Abwechslung dann mal zur traditionellen Bundesligazeit 15:30, ein dicker Brocken und Angstgegner, so dass erst einmal der totale Fehlstart droht. Hoffen wir, dass die Auftaktniederlage in Mainz kein schlechtes Omen ist. In der Fast-Abstiegssaison 2010/11 starteten wir, damals noch am Bruchweg, ebenfalls mit einer „unglücklichen“ Niederlage in die Saison. Damals folgte eine Heimniederlage gegen den BVB und die Negativspirale nahm ihren Lauf und bescherte uns schließlich im Dezember Bruno Labbadia als Trainer. Nicht, dass sich am Ende hier noch ein Kreis schließt!

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4. Mai 2010

Nach dem Heimspiel: Abschiedszeremonie für vier Profis

So ein Abschied ist eine sehr emotionale Angelegenheit und kommt trotzdem nicht ohne feste Regeln aus. Also stellte irgendjemand nach dem Schlusspfiff hurtig ein kleines gelbes Plastikhütchen auf das Spielfeld. Irgendwo im Mittelfeld stand es, auf dass keiner der vier Hauptpersonen auf die Idee komme, auf direktem Wege von der Außenlinie in die Kurve zu marschieren.

Tatsächlich umkurvten Roberto Hilbert, Alexander Hleb, Ricardo Osorio und Jens Lehmann auf ihrem letzten Weg in der Stuttgarter Arena allesamt zunächst einmal vorschriftsgemäß dieses gelbe Hütchen. Erst dann schritten sie durch das Spalier der klatschenden Kollegen, fielen in die kräftigen Arme von Fritzle, dem Maskottchen im Krokodilskostüm, und erreichten schließlich vor den jubelnden Fans den Präsidenten Erwin Staudt, der neben warmen Worten eine Fotocollage als kleines Dankeschön für geleistete Dienste samt Blumen für die Gattinnen bereithielt.

Mit viel Liebe zum Detail war sie also geplant und vorbereitet worden, diese Abschiedszeremonie für die scheidenden VfB-Profis – und genau das war aus Sicht des Trainers das Problem. Zwar habe sich der Verein “einen sehr menschlichen Abschied” ausgedacht, den sich die Spieler auch verdient hätten, sagte Christian Gross, zudem habe es dafür “keinen anderen Zeitpunkt” gegeben. Allerdings: “So ein Abschied bringt auch Ablenkung mit sich und hat in der Vorbereitung auf das Spiel Konzentration gekostet.” Unter der Woche jedenfalls empfand der Trainer die Stimmung innerhalb der Mannschaft “fast ein bisschen zu gut”, wenn man bedenkt, wie wichtig das Spiel gewesen sei.

Das Spiel gegen Mainz spiegelte den Saisonverlauf wider

Und so kam es, dass sich der VfB am Samstagnachmittag gegen den FSV Mainz 05 nach zuvor sechs Siegen mit einem 2:2 (0:1) zufriedengeben musste. Angesichts des zwischenzeitlichen 0:2-Rückstands war das am Ende zwar ein respektables Resultat, doch verpasste der VfB eben auch die große Chance, mit einem weiteren Sieg die Teilnahme an der Europa League vorzeitig sicherzustellen. Sollte der Hamburger SV am letzten Spieltag in Bremen gewinnen, dann benötigen die Stuttgarter am Samstag zumindest einen Punkt in Hoffenheim, um den sechsten Tabellenplatz zu verteidigen und damit auch in der neuen Saison international vertreten zu sein.

In gewisser Weise bot dieses Spiel gegen das sehr überzeugend aufspielende Mainzer Team ein Spiegelbild des gesamten Saisonverlaufs. Der VfB kam sehr schwer in die Gänge und wachte erst auf, als es fast schon zu spät war. Dank der Mithilfe der Mainzer Hintermannschaft durfte Ciprian Marica den Ball zum Anschlusstreffer ins Tor stochern, wenig später ließ der Rumäne den Ausgleich folgen. “Wir haben wieder einmal mentale Stärke gezeigt”, sagte Gross, der allerdings auch registrierte, dass seinem Team nach der imposanten Aufholjagd der vergangenen Monate auf der Zielgeraden ein wenig die Kräfte zu schwinden scheinen.

Stuttgart will sich seine Position nicht mehr nehmen lassen

“Eine gewisse Schwerfälligkeit” erkannte der Trainer und vermisste “die Entschlossenheit und Aggressivität”, die seine Mannschaft zuletzt ausgezeichnet hatte. Und so habe die Partie gegen Mainz “deutlich gezeigt, dass wir uns extrem konzentriert auf das letzte Spiel in Hoffenheim vorbereiten müssen” – viel konzentrierter jedenfalls als auf den Auftritt gegen Mainz.

Einen letzten Kraftakt erwartet Gross von seinen Spielern auf dem Weg in das internationale Geschäft. “Wir haben hart gearbeitet, um in diese Position zu kommen, das wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen”, sagt der Trainer und will unter der Woche genau hinschauen, wer nicht richtig bei der Sache ist. Bei Alexander Hleb, findet Gross, ist dies der Fall: “Seit sein Abgang feststeht, beschäftigt er sich gedanklich vor allem mit der Zukunft.”

Deshalb saß der Weißrusse gegen Mainz mehr als eine Stunde lang nur auf der Ersatzbank, obwohl er Geburtstag hatte und zum letzten Mal in Stuttgart auftrat. “Für mich war es eigentlich ein ganz wichtiger Tag – leider hat ihn mir der Trainer kaputtgemacht”, zischte Hleb. Immerhin: trotz allen Frusts umkurvte auch er hinterher brav das gelbe Plastikhütchen.

Stuttgart:

Lehmann – Osorio (46. Kuzmanovic), Tasci, Delpierre, Molinaro – Träsch, Khedira – Gebhart (66. Schieber), Hilbert (66. Hleb) – Marica, Cacau.

Mainz:

Wetklo – Zabavnik, Bungert, Noveski, Fathi – Karhan, Polanski (78. Amri) – Schürrle, Simak (78. Szalai/83. Heller), Soto – Bancé.

Schiedsrichter:

Zwayer (Berlin).

Zuschauer:

41 600.

Tore:

0:1 Fathi (52.), 0:2 Schürrle (63.), 1:2 Marica (73.), 2:2 Marica (75.).

(STZ 3.5.10)

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26. Dezember 2009

Die Woche zwischen Mainz und Hoffenheim: Aufarbeitung der Geschehnisse um Jens Lehmann; in der CL gegen den großen FC Barcelona!

Nach den Vorkommnissen in Mainz rund um Jens Lehmann, war damit zu rechnen, dass zunächst er die Schlagzeilen bestimmen würde. Es waren ja nicht nur seine ständigen Provokationen, nach dem Spiel hat er ja dann noch Medienwirksam und vor laufenden Kameras einem VfB-Fan die Brille von der Nase gerissen, als dieser ihn  (zu Recht) fragte, ob er nicht ein Mal normal sein könne. Nach seiner Flucht aus dem Stadion mit einem Taxi zum Frankfurter Flughafen und dem Flug nach München hatte er, ebenfalls wieder vor laufenden Kameras, noch einen Reporter um 5 Euro angeschnorrt, weil er Hunger bekam. Bei alledem konnte man schon den Eindruck gewinnen, dass Jens Lehmann an diesem Abend nicht richtig tickte.

Wie in meinem Mainz-Bericht geschrieben, hätte ich vollstes Verständnis gehabt, wenn der Verein mit dem Rauswurf oder einer Trennung in gegenseitigem Einvernehmen reagiert hätte. Der neue Trainer aber legte zu derartigen Maßnahmen sein Veto ein, da er im Abstiegskampf auf einen erfahrenen Torhüter setzen möchte. Dies ist sein gutes Recht. Lehmanns Glück in dieser Angelegenheit ist sicher, dass ein neuer Trainer da ist und er (fast) bei Null anfangen kann. Jetzt hat er noch einmal die Möglichkeit, seine Karriere vernünftig zu beenden und dem VfB das Vertrauen und die Nachsicht zurückzuzahlen, die der Verein in den letzten Wochen und Monaten mit Jens Lehmann geübt hat.Ich hoffe, er packt diese Gelegenheit beim Schopfe und konzentriert sich voll und ganz auf seine Aufgabe auf dem Platz.

Am Montag gab der Verein dann folgende Pressemitteilung heraus: “Für VfB-Torhüter Jens Lehmann hat das gestrige Bundesligaspiel beim FSV Mainz 05 unangenehme Folgen. Der 40-Jährige zog sich bei der Attacke des Mainzer Angreifers Aristide Bancé eine Innenbandzerrung mit Gelenkkapseleinriss und einen Bluterguss im linken Knie zu.”

Ich musste dabei schmunzeln und vermutete, der VfB will zum einen ein milderes Strafmaß vor dem Sportgericht erreichen und zum anderen Jens aus der Schusslinie nehmen, da sich in der Woche vor dem wichtigen Hoffenheim-Spiel sonst alles auf ihn gestürzt hätte, obwohl er ja doch nicht spielen darf.  So wäre automatisch Unruhe und ein riesiger Medienwirbel auf dem Vereinsgelände gewesen.

Das Sportgericht verhängte schließlich 3 Spiele Sperre. Im Laufe der Woche hatte Jens Lehmann dann noch seinen Auftritt bei Kerner und nahm Stellung zu den Vorkommnissen der letzten Wochen. Viel bedauerndes brachte er aber leider nicht heraus, außer dass ihm sein Verhalten in Mainz für die Mannschaft Leid tue. Ich, als einer der Mainz-Fahrer, hätte mir eine Entschuldigung beim gesamten Verein und den Fans gewünscht.

Nach der Aufarbeitung dieser Geschehnisse konnte die Mannschaft relativ unbeeindruckt die Vorbereitung auf das Spiel gegen Hoffenheim in Angriff nehmen. Es bestand doch durchaus Grund für Optimismus, schließlich fand seit dem Trainerwechsel eine klare Leistungssteigerung in der Mannschaft statt. In der Woche zwischen Mainz und Hoffenheim schaute ich erstmals, seit Gross da ist, wieder beim Training vorbei und war angetan davon, wie er sich einbringt. Babbel stand oft wie ein Feldherr im Mittelkreis und beobachtete die Arbeit seiner Co-Trainer und der Mannschaft aus der Ferne. Gross wirkt engagierter, dirigiert und korrigiert viel, und steckt die Spielfelder penibel genau selbst ab. Da auch an diesem Tag schon eisige Temperaturen herrschten, machten wir uns auch schon bald wieder vom Acker.

Am Freitag stand dann noch die Auslosung zum Champions League Achtelfinale an. Dass wir einen Kracher bekommen würden, war fast klar. Leichte Gegner gab es sowieso nicht, auch wenn Bordeaux oder Florenz nicht die ganz großen Kaliber gewesen wären. Mein Traumlos wäre ja Arsenal gewesen. Aber die Auslosung ist kein Wunschkonzert, gleich die erste Paarung hieß VfB-FC Barcelona.

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Also gegen die derzeit stärkste Mannschaft auf der Welt, die vergangene Woche ihren 6. Titel innerhalb eines Jahres unter Dach und Fach brachten. Gegen Weltklassespieler wie Messi, Ibrahimovic, Henry, Xavi, Iniesta und viele mehr. Hoffen wir, dass sich der VfB bis dahin weiter steigert und gegen Barca zwei, im Rahmen unserer Möglichkeiten, gute Spiele hinzulegen in der Lage ist. Das erste Spiel findet in der Mercedes-Benz-Arena statt. Für mich sind die Aufeinandertreffen derzeit noch schwer einzuschätzen. Wer weiß, wie der VfB aus der Weihnachtspause kommt. Gross ist ja ein erfahrener Hase und hat mit Basel auch schon CL-Erfahrungen gesammelt. Vielleicht bekommt er es ja hin, dass die Mannschaft bis zum Hinspiel stabil genug ist, um es den Katalanen schwer zu machen, ein Tor gegen uns zu erzielen. Ich würde es mir wünschen. Wir sind bei beiden Spielen am Start und ich hoffe, anders als vor 2 Jahren im Camp Nou, dass der VfB nicht ganz aussichtslos nach Barcelona fährt. Die Reise nach Barcelona ist bereits gebucht, am 16.3 geht es hin, am 18. wieder zurück. Letztes Mal nahmen wir den Tagesflieger vom VfB. Naturgemäß hat man da nicht so viel Zeit wie in einer Stadt wie Barcelona nötig wäre. Dennoch hatte der Trip etwas. Im Dezember nochmal einen frühlingshaften Tag bei strahlend blauem Himmel zu erleben. Bei diesen Bedingungen durch den Weihnachtsmarkt in Barcelona zu schlendern und einfach den Tag genießen.

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Am Yachthafen gab dann die Rote Tor Fraktion ihr “VfB ein Leben lang” zum besten und man konnte sich schon einmal einsingen.

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Anders dann im Stadion. Der “Gästeblock” im Camp Nou liegt im 4. Rang, also ganz oben, in diesem riesigen Stadion und ist fast über die gesamte Gerade gezogen. So kommt natürlich schwer eine richtige Atmosphäre was den Auswärtssupport angeht rüber. Dazu hat es wie Hechtsuppe gezogen und es war richtig kalt abends.

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Das Spiel selbst hätte man sich schenken können. Es war das letzte Gruppenspiel. Barca stand als Gruppensieger fest, der VfB als Gruppenletzter. Highlight war, als da Silva einen Freistoß zur 1:0-Führung versenkte, danach aber spielte fast nur noch Barcelona groß auf. Die Heimreise schließlich war eine mit Hindernissen. Von den 7 Tagesfliegern starteten 6 planmäßig, nur unserer blieb die ganze Nacht auf dem Rollfeld in Barcelona stehen, da es in Stuttgart Probleme mit der Nachtlandeerlaubnis gab. Schon aus diesem Grunde planten wir den nächsten Trip dorthin individuell. :-)

Der nächste Bericht folgt voraussichtlich schon morgen, dann vom Spiel gegen Hoffenheim. Ich gebe zu, ich hinke ein wenig hinterher, aber die Weihnachtsvorbereitungen und -einkäufe gehen auch an mir nicht spurlos vorbei. Des weiteren plane ich, die nächsten Tage noch einen VfB-Jahresrückblick zu erstellen.

Bis dahin, viele Grüße und schöne Tage

Franky

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