25. Februar 2010

Eine Saison ohne Europacup? Gedanken zur Transferpolitik!

Gegen den Hamburger SV setzte es leider die erste Niederlage unter unserem neuen Trainer Christian Gross. Letztendlich zwar ungerecht, weil der VfB nach dem Ausgleich drauf und dran war, das Spiel zu drehen, leider aber das 2:1 nicht machte. Dann kam der einstige Weltstar Ruud Van Nistelrooy und brauchte gerade mal gute 10 Minuten, um mit einem Doppelpack die Niederlage zu besiegeln. Aus meiner Sicht unnötig nahm Christian Gross den in den letzten Spielen guten und sicheren Georg Niedermeier aus dem Team und brachte den wiedergenesenen Matthieu Delpierre, der einige Unsicherheiten zeigte. So fiel besonders beim 0:1 auf, dass die neuformierte Innenverteidigung sich nicht einig war, vermutlich, da sie schon eine Weile so nicht mehr zusammen spielten. Die beiden Tore machte der Holländer im Stile eines Weltklassemannes, da er einer ist, der nicht lange fackelt und sofort den Abschluß sucht.

Das Spiel bot die große Chance näher an die Plätze 4 und 5 zu rücken, um im nächsten Jahr vielleicht doch noch in den internationalen Wettbewerb rutschen zu können. Allerdings wollen wir auch nicht vermessen sein und nicht vergessen, wo wir herkommen. Beim Amtsantritt von Christian Gross am Nikolaustag 2009 standen wir am Abgrund auf einem Abstiegsplatz. Daher sehe ich nur das Positive, nämlich, dass wir uns mittlerweile nach unten genügend Luft verschafft haben. Auch einer Saison ohne internationalen Wettbewerb würde ich viel Positives abgewinnen. Die Doppelbelastung fiele weg. Der Kader kann konsolidiert und Großverdiener wie Aleks Hleb aussortiert werden. Die Vereinsführung wird genau rechnen, welche Gehaltszahlungen ohne internationale Einnahmen gestemmt werden können und welche man stemmen möchte. Der Verein täte gut daran, nicht alle überzogenen Gehaltsforderungen zu akzeptieren. Auch Fußballprofis dürfen ruhig spüren, dass wir uns in einer weltweiten Rezession befinden und Einbußen in Kauf nehmen, zugegeben wären das immer noch Einbußen auf sehr hohem Niveau. In diesem Zusammenhang wäre ich aber doch interessiert, Eigengewächse wie bspw. Sami Khedira und Serdar Tasci versuchen zu halten. Auch diese werden nicht für einen Appel und ein Ei spielen, doch sind es gerade diese Spieler, die sich in besonderem Maße mit dem Verein identifizieren.  Es geht mir mehr um die Legionäre von außen, die man mit Unsummen an Geld ködert und die oft mehr verdienen als die besagten Eigengewächse, was automatisch zu Mißstimmung in der Mannschaft führt. Der Verein sollte ein Ausbildungsverein bleiben und zusehen, dass vielversprechende Talente für die Reserve verpflichtet werden, die dann auch bei entsprechender Leistung eine Chance bei den Profis erhalten. Christian Träsch ist ein gutes Beispiel, dass dieser Weg zum Erfolg führen kann. Seine Entwicklung ist sensationell.

Wenn man dann noch Verträge abschließt wie mit Mario Gomez, die uns, im Falle des Abgangs, marktgerechte Ablösesummen garantieren, hat der Verein in kaufmännischer Hinsicht alles richtig gemacht. Optimal wäre natürlich, wenn parallel zum zu befürchtenden Abgang, schon ein Nachfolger aufgebaut werden könnte, wie es Ajax Amsterdam über Jahre erfolgreich hinbekommen hat.

Ich hoffe, dass unsere Zweite jetzt mit Jürgen Seeberger wieder einen Trainer hat, der diesem Auftrag gerecht werden kann. Das ist ein Weg, der von den Fans mitgetragen wird, auch dann, sollte es mal eine Zwischensaison mit Umbruch geben, und der Verein nicht im oberen Drittel mitspielen können.

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