26. November 2009

Sebastian Rudy “Das ist ein Wahnsinnsgefühl”

Category: Presse — Tags: , , , , , – Franky @ 09:22
Sebastian Rudy (li.) und Ricardo Osario jubeln nach dem Treffer in der 16. Minute

Sebastian Rudy (li.) und Ricardo Osario jubeln nach dem Treffer in der 16. Minute

Glasgow – Die Gefühle müssen raus – und es ist auch eine Befreiung. Sebastian Rudy rennt los und zeigt nach seinem Tor zum 1:0, wie schnell er ist. Auf seinem Weg zur Auswechselbank kann ihn keiner stoppen, wie auch später nicht bei manchen Aktionen auf dem Platz. So umarmt er die Mitspieler auf der Bank. Dabei hatte der als großes VfB-Talent gepriesene Rudy vor dem 2:0-Sieg bei den Glasgow Rangers schwere Monate hinter sich. Aber womöglich schaffte er mit seinem ersten Profitreffer den Durchbruch.

Kevin Kuranyi, Alexander Hleb, Serdar Tasci, Sami Khedira, Mario Gomez – Sebastian Rudy? Experten bescheinigen ihm das gleiche Potenzial wie seinen prominenten Vorgängern. Dennoch hat der 19-jährige Mittelfeldspieler relativ lange gebraucht, bis er oben angekommen ist. Zu Saisonbeginn hatte es zunächst zwar den Anschein, als sei er am Ziel. Doch nach einer schwächeren Leistung im Pokal wurde er zur zweiten Mannschaft in die dritte Liga zurückversetzt. Dieses Wechselspiel wiederholte sich in der Folge öfter. Viel Kredit besaß Rudy bei dem Teamchef Markus Babbel nicht – bis zum vergangenen Samstag.

Da stand Rudy gegen Hertha BSC überraschend in der Startformation. Erstmals war es so, dass er nach einem weniger überzeugenden Auftritt zuvor in Mönchengladbach nicht weichen musste. Diese Gelegenheit nutzte Rudy, der gegen Berlin zu den wenigen positiven Erscheinungen gehörte. “Ich habe immer gewusst, welche Qualitäten er hat”, sagte Babbel hinterher, “so will ich ihn immer sehen.” Diesen Rat befolgte er nicht – in Glasgow spielte er noch besser. “Das lag nicht nur an mir, sondern an der ganzen Mannschaft”, sagte Rudy, um in schönstem Schwäbisch hinzuzufügen: “Das ist einfach ein Wahnsinnsgefühl.”

Dass er in der Champions League gut mithalten kann, hatte er bereits vor drei Wochen in Sevilla bewiesen. Da war er in der Halbzeit aufs Feld geschickt worden – und dann war er es, der voranmarschierte und die anderen mitriss. So gelang es dem VfB, den 0:1-Rückstand auszugleichen und die Chance auf das Weiterkommen in der Königsklasse zu wahren. Bei den Rangers wurde Rudy bei seiner Auswechslung in der letzten Minute von allen Kollegen abgeklatscht und von den Fans gefeiert. Auch darin lag noch mal viel Befreiendes.

STZ online 25.11.09

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