3. Juli 2010

Podolski steht bereit, Cacau auch?

Auch einen Tag vor dem Showdown gegen Argentinien zeigte sich Bundestrainer Joachim Löw weiterhin entspannt, aber auch sehr auf die bevorstehende Partie konzentriert. Bei der abschließenden FIFA-Pressekonferenz im Green-Point-Stadion in Kapstadt sprach er von der großen “Vorfreude” des gesamten Teams, wurde aber auch nicht müde, auf die Gefährlichkeit des Gegners hinzuweisen. Planen kann er für das Duell gegen die “Gauchos” mit Lukas Podolski und möglicherweise auch mit Cacau.

Podolski, der am Vortag nicht am Training teilnehmen konnte, ist am Morgen noch wegen seiner leichten Muskelverhärtung behandelt worden. Beim Abschlusstraining zeigte sich der Kölner aber präsent, hinterließ einen ordentlichen Eindruck und nährt damit die Hoffnung auf einen Einsatz. Auch Cacau sendete ein positives Zeichen. Der Stuttgarter absolvierte zunächst ein Spezialprogramm und stieg dann überraschend mit ins Teamtraining ein.

Tasci muss passen

Sollte Podolski wider Erwarten passen müssen, hätte Löw keine Bedenken, für ihn beispielsweise Marko Marin, Marcell Jansen oder auch Toni Kroos spielen zu lassen. “Sie sind gute Alternativen. Jeder unserer Spieler kann für das Team eine gute Leistung bringen.” Im Training herrsche auch bei den Reservespielern weiter ein “unglaublich gutes Niveau”. Nicht gefährdet ist der Einsatz von Mesut Özil, dem Löw am Donnerstag eine Trainingspause gegönnt hatte. Fehlen wird höchstwahrscheinlich Abwehrspieler Serdar Tasci. Der 23-jährige, bislang noch ohne Einsatz, laboriert an einem grippalen Infekt.

“Wir schätzen sie als Fußballer”

Befragt zu den leichten Sticheleien von Bastian Schweinsteiger in Richtung Argentinien versuchte der Bundestrainer etwas die Luft herauszulassen: “Er hat seine Meinung geäußert, wir haben Meinungsfreiheit. Aber wir haben sicherlich keinen mangelnden Respekt vor Argentinien.” Auf dem Platz sei der Gegner natürlich aggressiv und oft am Rande der Legalität (“Das ist auch ihre Stärke”), das Spiel würde ein “Fight auf Biegen und Brechen” werden. Dennoch: “Wir schätzen sie als Fußballer.” Auch vor vier Jahren habe Löw die Partie bis zum Elfmeterschießen “keinesfalls als brutal empfunden”. Emotionen gehörten natürlich zu dieser Mannschaft dazu. Schweinsteiger hatte über den Gegner gesagt: “Es geht schon vor dem Spiel los, wie sie gestikulieren und versuchen, den Schiedsrichter zu beeinflussen. Das ist respektlos, aber die Argentinier sind so.”

Artig lobte Löw anschließend die “fast unvergleichliche Offensive” des Teams von Trainer Diego Maradona. “Nicht nur Messi ist schwer unter Kontrolle zu bringen. Auch Tevez und Higuain könnten Spiele entscheiden. Und auf der Bank säßen noch Spieler vom Schlage eines Milito. “Wir dürfen uns keinen Fehler leisten”, weiß Löw. Dass Maradona seine Mannschaft vorsichtiger agieren lässt als in den Spielen zuvor, glaubt der deutsche Trainer nicht. Vielmehr erwartet er ein Offensivspektakel: “Maradona hat als Spieler mit seinem Können alle verzaubert. Er hat immer offensive Akzente gesetzt und das als Trainer beibehalten.” Beide Teams hätten die Möglichkeit, das Spiel in der Offensive zu entschieden.

Bilder aus der Heimat als Motivationsspritze

Ausdrücklich weist Löw darauf hin, dass das deutsche Spiel auch weiterhin von seiner Ordnung und auch der Disziplin der Spieler lebe. Jeder wisse, was er zu tun habe: “Wenn wir Räume zu sehr öffnen und wenig Laufarbeit verrichten, haben wir keine Chance.” Und natürlich seien seine Spieler bereits “bis in die Haarspitzen” motiviert. Bilder von jubelnden Fans in der Heimat beim Public Viewing würden zur zusätzlichen Motivation dienen.

Offensichtlich gestaltet sich die Vorbereitung auf ein mögliches Elfmeterschießen schwieriger als noch vor vier Jahren: “Sie haben heute viele gute Elfmeterschützen. Damals reichte ein Zettel. Diesmal könnten wir Manuel Neuer einen ganzen Katalog überreichen”, so Löw humorig. Daher wolle das DFB-Team die Partie auch möglichst in 90 Minuten entscheiden.

Und wenn es nichts wird und das Viertelfinale Endstation sein wird? Löw überlegt kurz und sagt dann: “Ich bin ein Trainer, der nicht alles von einzelnen Ergebnissen oder Platzierungen abhängig macht. Mit den bisherigen Spielen können wir zufrieden sein.” Auch bei der Niederlage gegen Serbien habe das Team eine gute Leistung gezeigt. “Es ist auch wichtig, dass man sein Heimatland gut repräsentiert. Wir haben gezeigt: Die Mannschaft spielt nicht nur miteinander, sondern auch füreinander.”

(kicker.de)

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