27. August 2016

Sandhausen – Einmal und (hoffentlich) nie wieder

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , , – Franky @ 18:57

Für einen, der vor noch nicht allzu lang zurückliegender Zeit mit dem VfB europäische Metropolen wie Barcelona, Bukarest, Glasgow, Kopenhagen, Lissabon, London, Madrid, um nur einige zu nennen, bereist hat, war es gestern schon etwas merkwürdig in den Heidelberger Vorort Sandhausen zu einem Ligaspiel aufzubrechen.

Zwischen dem Neckarstadion und dem Hardtwaldstadion zu Sandhausen liegen gerade einmal 112 Kilometer, so dass es trotz der frühen Anstoßzeit um 18.30 Uhr keiner größerer Anstrengungen bedurfte, rechtzeitig da zu sein.

Im Gegenteil, in Anbetracht der Erfahrungen der Vergangenheit, als wir zu manch einem Freitagabend-Spiel erst kurz vor dem Anpfiff angekommen waren, entschied sich der RWS Berkheim, nach Sandhausen bereits um 13.30 Uhr loszufahren.

Den Nachmittag musste ohnehin jeder frei nehmen und eine um eine halbe Stunde frühere Abfahrt, kann beim allfreitäglichen Wahnsinn auf den Autobahnen schon einiges bringen. Da bereits zu dieser frühen Uhrzeit elf Kilometer Stau zwischen Stuttgart-Flughafen und Dreieck Leonberg gemeldet waren, fuhren wir von ES-Berkheim über die B10 und den Pragsattel bis zum einzigen Zustieg an der Autobahn-Auffahrt S-Feuerbach, was sich als die goldrichtige Entscheidung entpuppte. In gerade einmal 40 Minuten waren wird dort und ließen den Stau sprichwörtlich links liegen. So kamen wir auch bis zum Ziel einigermaßen gut voran, von etwas Stop-and-Go-Verkehr kurz nach Heilbronn einmal abgesehen.

Sehr frühzeitig erreichten wir den Parkplatz, von dem uns in Anbetracht der tropischen Temperaturen ein Gewaltmarsch bis zum Stadion bevorstand. Viele andere Bekannte und Fanclubs trafen auch frühzeitig ein, so dass wir auf dem Weg zum Stadion unzählige Male „aufgehalten wurden“, was wir jedoch als willkommene Pausen ansahen.

An einer Abzweigung dann trennte sich die Spreu vom Weizen oder der Weg derer, die Karten für den Gästeblock hatten und denen, die sich am Sandhäuser Kontingent bedient hatten. Soke und ich hatten Karten für den Block A2 ergattert, der laut Stadionplan eine optimale Sicht auf die VfB-Fanblöcke bot und bei dem man eigentlich davon ausgehen hätte müssen, dass der Sandhäuser Kruscht, wie sonst üblich, auf der gegenüberliegenden Seite abgestellt wäre.

Pfeifendeckel, gerade noch rechtzeitig am Tag vor dem Spiel, Trikot war bereits hin gerichtet, las ich zufällig, dass in den Blöcken A1-A4 Zutritt in gegnerischer Fankleidung nicht zulässig wäre, wir uns also im absoluten Heimbereich tummeln würden. Auch das ordne ich unter der Kategorie „Neuland 2. Liga“ ab!

Hin und wieder liest man sich ja schon in die Eigenheiten von Fanszenen ein und was einen zu erwarten hat, vor allem, wenn man sich Karten für außerhalb des Gästeblocks besorgt. Dies bedingt jedoch eine nennenswerte Fanszene, die man bei Sandhausen nicht erwarten durfte und, wenig überraschend, auch nicht vorfand.

Nachdem ich aber nun wusste, dass wir im Heimbereich unterkommen würden, machte ich mich dann doch schlau, wie die Sandhäuser Fans im Stadion untergebracht sind. Dabei staunte ich dann nicht schlecht, dass die Sandhäuser „Ultras“ auf der Hintertor-Tribüne und damit genau neben dem Gästeblock ihr Domizil haben.

Eigentlich ist es für einen Dorfverein, bei dem man Fankultur ohnehin vergeblich sucht, ja zusätzlich peinlich, wenn die eigenen Hardcore-Fans räumlich so untergebracht sind, dass man sie in zwei Drittel der Spiele akustisch überhaupt nicht hört, weil viele Gegner mehr Fans mitbringen als diejenigen, die Sandhausen anlockt.

Dass es ein Heimspiel für den VfB werden würden war bereits im Vorfeld klar, zwischen sieben und acht tausend Brustringträger säumten das weite Rund, dazu noch verirrte Hansels wie Soke und ich, die in neutraler Kluft dem Brustring die Daumen drückten und zeitweise nichts Besseres zu tun hatten, als das Sandhäuser Maskottchen Hardy anzupöbeln. Dieses wird es sich jetzt wohl zwei Mal überlegen, ob es die Reise zum Rückspiel ins Neckarstadion noch antreten möchte. Ich kenne jemanden, der ist heiß auf Dachs.

Im Stehblock auf der Haupttribüne postierten wir uns weit unten und damit in der prallen Sonne, die an diesem Nachmittag erbarmungslos vom Himmel strahlte. Da man bei dieser Hitze viel trinken soll, machte ich mich auch gleich auf den Weg, eine Bezahlkarte zu holen. Selbst ein Dorfverein wie Sandhausen hat diesen Scheiß, den wir inzwischen wieder abgeschafft haben, angefangen.

Auch das ein Nachteil unserer Blockwahl: in vielen Mischblöcken des Stadions war sowohl Bar-, als auch Kartenzahlung möglich, bei uns nur Kartenzahlung. Da sich im Heimbereich jeder auszukennen hat, ließ die Beschilderung, wie man denn zu dieser Karte komme, sehr zu wünschen übrig.

Zunächst stellte ich mich daher auch prompt falsch an, um kurze Zeit später dann doch noch die richtige Schlange zu erspähen. Als ich endlich dran war, wollte die mir zugedachte Karte nicht aufgeladen werden, so dass erst einmal der Supervisor anrücken musste und weitere kostbare Zeit verstrich.

Schließlich hielt ich sie in Händen, stolze 10 Euro Pfand und 40 Euro Guthaben, so dass es auch gewiss reicht und ich mich nicht noch einmal anstellen musste. Anders als mit den Bundesligabezahlkarten, wo man sich stets sicher war, sein Restguthaben in der nächsten Saison auch noch aufbrauchen zu können, schwor ich mir, diese nach dem Spiel gleich wieder abzugeben. Einmal Sandhausen – und nie wieder!

Mit der Karte in der Hand ging es dann auf die Suche nach der kürzesten Schlange an einem Bierstand. Es standen zwar etwa fünf zur Auswahl doch an keiner bewegte sich nennenswert etwas nach vorn, so dass ich fünf Minuten vor Spielbeginn unverrichteter Dinge zurück in den Block ging, um wenigstens das Intro und den Einlauf fotografieren zu können.

Sokes Blick tötete mich zwar fast, als ich mit leeren Händen zurück kam, aber, mit dieser Situation mussten wir beide in diesem Moment leben.
Als das Spiel etwa 15 Minuten alt war, wagte ich den nächsten Vorstoß im Rahmen des Projektes „Bier für Soke und Franky“. Die Reihen an den Ständen sollten sich bis dahin ja gelichtet haben, das Bier inzwischen „eingelaufen“, das Personal eingearbeitet sein. Aber nein, nichts von alledem, ein Dorfverein wie Sandhausen hat es offensichtlich nicht nötig, ein wenig Umsatz zu machen.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich zwei kühle Bier in Händen hielt und, da ich es schon mal nach vorne geschafft habe und, „essa musch“, habe ich mir auch gleich noch eine Rindswurst mitgenommen.

Senf, Ketchup & Co. gab es (natürlich) wieder an einem anderen Schalter und als ich dort ankam, hörte ich schon den Herrn vor mir auf Badisch bruddeln, dass der Senf leer wäre.

O. k., bevor ich noch mehr vom Spiel verpasse, ich war schließlich schon reichlich genervt, dachte ich mir, „scheiß drauf, Ketchup tut‘s auch“.
Kurz mal auf den Heinz Hebeldosierspender gedrückt und, passend zum bisherigen Aufenthalt in diesem Stadion, mehr Ketchup auf der Hose gehabt als auf der Wurst. War mir aber zu diesem Zeitpunkt schon egal, denn die Roten, das sind ja ohnehin wir!

Da das Spiel nicht so sehr der Burner war wie das Wetter an diesem Tag und das kühle Nass schneller weg war, als man gucken konnte, wiederholte sich das ärgerliche Spielchen an den Ständen noch einige Male, hilft ja nix, da mussten wir durch.

Eines ist dann aber auch sicher. Lieber diese Ärgernisse beim Warten auf das Vollbier in Kauf nehmen, als alkoholfreies Bier im Gästeblock vorgesetzt zu bekommen. Da bin ich richtiggehend froh, dass ich mich mit dieser Thematik nicht auch noch herum ärgern musste. Gerade an einem solch heißen Tag, an dem das Bier im Bus von Bier zu Bier wärmer wird, freut man sich doch erstrecht auf das erste eisgekühlte Bier und dann so etwas. Alkoholfrei! Pfui Deibel!

Mich kotzt diese Gängelei durch jeden dahergelaufenen Dorfverein nur noch an. Was soll die Scheiße? In diesem Spiel zweier Kontrahenten, die sich erst ein einziges Mal in einem Pflichtspiel über den Weg gelaufen waren, die keine Rivalität verbindet, wo der Heimverein keine Ultra-Szene zu bieten gehabt hat, an der sich unsere Ultras hätten reiben können, wo tausende VfBler nur hingefahren sind, um Spaß zu haben, weshalb geißelt man eine gesamte Fanszene durch ein solch schwachsinniges Alkoholverbot? Für mich sind das pure Schikane-Maßnahmen ohne jeglichen Sinn dahinter.

In der Hinsicht hatten wir mit der Platzwahl also alles richtig gemacht. Im Block selbst ging’s auch gechillt zu, kein Stress, keine Pöbeleien, außer vielleicht einem älteren Dorftrottel hinter uns, der lautstark polterte, dass es eine Frechheit seitens des VfB sei, mit einer solchen Vorstellung auch noch das Spiel zu gewinnen. Vielleicht hatte er es darauf angelegt, dass wir uns drüber ärgern oder gar in eine Diskussion mit einsteigen wollten, aber, erstens war es heiß und zweitens sind wir der VfB, Diskussion also überflüssig.

Das Spiel verfolgte ich dann, vor allem in der ersten Hälfte, als wir noch sprichwörtlich auf der Sonnenseite waren, teils stehend und knipsend, teils sitzend und Schatten von den Leuten suchend und eben am Bierstand.

Der VfB startete in die Partei personell mit derselben Formation wie in Homburg, also erneut ohne Alexandru Maxim. Sandhausen wählte jene Taktik, mit der dem VfB, es hat sich in der Republik herum gesprochen, am ehesten beizukommen ist, nämlich dann, wenn man, auch als Heimmannschaft, tief steht und bei gegnerischen Ballverlusten versucht, schnell nach vorne zu kommen.

Frappierend erneut die fehlende individuelle Klasse einiger Akteure beim VfB, bei dem sich in der Zweikampfführung erneut vor allem Klein und Šunjić negativ hervor getan haben. Auch gegen Sandhausen wussten sie sich vor allem in der ersten halben Stunde oft nur durch unnötige Fouls zu helfen, was den Gegner dann automatisch besser in die Partie brachte.

Da der VfB zwar viel Ballbesitz hatte, einmal mehr aber die letzten Zuspiele zu schlampig gespielt wurden, entwickelte sich eine Partie ohne nennenswerte Höhepunkte geschweige denn mit Torchancen.

Erst in der 39. Minute änderte sich das, als Berkay Özcan einen Freistoß punktgenau auf den heranfliegenden Simon Terodde servierte und dieser wuchtig einköpfte. Endlich das erste Tor in einem Pflichtspiel für den VfB, für den Mann mit der eingebauten Torgarantie. Hoffentlich ist der Knoten damit geplatzt. Kurz darauf musste Jean Zimmer mit einer Platzwunde am Kopf raus, für ihn kam Borys Tashchy. Zimmer war nicht einverstanden mit seiner Auswechslung, die offensichtlich der Vereinsarzt angeordnet hatte, und protestierte lautstark dagegen. Mit dem Führungstreffer im Rücken machte der VfB nochmal Druck vor der Pause, konnte aber nicht mehr erhöhen.

Nach dem Wechsel zunächst eine Schrecksekunde, als Langerak an einer Flanke in bester Ulreich-Manier vorbei flog und Kister auf die Latte köpfte. So schnell kann es gehen, daher wäre der VfB gut beraten, ein zweites Tor nachzulegen. Eine Minute später schon hatte Gentner nach Hereingabe von Insúa die Gelegenheit auf dem Fuß, vergab aber den schwer zu verarbeitenden Ball – es sah ein wenig nach Slapstick aus, ein richtiger Goalgetter hätte vermutlich den linken Fuß genommen.

Was Gentner in jener Szene verpasste, holte er zehn Minuten später nach. Özcan spielte sich geschickt bis zur Torlinie durch und passte überlegt zurück, so dass Gentner nur noch einzuschieben brauchte. 0:2, riesen Stimmung unter den zahlreichen VfB-Fans, der erste Auswärtssieg in der 2. Liga seit 39 Jahren war zum Greifen nah.

Doch, der VfB der Gegenwart wäre eben nicht der VfB, wenn er nicht selbst noch für Spannung gesorgt hätte Šunjić trat verhängnisvoll über den Ball, so dass Wooten frei vor Langerak auftauchen und zum Anschluss knipsen konnte. Nicht nur in dieser Situation steht man der Frage mit offenen Augen gegenüber, wie ein limitierter Spieler wie Šunjić Bundesliga oder auch jetzt 2. Liga spielen kann. Nach der Rückkehr von Timo Baumgartl ist Šunjić hoffentlich kein Thema mehr, dass ein Kaminski so viel schlechter als Šunjić sein soll, kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen.
Dieses Tor sorgte also noch einmal für Spannung. In der Schlussviertelstunde warf Sandhausen alles nach vorn und sorgte mit langen Bällen in den Strafraum durchaus noch für Gefahr, während der VfB mit Mann und Maus versuchte, den Vorsprung zu verteidigen. Dies gelang am Ende auch, so dass unterm Strich nach drei Saisonspielen zwei Siege und eine Niederlage stehen.

Rechnet man das Weiterkommen im Pokal hinzu, in dem man es in der nächsten Runde mit einem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach zu tun hat, kann man einen einigermaßen gelungenen Saisonauftakt verbuchen und entspannt in die Länderspielpause gehen.

Von Anfang war es mir klar, dass sich der VfB im August noch durchmogeln muss. Dass die Personalplanungen zu diesem späten Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen sind, ist zwar bedauerlich und der langen Sportdirektorensuche geschuldet, aber, darüber zu lamentieren bringt nichts, die Situation ist eben nun so, wie sie ist.

Gestern nahm der VfB mit Takuma Asano auf Leihbasis einen japanischen Offensivspieler unter Vertrag, der von keinem geringeren als dem FC Arsenal kommt. Von ihm erhoffe ich mir, dass er die Qualität im Offensivbereich steigert und Simon Terodde im Angriffspiel entlastet.

Heute wird in der Gerüchteküche der Name Benjamin Pavard vom OSC Lille heiß gehandelt, der in der Viererkette alle vier Positionen bekleiden können soll, wie zu lesen ist. Da aus Lille seinerzeit auch Matthieu Delpierre zum VfB kam, wäre mir dieser Transfer auf den ersten Blick nicht ganz unsympathisch.

Käme er und noch ein Spieler für die rechte Außenbahn, sähe ich uns gar nicht so schlecht aufgestellt. Man darf nicht vergessen, dass wir in Timo Baumgartl, Kevin Großkreutz, Hajime Hosogai, Anto Grgic und Daniel Ginczek einige zuletzt verletzte Stammelfkandidaten haben, die die Qualität schon noch bedeutend anheben können. Viele träumen ja von Transfers wie zu Bundesligazeiten, ich habe mich von diesen Träumen verabschiedet.
Schmalhans wird Küchenmeister bleiben, der VfB wird auf dem Transfermarkt keine verrückten Dinge machen und wird sicherlich auch nicht Spieler nur deshalb verpflichten, um den Fans eine Beruhigungspille verabreicht zu haben.

Man darf gespannt sein, was bis Mitte kommender Woche noch passieren wird und wer noch präsentiert wird. Außer fußballerischer Fähigkeiten gilt es dabei ganz besonders auf die charakterlichen zu achten und nur Spieler zu holen, die das Team über sich selbst stellen. Daran hat es in den letzten Jahren gekrankt, deshalb sind wir abgestiegen und die faulen Äpfel scheinen noch immer nicht alle ausgemistet, da es um die Stimmung im Team nicht zum besten bestellt sein soll, wie man hört.

Woran das liegt, wer die Unruhestifter sind, bekommt man als Außenstehender natürlich nicht mit. Aber ein Kapitän, der mindestens genauso lang schon Kapitän ist, wie es am Teamgeist krankt, muss hier tätig werden und das Kind beim Namen nennen. Tut er das und er wird nicht gehört, sollte er sein Amt niederlegen, tut er es nicht, ist er als Kapitän fehl am Platze.

Der elementare Ansatz beim Aufbau dieser neuen Mannschaft muss der sein, ein Team zu formen, das sich versteht und das sich auf dem Platz hilft. Von der Quantität her stimmt das Verhältnis ältere zu jüngere Spieler, nur, die Älteren müssen Vorbilder sein, müssen vorneweg gehen, müssen Verantwortung übernehmen und sie müssen den jüngeren im Team helfen, sich ins Team einzufinden.

Würde das schon jetzt funktionieren, hätten wir ein brauchbares Gerüst und könnten möglicherweise auch auf den einen oder anderen Transfer verzichten, weil ein Youngster bereit steht, den man einbauen könnte. In den letzten Jahren aber, als auch Timo Werner und Timo Baumgartl oft auf sich allein gestellt waren, hat man das nicht hinbekommen.

In Grassau waren ja einige aus dem Reservoir zugegen. Die Jungs können alle Fußball spielen und sind wissbegierig, was sie brauchen, ist eine gute Führung in der Mannschaft und einen Trainer, der sich getraut, sie einzusetzen. Luhukay zeigt zumindest was die Personalie Özcan betrifft, ein gewisses Faible für junge Spieler.

An dieser Stelle spanne ich den Bogen zurück zu den möglichen weiteren Transfers. Lastminute-Transfers gegenüber bin ich deshalb kritisch eingestellt, weil ich es mir nicht vorstellen kann, dass man sich in der Kürze der Zeit intensiv genug mit dem Menschen hinter dem Spieler befasst hat. Bevor man wieder einen Vogel wie Artem Kravets an Land zieht, der Gift für das Mannschaftsklima war, sollte man es lieber bleiben lassen und dem eigenen Nachwuchs vertrauen.

Jetzt, die Saison hat kaum richtig begonnen, steht auch schon wieder die erste Länderspielpause vor der Tür. Zeit für den VfB, den Kader zu vervollständigen und an einer ersten Elf zu arbeiten, die in zwei Wochen gegen Heidenheim gegenüber der von gestern schon auf einigen Positionen verändert sein dürfte. Ich freue mich drauf.

Um meine tollen Erfahrungen mit dem Dorfverein zu komplettieren: Zunächst einmal zog sich der Weg zurück zum Bus aufgrund der schmalen Wege und der Menschenmassen ewig hin. Gipfel dieser Tort(o)ur war ein Polizei-Kastenwagen aus dem in höllischer Lautstärke Ballermann-Musik ertönte und der unweigerlich an das Lied vom grün-weißen Party-Bus erinnerte.

Dann, kleine Reminiszenz an die Bundesliga, benötigt man etwa gleich lang, um aus dem Parkhaus der Arroganz-Arena herauszukommen, wie man benötigt, sich in Sandhausen vom Acker zu machen. Eine gefühlte Ewigkeit lang kamen wir keinen Meter voran, doch das belastete uns an diesem Abend nicht mehr allzu sehr. Die Stimmung nach dem Auswärtssieg war prächtig, das Siegesbier schmeckte und, noch auf Sandhauser Gemarkung, ertönte aus unseren Kehlen das Europapokal-Lied im Bus. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht.

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