Es war alles angerichtet in Bloemfontein für die offizielle Pressekonferenz der FIFA am Samstagabend vor dem WM-Achtelfinale gegen England. Bundestrainer Joachim Löw wurde erwartet, zudem sollte ein Spieler der DFB-Auswahl den Journalisten zur Verfügung stehen. Doch die versammelte Presse musste mit Bundestorwarttrainer Andreas Köpke vorlieb nehmen.
“Wir konnten heute nicht im Stadion trainieren, sondern mussten auf einen anderen Platz ausweichen. Wenn der Bundestrainer selbst gekommen wäre, hätte das den ganzen Zeitplan durcheinandergebracht”, verteidigte Köpke das Fernbleiben von Löw, das vor allem bei den englischen Medienvertretern für Verdruss sorgte.
“Fabio Capello ist mit seiner Mannschaft erst heute aus Rustenburg hierher geflogen und beantwortet trotzdem persönlich Fragen”, ereiferte sich ein Journalist in Bloemfontein. Köpke unterstrich, dass ein zeitlicher Engpass für die Abwesenheit Löws gesorgt hatte und betonte zudem, dass es sich dabei nicht um einen Protest gegen den Weltverband FIFA gehandelt habe. “Auch England durfte nicht im Stadion trainieren, da ja dort gestern noch ein Spiel stattfand”, meinte er. “Es herrscht also Chancengleichheit und ich kann die Entscheidung auch nachvollziehen.”
Der FIFA passte es auch nicht, dass der Bundestrainer nicht erschienen war. Der Weltverband schloss aber eine Strafe gegen Löw und den DFB aus. Die FIFA teilte mit, dass sie die Deutschen zwar noch einmal kontaktieren und an ihre Verantwortung gegenüber den Medien und Fans erinnern wolle, Sanktionen sehe ein solcher Fall jedoch nicht vor.
(kicker.de)