27. April 2010

Interview mit Alexander Hleb: “Ich will mit dem VfB Platz drei”

Der VfB Stuttgart ist die beste Rückrundenmannschaft in der Fußball-Bundesliga – und der wiedererstarkte Alexander Hleb hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet. Das Selbstvertrauen des 28-Jährigen ist mittlerweile so groß, dass er sich mit einem Platz in der Europa League nicht zufriedengeben will.

Herr Hleb, Ihr Jahr beim VfB ist bald wieder vorbei. Ziehen Sie doch mal ein Fazit.

Es ist schnell gegangen. Aber noch ist es nicht so weit. Noch bin ich hier – und abgerechnet wird erst zum Schluss. Schließlich können wir noch einiges erreichen.

Sie treffen nun noch auf Bochum, Mainz und Hoffenheim. Was ist da das Ziel?

Nachdem wir schon die letzten fünf Spiele gewonnen haben, sage ich, wir wollen noch drei Siege. Das wäre eine schöne Serie.

Und dann?

Ich will den dritten Platz. Mit weniger möchte ich mich nicht zufriedengeben. Damit hätten wir das Vorjahresergebnis wiederholt und könnten erneut die Qualifikation zur Champions League bestreiten. Nach dem Verlauf der Hinrunde wäre das eine riesige Sensation. Die Chancen sind da. Wir geben alles und greifen an.

Der Rückstand auf Bremen und Leverkusen beträgt jedoch vier Punkte – und auch Dortmund hat drei Zähler mehr als der VfB.

Natürlich haben wir es nicht mehr selbst in der Hand, weil wir im Herbst viel verpasst haben. Da haben wir wichtige Punkte verloren, und das hängt uns nach. Deshalb müssen wir jetzt auf die anderen schauen. Aber wir können die Konkurrenten unter Druck setzen – und das werden wir auch.

Dazu würden Sie am Ende Ihres Engagements in Stuttgart wahrscheinlich auch gerne noch ein Tor schießen, nachdem Sie in dieser Bundesligasaison noch nicht getroffen haben?

Ja, am besten sogar das entscheidende Tor am letzten Spieltag. Das wäre ein Traum.

Haben Sie in der Realität eigentlich schon Ihre Koffer gepackt und den Möbelwagen bestellt für die Fahrt zu Ihrem neuen Club?

Dafür ist es noch zu früh. Ich wüsste ja noch nicht einmal, wohin ich den Möbelwagen schicken muss.

Vielleicht zu Inter Mailand oder zu Manchester City, die an Ihnen interessiert sind.

Jetzt warten wir mal die letzten drei Spiele ab. Dann muss ich zu meiner weißrussischen Nationalmannschaft. Anschließend mache ich dann Urlaub – und den Rest muss mein Berater für mich regeln.

Ist auch eine Rückkehr zum FC Barcelona möglich, wo Sie ja noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 haben?

Ich werde sogar auf jeden Fall zuerst wieder nach Barcelona gehen. Mein Berater ist mit den Leuten dort in Kontakt.

Inter Mailand und Manchester City haben Sie auch schon vor einem Jahr umworben. Warum haben Sie sich damals für den VfB entschieden?

In der Saison zuvor war ich in Barcelona oft verletzt und habe nicht so regelmäßig gespielt wie erhofft. Um wieder die nötige Sicherheit zu bekommen, wollte ich deshalb dahin, wo ich mich heimisch fühle und wo ich viele Freunde habe. Das gab für mich letztlich den Ausschlag.

Das dürfte auch jetzt ein Argument dafür sein, um Sie in Deutschland zu halten.

Natürlich kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ich spreche die Sprache und bräuchte keine Eingewöhnungszeit. Außerdem gefällt mir die Bundesliga. Aber man muss sehen, was wird.

Fest steht, dass der VfB am Freitag in Bochum antritt. Können Sie sich noch an das Hinspiel erinnern?

Wir kassierten in der letzten Minute durch einen Freistoß das 1:1. Es gab Proteste der Fans – und es war der letzte Arbeitstag unseres Trainers Markus Babbel.

Unter dem Nachfolger Christian Gross ist der VfB die beste Rückrundenmannschaft. Wie erklären Sie sich den Wandel?

Wir haben auch gekämpft, als Markus Babbel noch da war. Aber damals fehlte uns das nötige Glück. Glück ist ein wichtiger Faktor. Denken Sie nur daran, wie sich der FC Bayern kürzlich in der Champions League gegen Florenz durchgesetzt hat. Oder an den Sieg von Inter jetzt gegen Barça.

Gibt es neben dem Glück noch weitere Unterschiede zwischen dem VfB im Herbst 2009 und dem VfB im Frühling 2010?

Ja, den neuen Trainer. Christian Gross hat uns gutgetan. Er ist ein gewiefter Taktiker und lebt total für den Fußball. Jetzt funktioniert wieder alles in der Mannschaft. Das Selbstvertrauen ist wieder da.

Das überrascht, weil Sie von Gross anfangs in jedem Spiel ausgewechselt wurden und darüber nicht glücklich waren. Wie ist das Verhältnis heute?

Wir mussten uns eben zunächst aneinandergewöhnen. Inzwischen ist es viel besser geworden und ganz normal. Schließlich wollen wir beide dasselbe: Erfolg. Christian Gross weiß ganz genau, warum er nach Stuttgart gekommen ist – nicht allein, um den Abstieg zu verhindern. Er kann sich hier nach oben orientieren und jedes Jahr in die Champions League kommen.

Wenn Sie zurückblicken – haben Sie in dieser Saison auch Fehler gemacht?

Das ist keine Frage. Vielleicht war ich aus meiner Zeit in Barcelona und Arsenal ein bisschen verwöhnt. Da konnten wir auf dem Platz die meisten Probleme mit spielerischen Mitteln lösen. Hier beim VfB funktioniert das nicht immer. Da muss man auch viel kämpfen und rennen, von vorne nach hinten und von hinten nach vorne. Das habe ich womöglich ein wenig unterschätzt. Ich hätte mehr Gas geben und mich vielleicht mehr in die Mannschaft einbringen müssen.

Welche Perspektiven hat der VfB?

Wenn es gelingt, die Mannschaft weitgehend zusammenzuhalten und noch punktuell zu verstärken, ist immer ein Platz in der Champions League drin. Dann kann der VfB sogar mit den Bayern mithalten. Wenn man an Spieler wie Ribéry, Robben, Gomez oder Olic denkt, ist dort die Qualität zwar vielleicht noch etwas höher, anscheinend sind die Bayern auch stabiler als wir, aber gravierend sind die Unterschiede nicht.

Wie wichtig wäre es für die Entwicklung des VfB, Sami Khedira und Cacau zu halten?

Sami muss meiner Meinung nach sowieso bleiben. Ich denke, er braucht noch zwei Jahre, bis er reif ist für einen Wechsel zu einem noch größeren Verein. Wenn er diesen Schritt jetzt schon macht, glaube ich, käme das noch zu früh.

Und Cacau?

Er fühlt sich mit seiner Familie wohl in Stuttgart. Der VfB sollte auf jeden Fall versuchen, ihn zu halten.

Sie verlassen den VfB definitiv. Wen empfehlen Sie dem Club als Nachfolger?

Franck Ribéry oder Cristiano Ronaldo wären nicht schlecht. Im Ernst: ich bin zuversichtlich, dass der Verein den richtigen Spieler findet.

(STZ 23.4.2010)

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17. April 2010

Jupp Heynckes im Interview: “VfB gehört unter die ersten fünf”

Category: Der nächste Gegner — Tags: , , , , , , , , – Franky @ 05:08

Jupp Heynckes (64) hat alles gewonnen, was es im Fußball zu gewinnen gibt. Als Spieler wurde er Weltmeister, Europameister und mit Borussia Mönchengladbach viermal deutscher Meister. Als Trainer holte er mit dem FC Bayern München zweimal den Titel und triumphierte mit Real Madrid sogar in der Champions League. In dieser Saison hat er Bayer Leverkusen zu einem Spitzenteam geformt.

Vor dem Gastspiel am Sanstag beim VfB Stuttgart spricht Jupp Heynckes über…

…die Marke VfB:

“Das ist ein Traditionsverein, der zur Bundesliga gehört wie Mercedes zu Stuttgart. Der VfB stand schon immer für attraktiven Fußball und hatte Spitzenspieler und Nationalspieler in seinen Reihen. Der Club hat überall einen guten Ruf, auch im Ausland. Das konnte ich feststellen, als ich in Spanien war. Der VfB war und ist einer der führenden Clubs – und das zieht sich ja auch jetzt wieder wie ein roter Faden durch diese Rückrunde.”

…die Partie am Samstag:

“Das Kräfteverhältnis ist ganz anders als im November, als wir mit 4:0 gewonnen haben. Damals war der VfB nicht gut beieinander. Inzwischen hat sich jedoch wieder eine Mannschaft herausgebildet, die schwungvoll und leidenschaftlich auftritt – und erfolgreich ist. Mit seinem Kader gehört der VfB normalerweise sowieso zu den fünf besten Teams in der Bundesliga – und er hat die Chance, das auch in dieser Saison zu erreichen.”

…Christian Gross:

“Die Handschrift von ihm ist deutlich zu sehen. Seitdem er beim VfB ist, geht es wieder aufwärts. Er hat seinen Charakter und seine Persönlichkeit eingebracht. So ist er eine Bereicherung für die ganze Bundesliga, für die es wichtig ist, viele gute Trainer zu haben, um international bestehen zu können.”

…Markus Babbel:

“Er war einst in München mein Spieler. Man darf nicht vergessen, dass er den VfB vor einem Jahr auf den dritten Platz und in die Champions League geführt hat. Das war ein riesiger Erfolg. Aber dann musste er seinen Trainerschein machen und war nicht immer vor Ort. Eine Fußballmannschaft ist jedoch ein sehr sensibles Konstrukt. Wenn man da als Trainer nicht jeden Tag anwesend ist, kann das meiner Meinung nach gar nicht funktionieren. Das ist schade, denn Markus Babbel ist ehrgeizig und kompetent. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass er bald wieder in die Bundesliga zurückkehren wird.”

…Bayer Vizekusen:

“Das ist so eine Floskel und wenig kreativ. Wenn wir tatsächlich Zweiter würden, was wahrscheinlich nicht passiert, wäre das ein Riesenerfolg. Da muss man die Kirche im Dorf lassen. Das Problem ist, dass das Anspruchsniveau im Umfeld hier zuletzt ins Uferlose ging. Dabei lautete vor der Saison das Ziel, dass wir die Europa League erreichen wollen – wenn alles gut geht. Man muss sehen, wie viele junge Spieler wir haben, die vor einem Jahr teilweise noch in der zweiten Liga waren. Da sind Formschwankungen normal. Das muss man ganz nüchtern betrachten.”

…Kevin Kuranyi:

“Ich möchte mich nicht unter die vielen Experten einreihen, die dem Bundestrainer Joachim Löw da Ratschläge geben. Es war immer so, dass vor einer WM heiß diskutiert wurde, wer nominiert werden soll. Joachim Löw wird wissen, welche Spieler in sein System passen und auf wen er sich verlassen kann.”

…die WM-Chancen

“Wenn die Bayern das Champions-League-Finale erreichen, fallen diese Spieler bis nach dem 22. Mai für die WM-Vorbereitung aus. Das wäre ein Problem, zumal wir immer von einer guten Vorbereitungsphase lebten. Wenn aber alle beim DFB an einem Strang ziehen, bin ich so oder so überzeugt, dass wir uns in Südafrika ordentlich präsentieren und die entsprechenden Ergebnisse abliefern.”

…die eigenen Ambitionen:

“Ich hätte schon zwei- oder dreimal die Gelegenheit gehabt, Bundestrainer zu werden, aber ich bevorzuge die tägliche Arbeit mit den Spielern und habe gern mein Ohr am Puls der Mannschaft. Das hält auch jung.”

…Real Madrid:

“Das Wort ,stolz’ benutze ich ungern. Lieber verwende ich ,glücklich’. Ich bin heute noch glücklich, dass ich mit Real 1998 die Champions League gewonnen habe. Es war sehr schwierig, denn darauf war alles fokussiert. Madrid war etwas ganz Besonderes.”

…die Erwartungen für Samstag:

“Ich denke, wir werden alles sehen, was den Fußball so attraktiv macht. Da treffen zwei offensive und spielstarke Mannschaften aufeinander. Schön wäre es, wenn am Ende alle zufrieden sind.”

(STZ 16.4.10)

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13. April 2010

Bundesliga Zwei, Hertha ist dabei

Schon im Herbst letzten Jahres, nach der gemeinsamen Tour mit unserem Trainingslager-Stammtisch zum Spiel in Hamburg, entschlossen wir uns, auch zusammen zum Spiel nach Berlin zu fahren. Wegen der sehr kurzfristigen endgültigen Terminierungen der Spiele buchten wir von Freitag bis Montag, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Die Zugtickets waren frühzeitig gebucht, doch leider bekam Anita den lange als Urlaub eingereichten Freitag nicht frei, so dass Anita und ich kurzerhand die Zugfahrt stornieren mußten und mit dem Auto hinther kamen. Um 15.30 Uhr am Freitag kamen wir schließlich los. Gott sei Dank waren allerortens noch Osterferien, so dass die Verkehrslage weitgehend entspannt war. Wir fuhren relativ gemütlich und schafften die 630 Kilometer in ziemlich genau 6 1/2 Stunden, trotz einiger kleiner Pausen. Gegen 22 Uhr erreichten wir also unser Holiday Inn Express Hotel in der Stresemannstraße in Berlin-Mitte, nahe des Potsdamer Platzes. Da uns die “Zugfahrer” bereits angekündigt hatten, war alles schon vorbereitet und der Check-In ging ratzfatz. Im Zimmer angekommen, nahmen wir sofort Kontakt mit den anderen auf, die uns  gleich darum baten, auf dem schnellsten Wege, also mit dem Taxi, ins Klo zu kommen, wo wir reserviert hatten und wo es richtig klasse wäre. Wir ließen uns natürlich nicht zwei Mal bitten und folgten diesem Aufruf. Etwa um 23 Uhr erreichten wir diese Kultgaststätte, in der man einmal gewesen sein muß, was dann aber, um es vorweg zu nehmen, auch reicht. Nach der langen Autofahrt freute ich mich natürlich auf mein erstes Bier, das ich dann auch prompt serviert bekam. Meine Augen wurden aber groß, da es in großen Urinbechern ausgeschenkt wird. Ich trinke grundsätzlich nicht gerne aus Plastikbechern, dies war aber besonders gewöhnungsbedürftig. Ein Bier kostete stolze 8,20 Euro bei einer Abgabemenge von 0,6 bis 0,8 Litern. So genau nahmen es die Bediensteten dabei nicht. Drei Getränke später ging es dann ans Zahlen, was bei einer gemeinsamen Rechnung für 12 Leute gar nicht so einfach ist. Anita und ich waren ja noch nicht so lang da wie die Anderen, so dass es bei uns noch am Einfachsten war. Insgesamt belief sich die Rechnung auf rund 300 Euro, ich denke, wir düften wieder kommen, wenn wir denn wollten. :-) . Das Klo ist eine kultige Erlebniskneipe im alten Zentrum Berlins nahe des Ku’Damms. Der Zusatz “Betreten auf eigene Gefahr” ist durchaus ernst zu nehmen, weil einen doch einige Überraschungen erwarten können, wenn dem Personal danach ist.

Auch im Klo entdeckt: Mädel mit Hammel-Tatoo

Wir fuhren dann nach dem Zahlen aber mit dem Taxi zum Hotel, wo wir in der gegenüberliegenden Kneipe noch etwas tranken, bevor wir nach dem anstrengenden Tag in die Falle fielen.

Der Morgen begann natürlich mit einem ausgedehnten Frühstück, das für ein Viersternehotel für meinen Geschmack etwas eintönig war, zumindest wenn man drei Nächte dort verweilt. So gab es nur gekochte Eier, die auch noch steinhart waren, jedoch keine Rühr- oder Spiegeleier. Die Obstauswahl war dürftig und wenn etwas aus war, dauerte es relativ lang, bis wieder nachgefüllt wurde. Ich möchte aber nicht nur nörgeln, die Brötchen waren frisch, es gab sechs Sorten Marmelade zur Auswahl, der Kaffee war o.k. und Lebensmittel wie Butter oder Wurst wurden gut gekühlt. Alles in allem war das Frühstück schon o. k. und vor allem frisch, man findet ja doch immer ein Haar in der Suppe.

Für 11 Uhr verabredeten wir uns dann in der Hotel-Lobby, um Richtung Stadt aufzubrechen. Der Anhalter-Bahnhof befindet sich etwa 300 Meter vom Hotel entfernt. Von dort fuhren wir mit der S-Bahn bis zum Alexanderplatz, wo wir gleich ein Gruppenfoto schießen ließen.

Von dort liefen wir los, um das Lokal “Schwarzwaldstuben” zu suchen. Wir hatten kompetente Männer mit Stadtplan dabei, dennoch ließ einen die Vermutung nicht los, wir würden mit der Kirche ums Dorf laufen. :-) Nach einiger Zeit erreichten wir die Kneipe aber doch. Heiko traf dort seinen in Babelsberg leben Bruder, die Kneipe ausschließlich von VfB-Fans bevölkert. Als ich die Speisekarte sah, mußte ich dann doch schmunzeln. Wir mußten uns nicht auf die preußische Küche umstellen, gab es dort doch Gaisburger Marsch, Linsen und Spätzle, Maultaschen und einiges mehr. Zu trinken gab es Rothaus-Pils. Ich gebs ja zu: dieses badische Bier trinke ich wirklich gerne. Der Hunger war aber wenige Stunden nach dem Frühstück noch nicht so groß, so dass ich mir die Linsen mit Anita teilte. Hat aber wirklich fast geschmeckt wie daheim. Der Berliner VfB-Fanclub “Cannstatter Kurve Berlin 08″ stimmte sich dort ebenfalls auf das Spiel ein, so dass ich deren Vorsitzenden Björn, mit dem ich schon Mailkontakt hatte” auch mal persönlich traf.

Der stolze Papa Heiko mit Nils bei seinem ersten Auswärtsspiel

Mitten in Berlin: Lecker Maultaschen

Aufgrund unserer Erfahrungen mit dem Hinweg, schlossen wir uns den Jungs von der Cannstatter Kurve Berlin an, als diese sich vor dem Lokal sammelten, um gemeinsam zur U-Bahn-Station Oranienburger Tor zu laufen. Leider setzte gerade zu dieser Zeit erst einmal strömender Regen ein, so dass wir pitschnass die U-Bahn erreichten. An der Friedrichstraße stiegen wir um, da von dort eine S-Bahn direkt bis zum Stadion fährt. Um einen Fahrschein mußten wir uns an diesem Tag überhaupt nicht kümmern, da die Eintrittskarte von 5 Stunden vor dem Spiel bis 3 Uhr nachts gültig ist. Gegen 14.30 Uhr erreichten wir das Olympiastadion, wo angesichts der gesperrten Berliner Ostkurve noch relativ wenig los war.

Nach einer kurzen Diskussion, ob wir draußen noch etwas trinken oder schon ins Stadion gehen, entschieden wir uns für Letzteres, da wir relativ strenge Kontrollen vermuteten. Diese hielten sich im Rahmen, was mich aber verwunderte, war, dass wir sowohl am Eingang ins Stadion als auch beim Zugang in den Block durchsucht wurden. Aufgrund der Vorfälle beim Spiel Hertha-1. FC Nürnberg durften ja nur 25.000 Berliner plus die 1.851 VfB-Fans, die die Tickets über den VfB bezogen, ins Stadion. So blieb der komplette Unterrang der Ostkurve leer, im Oberrang verloren sich nur ein paar Hansel. Statt dessen organsierte Hertha für die Ausgesperrten ein Public Viewing in der nahegelegenen Waldbühne. Der Berliner Stadionsprecher versuchte ziemlich vergeblich die Zuschauer zum Supporten zu animieren. Mehr als das allseits bekannte “Ha, ho, he, Hertha BSC” brachten die Hereingelassenen nicht zustande. Es fand dann vor dem Spiel auch noch eine Live-Schaltung zur Waldbühne statt, die gut gefüllt war.

Im VfB-Block wurden Flyer verteilt, in denen darüber informiert wurde, dass das Commando Cannstatt in den ersten 15 Minuten des Spiels auf jeglichen Support verzichten würde, da die jüngsten DFB-Urteile gegen Fans alle, also auch uns betreffen würden bzw. könnten. Ich war darauf vorbereitet, da ich schon in einem Newsletter über diese Aktion informiert wurde. Hinter dieser Form von Protest stehe auch ich, da ich mich selbst bedanken würde, wenn ich wegen dem Fehlverhalten Einzelner trotz Dauerkarte auf ein Spiel vom VfB verzichten müßte. Hier stimmt einfach die Verhältnismäßigkeit nicht mehr. Es ist ein verschwindend geringer Prozentsatz von “Fans”, die den Frieden stören, im Verhältnis zu den zig Tausend, die sich anständig verhalten. Hier macht man es sich sehr, sehr einfach, in dem man den Verein zu einer hohen Geldstrafe verurteilt und Fans aussperrt. Warum wurde nach den Vorkommnissen beim Nürnberg-Spiel nicht auch ein Raphael Schäfer verurteilt, der nachweislich trotz der aufgeheizten Stimmung mit obszönen Gesten provozierte. Im Übrigen fand ich es damals schon glatt, um es auf schwäbisch auszudrücken, dass sich der Käptn als erster vom Acker machte. Er hatte wohl schon ein schlechtes Gewissen, so wie der gerannt ist. Normalerweise geht der Kapitän doch als Letzter von Bord. :-)

Ich selbst mache mir große Sorgen, dass den VfB in naher Zukunft ein ähnliches Urteil treffen könnte. Nach den Vorkommnissen in Frankfurt ist der VfB vorbestraft. Danach kamen die Proteste nach dem Bochum-Spiel sowie vereinzelte Zündeleien bei uns im Stadion. Nachdem der DFB bei den Sanktionen die Latte extrem hoch gelegt hat, können sie ja fast nicht anders, als bei den nächsten Vorkommnissen, ähnliche Strafen zu verhängen. Der DFB bzw. die DFL sollten hier gewaltig zurück rudern und an den Gesprächstisch zurückkehren, um zu erörtern, wie man den Problemen Herr werden kann, anstatt in Aktionismus zu verfallen und Kollektivstrafen zu verhängen. Wenn sie in diesem Maße weitermachen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wieder Zäune hochgezogen werden und ganze Fanlager ausgesperrt werden.

Nach dem Urteil wurden auch den VfB-Fans nur noch personalisierte Karten ausgegeben. Was das sollte, weiß ich nicht! Wir hatten unsere Karten bereits davor bestellt und auch unpersonalisiert bekommen. Nach dem Urteil gegen Hertha BSC mußte man beim VfB vorstellig werden, um eine Karte zu bekommen, was natürlich den zahlreichen in Berlin und Umgebung lebenden VfB-Fans nahezu unmöglich war. Selbst die VfB-Fanclubs in Berlin hatten größte Probleme, annähernd ihr Wunschkontingent zu erhalten. Diese Maßnahme war allein auf dem Mist vom VfB gewachsen, im DFB-Urteil wurden lediglich die Hertha-Fans sanktioniert. So wurden den VfB-Fans in Berlin und auch sonst denen, die weit weg von Stuttgart leben, noch unnötig Steine in den Weg geworfen. Berlin ist ja eines der wenigen Auswärtsspiele, bei denen man sich im Vorfeld im Grunde nicht um Karten kümmern muß, da es an den Tageskassen normalerweise noch ausreichend Tickets gibt, auch für den Gästeblock.

Die Ostkurve war also nahezu menschenleer. Es waren ein Berliner Bär, eine überdimensionale Hertha-Fahne, sowie jeweils zwei Hertha- und zwei KSC-Fahnen angebracht, da die Herthaner ja eine intensive Fanfreundschaft mit unseren “Badischen Freunden” pflegen. Einige Berliner gesetzteren Alters zollten uns vor dem Spiel Respekt für die geplante Solidaritätsaktion. Die Hertha-Fans auf der Gegengerade scherte die Aktion weniger, war es doch die Chance für sie, auf sich aufmerksam zu machen. Hertha verteilte dann auch noch Bang-Bangs, um akkustisch dem VfB Support nicht ganz unterlegen zu sein.

Dem Protest schlossen sich fast alle im VfB-Block an, lediglich ein paar Krakeeler hinter uns ignorierten den Protest. Ob sie aber über die Aktion im Bilde waren, weiß ich nicht, da sie offensichtlich schon mehr als die im Stadion erlaubten 0,8 Promille intus hatten.

Der VfB begann mit dem gleichen Personal wie gegen Mönchengladbach vor Wochenfrist. Hleb und Khedira fielen abermals verletzt aus, der zuletzt formverbesserte Boulahrouz erhielt erneut den Vorzug vor Celozzi.

Das Spiel plätscherte in den ersten Minuten ähnlich trostlos wie die Atmosphäre auf den Rängen dahin. Der VfB spielte zu Beginn zu passiv und mit einigen Unkonzentriertheiten. Die Hertha versuchte ihr Heil immer wieder in Kontern, der VfB lud die Berliner durch unnötige Ballverluste aber auch dazu ein.

Nach den ereignislosen ersten 15 Minuten und der Stille im weiten Rund brannten wir VfB-Fans natürlich darauf, unsere Mannschaft anzufeuern. Ab Minute 16 also wehten unsere weißroten Fahnen und die VfB-Fans gaben alles, um die Mannschaft aufzuwecken, was auch prompt gelang. Die erste Torchance des Spiel hatte Pogrebnjak nach Zuspiel von Marica, wenig später verfehlte Roberto Hilbert das Tor.Diese Phase war aber leider nur ein Strohfeuer. Es wurde einmal mehr deutlich, dass der VfB im Sommer personell einiges tun muß. Über die Außen Gehart und Hilbert waren wir viel zu harmlos. Hier wurde deutlich, dass Hleb und auch Khedira unserem Spiel fehlen. Es war kein Spieler auf dem Platz, der mal einen Ball halten und für Ordnung sorgen konnte. Die wenigen Standardsituationen wurden ausnahmslos kläglich vergeben. Mir fehlt das Verständnis, wenn bei fast jedem Eckball der Ball vom ersten Abwehrspieler abgefangen wird.

Dafür stand unsere Innenverteidigung dieses Mal gut. Die Herthaner standen hinten recht diszipliniert und wurden vom VfB immer wieder zu Kontern eingeladen. In der 23. Minute hatte der VfB Glück, dass der Linienrichter Gekas im Abseits sah, in der 36. Minute übersahen die Spielleiter ein Handspiel von Tasci im Strafraum. In dieser Phase also Glück für den VfB, bei dem nach vorne fast gar nichts mehr ging, da viele Bälle leichtfertig hergegeben wurden oder der finale Pass nicht ankam.


Aus der Kabine kamen die Mannschaften unverändert. Als Gross merkte, dass die Wirkung seiner Halbzeitansprache bereits nach wenigen Minuten verpufft war und das Spiel drohte, weiter in Richtung 0:0-Spiel dahin zu plätschern, ließ er früh in der 2. Halbzeit schon Cacau warmlaufen und wechselte ihn schließlich in der 57. Minute für Marica ein. Es war Cacaus erstes Spiel nach der Bekanntgabe seines Weggangs und ihm war deutlich anzumerken, dass er noch etwas reißen möchte.

Ich finde es schade, dass er geht, verstehe aber auch den Verein, wenn er in Zeiten der Weltwirtschaftskrise die Gehälter seiner Angestellten nicht nach Gutdünken der Spieler anhebt. Ich wünsche Cacau alles Gute und würde mich freuen, wenn er ein Angebot aus dem Ausland annehmen würde. Würde er bspw. zu Hoppenheim oder Schlacke wechseln, ja dann würde er in meiner Wertschätzung leider beträchtlich sinken!

Das Spiel des VfB wurde mit der Hereinnahme von Cacau zielstrebiger und dominanter, da er weite Wege gegangen ist und sich die Bälle aus dem Mittelfeld (die ja selten ankamen) notfalls auch selbst holt. So war es auch ihm vorbehalten, das Siegtor zu erzielen. Er probiert es wenigstens aus der Distanz und hatte Glück, dass sein Schuß in der 74. Minuten von van Bergen für Drobny unhaltbar abgefälscht wurde. So hatte er das Glück erzwungen und Hertha hadert jetzt natürlich.

Danach hatte man den Eindruck, die Herthaner würden jetzt die Nerven verlieren, da sie einige überharte Fouls begingen, die vom Schiedsrichter noch härter bestraft hätten gehört. Nach dem Tor verharrten die Berliner in einer Art Schockstarre und der VfB spielte seinen Stiefel weiter herunter. Auch der stürmende Hertha-Torwart Drobny änderte schließlich am ersten VfB-(Bundesliga-)Sieg in Berlin seit 1991 nichts mehr. Mir fiel natürlich auch ein Stein vom Herzen. Ich hatte vor dem Spiel kein sonderlich gutes Gefühl, da die Hertha quasi ums Überleben kämpft und durchaus Qualität auf dem Platz zu bieten hat. Dass sie auswärts stärker sind als zu Hause, wo sie lediglich am 8. August 2009 gegen Hannover 96 gewannen, war mein Hoffnungsschimmer, dem aber die gruselige Bilanz seit 1991 gegenüber stand.

So durften wir also abermals jubeln und uns an der so langsam unheimlichen Serie unter Trainer Christian Gross erfreuen. Immer öfter stelle ich mir die Frage “Was wäre wenn”, also, was wäre, wenn Babbel schon im Oktober entlassen worden wäre oder er seinen Rückblick erklärt hätte, um weiteren Schaden vom Verein abzuwenden. Mittlerweile geht er ja damit hausieren, dass ihm die Doppelbelastung über den Kopf wuchs und er zu wenig Einfluß auf die Mannschaft nehmen konnte. Selbsterkenntnis – für uns leider zu spät.

Wie in den letzten Spielen auch, feierten die Spieler zunächst für sich im Kreis. Nur einer fehlte – Pavel Pogrebnjak der auch hier unkonzentriert wirkte.

Erst danach kam die Mannschaft zu uns Fans und ließ sich, zu Recht, feiern. Solche Siege mußt Du einfach einfahren, auch wenn sie glanzlos sind. Es hätte zu diesem Zeitpunkt sicher dankbarere Aufgaben gegeben, als auf eine am Abgrund stehende Hertha zu treffen.

Die Herthaner präsentierten sich dann als schlechte Verlierer. Wie in einer größeren Gruppe üblich, mußten wir recht lange warten, bis wir wieder alle zusammen waren. Doch dann, etwa 20 Minuten nach Spielende, war ein problemloser Abmarsch vom Olympiagelände nicht mehr möglich. Mittlerweile trafen auch die Fans von der Waldbühne kommend ein und pöbelten was das Zeug hielt. Es war richtiges Gesocks dabei, das da rumpöbelte und Theater suchte. Wir ließen uns nicht provozieren und warteten so lange, bis sich die Situation beruhigt hatte und die aggressivsten in die Gefängniszellen in den Katakomben des Stadions abgeführt wurden. Immer wieder wurde uns die tolle Fanfreundschaft mit dem KSC unter die Nase gerieben, in der Hoffnung wir würden ein wenig mit denen bubeln. Da wir alle schon etwas länger aus den Windeln raus sind, ignorierten wir sie. Ich grinste in mich hinein und freute mich diebisch, dass sie nächstes Jahr ihre Freundschaft mit dem KSC in Liga Zwei wieder aufleben lassen können. Ebenso wie letztes Jahr nach dem Spiel beim KSC, ebenso muß ich heute sagen, dass denen die 2. Liga richtig gut tun wird, um wieder zur Besinnung zu kommen.

Die Hertha selbst, in persona Michael Preetz, erwies sich, ebenso wie ihre tollen Fans, als schlechte Verlierer und schickten einen Protestbrief an den DFB. In den letzten drei Heimspielen wären ihnen 8 Punkte geklaut worden. Heult doch! Wer sagt denn, dass Lehmann gegen Gekas nicht gehalten hätte, dass der Elfmeter reingegangen wäre und, dass wir gegen ein recht minderbemitteltes Team wie Hertha nicht, wie zwei Wochen zuvor in München, einen 0:1-Rückstand noch gedreht hätten. Herr Preetz, fassen Sie sich an die eigene Nase. Wer hat denn den Sauhaufen zusammengestellt? Merken Sie was? Also, bitte den Ball flach halten.

Als das Gros der Chaoten also abgezogen war oder in den Büschen lag machten wir uns auf zur S-Bahn und stiegen am Bahnhof Zoo aus. Auch dort wurden wir von einer Horde Hertha-Fans aufs übelste beschimpft, woraufhin wir die Straßenseite wechselten und Richtung Kurfürstendamm weiter liefen, nicht ohne weiter bepöbelt zu werden. Doch je weiter es Richtung Ku’Damm und damit in bessere Gegenden ging, desto weniger Aggressivität schlug uns entgegen. Wir gingen dann in den Altberliner Biersalon auf dem Ku’Damm, wo wir uns schon beim Pokalfinale 2007 aufhielten und ordentlich feierten. Dort tranken wir etwas und sahen uns das 1:1 zwischen Bayer 04 Leverkusen und den Bayern an. Auch hier waren natürlich enttäuschte Herthaner, mit denen man aber reden konnte, ohne dass sie gleich die Fäuste fliegen lassen wollten. Dass die Hertha einen Frust schiebt, ist ja verständlich, kein Verständnis habe ich allerdings, wenn einem Hass entgegen schlägt und man um Leib oder gar sein Leben fürchten muß, weil Chaoten, die im Leben nichts mehr zu verlieren haben, ihren ganz eigenen Frust schieben und alles und jeden für ihre mißliche Lage verantwortlich machen.

Nach dem Bayern-Spiel gingen wir dann noch in einen riesigen Irish Pub, in dem “El Classico” lief, also das Spiel der Spiele in Spanien, Real-Barca. Wir einigten uns aber dann darauf, den Pub in der Halbzeit zu verlassen (es stand 0:1 durch den galaktischen Messi) und uns wieder in Richtung Stresemannstraße aufzumachen. Dort kann man auch gemütlich etwas trinken und weiß sein Bett in der Nähe. So kehrten wir noch im direkt gegenüber unseres Hotels gelegene Wirtshaus Stresemann ein. Da wir seit dem Frühstück kaum noch etwas zu essen bekamen, ließen wir die Speisekarte kommen, schließlich kann man dort bis 1 Uhr noch essen bestellen. Ich entschied mich für eine Berliner Currywurst mit Pommes, weiß-rot natürlich und war nicht sonderlich begeistert. Keine Ahnung, was die Berliner so an ihrer Currywurst finden. Sie haben sie vielleicht erfunden, die Besten gibt es aber eindeutig bei uns, ich sage nur “Chef” oder Brunnenwirt. Andere hatten aber noch weniger Glück bei ihrer Auswahl. Die Currywurst mit Brot wurde mit Vollkornbrot serviert, das konnten wir uns nur so erklären, dass die Brötchen ausgegangen sind. Oder essen die das immer so? Und Carle schließlich wollte noch etwas leichtes vor der Nacht haben und bestellte sich Nachos. Ein bißchen dippen und knabbern dacht er sich. Denkste! Die Nachos kamen mit Käse überbacken was ihn doch sehr befremdete, Geli, die das Unheil schon kommen sah und ihm vorher einen Cheeseburger empfahl, mußte dann noch helfen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns gegen 10.45 Uhr, um uns auf den Weg nach Potsdam zu machen. Ja, es stand Kultur auf dem Programm. Wir fuhren vom Anhalter-Bahnhof zur Friedrichstraße, von wo aus wir den Regionalexpress nach Brandenburg nahmen, der in Potsdam hält. Wir fuhren bis zum Sans Souci Park und durchschritten das weiträumige Gelände, wo sich Friedrich der Große im 18. Jahrhundert gleich mehrere Denkmäler setzte.

Wir liefen die schöne Alleenlandschaft entlang, wo immer wieder weitere prunkvolle Gebäude zum Vorschein kamen. Los ging es am Neuen Palais, es folgten einige weitere Gebäude und immer wieder Skulpturen, über deren Bedeutung wir aber leider nicht im Bilde waren. Um hier planvoll vorzugehen und sich in die Geschichte und Bedeutung der ganzen Gebäude und Figuren einzulesen, fehlte uns schlichtweg die Zeit. Wir waren zwar immer noch zu langsam unterwegs, aber daszu später mehr.

Auch hier entdeckten wir wieder zwei Grazien, muß mich doch mal einlesen, was die darstellen sollen. :-)

Um zum eigentlichen Lustschloß von Friedrich dem Großen zu gelangen, mußten wir noch eine Steigung bewältigen.

Doch dann, nach längerem Fußmarsch, standen wir endlich vor Sans Souci, das mit “Ohne Sorge” übersetzt werden kann. Ein Franzose wurde dann von Geli gleich mal eingeteilt, ein Gruppenfoto von uns zu schießen.

Da wir bereits kurz nach 15 Uhr von Heikos Bruder an der Bootsanlegestelle nahe des Potsdamer Bahnhofs erwartet wurden, kamen wir langsam in Zeitdruck. Zu sehr bummelten wir durch den Park. Also blieb für die Stadt nicht mehr viel Zeit, zumal wir auch endlich mal etwas trinken und vielleicht noch eine Kleinigkeit essen wollten. Dies taten wir bei Nudles und brachen danach sofort auf.

Wie schon erwähnt, ist est mit 13 Leuten schwierig immer zusammen zu bleiben und so kam es wie es kommen mußte. Es waren mehrere Kleingruppen unterwegs, man verlor sich, der eine verließ sich auf den Anderen, und, und, und. Langer Rede, kurzer Sinn. Wir verpassten unser Boot um etwa 5 Minuten. Matze, Heikos Bruder, der einzige, der genau wußte, wo es los ging, war zwar da und versuchte, den Bootsführer ein paar Minuten warten zu lassen, das war jedoch ein aussichtsloses Unterfangen. Wir sollten früher aufstehen, meinte dieser unfreundliche Bootsführer. Die Weiße Flotte Potsdam hat es wohl nicht nötig, auf 14 zahlende Fahrgäste 5 Minuten zu warten, zumal wir ja schon in Sichtweite vom Boot waren. Unabhängig davon, dass es die letzte Bootstour in unsere Richtung an diesem Tage war, unabhängig davon hätten wir dieser Gesellschaft auch nichts mehr zahlen wollen. So gingen wir zurück zum Bahnhof und erkundigten uns, wie wir noch zum Schwielowsee kommen können, da dort im Strandbad ein Tisch für uns reserviert war. Wir konnten wählen zwischen Zug und Bus wobei der Bus früher kam und wir uns für diesen entschieden. Die Fahrt war recht abenteuerlich, da die Strecke teilweise Schlaglöcher wie zu schlechtesten DDR-Zeiten aufwies.

Uns erwartete eine Lokalität, schön von Wasser umgeben mit Sandstrand und sehr idyllisch gelegen. Leider hatten wir für diese Jahreszeit Pech mit dem Wetter. Letztes Jahr an Ostern hatten wir schließlich auch schon sommerliche Temperaturen. Da wäre es natürlich noch einiges schöner gewesen. So konnten wir uns aber trotzdem erstmals an diesem Tage in die gemütlichen Sessel fallen lassen und ohne Hektik etwas trinken. Zu essen gab es italienische Kost. Die Auswahl war relativ dürftig, die Preise dem Standort mit Seeblick und dem dort vorgefundenen Ambiente angemessen. Zu trinken gab es Veltins, gegessen habe ich eine Pizza Calzone, deren Zutaten man selbst zusammen stellen konnte. Das Essen war ganz hervorragend und, wenn auch etwas teurer als in einer gewöhnlichen Pizzeria, jeden Cent wert. Auch die Anderen habe ich nicht meckern hören.

In Potsdam hatten wir einen Zugfahrplan mitgenommen, so dass wir es nicht verpaßten, Caputh (ja, so heißt der Ort wirklich…) wieder rechtzeitig zu verlassen. Der Bahnhof sah wirklich so aus, als wäre hier die Zeit stehen geblieben.

Von Caputh fuhren wir also mit dem Zug zurück nach Potsdam wo nach wenigen Minuten Aufenthalt unser Zug zurück nach Berlin Friedrichstraße einfuhr. Der Weg zurück zum Anhalter-Bahnhof war mittlerweile schon Routine. Dieses Mal kehrten wir im Cafe Stresemann ein, direkt gegenüber vom S-Bahnhof und stießen zusammen auf unseren dritten und letzten Abend in Berlin an.

Gott sei Dank war ich von meiner Calzone noch so gesättigt, dass ich nur noch flüssige Nahrung zu mir nehmen wollte. Anders die Geli, die sich vom Kellner zu einer original Berliner Currywurst überreden ließ. Nachdem ihr die Soße am Abend zuvor zu fad war, erkundigte sie sich, ob die Soße wirklich, wie auf der Karte ausgeschrieben, scharf wäre. Skeptisch wäre ich selbst geworden, wenn mir der Kellner zu der Auswahl gesagt hätte “Man kann sie essen”. So jedenfalls zückte ich doch schnell den Photo, als die arme Geli nach Luft röchelte und den Brand dann sofort mit Caipirinha und dem gecrushten Eis löschte.

Ich hatte aus Interesse dann auch die Soße probiert und war froh, dass ich es bei dem einen Bissen belassen konnte, die war wirklich teuflisch scharf.

Am nächsten Morgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Anita und ich fuhren gegen 9.45 Uhr wieder los und bewältigten die Strecke erneut in 6 1/2 Stunden. Das Wetter bot auf der Fahrt fast sein gesamtes Repertoire. Einen eisigen Wind bei 2-3°, strömenden Regen, dichten Nebel und ab Württemberg scheinte dann auch mal die Sonne. Abends dann trafen wir uns noch mit den anderen, die in Stuttgart ankamen beim Haxnwirt im Hauptbahnhof, um das verlängerte Wochenende endgültig ausklingen zu lassen. Leider ist es schon wieder vorbei.

Ich hoffe, Euch hat mein Erlebnisbericht gefallen. Mein nächstes Auswärtsspiel ist das Spiel in Bochum, ein nächster Bericht folgt aber voraussichtlich schon früher.

Ich wünsche Euch was, viele Grüße und bis bald

Franky

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10. Februar 2010

Christian Träsch startet durch

Bescheidenheit ist eine Zier. Wenn die Leistung stimmt, muss das kein Nachteil sein. Dann geht es wie selbstverständlich nach oben – für Christian Träsch womöglich bis zur WM in Südafrika. Es wäre die Krönung eines aufregenden Jahres.

Christian Träsch hat viele Vorzüge. Er ist jung (22), unbekümmert, talentiert und ehrgeizig. Er kann links wie rechts in der Viererkette spielen, und seit Christian Gross die Roten trainiert, hat er sich im defensiven Mittelfeld etabliert. Nur Steilpässe sind keine Spezialität des gebürtigen Ingolstädters: “Da muss ich mich verbessern.”

Dabei ist seine ganze bisherige Karriere ein einziger Steilpass. Immer nach oben. Wo das enden könnte, ist vielen Beobachtern klar: in Südafrika, im WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw. “Christian war ja nicht ohne Grund neulich beim Leistungstest der Nationalmannschaft dabei”, sagt VfB-Manager Horst Heldt, “er macht einen exzellenten Job.”

So sehen das immer mehr Experten, allen voran Joachim Löw. “Das Lob ehrt mich”, sagt Träsch, “aber ehrlich gesagt habe ich das anfangs gar nicht mitbekommen.” Jetzt ist es unüberhörbar. Und dass der Bundestrainer neulich beim Spiel gegen Dortmund auf der Tribüne saß, war für Träsch bestimmt kein Nachteil. Da lieferte er ein Glanzstück ab und krönte seine Leistung mit dem Tor zum 4:1-Endstand. Damit hat er nach seinem Treffer gegen Unirea Urziceni in der Champions League schon zweimal getroffen – doppelt so häufig wie vergangene Saison. “Tore würde ich gerne mehr erzielen”, sagt Träsch und ruft sich dann selbst zur Ordnung: “Wichtiger ist es für mich, dass erst einmal die Defensive steht.”

In seiner Obhut sind die Gegner so sicher verwahrt wie in der Bank von England. Gross weiß Träschs Zuverlässigkeit ebenso zu schätzen wie seine unaufgeregte und unauffällige Art. Unter dem Schweizer sitzt sogar der Acht-Millionen-Einkauf Zdravko Kuzmanovic auf der Ersatzbank. Stattdessen spielt der Junge, der 2007 zum Schnäppchenpreis von 1860 München II zum VfB gekommen war, der erst unter Armin Veh, dann unter Markus Babbel als Verteidiger die rechte Seite beackert hatte und dem der Wechsel ins Mittelfeld nahtlos und mühelos gelungen ist. “Ich sehe es nicht so, dass ich Kuz verdrängt habe”, sagt Träsch, “der Trainer hat sich jetzt für Sami Khedira und mich entschieden. Aber ich sehe uns drei absolut auf Augenhöhe.” Schon morgen könne er wieder draußen sitzen. Und dann? “Dann muss ich neu angreifen”, sagt Träsch.

Zu rechnen ist damit nicht. Eher damit, dass er Sami Khedira im Sommer zur WM begleitet. “Ach”, sagt Träsch und winkt ab, “da gibt es so viele Konkurrenten.” Michael Ballack, Khedira, aber schon der formschwache Thomas Hitzlsperger ist fraglich, der verletzte Simon Rolfes noch mehr. “Mit der WM beschäftige ich mich nicht”, sagt Träsch. Er nimmt es, wie es kommt.

Und wenn die WM kommt, ist er vorbereitet – anders als vor einem Jahr. Da musste er seinen Spanien-Urlaub stornieren, weil ihn Löw zur Asien-Reise eingeladen hatte, wo er gegen die Arabischen Emirate (7:2) sein bisher einziges Länderspiel machte. Diesmal hat er erst gar keinen Urlaub gebucht.

(STN online 10.2.10)

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2. Februar 2010

Der VfB ist wieder da!

Das Jahr 2010 läßt sich ja für den VfB super an. Drei Spiele, drei Siege, mehr geht nicht. Nichts erinnert mehr an den tristen Herbst 2009, wo wir uns hilflos eine Niederlage nach der nächsten abholten und schließlich bis zum 17. Platz durchgereicht wurden. Die Inthronisierung von Christian Gross entpuppt sich immer mehr zum Glücksfall. Er hat es geschafft, der Mannschaft wieder ein Gesicht zu geben, ihr wieder Teamspirit einzuhauchen. Die Spieler sind ja größtenteils die gleichen, nur die Einstellung auf dem Platz ist anders geworden. War in der Vorrunde noch viel zu wenig Bewegung im Spiel, kann die Mannschaft jetzt plötzlich wieder doppeln, Räume zumachen und Überzahl in Ballnähe schaffen. Dadurch gelingt es wieder, und das ebenfalls ohne echten 10er, Überraschungsmomente zu schaffen und sich Torchancen zu erarbeiten.

In der Verfassung, in der sich die Mannschaft befand, war es wichtig, einen erfahrenen und autoritären Trainer zu holen, vor dem die Spieler Respekt haben. War Babbel noch der Kumpeltyp, der keinem “seiner Jungs” richtig böse sein konnte, ist jetzt ein Trainer da, mit dem in Konflikten sicher nicht gut Kirschen essen ist. Der gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste seine Linie durchzieht, natürlich immer im Sinne des Erfolges. So haben wir natürlich auch einige Härtefälle zu beklagen, die nach dem Trainerwechsel außen vor sind. Außer den bereits abgegebenen Elson und Thomas Hitzlsperger, auch bspw. Cacau und Kuzmanovic. Sie alle spielten seit dem Trainerwechsel keine Rolle mehr oder eben nur eine Nebenrolle. Aber wer möchte schon die Personalentscheidungen des Trainers kritisieren, angesichts des derzeitigen Erfolges. In der Situation, aus der wir kommen, muß sich eben jeder einzelne unterordnen im Sinne des großen Ganzen. Ich hoffe, dass die Spieler, die derzeit außen vor sind, dies auch so sehen und ihre Chance, wenn sie denn kommt, nutzen. So wie Zdravko Kuzmanovic am Sonntag gegen Borussia Dortmund, dem man anmerkte, dass er das Spiel an sich reißen wollte.

Diesen Kampfgeist hätte ich mir auch von Thomas Hitzlsperger gewünscht. Ob er mit Lazio Rom jetzt das große Los gezogen hat, wird man sehen. Beim VfB wäre es schwer geworden, in die Stammmannschaft zu kommen, wenn man die Leistungen von Christian Träsch und Sami Khedira im defensiven Mittelfeld Woche für Woche sieht. Auch Kuzmanovic wird gegen Nürnberg nicht automatisch in die Mannschaft kommen, nur weil er gegen Dortmund die Wende einleitete. Da gilt es Ausdauer zu bewahren und sich so aufzudrängen, dass kein Weg mehr an ihm vorbei führt. Die größeren Chancen für ihn derzeit, wie ich sie im übrigen auch für Hitz gesehen hätte, sehe ich auf der Außenbahn, wo weder Gebhart noch Hilbert unantastbar sind. Hleb auf der anderen Seite ist seit dem Trainerwechsel wieder mit ansteigender Form anzutreffen, auch wenn ihm regelmäßig nach 60 Minuten die Puste ausgeht. Bei dieser Personalie wird Gross am Ball bleiben und weiterhin genau hinschauen, wie professionell sich Hleb auf und außerhalb des Platzes verhält. Im Gegensatz zur Vorrunde hat man bei Aleks Hleb aber mittlerweile auch den Eindruck, dass er wieder in die Spur kommen möchte. So tut es gut zu wissen, dass er noch reichlich Potenzial nach oben hat.

Gewinner des Trainerwechsels sind sicherlich Celozzi, Gebhart, Hilbert, Pogrebnjak und Marica. Vor allem unsere beiden Stürmer sind ja nicht wiederzuerkennen. Die ackern und rackern 90 Minuten und strahlen dabei noch Torgefahr aus. Ein Marica, der bis zum Trainerwechsel gerade mal sechs Bundesligatore zustande brachte, erzielte unter Gross’ Ägide bereits vier Treffer. Dass Gross ihm großes Vertrauen gibt, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er mittlerweile die Elfmeter schießen darf. Schade, dass er gegen Dortmund nur die Latte traf (der Elfer hätte im übrigen wiederholt werden müssen, weil Ziegler weit vor der Linie stand!). Dennoch steckte er nicht den Kopf in den Sand und rackerte unermüdlich weiter, so dass ihm kurz vor Spielende das entscheidende 3:1 gelang. Dabei spekulierte er wie ein echter Goalgetter auf ein Mißverständnis der beiden Dortmunder Verteidiger, guckte noch den Torwart kaltschnäuzig aus und versenkte die Kugel überlegt. Es war genau dieser Marica, der noch im Herbst beim Pokal-Aus in Fürth mit besten Chancen nichts anzufangen wußte. Pavel Pogrebnjak wird auch  immer wertvoller. Entscheidend beteiligt am Eigentor von Santana, holte er schließlich mit einem Klasse-Solo den Freistoß heraus, der zum 2:1 führte. Auch er ist inzwischen ein ständiger Unruheherd in den gegnerischen Abwehrreihen.

Marica, Pogrebnjak und Hleb werden von einigen Zeitungen, in Anlehnung an unser magisches Dreieck, russisches Dreieck genannt, da sie sich auf dem Platz auf russisch verständigen. Cacau, der zuletzt auch verletzt war, hat es sicherlich auch schwer, in die Mannschaft zurück zu kommen. Auch er sollte Ruhe bewahren und sich nicht ausschließlich auf die WM fokussieren. Die Rückrunde ist lang und seine Chance wird kommen. Es kommen Sperren, möglicherweise Verletzungen oder auch Spiele, in denen es nicht so rund läuft und nach denen Gross doch mal etwas verändern möchte. Derzeit hat er keinen Grund dazu. Verfluchten wir am Anfang der Saison die übertriebene Rotation, dürfen wir uns nun über Kontinuität freuen.

Einen Gewinner hätte ich fast noch vergessen. Das dürfte aus meiner Sicht Sven Ulreich sein, der seine Sache als Lehmann-Vertreter sehr gut gemacht hat. Gewinner deshalb, weil sich Gross für ihn und gegen Alex Stolz ausgesprochen hat. Nach den von ihm gezeigten Leistungen hätte ich keine Bauchschmerzen mehr, mit ihm als Nummer 1 in die nächste Saison zu gehen. Nicht mehr deshalb, weil ich nach seinen Einsätzen als Ersatz für Schäfer kein großes Vertrauen in ihn gehabt hätte. Die zwei Jahre mehr an Erfahrung und das tägliche Training mit Jens Lehmann haben aber sichtlich gefruchtet. Einem echte VfBler, der seit 10 Jahren im Verein ist, könnte man durchaus einmal das Vertrauen schenken.

Nicht nur wegen der momentanen Erfolge bin ich von Christian Gross sehr angetan. Es ist spürbar wieder Zug drin, unter Babbel zuletzt plätscherte es nur noch dahin. Auch nach Siegen erinnert Gross gleich an die gezeigten Schwächen, dass ja keiner auf die Idee kommt, sich ausruhen zu wollen oder zu meinen, es wäre schon etwas erreicht worden. Kommt man jetzt zum Training werden Spielformen trainiert und hin und wieder auch mal ein Testspiel für unter der Woche angesetzt, um weiter an der Mannschaft feilen zu können. Bei Babbel standen Gymnastik und Laufen im Vordergrund. Als die Bayern Klinsmann entließen und erst Heynckes, danach Van Gaal präsentierten, fand ich es lächerlich, wie sehr sie herausstellten, endlich wieder einen Fußballlehrer zu haben. Jetzt kann ich sie sogar verstehen, in diese Richtung denke ich nämlich auch, wenn ich Babbel und Gross vergleichen möchte. Babbel ist ein Lehrling, Gross einer, der schon viel erlebt hat in seiner Trainerlaufbahn und daher sofort begriffen hat, woran es hapert und wo angesetzt werden muß.

Ob es jetzt ein Verdienst von Horst Heldt oder von Christian Gross ist, dass erstmals seit langem die Gehaltsliste durch einige (auch teure) Abgänge entlastet wurde, sei dahin gestellt. Für mich ist es nicht zufällig, dass dies ausgerechnet jetzt geschieht. Es könnte daran liegen, dass Gross Spielern, auf die er nicht unbedingt baut, keine Illussionen macht. Dass er Bastürk und Simak nicht ins Trainingslager mitnahm, war sicher ein Zeichen für beide, dass es hier eher ungemütlich für sie werden könnte, und ein Signal sich lieber einen anderen Verein zu suchen.

Hitzlsperger verließ den Verein bekanntlich aus anderen Beweggründen. Über die Art und Weise, wie das vonstatten ging, dass vom VfB kein einziges Wort des Bedauerns kam, das vielleicht noch eine gemeinsame Zukunft in Aussicht gestellt hätte, dass vor, während und nach dem Dortmund-Spiel kein einziges Wort über unseren ehemaligen Kapitän fiel, hat mich menschlich enttäuscht. Hierüber und über HItz’ Zeit in Stuttgart schreibe ich demnächst einen separaten Bericht.

Das Wochenende hat es für uns in sich. Am Freitag sind wir am Millerntor beim Spiel FC St. Pauli-Karlsruher SC, am Samstag dann in Nürnberg beim Spiel des Glubb gegen unseren VfB. Hoffentlich geht der Aufwärtstrend weiter, hoffentlich legt sich der Herr Schäfer selbst ein paar Eier ins Netz. Dass er das kann, hat er in seiner Stuttgarter Zeit oft genug bewiesen.

Bilder und Berichte der beiden Spiele kommen voraussichtlich am Sonntag oder Montag.

Bis dahin, viele Grüße

Franky

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