5. Mai 2016

Geht mal Bier hol‘n, ihr spielt schon wieder scheiße!

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , , , – Franky @ 12:36

So mein Lieblingstitel der “VfBallermannhits”, die unmittelbar nach Bekanntgabe des Kurztrainingslagers auf Mallorca vergangene Woche, die Runde machten. So aussagekräftig, auch was den Gemütszustand in den letzten Wochen und Monaten betrifft, der einen während nahezu jedem Spiel beschleicht.

Da das Montag-Spiel in Bremen von der aktiven Fanszene boykottiert wurde, fand am Sonntag, unmittelbar vor der Abreise der Mannschaft nach Bremen, noch eine Karawane vom Cannstatter Bahnhof zum Trainingsgelände statt. Dort durften wir, entgegen der sonstigen Gepflogenheiten, den Schluss des Abschlusstrainings verfolgen und die Mannschaft dabei lautstark gen Norden verabschieden und ihr versuchen noch den entscheiden Push mit auf die Reise zu geben.

Ein großer Bahnhof wurde dieser Truppe gemacht, die es für uns richten muss, den ersten Abstieg seit 41 Jahren zu verhindern. Doch, auch das war vergebene Liebesmüh, gedankt haben sie es nämlich einmal mehr nicht und gingen an der Weser sang- und klanglos 2:6 unter.

Das von allen Seiten belächelte Trainingslager auf Mallorca zeigte damit überhaupt keinen Effekt, zumindest keinen positiven, im Gegenteil, der VfB setzte den Tiefpunkten der letzten Wochen einen weiteren unten drunter. Da fragt man sich schon, was das soll, zwischen zwei Spielen kurz mal nach Malle in ein anderes, weil mediterranes, Klima zu fliegen und sich diesen Reisestrapazen auszusetzen, auch wenn dies von offizieller Seite heruntergespielt wird, man hätte auch nicht länger gebraucht, um ins Allgäu zu gelangen, wo man ursprünglich seine Zelte aufschlagen wollte.

Plätze mit Rasenheizung hätten sich auch dort finden lassen. Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Teambildung hätte es auch dort gegeben. Billiger wäre es ohnehin gewesen, wobei ich an dieser Stelle einmal mehr betonen muss, dass der Verein, der sich in den letzten Jahren sportlich kaputt gespart hat, auch in puncto Luxus einmal kürzer treten könnte, wenn nicht müsste.

Hat es diese Truppe überhaupt verdient, stets in den teuersten 5-Sterne-Tempeln, Golf- und Wellnesshotels abzusteigen, wo sich Otto Normalbürger nicht mal eine Nacht leisten könnte? Hätte es nicht auch die Sportschule Malente getan, in der der Geist zum WM-Gewinn 1974 entstand? Müssen es Charterflüge nach Malle oder zurück von Bremen sein? Könnte man die Mannschaft nicht von Bremen mit dem Bus zurück fahren lassen, der ja ohnehin fährt. Weshalb in der Nacht noch ein Rückflug per Charter, weshalb eine Ausnahme-Nachtlandeerlaubnis in Stuttgart, während wir seinerzeit von Barcelona aus kommend bis zum Morgengrauen auf dem Rollfeld in Barcelona mangels Nachtlandeerlaubnis festsaßen?

Man darf die Mannschaft gerne für außerordentliche Leistungen mit Luxus belohnen, aber, in sportlich und finanziell düsteren Zeiten würde es dem Verein gut zu Gesicht stehen, zur Bodenhaftung zurückzukehren und die ohnehin verwöhnte Versagertruppe nicht weiter zu hofieren und zu hätscheln, wenn sie sich eigentlich Peitschenhiebe verdient hätte.

Diese „Auszeit“ war, so wurde kommuniziert, ausdrücklich Wunsch des Trainers. Dass dies schon ein erstes Anzeichen sein könnte, dass Dutt von Kramny abrückt, könnte man jetzt hinein interpretieren oder auch, dass Dutt schon einmal vorsorgt, sollte es auch mit Kramny schief gehen.
Klar war auf jeden Fall, sollte nicht eine deutliche Leistungssteigerung und ein Erfolgserlebnis in Bremen zu verzeichnen sein, dass Dutt und Kramny die Entscheidung für Malle um die Ohren fliegen würde.

„WAS ZUM TEUFEL HABEN DIE JUNGS AUF MALLE GEMACHT?“ Die Vorstellung in Bremen war eine nahtlose Fortsetzung der schlechten Auftritte der letzten Wochen. Die Mannschaft präsentierte sich, aller teambildender Maßnahmen zum Trotz, abermals nicht als Team, jeder war sich selbst der Nächste, jeder hatte mit seine eigenen fußballerischen Unzulänglichkeiten zu tun, war zweikampfschwach wie eh und je und ließ sich von giftigen Bremern eindrucksvoll vor Augen führen, wie Abstiegskampf auszusehen hat. Das Auftreten des VfB hingegen hatte schon etwas von Urlaubsmodus, Malle lässt grüßen!

Die Bremer Zuschauer erzeugten eine überragende Stimmung, so dass von den etwa 800 VfBlern wenig bis nichts zu hören war. Das lag aber nicht allein am Boykott der aktiven Fanszene an diesem Montagabend. Werder, bei denen einige Ultras dem Spiel solidarisch ebenso fern blieben, machte mobil und holte seine Zuschauer ins Boot, verteilte Klatschpappen und forderte das Publikum auf, 90 Minuten zu stehen und Rambazamba zu machen, um den „Ausfall“ des organisierten Supports der Ultras zu kompensieren. Bei einem solchen Lautstärkepegel hätte man wohl auch 4.000 VfBler kaum lauter wahrgenommen als die wenigen Anwesenden.

Bremen macht im Abstiegskampf unter dem Motto „Green-white-wonderwall“ mobil und steht im wahrsten Sinne des Wortes hinter und zum Verein, während es bei der Stadt Stuttgart niemanden ernsthaft zu tangieren scheint, würde sein Aushängeschild absteigen.

Der grüne OB Kuhn ließ nur dazu verlauten, dass es einen Imageverlust der Stadt geben würde, wenn der VfB abstiege, mehr nicht. Keine Plakataktion, kein Werben für den VfB, nicht einmal ein Stadionbesuch (gut, darauf können wir gerne verzichten), schließlich ist er ja Bayern-„Fan“.
Unter seinen Amtsvorgängern Schuster und Rommel war das noch anders, prangten noch riesige Plakate an den Einfallstraßen, gab es Radio-Spots und noch einiges mehr. Nicht nur bundesweit hat es der VfB binnen neun Jahren „geschafft“ vom Deutschen Meister zur grauen Maus zu mutieren, nein, auch in der Heimat wird man, wenn überhaupt, nur noch stiefmütterlich behandelt und wahrgenommen.

Werder wurde bereits auf der Fahrt vom Hotel ins Stadion frenetisch bejubelt, so dass den Bremern schon fast nichts anderes übrig blieb, als sich zu zerreißen und das so wichtige Spiel für die Stadt und seine Fans zu gewinnen.

In Bremen fiel neben Serey Dié, Kevin Großkreutz und Daniel Ginczek kurzfristig auch noch Kapitän Christian Gentner aus, der zwar nicht DIE Führungspersönlichkeit ist, der im Team aber doch ein Standing besitzt, das der Mannschaft zusätzlich fehlte. In Schwaab, Harnik, Insúa, Tytoń und Ersatzkapitän Georg Niedermeier standen immer noch einige gestandene (zumindest sollten sie es sein) Bundesligaakteure auf dem Platz, die dem Team Halt hätten geben sollen. Barba spielte in der Innenverteidigung und Matthias Zimmermann kam als rechter Verteidiger zu seinem Bundesligadebüt, während ausnahmsweise mal wieder Maxim und Didavi zusammen ran durften.

Bremen zeigte vom Anpfiff weg, wie Abstiegskampf aussehen muss und kämpfte um jeden Zentimeter Rasen, während die VfB-Akteure große Probleme bei der Ballbehandlung hatten und Werder eher spielerisch knacken wollten. Man kam von VfB-Seite aus abermals nicht in die Zweikämpfe und mit dem frühen Pressing der Werderaner überhaupt nicht zurecht.

Dass man bspw. den Ausfall von Serey Dié nicht ansatzweise kompensieren kann, wurde bereits in den letzten Wochen deutlich und fiel am Montag erneut schwer ins Gewicht. Daniel Schwaab, der auf die Sechs gerückt war, ist von Haus aus Innenverteidiger und lässt sich daher eher in die Abwehrkette zurückfallen, als dass er Angriffe mit ankurbelt. Didavi und Rupp wurden durch konsequentes Pressing der Bremer früh gestört, so dass wenig Konstruktives heraus kam. Bereits früh entwickelte sich die Partie in Richtung der Bremer, die schon nach 10 Minuten und nach einer haarsträubenden und schlafmützigen Aktion von Georg Niedermeier in Führung gingen.

Der VfB kam zwar zum vorübergehenden Ausgleich, dem ein schöner Spielzug vorausgegangen war, Torschütze Didavi, nach Zuspiel von Maxim. Es wäre DIE Chance für den VfB gewesen, sich noch einmal zu sammeln und die Partie wieder bei null zu beginnen, aber, das wäre dann wohl nicht unser VfB gewesen.

Der VfB der Gegenwart tut nämlich alles dafür, einen kurz mal verunsicherten Gegner wieder aufzubauen. Trifft der Gegner nicht, besorgt man es eben selbst. Eine recht harmlose Flanke der Bremer köpfte Barba zurück, vorbei am heraus stürmenden und verdutzten Tytoń, ins eigene Tor. Immer wenn der Gegner denkt, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein dummer VfBler daher. Eigentor Nummer sieben, Allzeit-Rekord ausgebaut.
Bei diesem Gegentor verletzte sich Yatabaré, sein Ersatzmann Öztunali, seines Zeichens Enkel von Uwe Seeler, besorgte nach 42 Minuten die 3:1-Pausenführung, erneut „verdiente“ sich Georg Niedermeier dabei einen Scorer-Punkt.

Zwei Minuten später musste der bis dahin beste VfB-Spieler, Daniel Didavi, mit einem Pferdekuss ausgewechselt werden. Ihm sprang zuvor Seuchenvogel Martin Harnik, der unlängst die halbe Mannschaft mit seiner Grippe angesteckt hat, ins Kreuz und setzte den Neu-Wolfsburger schachmatt.

Zur Pause twitterte Thomas Hitzlsperger „wär vielleicht ganz gut, die Jungs verbringen die Halbzeit in der Eistonne. Wärme hat bisher nix gebracht“. Auf den Punkt gebracht! Währenddessen sah Gentner vor dem Sky-Mikrofon einen spielerisch besseren VfB und höhere Qualität in Reihen des VfB. Denke, diese Meinung hatte er exklusiv, wobei es ihm ohnehin besser zu Gesicht gestanden hätte, in die Kabine zu eilen und „seiner“ Mannschaft die Leviten zu lesen.

Nach dem Wechsel wollte der VfB noch einmal alle Kräfte mobilisieren und kam auch prompt zum Anschlusstreffer durch Eigentorschütze Barba (per Hacke). Doch, die Bremer hatten Blut geleckt und wussten ja, wie es um die „Abwehr“ des VfB bestellt war, so dass Pizarro schon zehn Minuten danach auf 4:2 erhöhte. Spätestens als Federico Barba kurze Zeit später mit Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste und der bemitleidenswerte Ristl hineingeworfen wurde, brachen beim VfB alle Dämme.

Dass Muskelverletzungen (Gentner, Barba) just dann auftreten, nachdem der VfB für drei Tage aus der Kälte Deutschlands ins frühlingshafte Mallorca und wieder zurück jettete, könnte ein Zufall sein, oder eben auch nicht!

Die Tore zum 5:2 und zum 6:2 machten schließlich das Debakel perfekt. Erstmals seit 1985 kassierte der VfB an der Weser sechs Gegentore, damals ein 6:0 an einem kalten Freitag-Abend! Die Revanche darauf folgte dann jedoch prompt im Rückspiel, als wir durch ein 2:1 gegen Werder mit zwei Allgöwer-Toren die Bayern zum Meister machten und Werder ins Tal der Tränen stürzten.

Dutt stärkte Jürgen Kramny nach dem Debakel demonstrativ den Rücken und möchte der Mannschaft, nachdem Mallorca nichts gebracht hat, eine Kopfwäsche verpassen. Kramny sei 100 Prozent VfB, habe die Mentalität und die Identifikation und könne nichts für den Ausfall etlicher Leistungsträger (für deren Alternativen Chef-Einkäufer Dutt nicht gesorgt hatte). Hört sich irgendwie schon nach Aufgabe an, da sich die Reihen im VfB-Lazarett bis Saisonende nicht mehr entscheidend lichten dürften.

Eine Kopfwäsche für die Profis, wie immer die auch aussehen mag, befürchte ich, wird nichts bringen. Die Bequemlichkeit und mangelnde Erfolgsgier hat Dutt doch selbst gefördert, indem man den Druck stets den anderen zuschob und man schlechte Spiele bei Mitkonkurrenten verharmloste. Dass es das Restprogramm in sich haben würde und man seine nötigen Punkte tunlichst vor den letzten fünf Spielen einfahren musste, war mir klar, seit der Spielplan veröffentlicht wurde.

Man kann sich in der Theorie natürlich die ersten 60 Minuten schön trinken, ähm, reden und lediglich kritisieren, dass man sich am Ende abschlachten lassen hat. Damit macht man es sich aber zu einfach. Für ein Abstiegsendspiel war das mal wieder von der ersten Minute an zu wenig, vor allem in puncto Zweikampfhärte und Körpersprache.

Diese Mannschaft mit einer katastrophalen Abwehr, nicht vorhandenem defensiven Mittelfeld und einem Sturm, der nicht mehr als ein laues Lüftchen ist, soll jetzt allen Ernstes den Schalter noch einmal umlegen können? Dieses Team, ohne jegliche Führungsspieler? Wo ein Niedermeier zwar mit der Gosch Ansprüche erhebt, gar über das Saisonende hinaus, im Spiel dann aber stets DER Unsicherheitsfaktor schlechthin ist? Wo ein Martin Harnik nicht nur seine Mitspieler matt setzt, sondern auch keinen Ball stoppen kann und das Tor nicht trifft? Wo ein Daniel Schwaab nicht mehr als ein Leisetreter ist und sich wie alle anderen in das Schicksal ergibt? Wo Didavi und Kostic mit den Gedanken weit weg sind und in Gedanken wohl schon kurz vor dem Championsleague-Titel stehen? Wo ein Timo Werner bei der Leichtathletik besser aufgehoben wäre als beim Fußball. Wo sich der Torwart zunehmend von der Unsicherheit seiner Vorderleute anstecken lässt? Wo Rupp und Maxim außer Form sind und jetzt auch noch Insúa gelbgesperrt gegen Mainz fehlen wird?

Letzteres sehe ich nicht einmal als allzu negativ an. Phiip Heise kam mir in dieser Saison bislang zu schlecht weg und hat für meinen Geschmack zu wenig Einsatzchancen erhalten, obwohl er mir in den Trainingslagern ganz gut gefallen hat. Ich hoffe, dass er gegen Mainz ran darf und nicht doch Allzweckwaffe Schwaab sich zu allem Überfluss auch noch als Linksverteidiger versuchen darf.

Diese „Mannschaft“, vor allem mit den zahlreichen Ausfällen, ist einfach zu schlecht, so dass man Kramny nur bedingt für diesen Negativlauf verantwortlich machen kann. Anfangs profitierte er nicht unerheblich von der Arbeit Zornigers, vor allem, weil die Spiele unter Zorniger ja zum Großteil ordentlich waren und nur Nuancen geändert werden mussten.

Jetzt, in der nun schon seit zehn Spielen andauernden Krise wirkt Kramny zunehmend ratlos und während der Spiele phasenweise so, als ginge ihn die Veranstaltung überhaupt nichts an. Ein Lautsprecher wird er sicher nicht mehr werden, aber, ein wenig mehr Temperament würde man sich schon wünschen, gerade dann, wenn man merkt, dass sich die Mannschaft selbst nicht helfen kann.

Wenn man dann noch feststellen muss, dass je länger die Saison dauert, das Team in der Schlussphase eines Spiels nicht mehr zusetzen kann, also platt ist, stellt sich die Frage, ob denn auf dem Wasen richtig trainiert wird. Kramny wäre wohl einer der wenigen Trainer, der in einer Saison zwei Mal absteigt, denn auch die Amateure sind ja quasi sein Team. Ob er als Abstiegstrainer nach der Saison noch vermittelbar wäre, daran habe ich große Zweifel.

Robin Dutt scheint hier (mal wieder) keinen Plan B zu haben. Kramny wurde bereits im November mangels Alternativen und mutmaßlich auch mangels Geld zum Cheftrainer ernannt. Dutt erinnert mich mit seiner Eigenschaft „Probleme auszusitzen“ und seinem „Wir schaffen das, (weil wir so gut sind)“ mehr und mehr an die Bundeskanzlerin, deren Macht jedoch auch schon zu bröckeln beginnt.

Wo Dutt ist, ist unten, dies scheint sich nun auch beim VfB zu bewahrheiten. Galt es lang den Scherbenhaufen aufzuräumen, den Bobic hinterlassen hat und nur darum, das Schlimmste zu verhindern, muss sich Dutt langsam aber sicher an den Ergebnissen messen lassen. Versprach er vor der Saison noch, die Vetterleswirtschaft würde der Vergangenheit angehören und man lege wieder Wert auf mehr Sportkompetenz im Verein, macht er sich gerade in diesen Punkten in letzter Zeit angreifbar. Zweifelsohne hat er gute Transfers getätigt, wie die von Serey Dié, Lukas Rupp und Kevin Großkreutz, lag aber auch bei vielen daneben, Sunjic, Kruse, Kravets, um nur ein paar davon zu nennen.

Diese Saison hat Dutt geplant, hat seinen Wunschtrainer Zorniger trotz einiger Widerstände durchgeboxt, um ihn dann, als die Ergebnisse ausblieben und der Druck von außen zu groß wurde, fallen zu lassen. Die Fangemeinde ist bis heute gespalten darüber, ob die Zorniger-Entlassung richtig war oder ob man ihm nicht noch die Wintervorbereitung hätte zugestehen sollen. Mit Zorniger stünden wir sicher jetzt auch nicht schlechter da.

Was auffällt und letztlich den Ausschlag für die Zorniger-Entlassung gab, war, dass er bei den Medien nicht wohlgelitten war und diese ihn systematisch weg mobbten, während Kramny nun mit Samthandschuhen angepackt wird. Das dürfte daran liegen, dass Kramny freundlich und adrett daher kommt und immer zu einem Statement bereit ist, während Zorniger die Schreiberlinge auch mal anblaffte und abblitzen ließ, wenn es ihm danach war.

Nach dem 2:6 sah ich großen Handlungsbedarf, um mal wieder zu retten, was noch zu retten ist, und verstand die Welt nicht mehr, dass am Tag danach zur Tagesordnung übergegangen wurde.

Lässt man es einfach so laufen, wie in den letzten Wochen, und hofft stets auf Besserung im nächsten Spiel, ist die Saison irgendwann mal zu Ende und wir sind sang- und klanglos abgestiegen.

Meiner Meinung nach wäre nach Bremen ein Impuls von außen notwendig gewesen, um eine (letzte) Aufbruchsstimmung zu erzeugen und dem Team mal wieder vor Augen zu führen, was die Stunde geschlagen hat. Befindet sie sich in ihrem für ihre Verhältnisse fast schon normalen Trott, kann sie sich der Erfahrung nach, daraus nicht mehr von innen heraus befreien.

Einen neuen Impuls könnte ein neuer Trainer bringen, der für Power und Push steht, wie es einst Christoph Daum war, als er 1991 die VfB-Bühne betrat und vom ersten Tag an ein anderer Wind auf dem Wasen wehte.

Das könnte auch eine graue Eminenz sein, wie einst Lattek, als er Sammer bei seinen ersten Schritten als Bundesligatrainer, auch im Abstiegskampf, unterstützte und ihm wertvolle Tipps gab.

Ottmar Hitzfeld fiele mir da ein oder auch einer wie Hans Meyer, eben jemand, vor dem die Spieler Respekt haben und vor dem sie es sich überhaupt nicht getrauen würden, eine solche Scheiße wie in Bremen abzuliefern, wenn noch ein Funken Ehre in ihnen schlummert.

Dutt jedoch sieht keinen Handlungsbedarf, so dass wir für mich in Bremen so gut wie abgestiegen sind. Unser neuer sportlicher Berater Karl Allgöwer ließ sich zwar in den letzten Tagen auf dem Trainingsplatz blicken und Dutt betonte auch, man wäre schön blöd, wenn man einer solchen Ikone nicht zuhören würde, doch ich bezweifle dass alleine vom „zuhören“ der Bock umgestoßen werden kann. Zu melden hat er sicherlich auch nicht viel.
Sollte der Abstieg eintreten, muss die Ära Dutt beendet werden, wenn er den Weg nicht selbst für einen Neuanfang frei macht.

Da ich dieser „Mannschaft“ überhaupt nicht mehr über den Weg traue und sie langsam auch nicht mehr ertragen kann, ist mein einziger Hoffnungsschimmer fürs Mainz-Spiel, das Comeback von Kevin Großkreutz. Noch gestern postete er auf Instagram, wie sehr er darauf brenne und dass er alles raushauen wolle.

Ob einer allein reicht, die anderen mitzureißen, zumal er von einer Verletzungspause zurückkommt und sicher selbst noch nicht bei 100 Prozent sein wird, ist die große Frage.

Klar ist aber, dass wir Typen wie ihn brauchen, um überhaupt eine Chance zu haben, das Ruder noch herumzureißen. Er gab gar ein Treuebekenntnis über das Saisonende hinaus ab und versprach, für den Fall des Abstiegs, dass er mithelfen wolle, diese Schmach auszumerzen. Großkreutz ist einer der ganz wenigen, denen ich das abnehme und die ich überhaupt noch in der nächsten Saison auf dem Wasen sehen möchte.

Mittlerweile ist es mir fast egal, ob wir die Klasse mal wieder irgendwie halten oder nicht. Wenn man nach Jahren des Missmanagements immer tiefer in die Scheiße rutscht, wäre ein Abstieg nur die logische Konsequenz, über den sich kein Verantwortungsträger wundern oder beklagen dürfte.
Schlimmer als das jahrelange Dahinsiechen in der Bundesliga kann die 2. Liga überhaupt nicht sein. Unzählige Heimniederlagen und das nicht nur gegen Spitzenteams, fast jeder Ligakonkurrent ein Angstgegner, immer die gleichen Spieler, die man als Identifikationsfiguren und als unersetzlich ansieht, während das Team Jahr für Jahr mehr geschwächt wird, das alles macht schlicht keine Lust auf weitere Jahre in der Bundesliga.
Ich bin müde, bin es leid, wenn es so kommt, ist es eben so! Tut sicher ganz gut, wenn der Stecker endlich mal gezogen wurde.

Gegen Mainz, vor wohl ausverkauftem Haus, wird der VfB Charakter zeigen müssen. Vielleicht schafft es ja „Fischkreutz“, das Team mitzureißen und aus dem einen oder anderen ein paar Prozentpunkte mehr herauszukitzeln.

Klar ist natürlich auch, dass schon ein einziger Punkt zur Relegation reichen könnte und dass wir mit zwei Siegen wohl ohnehin direkt gerettet wären, es also weiterhin in der eigenen Hand haben. Die Zeit, den Kopf schon gänzlich in den Sand zu stecken, ist also noch nicht da.

Es ist zwar schwer vorstellbar, dass sie noch einmal alle Kräfte bündeln und zunächst Mainz niederringen, aber, man kennt ja den Fußball zur Genüge. Fast genau vor einem Jahr, als der VfB schon einmal unbedingt gegen Mainz gewinnen musste, dauerte es in einem brutalen Nervenspiel bis zur 66. Minute, ehe Daniel Didavi aus 30 Metern einfach mal abzog und der Ex-VfBler im Mainzer Tor, Loris Karius, sich den Ball quasi selbst ins Netz boxte. Vielleicht haben beide ja am Samstag Ähnliches in ihrem Repertoire.

Auch diesen Samstag gilt es, die Nerven zu bewahren. Sollte sich der Trend der letzten Wochen fortführen (was ich befürchte) und die Mannschaft erneut ohne große Gegenwehr verlieren und sich vom Gegner vorführen lassen, möchte ich es mir nicht ausmalen, was nach dem Spiel auf der Mercedesstraße los sein dürfte.

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29. März 2016

Die Geister, die ich rief – „Against modern football“

Nach der Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen befinden wir uns noch immer in einer dieser unsäglichen Bundesligapausen, in denen die Nationalspieler in aller Herren Länder ausschwärmen um für ihre Heimatländer aufzulaufen und sich für die Kontinentalwettbewerbe zu qualifizieren oder sich für Euro und Olympia einzuspielen.

„Die Mannschaft“ durfte sich in Berlin gegen England blamieren, sowohl auf dem Platz als auch die „Fans“ auf der Tribüne, die sich von 4.000 Engländern stimmungstechnisch in Grund und Boden singen ließen.

Der „moderne“ Fußball hat uns längst erreicht. Länderspiele, in denen es um nichts geht, von einer Mannschaft, bei der 90% ihren Euro-Kaderplatz ohnehin sicher haben, was will man da erwarten. Und doch bauscht der DFB ein solches Aufeinandertreffen zu einem Mega-Event auf, preist den Klassiker an, den man sich nicht entgehen lassen darf.

Ich tue mir solche Heimländerspiele allenfalls noch an, wenn sie auf dem heiligen Rasen des Neckarstadions stattfinden. Schon das Länderspiel vor zwei Jahren gegen Chile in Stuttgart war für mich eine Art Kulturschock, einfach weil der „normale“ Fan, der Woche für Woche in den Arenen der Republik unterwegs ist, sich das kaum antut und daher überwiegend die Klatschpappenfraktion zugegen war, die der Auffassung ist, wie in der Oper hätten sie auch hier Anrecht auf eine Gegenleistung für ihr Geld.

Bei derartigen Testspielen erlaubt sich Joachim Löw das, wofür Tests eigentlich geschaffen sind, er testet. Er schickt dabei Formationen aufs Feld, die so nie wieder zusammen auflaufen werden, er schont Stammkräfte und wechselt in der zweiten Halbzeit auch noch wild durcheinander. Dass dadurch das Zusammenspiel nicht perfekt funktioniert und am Ende, wegen der Wechsel, der zuvor schon kaum vorhandene Spielfluss, weiter empfindlich gestört wird, liegt in der Natur der Sache.

Und da beißt sich die Katze eben in den Schwanz. Der DFB denkt überhaupt nicht daran, günstige Familienpakete zu schnüren oder solche Kirmes-Kicks zum halben Preis anzubieten – nein, er langt auch dabei in die Vollen, schließlich erwirbt man ja ein Premium-Produkt.

Die nicht vorhandene Fankultur wird dadurch deutlich, dass man bei solchen Spielen unzählige Leute mit verwaschenen Shirts sämtlicher Vereine und vorangegangener Turniere sieht, Hauptsache sie haben einen Sport- oder Fußballbezug. Sommermärchen-Public-Viewer kramen die Utensilien von anno dazumal hervor und erfreuen sich, einmal live bei „Schwarz, Rot, Geil“ dabei zu sein. Das alles sind Konsumenten und keine Fans und schon gar nicht welche, die den Anspruch hätten, den Engländern stimmungstechnisch Paroli zu bieten.

Dass die ganze Veranstaltung auch noch fanunfreundlich gestaltet ist, zeigt sich in der späten Anstoßzeit um 20.45 Uhr, obwohl zu erwarten war, dass viele Familien mit Kindern zugegen sein würden. Auch an dieser Stelle macht es sich bemerkbar, dass die Interessen der Fernsehanstalten über denen der Fans stehen, schließlich stellen die Fans, auch wenn sie teuer dafür bezahlen, nur noch geduldetes Beiwerk dar.

Der Fanclub Nationalmannschaft ist ein weiteres Ärgernis für den normalen Fußball-Fan. Karten für Länderspiele, vor allem auswärts und bei großen Turnieren, bekommt man ausschließlich, wenn man dort eine Mitgliedschaft abgeschlossen hat, weshalb inzwischen die Kartellwächter auf den Plan gerufen sind und ermitteln.

Der Fanclub Nationalmannschaft, sinnigerweise „powered by Coca Cola“, zeichnet eigentlich für die Stimmung im Stadion verantwortlich. Außer einer vom DFB gesponserten und durchgestylten Choreographie, zu der die Gelegenheitsstadiongänger auch noch per riesigem Banner “Bitte zum Einlauf der Mannschaften die Pappfolien/Pappschnitte hochhalten.” eine Anleitung an die Hand bekamen, war von den deutschen Fans so gut wie nichts zu vernehmen.

Gut, oder besser schlecht, die Ehrung Mesut Özils als Nationalspieler des Jahres und die englische Hymne wurden von zarten Pfiffen begleitet und der Versuch einer La Ola, für die beim englischen Block Endstation war, waren die einzigen Augenblicke, als die „Fans“ aus sich herausgingen.

Die Engländer zeigten sich das ganze Spiel über viel kreativer und sangen außer ihrer Nationalhymne, auch während des Spiels, mit Inbrunst den Newcastle United Klassiker „Don’t take me home please, don’t take me home, I just don’t wanna go to work. I wanna stay here and drink all ya beer, please don’t take me home”, der auch den deutschen Stadionbesuchern noch eine ganze Weile nicht aus den Ohren gegangen sein dürfte.

Ob sich die Protagonisten auf dem Rasen vom lethargischen Publikum herunterziehen ließen oder die lustlose Vorstellung einiger sonstiger Leistungsträger die Zuschauer verstummen ließen, lässt sich nicht sagen. Deutschland verspielte jedenfalls am Ende die 2:0-Führung und verlor 2:3, was zum einen nicht unverdient war, ich ihren Fans auf der anderen Seite aber auch wirklich gönnte.

Den Klassiker Deutschland gegen England, zu dem dieser Test aufgebauscht wurde, gibt es höchstens bei einem WM- oder EM-Turnier, nicht aber mitten in einer Phase des Testens und des Umbruchs und kurz vor den entscheidenden Wochen der Bundesliga- oder Europacupsaison.

Mir gehen solche Kicks total am Arsch vorbei. Entscheidend werden die Wochen der Vorbereitung nach dem Championsleague-Finale sein, in denen Löw der Truppe den Feinschliff verpassen und die richtige Formation finden wird. Alles, was zwischen den großen Turnieren stattfindet, ist Kokolores und unwichtig, so auch das heute noch anstehende Spiel gegen Italien in München.

Spötter nennen die Arroganz-Arena das nördlichste Stadion Italiens. Dieses wird heute wohl fest in italienischer Hand sein, werden wohl nicht nur viele Italiener aus Italien anreisen sondern auch noch etliche aus allen Teilen Mitteleuropas, um die seltene Chance zu nutzen, ihre Squadra Azzurra live zu erleben.

Da die Niederlage in dem Prestigeduell den einen oder anderen der DFB-Verantwortlichen doch auch schmerzte und um den zahlenden Zuschauer nicht noch mehr zu verprellen, wurden dieses Mal nicht noch vielbeschäftigte Leistungsträger nach Hause geschickt, um sie zu schonen, da muss man dann, wie bei Manuel Neuer, schon eine Magenverstimmung vorschieben und die Fußballwelt für dumm verkaufen, um nicht bereits im Vorfeld die Unwichtigkeit des nächsten Tests offenzulegen. Stünde ein Pflichtspiel der Bayern an, würde Neuer wohl mit Sicherheit auflaufen können.

Mir ist es egal, wie der Kick gegen Italien, gegen das Deutschland seit 1995 nicht mehr gewonnen hat, ausgeht, vielmehr beschäftigt mich der weitere Weg des VfB und das Abschneiden nach der Pause in Darmstadt.

Ich kann mich in der jüngeren Vergangenheit an wenige Spiele erinnern, die richtungsweisender gewesen waren. Gewänne der VfB, wäre er so gut wie durch auf dem Weg zum Klassenerhalt und hätte noch sechs Matchbälle, einen weiteren Punkt zu ergattern, der endgültig reichen dürfte.

Gewinnen wir aber nicht oder verlieren gar das Spiel, sehe ich wahre Zitterwochen auf uns zukommen. Nur Phantasten rechnen sich aus den kommenden beiden Heimspielen gegen die Bayern und den BVB etwas aus.

Nach dem Bayern-Spiel geht es am 30. Spieltag zum FC Augsburg, der von der Papierform her schlagbar wäre und dem im bisherigen Saisonverlauf lediglich zwei Heimsiege gelangen.

Aber, zuletzt setzte es gegen den FCA sechs Niederlagen am Stück. Dass sie fast jedes Mal dem Trainer den Job kosteten ist dabei kurios. Ob in der Denke der Verantwortlichen dabei eine Rolle spielt, dass die Fuggerstädter, die in dieser Saison immerhin Europa League spielen durften, noch als Underdog angesehen werden und man nicht wahrhaben möchte, dass sie uns längst den Rang abgelaufen haben? Sind unterschwellig noch Fredi Bobic‘ Worte im Ohr, der einmal meinte, würden die Augsburger absteigen, steige ein kleines Boot ab, während wir ein Tanker der Liga seien?

Sowohl Bruno Labbadia als auch Alexander Zorniger wurden unmittelbar nach Niederlagen gegen Augsburg entlassen, Armin Veh trat nach einer Heimniederlage gegen den FCA entnervt zurück und auch für Thomas Schneider war nach einer 1:4-Heimklatsche das Ende eingeläutet.

Ich will zwar den Teufel nicht an die Wand malen, aber, ich halte einen erneuten Trainerwechsel beim VfB nicht für gänzlich ausgeschlossen. Die Mannschaft befindet sich in einer schleichenden Abwärtsspirale, die an Fahrt aufnehmen würde, sollten wir in Darmstadt nicht gewinnen. Würde die Konkurrenz in den nächsten drei Spielen dagegen fleißig punkten und der VfB den Abstiegsplätzen bedrohlich nah kommen, könnte sich Dutt durchaus gezwungen sehen, doch noch den letzten Joker zu ziehen, den man sich durch die Installation der vermeintlichen Billiglösung Kramny aufgespart hatte. Selbstredend hoffe ich, dass dieses Szenario nicht eintritt und Kramny die Mannschaft auch auf die kommende Bundesligasaison vorbereiten darf.

Der VfB zeigt sich zuletzt wieder auffallend oft in seinem alten Strickmuster. Die „Leistungen“ bei den Niederlagen in Mönchengladbach und gegen Bayer Leverkusen waren indiskutabel und auch in Ingolstadt holte man nur mit sehr viel Glück einen Punkt. Kevin Großkreutz fehlt an allen Ecken und Enden, vermeintliche Führungsspieler wie Gentner, Schwaab, Niedermeier und Klein, über deren Vertragsverlängerungen fatalerweise schon nachgedacht wird, ziehen sich gegenseitig herunter anstatt das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, kann nichts wirklich ausgeschlossen werden. Kramny ist dabei erstmals in seiner Amtszeit richtig gefordert, war doch nach dem Kapitel Zorniger viel ein Selbstläufer, da den Spielern mal wieder das Alibi Trainer genommen wurde. Er muss es jetzt schaffen, dem Team den alten Schlendrian auszutreiben, sonst könnte es auch für ihn nach dem Augsburg-Spiel ein böses Erwachen geben.

Das auf Augsburg folgende Auswärtsspiel führt uns zu Werder Bremen. Auch was diesen Gegner betrifft, ist man geneigt zu sagen, machbar.

Das Hinspiel hat man nach einer 1:0-Pausenführung und einer hochüberlegenen Vorstellung in der ersten Halbzeit nach dem Pausenpfiff noch hergeschenkt, so dass wir uns mit einem Zähler zufrieden geben mussten. Die Bremer wissen wohl heute noch nicht, wie ihnen geschah, aber, nun gut. Auf der anderen Seite aber ist der VfB in Bremen seit der Meistersaison 2006/2007 sieglos, so dass man auch an der Weser nicht automatisch davon ausgehen kann, dass sich unsere vermeintlich höhere Qualität dort durchsetzen wird.

Dieses Unterfangen muss möglicherweise ohne einen Großteil der reisefreudigen Stuttgarter Fans angegangen werden, da die DFL aus einer Bierlaune heraus, dieses Aufeinandertreffen am 32. Spieltag auf einen Montag terminiert hat.

Es war von vornherein bekannt, dass am 1. Mai keine Bundesligaspiele stattfinden würden, da die Polizeikräfte andernorts benötigt werden. Soweit, so gut. Darauf konnten wir uns ja einstellen. Der Rahmenterminkalender der DFL, der ein Wegweiser durch die Bundesligasaison ist und darstellt, an welchen Tagen Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga gespielt wird und an welchen Länder- oder Europacupspiele anstehen, wies für dieses Wochenende Bundesligaspiele am 29. und 30.04. aus, so dass wir, als die Preise bei der Deutschen Bahn noch moderat waren, Bremen von Freitag bis Sonntag buchten, um auf der „sicheren Seite“ zu sein.

Was die Herren von der DFL gesoffen oder geraucht haben, gerade dieses Spiel mit der längsten Entfernung an diesem Spieltag, auf den Montag zu terminieren, von dem an diesem Spieltag vorher nie die Rede war, erschließt sich mir in keinster Weise. Den einzigen Schluss, den man dabei ziehen kann bzw. muss ist der, dass den Herren die Fans total am Arsch vorbei gehen. Wenn es denn schon ein Montagspiel, vor allem so kurzfristig ins Programm genommen, sein muss, was läge dann näher als Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt, das zudem noch unter Ausschluss der Gästefans ausgetragen wird, dafür auszuwählen? Während die Arenen von Werder und dem VfB 625 Kilometer trennen sind es vom Böllenfalltor zum Frankfurter Waldstadion gerade einmal gut 30 Kilometer.

Hegt man für dieses Aufeinandertreffen bei einem Abendspiel Sicherheitsbedenken, sollten möglicherweise trotz Sperrung des Gästeblocks Frankfurter Ultras anreisen, hätte auch noch die Möglichkeit bestanden, Hoffenheim gegen Ingolstadt auf den Montag zu legen.

Die Entfernung betrüge „nur“ 260 Kilometer, was jedoch die wenigsten ernsthaft tangieren würde, weil Ingolstadt ohnehin kaum Fans mitbringt. Auf seiner Facebook-Präsenz beharrt Sky Deutschland zwar darauf, für die Ansetzungen nicht (mit-)verantwortlich zu sein und doch geht es bei der Ansetzung wohl in erster Linie um einen Testlauf und um die Attraktivität eines Exklusiv-Spiels an einem Montagabend auszuloten. Hoffenheim-Ingolstadt brächte mutmaßlich eine kaum messbare Einschaltquote, während zwei Traditionsvereine wie Werder und der VfB eher ziehen und die Leute vor die Sky-Receiver locken dürften.

Es ist eine bodenlose Frechheit die Interessen der Fans derart mit Füßen zu treten und sich um ihre Belange null Komma null zu scheren. Der Fan ist ja in keinster Weise blauäugig und sieht schon die weitere Zerstückelung des Spielplans in naher Zukunft auf sich kommen.

Der Unterschied zu dieser Terminierung ist dann aber, dass die möglichen Montagstermine im Rahmenterminkalender schon zu Beginn der Saison festgelegt sind und man eben tatsächlich bis zur endgültigen Terminierung mit der (Urlaubs-)Planung warten muss. Im speziellen Fall aber hat man tatsächlich den Eindruck, die Sesselpupser bei der DFL würden willkürlich die Faninteressen konterkarieren und sich jetzt noch über ihre ach so tolle Idee totlachen.

Dem ganzen wird nur dadurch noch die Krone aufgesetzt, dass auch dies noch nicht die endgültige Terminierung sein könnte und wir diese circa zehn Tage vor dem Spiel noch mitgeteilt bekommen. Auch wenn einem sonst von außen eingetrichtert wird, als Deutscher habe man international den deutschen Clubs die Daumen zu drücken, sind wir VfBler in der nächsten Championsleague-Runde alle „Vikingos“, wenngleich Real auf diesen schwäbischen Zuspruch nicht angewiesen sein und Wolfsburg ohnehin aus der Champions League schmeißen wird.

Sollte zusätzlich zum Wolfsburger Ausscheiden auch noch der BVB den FC Liverpool, mit seinem ehemaligen Trainer Jürgen Klopp, bezwingen, dürfte das Aufeinandertreffen Wolfsburgs und vom BVB am 32. Spieltag auf den Montag verlegt werden und wir stattdessen doch noch Samstags ran dürfen. Bis dahin hat eine Stornierung unserer bisherigen Buchung also überhaupt keinen Sinn. Schwierig wird es allerdings, sollte es beim Montagstermin bleiben. Die Preise bei der Deutschen Bahn zehn Tage vor Fahrtantritt wird man sich dann nicht mehr leisten können und die DFL tritt sicher nicht für die Differenzkosten ein.

Robin Dutt hat sich ganz gut positioniert und auch auf den Wettbewerbsnachteil hingewiesen, der in einem möglicherweise vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegeben wäre, wenn anstatt gut 2.000 Fans lediglich höchstens 500 den Weg an die Weser antreten würden. Sollte es bei der Terminierung auf Montag, dem 2. Mai, bleiben, hoffe ich, dass Dutt offiziell Beschwerde einlegt und weiter darauf drängt, dieses Montags-Spiel abzublasen.

Von einem angedachten Boykott aufgrund dieser Ansetzung durch die VfB-Ultras halte ich übrigens nichts. Ich werde es dennoch versuchen, kurzfristig Urlaub zu bekommen und den VfB in Bremen zu unterstützen, weil ein Boykott aufgrund dieser bis jetzt einmaligen Montagsansetzung nichts bringen und vor allem die Herren bei der DFL vom eingeschlagenen Weg auch nicht abbringen wird.
Dafür müsste man schon weitreichendere Aktionen auf die Beine stellen und zukünftige Montagstermine generell boykottieren und auf Arbeitskreise mit allen Beteiligten drängen, die um eine Rückkehr zur mal kurz praktizierten 300km-Regel bemüht sind.

Bei den Spielansetzungen, die der DFL-Spielplanleiter Götz Bender verbricht, reden alle mit, nur nicht die Fans. Stößt man bei solchen Bemühungen bei der DFL auf taube Ohren und erfährt auch keine Unterstützung durch den eigenen Verein, wäre es am vielversprechendsten mit den Fanszenen anderer Vereine zusammenzuarbeiten und Spiele gemeinsam zu boykottieren, so dass komplette Fankurven leer bleiben und dadurch das Alleinstellungsmerkmal der Bundesliga im Vergleich zu anderen europäischen Ligen, nämlich die Stimmung in den Stadien, spürbar verloren geht.

Erst dann würde es den raffgierigen Institutionen um DFB, DFL, Sky wirklich an den Geldbeutel gehen, weil ohne Stimmung auf Dauer auch das Interesse der Fernsehzuschauer nachlassen würde.
Noch haben die Fans in Deutschland einen nicht zu unterschätzenden Einfluss, was ja auch die Aktionen zu „12:12 – ohne Stimme keine Stimmung“ gezeigt haben. Mit diesen Pfründen gilt es zu wuchern, was jedoch auch nur dann funktioniert, wenn alle gemeinsam für die Sache einstehen.

Um auf unser Spiel bei Werder zurückzukommen, bliebe bei der Montag-Ansetzung der komplette VfB-Block leer, fehlte der Mannschaft die so dringend benötigte Unterstützung, was in einem solch wichtigen Spiel kontraproduktiv sein und einmal mehr den Eindruck erwecken würde, „die“ Ultras köchelten mal wieder nur ihr eigenes Süppchen.

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3. November 2014

Eigentlich gar nicht so schlecht, wenn…

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , – Franky @ 22:07

…es beim Fußball nicht um das nackte Ergebnis ginge. Die Spielanlage gegenüber dem Saisonbeginn stark verbessert, gelingt es mittlerweile sogar zu einer Vielzahl von Torchancen zu kommen, die ausreichen könnten, ein Spiel zu gewinnen.
Leider stand beim Gegner VfL Wolfsburg Diego Benaglio wie ein Fels in der Brandung zwischen den Pfosten, der immer dann, als man dachte, jetzt ein Tor und das Spiel könnte noch gedreht werden, zur Stelle war und Spieler und Fans gleichermaßen zur Verzweiflung trieb.
Auf der anderen Seite machte Thorsten Kirschbaum im VfB-Tor erneut eine unglückliche Figur. Beim richtungweisenden 0:1 ließ er Perisic die Lücke, um an ihm vorbei einzuschieben. Ein guter Torwart verkürzt da den Winkel, zumal dieser ohnehin recht spitz war.
Zum wiederholten Mal führte also nach guter Anfangsphase der erste Torschuss des Gegners zum Rückstand. Natürlich ist es ein bisschen früh, nach vier Spielen den Stab über Thorsten Kirschbaum zu brechen. Natürlich würde bei dieser „Abwehr“ wohl jeder Torwart der Welt öfter hinter sich greifen müssen als ihm lieb ist. Aber, einen positiven Schub hätte ich mir vom Torwartwechsel schon erhofft. Diese Maßnahme trifft man ja nicht von heute auf morgen, Armin Veh wird sich schon länger seine Gedanken gemacht haben. Der Fehler Ulles in Dortmund war letztlich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte und ihn darin bestärkte, den Wechsel trotz des Standings Ulles bei weiten Teilen der Fans jetzt vollziehen zu können. Normalerweise leckt ein Torhüter, der seit er hier ist, stets auf eine Verletzung oder Sperre von Sven Ulreich „hoffen“ musste, seinem Trainer die Füße ob des Mutes seines Trainers. Normalerweise bringt man sich bei einer solchen Gelegenheit ein, konzentriert sich und setzt alles daran, überhaupt keine Zweifel aufkommen, dass diese Entscheidung die einzig richtige war.
Normalerweise, aber, was ist beim VfB schon noch normal? Wie man es aus den letzten Jahren auch von „Feld-Reservisten“ kennt, keiner drängt sich wirklich auf, keiner ist tatsächlich besser, als diejenigen, die uns davor den letzten Nerv kosteten. Es ist zum verzweifeln!
Jetzt haben wir auch noch ein hausgemachtes Torwartproblem. Zwei nervenschwache Schlussleute, die beide nicht den Eindruck erwecken, dem Druck im Haifischbecken Bundesliga gewachsen zu sein. Dass sie es nicht können, behaupte ich nicht einmal. Beide haben ein Kopfproblem, denken zu viel und treffen dadurch meist die falsche Entscheidung, wo doch gerade beim Torhüter Intuition so wichtig wäre.
Wie schon öfter ausgeführt, sehe ich Ulle seit über zwei Jahren nicht nur stagnieren sondern sich verschlechtern. Nachdem Ulle 2011 im Tief steckte und kurzfristig gar degradiert war, bekam er mit Efthimios Kompodietas einen Life Kinetik Trainer. Warum dieser den Verein verließ weiß ich nicht. Danach trimmte er die Nationalmannschaft auf Handlungsschnelligkeit und ist mittlerweile bei Arminia Bielefeld gestrandet. Bei der Life Kinetik geht es unter anderem darum, bei einer Handlung, die man tätigt, bereits die nächste im Kopf zu haben. Dies ist zweifelsohne ein Teilaspekt des von mir so oft strapazierten Antizipierens, einer Eigenschaft, die einem Torhüter gegeben sein muss. Wo kann der Ball hinfliegen, was mache ich dann, oder auch, ich fange einen Ball und weiß im gleichen Moment schon, wo ich ihn hinwerfe. Manuel Neuer, der Eftis Dienste im Kreis der Nationalmannschaft in Anspruch nehmen durfte, ist ein Paradebeispiel für diese so wichtige Handlungsschnelligkeit.
Möglicherweise wäre es an der Zeit, die Trainingsmethoden zu überdenken. Momentan sind unsre beiden ersten Torhüter kaum bundesligatauglich, weshalb ich inzwischen Andreas Menger, den viel gelobten Torwarttrainer, in Frage stelle. In den letzten beiden Jahren schaffte er es nicht die Torhüter besser zu machen, noch eine Konkurrenzsituation und ein Reizklima zu schaffen. Da fragt man sich, nach welchen Kriterien Mengers Arbeit beurteilt wird bzw. ob sie überhaupt kritisch hinterfragt wird? Das Gerücht, dass Ulle unter dem Schutzmantel Bobics seinen Dienst verrichtete schwebte ja seit Beginn von Bobics Managertätigkeit wie ein Damoklesschwert über dem Wasen. Wenn dem so war hatte folglich auch niemand ein wirkliches Interesse, auf dieser Position einen Konkurrenzkampf zu schüren, was im Leistungssport nicht gerade motivations- und leistungsfördernd und vor allem nicht zielführend ist.
Dass Menger diese vermeintlichen Vorgaben von oben offensichtlich klaglos hingenommen hat, spricht nicht unbedingt für ihn und erweckt den Eindruck, dass er nur ein weiterer VfB-Mitarbeiter ist, der glücklich damit ist, untergekommen zu sein, sein Auskommen zu haben, ob sein Job Sinn macht und Befriedigung verschafft oder eben auch nicht. Bobic liebte ja diese pflegeleichten Mitarbeiter, die keinen Stunk machen und die Klappe halten. Ein Mann, der etwas auf sich hält und in seinem Job Fortschritte sehen und die Früchte ernten möchte, macht es wie die Herren Albeck und Schrof, die, weil sie bei Bobic und Labbadia auf Granit bissen, das Weite suchten und beim Brause-Club in Leipzig anheuerten.
Die Frage ist, wie es jetzt weitergehen soll, nachdem schon der zweite Torwart in dieser Saison bewiesen hat, dem immensen Druck nicht gewachsen zu sein und vor allem dem Team keine Stabilität verleihen zu können.
Ob man dem jungen Vlachodimos einen Gefallen tun würde, ihn jetzt schon ins kalte Wasser zu schmeißen, ist eine heikle Frage. Er ist ein junger Kerl, zudem ein Hänfling, macht aber schon seit längerem mit konstant guten Leistungen bei unseren Amateuren auf sich aufmerksam.
Es ist ein schmaler Grat, ob man einen Youngster ins kalte Wasser schmeißt oder wie lang man ihn heranführen soll. Wir haben schon des Öfteren junge Leute so lang an die großen Aufgaben herangeführt und in Watte gepackt, bis sie ungeduldig wurden und letztlich schon keine Lust mehr auf den VfB hatten. Ein junger Mann kann aber auch reifen und sich stählen, an den höheren Aufgaben wachsen. Um hier eine Prognose abgeben zu können, dafür kenne ich Vlachodimos zu wenig, wie weit er schon gereift ist, ob er mit beiden Beinen auf dem Boden steht und wie es um sein Nervenkostüm bestellt ist. Eigentlich sollten dies die Verantwortlichen beurteilen, in die ich allerdings mit Ausnahme von Trainer Veh inzwischen fast jegliches Vertrauen verloren habe.
Leno, laut Menger zum Zeitpunkt seines Abgangs schlechter (!) als Ulle, stellt inzwischen unsere ersten beiden Torhüter problemlos in den Schatten. Er besticht nicht nur durch seine Leistungen auf der Linie, auch seine Ausstrahlung, seine Körpersprache sind für sein Alter schon sehr gut. Max Merkel prägte einmal den Spruch „Torhüter und Linksaußen haben alle eine Macke“. Auf die Torhüter gemünzt hieß das früher, dass sie Einzelkämpfer waren und oft mehr taten und ehrgeiziger waren als die Feldspieler. Heutzutage, wo Torhüter keine Konkurrenten sondern Partner sind, sich nicht gegenseitig Druck machen sondern helfen sollen, sie keine Ansprüche stellen sondern die Klappe halten sollen, gibt es diese Spezies natürlich nicht mehr in dieser Form. Trotzdem, wenn ich mir so manchen Keeper anschaue und unsere beiden daneben stelle, kommen sie mir schon besonders weichgespült vor.
Veh, der (selbst-)bewusst den Finger in die Wunde legt, hält nicht hinterm Berg und macht sich damit in der Vereinsführung nicht nur Freunde. Er spricht deutlich an, wo er Defizite sieht, was in den letzten Jahren schief gelaufen ist und auch, dass man doch bitteschön auf seinen Erfahrungsschatz zurückgreifen soll anstatt über ein weiteres Expertengremium nachzudenken. In die Managersuche wäre er gern eingebunden, was von Teilen des Aufsichtsrats offensichtlich nicht gerade goutiert wird. Jene Ordnungshüter also, die seit Jahren in erster Linie ihre eigenen Interessen vertreten, befürchten in Bezug auf Veh/ Hübner Vetterleswirtschaft. Interessant, um nicht zu sagen, saukomisch, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Hier scheint es auf einen Machtkampf hinauszulaufen, den ein Trainer bei dieser Vereinsstruktur eigentlich nur verlieren kann. Wahler ist zwar froh Veh zu haben und möchte ihm möglichst auch den einen oder anderen machbaren Wunsch erfüllen, beißt damit beim Aufsichtsrat aber mehr und mehr auf Granit. Das allerdings nicht nur, weil dieser Veh nicht zu mächtig sehen möchte, sondern auch weil Bernd Wahler beim Aufsichtsrat nicht mehr so richtig wohlgelitten ist. Einmal mehr ein Beispiel, wer unseren Verein (heimlich) regiert.
Veh wiederum ist ein Alphatier, der sich nicht verbiegen lässt und tut und sagt, was er für richtig hält. Eine gefährliche Konstellation! Sollte Veh mit falschen Versprechungen gelockt worden sein und ihm jetzt noch Steine in den Weg gelegt werden, ist die latente Gefahr vorhanden, dass er die Brocken hinschmeißt. Das hat er schon zwei Mal in seiner Karriere gemacht, will der VfB es vermeiden, dass er es ein drittes Mal tut, sollte er vorsichtig sein.
Wenn man schon so wenig Fachkompetenz im Verein hat, muss man seinem Trainer ein Stück weit vertrauen. Wenn er potentielle (finanzierbare) Zugänge vorschlägt sollte das Bemühen erkennbar sein, dass man ihm diesen Wunsch versucht zu erfüllen und nicht halbherzig auf halber Strecke aufgeben oder sich anderweitig umschauen.
Genau so verhält es sich mit dem Sportdirektor. Ob es jetzt gerade Bruno Hübner werden muss, mit dem Veh in Frankfurt harmonisch zusammenarbeitete, sei dahingestellt. Eingebunden werden sollte der Trainer aber schon, schließlich muss die Chemie stimmen zwischen den beiden, die am Ende des Tages so eng zusammenarbeiten sollen.
Vor vier Jahren setzte man Christian Gross Fredi Bobic vor die Nase, die von Anfang nicht miteinander konnten. Bei Gross‘ Wunschspieler Petric, der schon fast hier war, ließ man den Transfer leichtfertig platzen, was dem Trainer schlussendlich vor Augen führte, welche Wertschätzung er im Verein erfuhr, nämlich so gut wie keine. Das Ende ist bekannt!
Nimmt der Aufsichtsrat also wieder seine Blockadehaltung ein, ist zu befürchten, dass sich auch die Amtszeit von Armin Veh schon wieder dem Ende zuneigt. Dann heißt wieder so schön, „verschiedene Auffassungen“ hätten zur Trennung geführt. Ob Veh eines Tages selbst hinwirft oder der Verein die schlechte Tabellensituation, die ausschließlich den Fehlentwicklungen der letzten Jahre geschuldet ist, als willkommene Gelegenheit aufnimmt, den Dickkopf Veh loszuwerden, sei dahin gestellt. Vielleicht versucht man ihn ja auch „nur“ hinauszuekeln, um nicht die den Etat noch immer belastenden Abfindungszahlungen an die Herren Mäuser, Labbadia, Schneider und Bobic die an Veh folgen lassen zu müssen.
Dieses Szenario ist von mir bewusst düster ausgeführt, es wäre aber typisch für den VfB, wenn es genau so ablaufen würde. Bei uns sind ja Fehler bekanntlich dazu da, sie immer wieder zu machen, anstatt aus ihnen zu lernen.
Nun bin ich, ich gebe es zu, dramatisch abgedriftet, war doch das eigentliche Thema das 0:4 gegen den VfL Wolfsburg. Und trotzdem ist eigentlich anfangs alles gesagt, vielversprechende Offensivaktionen, haarsträubende Ballverluste im Mittelfeld (Romeu, Niedermeier, Leitner), die zu Gegentoren führten, eigener Torwartfehler, starke Torwartleistung auf der Gegenseite, fertig war das 0:4. Unglaublich, wie wir den Gegner zum Toreschießen einluden, so etwas hat die Bundesliga vermutlich zuletzt zu Zeiten von Tasmania Berlin gesehen. Bis zur Winterpause müssen wir wohl oder übel mit diesen Protagonisten leben, dann aber sollte tunlichst Qualität hinzu verpflichtet werden.
Was für mich äußerst befremdlich war, war, dass mir am Samstag das 0:4 so wenig ausgemacht hatte. Wie die meisten im weiten Rund war ich zwar enttäuscht darüber, dass wir nichts Zählbares mitgenommen haben, einigermaßen zufrieden war ich aber mit der Leistung und der Moral der Mannschaft.
Erst am Sonntag dann, als ich hörte, zweithöchste Heimniederlage der Vereinsgeschichte, fragte ich mich, was die unterirdischen Darbietungen aus den letzten Jahren mit mir gemacht haben, um nach einem 0:4 noch Beifall zu klatschen. Wie tief sind die Ansprüche mittlerweile gesunken. Waren unter Labbadia Heimspiele an der Tagesordnung, bei denen es komplette Halbzeiten gab, in denen wir nicht einmal aufs Tor schossen, war am Samstag wenigstens Bewegung und Zug nach vorne drin. Statt eines langweiligen 1:0 gingen wir mit wehenden Fahnen 0:4 unter. Hurra kann man da nur sagen.
Ich zwar kein unverbesserlicher Optimist, aber, durchaus Realist. Dass die Saison extrem schwer werden wird, war mir klar, spätestens, als erkennbar wurde, dass die schonungslose Aufarbeitung der Vorsaison einfach mal ausgefallen war.
Ich vertraue Armin Veh nach wie vor und räume ihm die Zeit ein, die er benötigt, um der Mannschaft ein neues Gesicht zu verleihen. Ihm muss die Chance gegeben werden, Spieler, die uns nicht weiterbringen, fortzuschicken und andere, auch welche seines Vertrauens, hinzuholen. Ich spüre im Vergleich zu den Vorjahren schon eine Veränderung und anerkenne, dass Veh einiges ausprobiert. Es ist nur bedauerlich, dass ihm bisher das Glück fehlt und keine seiner Änderungen eine spürbare Verbesserung bringt. Der Gesamteindruck ist eben nichts wert, wenn man zuhause 0:4 verliert. Stümperhafte Fehler im Spielaufbau, keine Absicherung nach hinten, eine Grundordnung nicht mehr vorhanden, so lässt sich die Abwehr ein ums andere Mal auskontern. Das sind Situationen, die die Mannschaft auf dem Platz regeln muss. Veh sagt sicherlich nicht, „rennt alle blindlings nach vorne“.
Es klingt zwar nach Durchhalteparole, wenn Veh gebetsmühlenartig wiederholt, diese anfängerhaften Fehler müssten abgestellt werden, trifft es aber doch irgendwie. Gegen die Wölfe wurde der VfB wegen dieser weit unter Wert geschlagen.
Auf Bremen freue ich mich, auch wenn es so etwas wie ein Schlüsselspiel wird. Ganz schwer, Bremen im Aufwind, wir nervlich angeschlagen. Ein frühes Gegentor und alle Dämme könnten brechen. Auf der anderen Seite aber auch die Chance einen Bigpoint zu setzen und sich Selbstvertrauen vor den wichtigen Spielen gegen Augsburg und in Freiburg zu holen. Spannend wird’s auf jeden Fall, nicht nur das Spiel sondern auch, wie wir hoch kommen, sollte der GDL tatsächlich daran gelegen sein, erneut für ein Wochenende den Bahnverkehr in Deutschland lahmzulegen.

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10. Februar 2013

Die Luft für Bruno wird dünner

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , – Franky @ 13:26

Fünfte Niederlage in Folge! So viele am Stück wie seit 1987 nicht mehr. Wie tief wollen wir noch sinken? Das Beispiel Eintracht Frankfurt, das im Winter 2010/2011 ebenfalls noch vom Europacup träumte und am Saisonende den bitteren Gang in Liga 2 antreten musste, sollte warnende Mahnung genug sein. Die Talfahrt nimmt beängstigende Züge an. Die Protagonisten auf dem Rasen erwecken den Eindruck, ihr, und damit unser aller (sportliches) Schicksal, einfach so über sich ergehen zu lassen. Es ist keiner da, der mit Leistung vorangeht und mal dazwischen haut, schlimmer noch, sind es gerade die vermeintlich erfahrenen, die dilettantische Fehler aufs Parkett legen, die eines Profis nicht würdig sind. War es gegen die Bayern Molinaro, in Düsseldorf Kvist und Tasci, so luden gestern abermals Kvist sowie Gentner und Niedermeier die keineswegs überragenden Bremer zum Tore schießen ein. Der VfB bleibt jetzt nicht nur bei 25 Punkten stehen, auch das Torverhältnis von mittlerweile 23:39 spricht Bände.

Bei Leistungen wie zuletzt dargeboten stellt man sich natürlich die Frage, was uns Hoffnung auf Besserung machen könnte. Ein Punkt ist sicherlich der, dass wir alle wissen, dass das Team es besser kann, was es oft genug schon bewiesen hat. Also stelle ich mir die Frage, wieso es die Jungs nicht auf den Platz bekommen. Was geht in den Spielern vor, die uns Tag für Tag, Woche für Woche, weismachen, sie wüssten worum es gehe, dass kein Grund bestehe, in Panik zu verfallen, um dann in schöner Regelmäßigkeit auf dem Rasen zu versagen. Die Wahrheit liegt nun mal eben auf dem Platz und diese Wahrheit, von der ich Woche für Woche Zeuge werden muss, macht mir Angst. Es ist ein rasanter Absturz zu verzeichnen, sollte Düsseldorf heute punkten sind wir Fünfzehnter, dem schleunigst entgegen gewirkt werden muss. Doch wer will bei uns das Ruder herumreißen? Ist es der richtige Weg, die Fußball-Millionäre auf dem Rasen in schöner Regelmäßigkeit aus der Schusslinie zu nehmen und zu streicheln, anstatt auch einmal Zeichen zu setzen und die Zügel anzuziehen. Hilft es einer Mannschaft, wenn ein Fredi Bobic die Niederlage an einem nicht gegebenen Elfmeter festmacht, der, wäre er denn gegeben worden, zumindest sehr glücklich gewesen wäre. Wäre es nicht sinnvoller, er würde den Finger in die Wunde legen, und einmal auf den Tisch hauen. Darauf hinweisen, dass mit diesem Angsthasenfußball (wirkungsloses Ballgeschiebe und hinten rum spielen) in der Bundesliga kein Spiel zu gewinnen ist? Dass keine Weiterentwicklung der Mannschaft zu erkennen ist, dass die Truppe nach wie vor nicht eingespielt wirkt, dass alles nur auf Zufall denn auf (Match-)Plan aufgebaut ist. Dass es eben nicht reicht, pro Spiel gerade einmal gut 20 Minuten konzentriert und zielstrebig aufzutreten.

Aufgrund dieser Umstände erschließt es sich mir nicht, dass ein Hoffnungsträger wie Maxim, der immerhin mit Vorschusslorbeeren an den Neckar gewechselt ist und als „Mario Götze Rumäniens“ gilt, noch nicht einmal im Kader stand. Dieser Junge kommt mit Spielpraxis und auch nicht aus Afrika, so dass er sich an die eisigen Temperaturen gewöhnen müsste. Aber nein, ein Training mit der Mannschaft genügt eben nicht, um es in diese uneingespielte Truppe zu schaffen. Bei uns werden Spieler allzu oft solange herangeführt und integriert, bis sie den größtmöglichen Frust schieben und uns dann auch nicht mehr weiter helfen können. Warum nicht einen unbelasteten Spieler rein werfen, findet sich doch ein guter Spieler in jeder Mannschaft zurecht. Stattdessen dürfen Woche für Woche die meist gleichen Stammkräfte, oder besser, Brunos Lieblinge, ihren Stiefel herunterspielen. Gestern war wiederholt keine Konzentration, Inspiration, Spielfreude, Kampf und Identifikation mit der Schwere der Aufgabe zu erkennen. Ich sah eher eine Laissez-Faire-Mentalität und niemanden, weder auf dem Platz noch an der Seitenlinie, der dazu taugte, das Ruder herum zu reißen. Die Luft wird dünner, für alle handelnden Personen. Da es beim VfB aussichtslos erscheint, das Übel (endlich) bei der Wurzel zu packen und den Vorstand und Aufsichtsrat in die Wüste zu schicken, müssen wir ein, zwei Stufen tiefer ansetzen, um Ursachenforschung zu betreiben. Ich finde nach wie vor, dass Fredi Bobic aufgrund des von oben verordneten Sparkurses einen guten Job macht und sich seine Transferbilanz bislang sehen lassen kann. Außerdem nehme ich ihm die hohe Identifikation mit dem Verein ab und glaube auch, dass ihm die derzeitige Talfahrt sehr an die Nieren geht. Was ich ihm aber ankreide, ist, dass er Anfang Januar völlig unnötig Druck in die Debatte um die Vertragsverlängerung von Bruno Labbadia hineingebracht hat, indem er klipp und klar sagte, diese Personalie bis Ende Januar vom Tisch haben zu wollen. Und das in einer Situation, wo noch nicht klar war, wohin die Reise gehen würde. Einem Verein kann doch eigentlich nichts Besseres passieren, als einen Trainer zu haben, der selbst absolut entspannt mit dieser Situation umgeht. Dass von beiden Seiten genau abgewogen werden muss, ob man den schwierigen Weg weiterhin gemeinsam bestreiten will, halte ich für legitim. Genauso legitim wäre es aus Vereinssicht aber auch, zu hinterfragen, ob Bruno Labbadia für den so oft propagierten Stuttgarter Weg der Richtige ist oder ob man nicht zum 1.7.2013 getrennte Wege gehen sollte, um einen Trainer zu holen, der mehr dafür steht als Bruno Labbadia, junge Spieler wirklich weiter zu bringen. Ich verstehe nicht, dass zum jetzigen Zeitpunkt der Vertrag bis 2015 verlängert wurde, wo das Gebilde VfB nach wie vor sehr fragil ist. Auch schon in der Vorrunde, die sich in der Bilanz mit 25 Punkten und dem Überwintern in drei Wettbewerben sehen lassen konnte, wirkte der VfB nicht stabil und bot keinen Fußball zum Zunge schnalzen, auch damals schon, bot der VfB Vorstellungen, die dazu taugen das Stadion leer zu spielen. Aber, die Ergebnisse stimmten unter dem Strich, wenn auch mit katastrophalen Ausschlägen nach unten.

Jetzt aber, im Januar, Februar 2013 sehen wir Fußball zum Abgewöhnen, der keine Punkte mehr bringt. Und, abermals in der Krise, tritt vonseiten des Trainers ein „Sicherheitsdenken“ zutage, das sich in den Aufstellungen niederschlägt. Bruno Labbadia wird IMMER einen vermeintlich erfahrenen Recken einem Jungspund vorziehen, weil für ihn Erfahrung das höchste Gut in einer Mannschaft ist. Ein Antonio Rüdiger, der gegen die Bayern ein ordentliches Spiel machte, ist seitdem außen vor. Ein Benedikt Röcker, der bei den Amateuren großartige Leistungen ablieferte und zu Recht zu den Profis befördert wurde, führt im Kader ein Schattendasein und wird erst seine „Chance“ erhalten, wenn Tasci, Niedermeier und Felipe gleichzeitig ausfallen. Ein Didavi, dem man bei seiner Vertragsverlängerung gläserweise Honig ums Maul geschmiert hatte, muss sich hinter einem Hajnal anstellen, der derzeit außer Erfahrung rein gar nichts zu bieten hat. Ein Raphael Holzhauser ist in dieser schwierigen Phase ebenfalls außen vor, so formschwach sich Kvist und Gentner auch präsentieren, wo er doch einer wäre, der wenigstens noch für den einen oder anderen (kreativen) Lichtblick sorgen und auch mal Bälle nach vorne spielen kann. Rani Khedira, der sicherlich große Anlagen hat, spielt (noch) überhaupt keine Rolle.

Ein für vier Monate ausgeliehener Macheda muss sich genauso erst einmal anbieten, oder besser anbiedern? Bei seinen zwei Einwechslungen hat er schon in Ansätzen gezeigt, dass er eine Verstärkung sein könnte, aber, man muss es ihn eben auch zeigen lassen. Vedad Ibisevic würde es sicherlich freuen, nicht immer nur auf sich alleine gestellt zu sein.

Dass es in der Mannschaft nicht stimmt, merkt man auf dem Platz. Wo die Gründe liegen und wer sich mit wem nicht grün ist, vermag ich als Außenstehender nicht zu beurteilen. Wenn aber das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt wird und der eine oder andere sich reinhängen kann, wie er will und doch nicht spielt, trägt dies sicherlich nicht zu einer besseren Stimmung bei. Hier anzusetzen liegt im Verantwortungsbereich des Trainerteams. Bruno Labbadia muss endlich zeigen, dass er Fähigkeiten als Krisenmanager hat und dem Team den Weg aus der Misere aufzeigen. Andererseits kann ein Trainer natürlich auch nichts für die leichten Fehler, die die Spieler auf dem Platz begehen. Wenn ein erfahrener Spieler wie Kvist so tölpelhaft den Ball vertändelt und somit den Untergang einleitet, gibt es eigentlich nur eines, dem Spieler eine Denkpause zu verordnen. Auch wenn von Insidern immer wieder gebetsmühlenartig betont wird, dass es das nicht gäbe, dass eine Mannschaft gegen den Trainer spielt, für mich sieht es momentan danach aus, wenn so viele Spieler auf einmal Slapstickeinlagen hinlegen, die eigentlich in den Zirkus gehören und so gut wie keiner zur Normalform findet.

Die Luft wird also dünner beim VfB. Auch und insbesondere für Bruno Labbadia. Ein Trainer, der noch nie geliebt wurde beim VfB, dem man aber die Erfolge in den vergangenen beiden Jahren anerkennt. Der Druck von außen wächst. Es macht sich derzeit eine bedenkliche Anti-Stimmung rund um den VfB breit. Von Sarkasmus bis zur Gleichgültigkeit. Dem VfB laufen die Zuschauer weg, gerade noch 40.000 Zuschauer gegen Werder Bremen sollten warnendes Beispiel genug sein, von den erwarteten 10.000 Unentwegten gegen Genk (darunter 2.500 Belgier) ganz zu schweigen. Die Leute fühlen sich nach und nach verschaukelt von der Vereinsführung, die wie eine leiernde Schallplatte von einer Übergangsaison nach der anderen referieren und einen Stuttgarter Weg erklären, den man in der Praxis nicht sieht.  Und, wohin dieser Weg führt, in eine bessere Zukunft oder in die zweite Liga wird man erst noch sehen.

Sollte nicht schnellstens die Kurve gekriegt und die Wende geschafft werden, könnte auch der Trainer-Vertrag bis 2015 das Papier nicht mehr wert sein, auf dem er gedruckt ist. Dann haben wir wieder die altbekannte Situation, einen Feuerwehrmann präsentieren zu müssen, der nicht bei drei auf dem Baum ist, Philosophie hin, Philosophie her. Fußball ist eben Tagesgeschäft, beim VfB ganz besonders. Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt, sondern glaube nach wie vor an das Gute im Team, würde mir aber sehr den einen oder anderen Wechsel in der Startformation wünschen, der schon beim Anblick der selbigen eine Art Aufbruchsstimmung entfachen und Hoffnung machen würde. Und dies nicht nur bei einem Spiel wie am Donnerstag gegen Genk, wo ich mir vorstellen kann, dass die Europa League innerlich abgeschenkt und demnach rotiert wird, um unsere hoch beanspruchten Kicker für den Abstiegsgipfel an der Autobahnraststätte zu schonen, sondern auch in der Liga, wo es wirklich darauf ankommt.

Ich wünsche mir natürlich, dass am Donnerstag gegen Genk eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel herausspringt und der Trip nach Belgien nicht zu einer reinen Ausflugsfahrt werden möge. Abstiegskampf hin, Abstiegskampf her, der VfB hat international etwas fürs Renommee des deutschen Fußballs zu tun und nicht zuletzt die verdammte Verpflichtung den wenigen Zuschauern, die sich Donnerstags 21.05 Uhr bei vermutlich eisiger Kälte ins Neckarstadion verirren, mit Einsatz und Leistung zu danken, anstatt über die zu lamentieren, die nicht gekommen sind!

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14. April 2012

Torfabrik im Dauereinsatz/ 4:1 gegen Werder Bremen

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , – Franky @ 00:23

Das dritte Spiel binnen sechs Tagen, der dritte Sieg binnen sechs Tagen, zum dritten Mal innerhalb einer Woche die Weisheit bestätigt “Wer 1:0 führt, der stets verliert”. Ob eine solche Hallowach-Pille jetzt jedes Mal sein muss, um in Schwung zu kommen? Ich könnte ehrlich gesagt darauf verzichten. Wenn die Mannschaft aber immer so zurück kommt wie zuletzt, lerne ich gerne damit leben.
Alles in allem war es ein sehr überzeugender Auftritt. Die Mannschaft zeigte von Beginn an, wer Herr im Hause ist und hatte den größeren Biss. Es wurde weitestgehend um jeden Ball gefightet und Bremen keine Luft zum verschnaufen gegeben. Diese präsentierten sich wie schon in den letzten Wochen in schlechter Form und ließen in der 2. Halbzeit das Schicksal über sich ergehen. Einzig der dann fehlenden Zielstrebigkeit in den Aktionen vom VfB hatte es Bremen zu verdanken, dass es kein noch größeres Debakel für sie gab. Das 0:1 fiel eher zufällig nach dem ersten und fast einzigen durchdachten Angriff der sonst harmlosen Werderaner. Zu Beginn war der VfB zwar bemüht, es fehlte aber noch die Genauigkeit. Aber, das Gegentor hat die Jungs wachgerüttelt und sie rissen sich einmal mehr am Riemen. Gut auch zu wissen, dass der VfB 2012 ohne Ibisevic-Treffer vier Tore erzielen kann. Martin Harnik steht inzwischen bei 17 Toren, einer Zahl, die einst schon reichte, Torschützenkönig der Bundesliga zu werden. Sein Pendant auf der anderen Seite, Julian Schieber fehlt noch ein wenig die Ruhe im Abschluss, trotzdem ist er ein ständiger Unruheherd. Sakai einmal mehr ohne Worte, sensationell welche Spielintelligenz dieser Junge schon besitzt. Bei diesem Spiel ist aber nun wirklich keiner herauszuheben, es war eine tolle Mannschaftsleistung, fast von der ersten bis zur letzten Minute.

Sollte es der VfB schaffen, diese Form und Leidenschaft bis Saisonende zu konservieren wird mindestens der fünfte Pllatz herausspringen, der nach der Horror-Saison im letzten Jahr und der langen Schwächephase von November bis Februar diese Saison schon sensationell wäre. Nach einem Sieg am Freitagabend lässt es sich jetzt wunderbar ins Wochenende gehen und zusehen, wie die Konkurrenz weiter an Boden verliert. Der fünfte Platz ist auf jeden ein erstrebenswertes Ziel, berechtigt er doch sofort zur Teilnahme an der Gruppenphase der Europaleague.

Den nächsten Schritt gilt es nun in Köln zu tun. Auch wenn die Kölner nach dem Trainerwechsel noch einmal alles versuchen werden, um den FC in der Liga zu halten, sollte sich der VfB durchsetzen, wenn er sein derzeitiges Leistungsvermögen abruft. Bilder und Bericht von dieser Tour folgen im Laufe des Sonntags.

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