26. Juni 2010
Brasilien hat sich durch ein wenig begeisterndes 0:0 gegen Portugal die Pole-Position in der Gruppe G gesichert und trifft im Achtelfinale auf Chile. Auch Portugal steht als Zweiter in der Runde der letzten 16 und bekommt es dort mit Europameister Spanien zu tun. Vor 62.712 Zuschauern in Durban hatte der Brasilianer Nilmar noch die beste Chance. Sein Schuss aus kurzer Distanz wurde jedoch von Portugal-Keeper Eduardo an den Pfosten gelenkt (30.). Portugal blieb damit im 19. Spiel in Folge ungeschlagen, Brasilien spielte nach sieben Siegen in Serie erstmals remis. Josue und Grafite vom VfL Wolfsburg gaben ihr WM-Debüt. Brasilien schließt die Gruppe G mit sieben Punkten als Erster ab und trifft im Achtelfinale am Montagabend (20.30 Uhr) auf den Zweiten der Gruppe H. Portugal bekommt es am Dienstag (20.30 Uhr) als Zweiter mit fünf Punkten und ohne Gegentor mit dem Sieger der Parallelgruppe zu tun.
Elfenbeinküste verabschiedet sich mit Sieg
Die Elfenbeinküste hat sich mit einem nutzlosen Sieg von der ersten WM in Afrika verabschiedet. Die Elefanten stürmten gegen Nordkorea mit dem Mute der Verzweiflung, doch das 3:0 (2:0) reichte nicht, um erstmals in ein WM-Achtelfinale einzuziehen, weil Portugal gegen Brasilien einen Punkt holte. m Anschluss an die Partie verkündete Trainer Sven-Göran Eriksson seinen Rücktritt. “Es war von Beginn an klar, dass nach der WM meine Arbeit beendet ist”, sagte der Schwede.
Enttäuschende Schweiz fährt nach Hause
Ottmar Hitzfeld und die Schweiz treten nach der Vorrunde der WM 2010 den Heimweg an. Im abschließenden Spiel der Gruppe H kamen die Eidgenossen nicht über ein müdes 0:0 gegen Fußball-Zwerg Honduras hinaus und sind damit trotz des 1:0-Sieges gegen Europameister Spanien im ersten Spiel vorzeitig gescheitert. Vor 28.042 Zuschauern in Bloemfontein war der Außenseiter aus Mittelamerika dem Sieg am Ende näher als die Schweizer. Hitzfeld hatte Kapitän Alex Frei 69 Minuten auf der Bank schmoren lassen, dieser konnte dann auch nicht mehr die Wende einleiten. Ein 2:0-Sieg hätte den Schweizern in jedem Fall fürs Achtelfinale gereicht. So beendet das Hitzfeld-Team die Gruppe nur als Dritter. Honduras holte den ersten WM-Punkt seit 1982.
Furia Roja und La Roja eine Runde weiter
Spanien und Chile stehen im Achtelfinale der WM 2010. Der Europameister besiegte die Südamerikaner mir 2:1 (2:0) und trifft als Sieger der Gruppe H auf Portugal. David Villa (24.) und Andres Iniesta (37.) erzielten vor 41.958 Zuschauern in Pretoria die Tore für die Mannschaft von Tainer Vicente de Bosque. Rodrigo Millar traf für Chile (47.). Chile spielt im Achtelfinale gegen Brasilien.
(spox.com)
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25. Juni 2010
Die Erleichterung über den 1:0-Erfolg gegen Ghana und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug war dem Co-Trainer des DFB-Teams, Hansi Flick, deutlich anzumerken. Sorgen machte hingegen, was er auf der Pressekonferenz in Erasmia zu verkünden hatte. Für das Prestigeduell gegen England drohen zwei wichtige Spieler auszufallen. “Für Schweinsteiger und Boateng wird es kritisch”, so Flick.
Beide Akteure hatten sich beim abschließenden Gruppenduell in Johannesburg Blessuren zugezogen. Bastian Schweinsteiger musste wegen einer Verletzung am hinteren Oberschenkel ausgewechselt werden, für ihn kam in der 81. Minute Toni Kroos ins Spiel. Auch für Jerome Boateng war die Partie vorzeitig zu Ende, Marcell Jansen vertrat den Linksverteidiger ab der 73. Minute. Der zukünftige Spieler von Manchester City leidet an einer Verhärtung in der Wade.
Sollte das Duo ausfallen, wären die eingewechselten Spieler eine Option auf die Startelf. “Toni Kroos ist mit Sicherheit eine Alternative, aber wir sind einfach optimistisch, was Bastian Schweinsteiger betrifft”, so Flick. Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt habe aber bereits erklärt, dass die Zeit knapp werde. Besser sieht es beim Torschützen Mesut Özil aus, der am Mittwoch umgeknickt war. “Bei ihm ist alles in Ordnung”, so Flick, der England in die Favoritenrolle steckte. “Sie haben noch nicht alles gezeigt”, so Löws Assistent über Deutschlands Achtelfinalgegner. Dass das DFB-Team dort überhaupt steht, hat es auch zu einem guten Anteil Manuel Neuer zu verdanken, der gegen Ghana überzeugen konnte. “Wir sind das Spiel als Mannschaft sehr positiv angegangen. Ich habe an mich geglaubt und wollte Ruhe ausstrahlen. Das wollte ich zeigen und das ist mir glaube ich auch geglückt”, so der Schalker Keeper. Generell zufrieden mit der Team-Leistung gegen Ghana war er aber nicht. “Wir wissen, dass wir gestern nicht unser bestes Spiel gemacht haben.” Selbstkritisch ging auch Arne Friedrich mit der Leistung des Teams ins Gericht. “Ich denke, wir haben kein gutes Spiel gemacht, das wird gegen England nicht reichen”, so der Abwehrspieler, der selbst eine gute WM spielt und konstante Leistungen abruft. Friedrich habe Schwächen in allen Mannschaftsteilen gesehen. “Gegen England muss eine Steigerung her”, so Friedrich. Seinen kriselnden Abwehrpartner Per Mertesacker (kicker-Notenschnitt 4,33) nahm er indes in Schutz. “Er weiß, dass es noch nicht seine WM ist. Aber Per ist ein überragender Spieler.”
(kicker.de)
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24. Juni 2010
Die deutsche Nationalmannschaft hat mit einem glücklichen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Ghana den Achtelfinal-Einzug geschafft. Dort erwartet sie der Klassiker gegen Erzrivale England – womöglich ohne Bastian Schweinsteiger, der sich am Oberschenkel verletzt hat.Vor 80.000 Zuschauern im ausverkauften Soccer City Stadium von Johannesburg war es Mesut Özil (60.) vorbehalten, mit einem fulminanten Distanzschuss für den Sieg zu sorgen. Mit sechs Punkten zieht Deutschland als Erster der Gruppe D ins Achtelfinale ein und trifft dort am Sonntag um 16 Uhr auf die Three Lions, die in ihrer Gruppe C Zweiter wurden. Ghana profitiert von Serbiens 1:2-Niederlage gegen Australien und steht ebenfalls in der Runde der letzten 16. Der Gegner: USA.
Nachbetrachtung:
Unangenehmer Gegner, unangenehmer Spielverlauf: Das Aufeinandertreffen gegen Ghana verlief wie erwartet zäh für die deutsche Mannschaft, die sich glücklich schätzen konnte, dass Mesut Özil für einen Moment seine Nervosität vergaß und mit einem schönen Weitschuss für das Weiterkommen sorgte. Der glückliche Einzug ins Achtelfinale wurde jedoch von einer Verletzung überschattet: Ausgerechnet Bastian Schweinsteiger, der so wichtige Organisator im Mittelfeld, erlitt eine Blessur am linken Oberschenkel und musste in der 81. Minute für Toni Kroos ausgewechselt werden. Noch an der Seitenlinie wurde Schweinsteiger ein Verband angelegt. Wie es im DFB-Umfeld heißt, fällt Schweinsteiger für das Achtelfinale gegen England wahrscheinlich aus. Die zuversichtlichste Prognose lautet 50:50. Welch Verlust Schweinsteigers Ausfall für Deutschland bedeuten würde, zeigte sich erneut gegen Ghana. Neben Arne Friedrich war er der Einzige, dem die Tragweite der Partie bewusst war – und dennoch nicht verkrampfte. Als Taktgeber und Balleroberer aus der Doppel-Sechs heraus war Schweinsteiger unverzichtbar. Sollte Bundestrainer Löw beim 4-2-3-1 bleiben, sind bewährte Alternativen im Kader Mangelware. Der offensive Kroos und der defensive Aogo wurden in der Vorbereitung getestet, sind jedoch unerfahren, Kapitän Lahm oder Boateng sind ebenfalls (riskante) Optionen. Mit etwas leichteren Verletzungen wurden nach dem Spiel Özil (umgeknickt) und Boateng (Rücken) behandelt.
Reaktionen:
Bundestrainer Joachim Löw: “Das war ein unglaublich intensives Spiel, in dem viele Dinge nicht so geklappt haben. Aber letztendlich sind wir eine Runde weiter. Manuel Neuer hat zwei-, dreimal hervorragend gehalten, es war eine große Leistung von ihm. Das Achtelfinale wird eine Klassebegegnung, wir freuen uns drauf.”
Theo Zwanziger (DFB-Präsident): “Die Mannschaft hat sich lange schwer getan. Ich hatte das Gefühl, dass Selbstbewusstsein gefehlt hat. Ghana war keine Übermannschaft. Wir haben unser Minimalziel erreicht. Ich denke, es wird jetzt eine Leistungssteigerung geben. England ist eine große Hürde, das Spiel ist ein Klassiker.”
Trainer Milovan Rajevac (Ghana): “Deutschland hat ein exzellentes Team. Wir hatten unsere Chancen und haben uns für das Achtelfinale qualifiziert, das ist die Hauptsache.”
Hans Sarpei (Ghana): “Wir sind eine Runde weiter und sind glücklich darüber. Natürlich ist das eine Niederlage gewesen, da ist die Stimmung schon gedrückt, aber wir freuen uns trotzdem. Der liebe Gott weiß vielleicht, warum wir jetzt gegen die USA spielen. Man weiß aber nicht, ob das einfacher ist als gegen England.”
Andre Ayew (Ghana): “Wir haben gekämpft bis zum Schluss. Für den Sieg war es nicht genug. Aber es hat gereicht, um die nächste Runde zu erreichen. Wir hatten viele Chancen. Wichtig ist, dass wir weiter sind.”
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Deutschland mit zwei Veränderungen: Cacau stürmt für den gesperrten Klose, etwas überraschend ersetzt Boateng den gegen Serbien schwachen Badstuber als Linksverteidiger.
Ghana mit der Wunschelf, nur der angeschlagene Vorsah muss durch Jonathan Mensah vertreten werden.
(spox.com)
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England steht im Achtelfinale. Mit einem verdienten 1:0 (1:0)-Sieg gegen Slowenien sicherte sich die Mannschaft von Trainer Fabio Capello den zweiten Platz in Gruppe C und ist damit ein möglicher Gegner der deutschen Mannschaft im Achtelfinale. Vor 36.000 Zuschauern im Nelson Mandela Bay Stadion in Port Elizabeth erzielte Jermain Defoe (22.) das Tor des Tages für die Engländer. Damit sicherte sich England den zweiten Platz in Gruppe C und trifft im Achtelfinale am 26. Juni auf Erzrivale Deutschlannd, das die Gruppe D mit einem 1:0 gegen Ghana als Erster abschloss. Als Gruppensieger zieht auch die USA in Achtelfinale ein, das zeitgleich gegen Algerien gewann.
Donovan schießt USA zum Gruppensieg
Die USA haben am 3. Spieltag der Gruppe C Algerien mit 1:0 (0:0) geschlagen und ziehen damit als Gruppenerster ins Achtelfinale ein. Algerien ist mit nur einem Punkt ausgeschieden. Im Lotus-Versfield-Stadion in Pretoria entwickelte sich ein schnelles Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Den erlösenden Treffer erzielte Landon Donovan aber erst in der Nachspielzeit.
Serbien und Australien gescheitert
Schock für Serbien, Aus für Australien: Die WM in Südafrika ist für Weiße Adler und Socceroos vorbei. Zwar gewannen die Australier nach einer Leistungssteigerung gegen die erneut sehr enttäuschenden Serben mit 2:1 (0:0) – doch das reichte ihnen nicht zum zweiten Achtelfinal-Einzug nach 2006. Serbien ist bei der elften Teilnahme zum vierten Mal in Runde eins gescheitert, der Sieg gegen Deutschland war doch zu wenig.Vor 37.836 Zuschauern im Mbombela-Stadion von Nelspruit waren die Serben lange die bissigere Mannschaft, das Team mit der etwas reiferen Spielanlage. Australien mühte sich erst richtig, als es (fast) schon zu spät war und kam durch den nach einer Rot-Sperre erst zurückgekehrten Tim Cahill verdient zum 1:0. Der erst kurz zuvor eingewechselte Brett Holman erhöhte sogar noch (73.). Der Anschlusstreffer von Marko Pantelic (84.) kam zu spät. In der Nachspielzeit vergab Pantelic noch die Chance zum 2:2.
(spox.com)
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22. Juni 2010
Das zweite Gruppenspiel ist verloren, die Nerven liegen blank. Bereits auf dem Platz haben sich die deutschen Spieler nach Kräften gegenseitig beschimpft und machen sich auch danach in der Kabine schwere Vorwürfe. Also sieht sich der Teampsychologe Hans-Dieter Hermann zum Eingreifen gezwungen. Er initiiert eine Mannschaftssitzung ohne die Trainer, eine offene Aussprache der Spieler, die atmosphärische Störungen bereinigen soll. Das gelingt mühevoll – Deutschland schlägt Österreich mit 1:0 und erreicht am Ende sogar das Endspiel dieser Europameisterschaft 2008.
Zwei Jahre später, bei der Weltmeisterschaft in Südafrika, hat die DFB-Auswahl wieder das zweite Gruppenspiel verloren, wieder gegen ein Team vom Balkan. 1:2 hieß es 2008 gegen Kroatien, 0:1 am Freitag gegen Serbien. Und wieder hat sich das Team damit vor dem letzten Spiel am Mittwoch gegen Ghana selbst unter massiven Druck gesetzt. Diesmal droht sogar eine historische Pleite – noch nie ist eine deutsche Mannschaft bei einer WM schon in der Vorrunde gescheitert. Eine Krisensitzung wird diesmal trotzdem nicht nötig sein: “Ich bin zu hundert Prozent sicher, dass wir weiterkommen”, sagt der Kapitän Philipp Lahm.
Es gibt keine Schuldzuweisungen
Für große Zuversicht im deutschen Lager sorgen mehrere Dinge. Dazu gehört vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft diesmal verloren hat. Chancenlos war sie vor zwei Jahren gegen Kroatien gewesen – und zeigte gegen Serbien vor allem in Unterzahl eine sehr couragierte Leistung. Vieles kam in diesem Spiel zusammen, der frühe Platzverweis für Miroslav Klose etwa, Sami Khediras Schuss an die Latte kurz vor der Pause, der vergebene Elfmeter von Lukas Podolski danach. “Wir lassen uns nicht einreden, dass es ein schlechtes Spiel war, es war sehr ordentlich”, sagt Philipp Lahm und ist überzeugt davon, “dass wir mit elf Mann nicht verloren, sondern mit Sicherheit gewonnen hätten.”
Weitere Hoffnung auf einen Sieg gegen Ghana macht, wie die Spieler mit der Niederlage und auch miteinander umgehen. Es gibt, anders als 2008, keine Schuldzuweisungen und keine teaminternen Spannungen. “Diese Mannschaft hat wirklich einen sehr guten Charakter”, sagt der Teammanager Oliver Bierhoff.
Natürlich sei die Stimmung nach der Niederlage gedrückt gewesen, und natürlich wüssten die Spieler genau, dass die Situation nun viel angespannter sei als nach dem Auftaktsieg. “Aber ich spüre weiterhin einen großen Zusammenhalt”, erklärt Oliver Bierhoff. Und Philipp Lahm sagt: “Man hat auch gegen Serbien gesehen, dass eine Mannschaft auf dem Platz stand, die vollkommen intakt ist.”
Auch Lahm beruhigt die Fans
Gemeinsam mit dem Bundestrainer Joachim Löw (“Wir lassen uns nicht nervös machen, ich bin sicher, dass wir das Achtelfinale erreichen”) hat Lahm die Aufgabe übernommen, die besorgte Nation zu beruhigen und den Kollegen Sicherheit zu vermitteln. Der Druck sei nicht anders als vor jedem Spiel – “die jungen Spieler müssen einfach so weiterarbeiten wie bisher, dann wird es gutgehen.”
Das Auftreten des Kapitäns – auch das ist also anders als bei der Europameisterschaft. Wie der damalige Nationaltorhüter Jens Lehmann in seinen jüngst erschienen Memoiren berichtet, habe Michael Ballack (gemeinsam mit Torsten Frings) vor zwei Jahren schlechte Stimmung in der Mannschaft verbreitet und “die ganze Gruppe zum Nichtstun verdammt”. Nicht zuletzt seinetwegen sei die Krisensitzung nötig gewesen.
Allerdings: der Kapitän Michael Ballack ist 2008 gleichzeitig derjenige gewesen, der im letzten Gruppenspiel das Siegtor erzielt hat. Auch diese Aufgabe muss jetzt ein anderer übernehmen.
(STZ online 21.6.10)
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