19. Mai 2013

Endlich: Saisonende!

Schon traditionell findet vor dem letzten Saison-Heimspiel die vom OFC Leintal-Power organisierte Fahrt auf dem Partyfloß statt, zu der alle OFC’s eingeladen sind. Wie in jedem Jahr war die Nachfrage riesig und das Boot somit schnell ausgebucht. Ich war bereits zum dritten Mal dabei und freute mich auch in diesem Jahr wieder, an Bord auf viele bekannte Gesichter zu treffen. Treffpunkt war wie immer der Bahnhof in Ludwigsburg von wo aus uns ein Shuttleservice zum Anleger nach LB-Poppenweiler brachte. Der Wettergott meinte es richtig gut mit uns, weitestgehend strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen, kühles Bier und toller Service an Bord, was will man mehr. Für mich bedeutet diese Floßfahrt auch immer so etwas wie eine Reise in die Vergangenheit, lassen wir doch ehemalige Wohnorte, oder Orte, an denen ich anderweitig viel Zeit verbrachte links und rechts liegen, wie bspw. Aldingen, Hofen, den Max-Eyth-See, Münster und natürlich Bad Cannstatt. Gegen 13 Uhr erreichten wir wohl behalten unseren Zielhafen Mercedes Benz Museum, von wo aus es sofort in Richtung Otto’s Vesperstüble ging, um sich vor dem Spiel noch stärken zu können.

Ursprünglich war für den letzten Spieltag eine Saisonabschlussfete mit dem Live-Auftritt des Hofbräuregiments avisiert. Aufgrund wohl hoher Auflagen der Behörden in Bezug des Verkehrsabflusses nach dem Spiel wurde die Veranstaltung Mitte der Woche leider abgesagt. So war eben Business as usual angesagt, schade!

Daher lag am frühen Nachmittag der Höhepunkt des Tages schon hinter mir, abgesehen davon, dass ich nach dem Spiel noch mit einigen Bekannten zu einer „kleinen“ Saisonabschluss-Kneipentour verabredet war.

Und, genau, da war ja auch noch ein Bundesligaspiel, das man der Vollständigkeit halber, auch noch besuchen sollte. Positiv daran schon einmal, nach dem langen Vorprogramm an diesem Tage war es erhol- und auch ratsam eine etwa 2 ½-stündige bierfreie Phase  einzulegen. Im Stadion fällt mir das nicht allzu schwer, boykottiere ich doch bis heute mehr oder weniger das bargeldlose Bezahlsystem im Stadion. Wenn ich zufällig einmal Guthaben auf meiner Fankarte habe, vermeide ich es für gewöhnlich mich an Stoßzeiten an den Ständen anzustellen, also bin ich, wenn ich denn mal was hole, kurz vor der Halbzeit am Stand und habe schon des Öfteren ein Bier erhalten, das sie wohl zu Spielbeginn eingeschenkt hatten und das auch entsprechend schmeckte. Daher übe ich bei Heimspielen lieber Verzicht und freue mich dann eben auf die dritte Halbzeit.

Eigentlich bedenklich, wenn dies meine größten „Sorgen“ vor einem Bundesligaheimspiel sind. Selten war ich emotionsloser dabei, selten war ich glücklicher, dass eine elendige Saison sein Ende gefunden hat. Auch freute ich mich selten mehr beim Gedanken, viele Spieler des diesjährigen Teams in der nächsten Saison nicht mehr sehen zu müssen.

Wenn man sich die Anzahl der schon feststehenden Neuzugänge und dazu die der gehandelten Neuzugänge anschaut und von letzterem auch nur die Hälfte wahr wird, dürfte uns erneut ein großer  Umbruch bevorstehen. Und, das ist auch gut so. In mittlerweile rund 37 Jahren, in denen ich den VfB aktiv begleite und verfolge habe ich eine VfB-Elf noch nie schlechteren Fußball spielen sehen. In einer Saison, in der man sich von Erzfeinden demütigen lässt, von Absteigern und Abstiegskandidaten abschießen lässt, historisch am wenigsten Heimpunkte holt, die drittharmloseste Bundesligamannschaft stellt und über weite Strecken Fußball zum Abgewöhnen bietet, darf der Einzug ins Pokalfinale und die damit verbundene neuerliche Qualifikation fürs internationale Geschäft nicht alles übertünchen, was schief gelaufen ist. Es müssen Änderungen her und zwar in allen Ebenen des Vereins.

Dieter Hundt, der alternde Aufsichtsratschef, muss bei der nächsten Mitgliederversammlung im Juli zum Rückzug bewogen werden. Entsprechende Anträge sollen bereits eingegangen sein. Ein wichtiger Aspekt, dieses Vorhaben zu einem positiven Abschluss zu bringen, dürfte sein, dass auch in der Wappenfrage Entscheidungen erwartet werden und somit sicherlich auch viele Mitglieder aus der Kurve zugegen sein werden. Der Termin wurde erneut auf einen Montag-Abend gelegt, was es weiter weg wohnenden und nicht mobilen Mitgliedern natürlich erschwert, an dieser wichtigen MV anwesend sein zu können. Ein solches „den Leuten Steine in den Weg legen“, genauso wie die ins Leben gerufene Präsidentenkandidatenfindungskommission, sind wohl so etwas wie das letzte Pfeifen im Walde von Hundt. Ein Aufsichtsrat, am besten der gesamte, der wissentlich aufgrund vetternwirtschaftlicher Verflechtungen ein Porsche-Sponsoring verhindert und stattdessen mit Gazi eine schlechter vergütete Sponsoring-Partnerschaft eingeht, um die Mercedes-Leute rund um den Verein nicht zu vergraulen, gehört auf die Straße gesetzt und auf Regresszahlungen verklagt.

Über Mäuser ist jedes Wort zu viel, dieses Thema hat sich zum Glück erledigt! Schade nur, dass eine solche Pflaume wohl noch eine Abfindung in Höhe von gut 700.000 Euro für Nichts erhalten wird. Er täte gut daran, läge ihm der VfB am Herzen, zumindest auf einen Teil davon zu verzichten, wobei mir auch klar ist, dass dies eine unrealistische Hoffnung darstellt.

Unseren Manager Fredi Bobic sehe ich nach wie vor positiv. Er ist ein VfBler durch und durch und leistet gute Arbeit. Nur, stehe ich immer noch zu dem, was ich vor einigen Wochen schon einmal geschrieben habe: er muss sich nach meinem Geschmack mehr von seinem Trainer abgrenzen und ihm nicht nur nach dem Mund reden. Mich ärgert es wahnsinnig, wenn jeder Blinde sieht, was für ein Murks zusammen gekickt wird und dieser dann von Labbadia und Bobic unisono schön geredet wird, so dass man sich zwischendurch schon einmal Gedanken über deren Zurechnungsfähigkeit machen darf. Hier fehlt uns eindeutig eine Abteilung Attacke, wie es Sammer derzeit bei den Bayern gibt. Ein Mahner, der auch einmal unbequeme Wahrheiten ausspricht, anstatt auf Weichspülermentalität zu setzen und so zu hoffen, dass sich weiterhin alle lieb haben. Vom Naturell her wäre Bobic dazu  prädestiniert, er hat aber wohl Angst davor, durch ein Vorpreschen nach außen Unruhe zu schüren und intern Reibungen zu erzeugen. Jedoch sind gerade diese wichtig, dass man sieht, dass der Verein lebt. Derzeit plätschert es sowohl im Verein als auch auf dem Rasen nur noch dahin, was zur Folge hat, dass wir mehr und mehr zur grauen Maus verkommen, keine interessante Marke mehr darstellen, der Fußball unattraktiv und wenig spektakulär ist. Wenn uns dann noch weisgemacht wird, dass nicht mehr drin wäre mit unseren Möglichkeiten, dass unsere Erwartungen zu hoch seien, dass wir Schwaben mit unserer Bruddlermentalität mit nichts zufrieden wären, und, und, und, dann haben die Herren den Schuss nicht gehört. Ein Stadiongänger hat durchaus ein feines Gespür für das, was er erwarten kann. Dass der VfB in naher Zukunft wohl nicht um die Champions League mitspielen kann, damit haben wir uns abgefunden. Dass es auch nicht immer zum Erreichen der Europa League reicht, auch damit haben wir kein Problem. Ein zehnter Platz am Ende, akzeptabel, wenn der Einsatz und die Leidenschaft stimmen, womöglich noch Pech hinzukam und/ oder die anderen einfach besser waren. Alleine aus diesen Gründen laufen dem VfB nicht die Zuschauer davon und werden auch nicht alleine deshalb so  emotionslos, wie sie über weite Strecken der Saison waren. Was die Leute fernbleiben lässt, was die, die kamen, auf ihren Plätzen erstarren lässt, ist das leblose Gekicke auf dem Rasen, der langweilige Fußball, den wir vorgesetzt bekommen, eine Mannschaft, die kein Team zu sein scheint, ein System, das nicht als solches zu erkennen ist, fußballerische Schwächen von Berufsfußballern, die unerklärlich sind, individuelle Patzer, die den Gegner in schöner Regelmäßigkeit zu Toren einlädt. Das kapiert der Zuschauer auf der Tribüne nicht, wenn permanent Fehler passieren, die selbst in der Kreisliga nicht zu entschuldigen wären. Wenn dann die Statements nicht etwa in Richtung von „wir können Euren Unmut verstehen, dafür laufen sie eine Runde um den Bärensee“ sondern stattdessen von ordentlichen Auftritten geredet wird, für die man sich nicht belohnt hätte, fängt der „normale“ Zuschauer an, an sich selbst zu zweifeln, meint, dieses Spiel ist zu hoch für ihn, und bleibt eben das nächste Mal zu Hause und bildet sich fort.

Die Zuschauerzahlen in der Rückrunde sollten Mahnung genug sein. Passend dazu wurden in dieser Woche die Dauerkartenpreise für die nächste Saison veröffentlicht. In vfb-direkt schreiben sie von einer moderaten Preiserhöhung von 2%, in etwa also der Inflationsrate. Ich sage, unverschämt, unmittelbar nach einer solchen Katastrophensaison noch mehr Geld als ohnehin schon zu verlangen. Der Verein sollte seine Preispolitik der letzten Jahre mal überdenken und vor sich vor allem die Jahre ansehen, in denen sie die Preise weit über der Inflationsrate erhöht haben bzw. in den Umbaujahren, als wir in einem halben und offenen Stadion den vollen Preis zu entrichten hatten.

Ich sehe überhaupt keine Gründe für eine Preiserhöhung, oder darf ich für mehr Geld besseren Fußball und besseren Komfort erwarten? Nein, als zahlender Zuschauer und Teil des Spiels muss ich alles ohne Murren und ohne Geld-Zurückgarantie so hinnehmen.

Dem Fan in der Kurve kann man das Geld ja aus der Tasche ziehen, der wird immer wieder kommen, die Lücken zuletzt auf den teuren Plätzen aber, sollten zum Nachdenken anregen.

Solang ein Herr Hundt, siehe oben, ein besseres dotiertes Sponsoring ausschlägt, solang genau der gleiche Hund(t), einen Präsidenten, den keiner will, durchdrückt und ihm jetzt den Lebensabend mit einer saftigen Abfindung versüßt, ist es schon grotesk, dass aus solchen Gründen der kleine Mann tiefer in die Tasche greifen soll. Aber, ich bin ja kein Phantast: würde der Verein ein ausgeprägtes Taktgefühl und ein Gespür für die Stimmung rund um den Verein an den Tag legen, wäre es wohl nicht mein VfB.

Bobic, wie gesagt, für mich nach wie vor der richtige Mann am richtigen Ort. Seine Transferbilanz kann sich im Großen und Ganzen sehen lassen. Letzten Winter wurde mit Alexandru Maxim ein dicker Fisch an Land gezogen, mir bereitet es große Freude, dass da jetzt wenigstens einer ist, dessen Freund der Ball ist. Die schon feststehenden Zugänge lesen sich prominenter als in den letzten Transferperioden, käme jetzt noch der eine oder andere der gehandelten Namen wie Leitner, Lasogga, Volland, etc. könneen wir uns sicherlich auf die neue Saison freuen.

Bzgl. der Trainerposition habe ich mich ja in letzter Zeit auf Labbadia eingeschossen. Ihm traue ich es nicht mehr zu, den Karren wieder flott zu bekommen. Er ist mir taktisch zu unflexibel, kann es offensichtlich nicht mit jungen Spielern, erscheint ratlos, wenn ein Spiel in eine andere Richtung läuft als auf dem Reißbrett aufgemalt. Dies spiegelt sich auch in seinen späten und oft nicht nachvollziehbaren Auswechslungen wider. Ein Matchplan sieht sicher anders aus.

Dazu dieses ständige Herumgejammere über das anspruchsvolle Umfeld, die schlechte Stimmung, die begrenzten finanziellen Möglichkeiten, das mangelnde Vertrauen in ihn, die Überbelastung der Spieler. Durch dieses ständige madig machen von allem rund um den VfB, ist er auch nicht der Typ, der eine Aufbruchsstimmung erzeugen und Leute überzeugen kann, ins Stadion zu kommen. Eher das Gegenteil ist der Fall, wenn Ihr kommt, erwartet bloß nicht zu viel. Dies ist auch eine Art von Geschäftsschädigung, ist es doch vergleichbar mit dem Filialleiter, der seine potentiellen Kunden davor warnt, seinen Laden zu betreten.

Den Umgang mit jungen Spielern hat unlängst Silvio Meißner, Berater von Christoph Hemlein, so beschrieben, dass Hemlein vor 1 ½ Jahren, nachdem er einige Male bei den Profis zum Zuge kam, ohne Begründung und persönliche Erklärung wieder zurück zur zweiten Mannschaft degradiert wurde und überhaupt nicht wusste, weshalb. Ich konnte das genauso wenig nachvollziehen und kann mich erinnern, dass er im Pokal gegen den FSV Frankfurt und in Nürnberg ordentliche Auftritte hinlegte. Bei den Amateuren hat er mir meist gut gefallen, vor allem sein Einsatz und die Gier an den Ball zu kommen, haben mir imponiert. Solche Spielertypen mag eigentlich der Zuschauer, Spieler, die sich in jeden Zweikampf reinhauen, die keinen Ball verloren geben und auch einmal über das Ziel hinausschießen. Labbadia sah ihn wohl nicht so, jetzt verlässt uns Hemlein in Richtung Nijmwegen.

Ähnlich muss es Antonio Rüdiger gegangen sein, als er ein ordentliches Spiel gegen Ribery zu Beginn der Rückrunde ablieferte und im nächsten Spiel in Düsseldorf wieder draußen saß. Gerade für unsere junge Spieler, die Kapital für die Zukunft darstellen, benötigen wir einen Trainer, der sowohl psychologisch als auch als Fußballlehrer das Gespür für den Umgang mit ihnen hat, der sie fordern aber zugleich auch fördern kann. Labbadia wird immer einen erfahrenen einem jungen Spieler vorziehen. Ich bin gespannt, was mit Didavi passiert, wenn er denn mal wieder richtig angreifen kann. Ihm hat er ja auch das Blaue vom Himmel versprochen, um dann mit Hajnal den Vertrag zu verlängern.

Daher würde ich mir ein rasches Umdenken in der Trainerfrage wünschen. Die Zeit ist jetzt gekommen, zwischen Bundesligaabschluss und Trainingsbeginn könnte man durchaus an einen Kandidaten herantreten, der woanders unter Vertrag steht. Nach einem neuerlichen Fehlstart, dem Labbadia mit seinen in dieser Woche geäußerten Bemerkungen, die Spieler würden durch die jetzt noch anstehenden Länderspiele ausgepresst wie Zitronen, schon die Ausreden geliefert hat, wäre dieser Zug abgefahren und man müsste abermals auf einen arbeitslosen Fußballlehrer zurück greifen, weil er gerade frei ist und nicht, weil man von seiner Philosophie überzeugt wäre. So dreht man sich auf Dauer im Kreis.

Dafür, dass bei mir nach dem letzten Bundesligaspieltag die Luft raus ist, spricht auch, dass ich dem Pokalfinale mit allem anderem als mit Vorfreude entgegenblicke. Ich freue mich auf die Tour, eine tolle Party mit VfBlern in der Stadt, befürchte für das Spiel jedoch das Schlimmste. Wenn alles normal läuft und beide Teams ihr Leistungsvermögen abrufen, müsste es eine Klatsche setzen, wie sie Berlin in einem Finale noch nicht gesehen hat.

Meiner Meinung nach hängt vieles vom Verlauf des Champion League Finals nächsten Samstag in London ab. Sollte Bayern sein drittes Finale innerhalb von drei Jahren verlieren, der BVB also triumphieren, könnte ich mir vorstellen, dass die Bayern in ein tiefes Loch fallen werden, aus dem es schwer sein dürfte innerhalb von einer Woche positiv gestimmt heraus zu kommen. Spieler wie Lahm und Schweinsteiger würden zu grübeln beginnen, ob ihnen bis Ende ihrer Karriere jemals noch ein internationaler Titel vergönnt sein würde. Daran hätten sie zu knabbern, davon bin ich überzeugt. Daher drücke ich am Samstag den Dortmundern die Daumen, auch wenn sie mich gestern bitterlich enttäuscht haben, durch das Reanimieren des Dorfclubs von der Autobahnraststätte Kraichgau. Gestern früh noch war ich total davon überzeugt, dass wir abends eine Abstiegsparty würden feiern können. So traf es leider die Düsseldorfer, die eben eine grottenschlechte Rückrunde gespielt hatten und selbst gegen eigentlich rechte Gegner zur richtigen Zeit wie Bremen und Nürnberg nicht gewinnen konnten. Der Sieg gegen uns war einer von zweien in der gesamten Rückrunde.

Für eine Einschätzung zum Pokalfinale melde ich mich dann kurz davor noch einmal. Ich mag momentan noch nicht daran denken, es ist einfach noch zu weit weg, angesichts des bevorstehenden Finals in London.

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11. März 2013

Eine Pleite jagt die nächste

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , – Franky @ 18:47

Die Situation wird immer prekärer! Auf gerade einmal drei Heimsiege bringt es der VfB nach 25 Spieltagen. Gerade einmal vier Punkte sprangen aus acht Rückrundenbegegnungen heraus, gerade einmal fünf Törchen brachte der VfB in diesen acht Spielen zustande. Platz 14 in der Tabelle, (noch) nicht in allerhöchster Abstiegsgefahr, weil es drei Teams gibt, die tatsächlich noch um einiges schlechter da stehen als der VfB.

Alarmstufe rot? Mitnichten!!! Lauscht man zumindest den Ausführungen von Bobic und Labbadia, kurz Bobbadia, ist alles bestens. Einzig und allein die Ergebnisse stimmen nicht, sonst ist alles super. Das Team kämpft aufopferungsvoll und belohnt sich nur nicht. Wir sind neben den Bayern als einziges deutsches Team noch in drei Wettbewerben vertreten und können, sollten wir mit unserem Rumpelfußball ins Pokalfinale einziehen, über die Hintertür DFB-Pokal wieder in die Europa League einziehen. Aus heutiger Sicht muss ich sagen: bloß nicht, sonst stehen die Alibis für die nächste Übergangssaison auch schon wieder parat.

Bobbadia versteht jetzt natürlich die Welt nicht mehr. Zum einen rennen wir ihnen nicht (mehr) die Bude ein, die Lücken auf den Tribünen werden immer größer, und dann, ist ja wirklich die Höhe, applaudieren wir nicht mehr permanent, wenn sich unsere Spieler Scorerpunkte für Gegentore verdienen und der Kick & Rush-Fußball neu erfunden wird. Die unattraktive Spielweise ist das eine, darüber haben wir lange weggesehen, als die Ergebnisse stimmten. Jetzt aber ist die Spielweise unattraktiv, und man hat den Eindruck, dem einen oder anderen ist das Schicksal des Vereins egal, sie lassen es über sich ergehen, kein Kampfgeist, Konzentrationsschwächen, kein Helfen auf dem Platz, keiner, der voran geht, nichts, es plätschert alles so dahin. Wir schießen keine Tore, weil die Bälle planlos in den Strafraum geschlagen werden, in Situationen, die vielversprechend werden könnten, wird nicht richtig antizipiert und somit eine mögliche Chance schon im Ansatz vertan. Wir bekommen nichts geboten, was den Fußball so liebenswert macht und dann hat Bobbadia nichts Besseres zu tun, als in den Fans einen Mitschuldigen zu suchen und nach ihrem Gusto auch zu finden? Selbstkritik ist Bobbadia fremd! Wurde gegen Lazio wirklich Hajnal ausgepfiffen oder ist die Reaktion nicht auch der Tatsache geschuldet, dass Bobbadia den Vertrag mit einem Spieler verlängerte, dessen Zenit überschritten ist und der eigentlich keine Rolle mehr spielt. Galten die Pfiffe gestern tatsächlich Molinaro, als dieser eingewechselt werden sollte, oder hatte dies nicht vielleicht möglicherweise damit zu tun, dass beim Stande von 0:1 ein Abwehrspieler kommen sollte? Dass Labbadia seine Entscheidung, von der er ja wohl überzeugt gewesen sein musste, wieder zurück nahm, sagt einiges über dessen derzeitige mentale Verfassung aus und wirft bei mir die Frage auf, ob er wirklich einen Plan hat, wie er uns aus dieser Misere herausführen kann.

Dass die Situation und der vom Vorstand verordnete Sparkurs nicht einfach zu handeln ist, dass, angesichts der Dreifachbelastung und der Verletzten das Team auf dem Zahnfleisch daher kommt, leuchtet mir ein. Dennoch jammern wir sicherlich noch auf einem sehr hohen Niveau von den finanziellen Möglichkeiten her. Es gibt in der Bundesliga durchaus auch Mannschaften mit kleineren Etats, die uns den Rang abgelaufen haben, bei denen aber so etwas wie eine Spielidee oder ein Matchplan zu erkennen ist. Hat ein Team die Handschrift seines Trainers, haben die Spieler sein System verstanden, ist es auch einfacher, von der Bank jemanden zu bringen, der genau weiß, welche Rolle er im Korsett einzunehmen hat. Beim VfB 2013 hingegen wird es dagegen immer vogelwilder, je mehr Neue herein kommen, das ganze „System“ ist nur auf Kommissar Zufall aufgebaut.

Labbadia ist jetzt ziemlich genau 2 ¼ Jahre da und hatte einige Transferperioden Zeit ein schlagkräftiges Team zu formen oder Spieler unserer zweiten Mannschaft soweit aufzubauen, dass sie in die Presche springen können, wenn ein Spieler den Verein verlässt bzw. Not am Mann ist. Wie erwähnt, hier ist die Finanzmisere nicht das alles entscheidende Kriterium, dazu gehört auch ein gutes Auge und ein Plan, um den Kader im Rahmen unserer Möglichkeiten zu verstärken.

Ich war lange „Pro Bruno“ eingestellt, nicht weil ich ihn besonders mag, sondern, weil ich ihn als VfB-Trainer akzeptiere und vor allem, weil ich mich endlich nach Kontinuität beim VfB sehne und denke, dass „unser“ sauer verdientes Geld lieber in die Kaderverstärkung denn in eine Trainerabfindung investiert werden sollte.

Mittlerweile aber traue ich es Labbadia nicht mehr zu, das Ruder noch herum zu reißen. Vielleicht ist er auch zu lieb für das Geschäft, wenn er sich stets schützend vor sein Team stellt und gebetsmühlenhaft Ausreden auftischt, weshalb es nicht läuft und ständig am Jammern ist. Bei dieser negativen Grundstimmung, die er verbreitet, frage ich mich, wie die Spieler positiv gestimmt auf den Platz gehen sollen. Auch bzw. Oder von Bobic würde ich mir wünschen, dass er sich mal hinstellt, und zugibt dass es eine verdammte Scheiße ist, die sie zusammen spielen und wie sie gedenken, diesen Negativtrend wieder zu stoppen. Fredi Bobic muss aufpassen und sich ein Stück weit von Labbadia abgrenzen, wenn er auch nach einem möglichen Trainerwechsel noch Manager bleiben möchte. Seine Position bietet durchaus Spielraum ein eigenes Profil zu schärfen und trotzdem loyal zum Trainer zu stehen.

Da keiner im Verein Klartext spricht, keiner den unzufriedenen Fans ein Stück weit Recht gibt und Verständnis für die Unzufriedenheit aufbringt, muss ich davon ausgehen, dass der Ernst der Lage noch immer nicht in deren Köpfen angekommen ist. Unsere nächsten Aufgaben heißen in der Liga Frankfurt (a), Dortmund (h), Hannover (a) und Mönchengladbach (h). Allesamt Gegner, bei denen man sich fragt, wie gegen sie etwas zu holen sein soll, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert. Mit Leistungen wie in Leverkusen, gegen Lazio und jetzt gegen den HSV wird man jedenfalls nicht mehr viele Punkte einfahren können und hoffen müssen, dass Augsburg und Hopp ähnlich schlecht punkten werden.

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21. September 2012

Der Stuttgarter (Irr-)Weg

Auch gegen den Tabellenführer aus der großen Fußballnation Rumänien war gestern nicht mehr als eine Punkteteilung drin. Erneut konnte bzw. musste man ein über weite Strecken behäbiges Spiel vom VfB mit ansehen, gespickt mit haarsträubenden Schnitzern in der Defensive und abermals großen technischen Unzulänglichkeiten. Da sie es ja eigentlich besser können, ordne ich dies unter mangelnder Konzentration ein. Diese war auch verantwortlich für den 1:1-Ausgleich, der unmittelbar nach dem eigentlich so wichtigen frühen Führungstor fiel. Mein Gott, auf dem Platz stehen Profis – es ist doch keiner böse, wenn diese bei dem euphorischen Ole-Ola NICHT mitmachen. Sie brauchen sich auch selbst auf die Schulter klopfen, ein jeder, der dem VfB die Daumen drückt, wäre einfach nur froh, wenn sie nach dem Anstoß die Ordnung wieder aufnähmen…

Am Ende konnte man dann noch froh sein, überhaupt einen Punkt ergattert zu haben, da man kurz vor Schluss durch einen Foulelfmeter in Rückstand geriet. Nach dem Ausgleich durch Schorsch Niedermeier hatten wir sogar noch hochkarätige Chancen um zu gewinnen, doch es hat nicht sollen sein. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, wie Martin Harnik bei Sport im Dritten sagte, dass momentan die Geilheit auf Tore fehle. Ich kann so etwas zwar nicht nachvollziehen, für mich geht es nämlich im Fußball gerade darum, ein Tor mehr als der Gegner zu erzielen. Aber, ich bin ja auch kein Experte! Diese sitzen bei uns auf der Bank und auf der Tribüne. Vielleicht sollte ich auch langsam einfach mal die Sportart wechseln, denn langsam komme ich nicht mehr mit, was sich bei uns derzeit auf dem Rasen abspielt. Die an und für sich gute und harmonische Vorbereitung, wie weggeblasen. Der Umstand, der eigentlich zu unserem Vorteil gereichen sollte, nämlich, dass wir aufgrund der recht geringen Fluktuation in der Sommerpause auf ein eingespieltes Team zurückgreifen konnten, stellt sich als haltlos heraus. Auch die Mär vom Stuttgarter Weg und dem propagierten Vorhaben, dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben, ist das Papier nicht wert auf dem er beschrieben ist. Ich war mit diesem Vorhaben hundert prozentig d’accord und sah es auch als erfreulich an, dass im Sommer fast keine neuen Spieler verpflichtet wurden, um unseren talentierten Nachwuchskickern den Weg nicht zu verbauen.

Nur, jetzt nach drei Spieltagen sind wir bei den Vereinen, die am wenigsten Spieler unter 23 Jahren eingesetzt haben. Mittlerweile gehören wir zu den vom Durchschnittsalter her ältesten Mannschaften in der Liga. Welche Mogelpackung möchte man uns hier verkaufen? Warum erhält gegen Düsseldorf im erweiterten Teamkader ein angeschlagener Tasci den Vorzug vor Antonio Rüdiger. Wie ist es zu erklären, dass nach dem verletzungsbedingten Ausfall Hoglands kein Rechtsvereidiger, oder einer der ihn spielen kann, mehr auf der Bank ist und daher Kvist, auf der für ihn ungewohnten Position, in die Bresche springen muss. Wäre Rüdiger im Kader gewesen, wäre er, obwohl gelernter Innenverteidiger, die erste Option gewesen, so, hatte man Tasci für alle Fälle auf die Bank gesetzt, traute ihm den Einsatz aber offensichtlich nicht zu.

So aber dachte man mit den Hochgeschwindigkeitsfußballern Kvist, Gentner, Kuzmanovic und Hajnal den Düsseldorfer Abwehrriegel knacken zu können. Weshalb ist es einem Raphael Holzhauser nicht gestattet, Koryphäen wie Gentner, Kvist oder Kuzmanovic im defensiven Mittelfeld einmal Druck zu machen. Warum ist es aussichtslos für Kevin Stöger an Tamas Hajnals Unverzichtbarkeitsstatus zu kratzen? Kein Mensch, verlangt, dass alle auf einmal, für immer oder von Anfang an alle drei Tage 90 Minuten zum Einsatz kommen. Aber, die Jungs über Kurzeinsätze heranzuführen und sie spüren zu lassen, dass man auf sie baut, wäre ein tolles Zeichen. Ich kann es mittlerweile verstehen, wenn uns immer mehr Talente und Eigengewächse den Rücken zukehren, weil der Stuttgarter Weg nur auf dem Papier existiert und nicht in die Tat umgesetzt wird. Ist doch klar, dass die Jungs, die mittlerweile alle 19 Jahre alt sind, langsam die Geduld verlieren.

Derzeit ist es ja wahrlich nicht so, dass die von Labbadia auserkorene Stammmannschaft Bäume ausreißen und begeisternden Fußball spielen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Mindestens die Hälfte des Teams derzeit könnte man beliebig aus der Mannschaft nehmen und keiner würde sich beschweren. Ich für meinen Teil sehe lieber junge Talente in der Mannschaft, die noch etwas erreichen wollen, als etablierte Kräfte, bei denen man manchmal den Eindruck hat, die Spiele sind lästige Pflichtübungen inmitten des so schönen Profifußballerlebens.

Derzeit habe ich ein schlechtes Gefühl, was den weiteren Verlauf der Vorrunde anbelangt. Es scheint ja auch einige Misstöne im Team untereinander und teilweise auch gegen die Aufstellungen und Ansichten des Trainerteams zu geben, so dass es durchaus einen „stürmischen Herbst“ geben könnte. Das Gute allerdings am Fußball ist, dass das Geschwätz von heute morgen, oder besser gesagt am Sonntag, schon wieder total überholt sein könnte, nämlich, nach einem Sieg an der Weser. Allein, mir fehlt der Glaube!

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11. April 2012

Auch in Augsburg obenauf

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , , , – Franky @ 09:44

Endlich mal wieder ein neues Stadion! Die Vorfreude war groß, die Ernüchterung vor Ort um so größer. Wie die meisten anderen neuen Stadien auch, erinnerte der Bau eher an ein Einkaufszentrum denn an einen Fußballtempel. Auch die Atmosphäre im Inneren ist doch sehr ausbaufähig. Die gut 3.000 VfBler machten bei weitem mehr Alarm als die Heimfans. Bei einem Verein, der erstmals im Oberhaus spielt, ist das aber wohl normal, muss die Fankultur erst noch wachsen. Noch ist zu viel Eventpublikum vorhanden, das zu Zweiligazeiten entweder nictht im Stadion war oder nach München gefahren ist.

Aber, letztenendes ist mir das auch egal, weil wir ja ausschließlich gekommen sind, um unseren VfB zu unterstützen. Und dieser tat das, was die letzten Wochen Programm ist: Mit Vollgas Richtung Europa League stürmen. Aller Anfang ist schwer, so auch der gestern, als wir, wie schon gegen Mainz, durch einen frühen Elfmeter in Rückstand gerieten. Diese Hallowachpille tat dem VfB erneut gut. Es brauchte ein wenig, um gegen die kampfstarken Augsburger ins Spiel zu kommen, mit Tascis Ausgleich nach Hajnal-Ecke aber zeigte der VfB wieder eine gnadenlose Effektivität, die uns auch schon in den letzten Wochen auszeichnete. Als Harnik dann zehn Minuten später unsere Farben in Führung schoss, war den Augsburgern der Zahn weitestgehend gezogen. Sie setzten den VfB zwar weiter unter Druck, waren im Abschluss aber meist zu harmlos, um die Wende herbeizuführen. Kampf und Aggressivät alleine reichen im Frühjahr 2012 eben nicht, um dem VfB den Schneid abzukaufen. Mit zunehmender Spieldauer mussten die bayerischen Schwaben ihrem Anfangstempo Tribut zollen und dem VfB gelang es, sie weiter vom eigenen Kasten fernzuhalten. In der Schlussphase traf dann noch unser Torgarant der letzten Wochen, Vedad Ibisevic, nach glänzendem Zuspiel vom wiedererstarkten Christian Gentner, zur Entscheidung: 1:3. Gentner ist sicherlich erster Anwärter auf den Platz neben Kvist auf der Doppelsechs gegen Bremen, wo Kuzmanovic gelbgesperrt fehlen wird.

Im Kampf um Platz fünf hat sich der VfB jetzt eine glänzende Ausgangsposition erarbeitet, die es am kommenden Freitag gegen Werder Bremen zu untermauern gilt. Mit Leistungen wie zuletzt muss dem VfB vor niemandem in der Liga mehr bange sein, auch wenn der Sieg gestern weniger mit spielerischer Leichtigkeit, sondern eher durch dagegen halten und Effektivität errungen wurde. Bremen ist zu Hause ja einer unserer Lieblingsgegner und sollte auch am Freitag keine unüberwindbare Hürde darstellen. Das gestrige 2:2 in Unterzahl gegen Mönchengladbach ist schwer einzuschätzen, haben doch auch die Gladbacher gerade nicht ihre stärkste Phase. Insgesamt sehe ich unseren nächsten Gegner auf dem absteigenden Ast und daher machbar. Bilder davon und ein Kurzbericht folgen am nächsten Samstag.

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10. März 2012

Not gegen Elend!

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , – Franky @ 12:22

Bilder von Spiel gegen Kaiserslautern sind jetzt online auf http://www.frankys-stadionpics.de/bilder/thumbnails.php?album=331. Wundertüte VfB! Wer gedacht hatte, mich eingeschlossen, ein 4:0 auswärts in Hamburg gebe den notwendigen Rückenwind, das Schlusslicht zu Hause einfach mal so aus dem Stadion zu schießen, wurde bitterlich enttäuscht. Das war mal wieder Fußball, der allenfalls dazu taugt, das Stadion leer zu spielen. Der VfB verfiel wieder in alte Strickmuster und schaffte es erneut nicht, einen kompakt stehenden Gegner auszuspielen, und das, wenn er auch noch so minderbemittelt ist wie die biederen Pfälzer. Labbadia scheint mit seinem Latein auch am Ende, anders lassen sich die Auswechslungen nicht erklären. Der einzige Kreativspieler Hajnal wird durch “Kopf nach unten Cacau” ersetzt. Am Ende hatten wir vier Mittelstürmer auf dem Platz und Boula und Tasci versuchten sich als Spielmacher. Verkehrte Welt! Freitagspiele sind einfach geil, allerdings nur, wenn man sie gewinnt und genüsslich zuschauen kann, wie die Konkurrenten Federn lässt. Nach einem solchen Grottenkick aber vergeht einem die Lust auf die anderen Spiele. Letzte Woche noch begann ich, seit langem mal wieder, nach oben in der Tabelle zu blicken und hatte die Europa League Plätze im Visier. Ein Spiel später sehne ich wieder einmal das Saisonende herbei und hoffe, dass der radikale Umbruch kommt. Auch der Trainer darf bei der Saisonanalyse nicht außen vor bleiben. Im Sommer gilt es alles zu hinterfragen und möglicherweise einen Trainer aus einem Vertrag heraus zu holen, der den Weg konsequent mitträgt, Eigengewächse einzubauen. Labbadia traue ich das nicht zu. Ich bin froh, dass wir im gesicherten Mittelfeld stehen und ein Trainerwechsel während der Saison kein Thema ist. Verpflichtet man während der Saison einen Feuerwehrmann hat man in der Regel einen Schuss frei, der sitzen muss. Im Sommer dann, möglichst unmittelbar nach Saisonende, stehen alle Türen offen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Management einen Plan hat und weiß, wo man hin möchte. Ich mache mir große Sorgen, dass unsere hochtalentierten Nachwuchsspieler mehr und mehr Frust schieben und den Verein verlassen könnten. Derzeit haben wir in unserer Reserve einen richtig guten Jahrgang, aus dem man Kapital schlagen muss. Wenn nicht jetzt, wo wir uns im gesicherten Mittelfeld zu etablieren scheinen, wenn nicht jetzt, wann dann, möchte man den Holzhausers, Stögers, Hemleins etc. die Gelegenheit geben, sich zu zeigen. Wo steht es geschrieben, dass die Jungs mit 18, 19 Jahren zu grün sind und sich erst über 2,3 Jahre in der 3. Liga beweisen müssen. Learning by doing, manch ein Junge wächst auch mit den Aufgaben. Unter Labbadia würde sehr wahrscheinlich auch ein Mario Götze heute noch in der 2. Mannschaft spielen. Da wünschte ich mir mehr Mut zum Jugendstil und zu unpopuläreren Entscheidungen. Zu verlieren haben wir doch jetzt nichts mehr.

Nächsten Freitag geht es dann nach Sinsheim, hoffentlich mit einer besseren Leistung wie gestern. Es gilt, gegen den aufgeblasenen Dorfclub weiterhin ungeschlagen zu bleiben und Babbel das Wiedersehen zu vermiesen. Die Vorzeichen, zumindest nicht zu verlieren, stehen gut. Hoffenheim kann zu Hause nicht mehr gewinnen, und das ist auch gut so!

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