3. Juli 2010
Brasilien verliert die Nerven – Oranje im Halbfinale
Die Niederlande haben zum ersten Mal seit 1998 wieder ein WM-Halbfinale erreicht. Oranje besiegte Favorit Brasilien im Viertelfinale mit 2:1 (0:1) und fügte dem fünfmaligen Weltmeister die erste Niederlage bei einem WM-Turnier außerhalb Europas seit 1950 zu, mit Ausnahme der WM 1986, als Brasilien im Elfmeterschießen gegen Frankreich verlor. Vor 40.186 Zuschauern in Port Elizabeth sorgte Robinho für die Führung der Selecao (10.). Nach einer Flanke von Wesley Sneijder brachte Felipe Melo die Niederländer per Eigentor zurück ins Spiel (53.). Sneijder stellte das Spiel mit einem Kopfballtor zum 2:1 vollends auf den Kopf (68.). Nach dem Rückstand verlor dann auch noch Felipe Melo die Nerven und flog nach einem üblen Tritt gegen Arjen Robben mit Rot vom Platz (73.). Brasiliens Traum vom sechsten WM-Titel ist damit vorbei, Oranje hingegen träumt vom ersten WM-Finale seit 1978. Die Niederlande müssen im Halbfinale allerdings auf Gregory van der Wiel und Nigel de Jong verzichten, die jeweils die zweite Gelbe Karte sahen. Alle anderen Verwarnungen werden nach dieser Runde gelöscht.
Was für ein Drama! Uruguay im Halbfinale
Uruguay steht zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder in einem WM-Halbfinale! Die Mannschaft von Oscar Tabarez setzte sich am Freitag im Viertelfinale gegen Ghana mit 5:3 (0:1, 1:1) nach Elfmeterschießen durch. Zuvor spielte sich in den letzten Sekunden der Verlängerung ein wahres Drama ab. Mit Ghana ist nun auch die letzte afrikanische Mannschaft ausgeschieden. Vor 85.000 Zuschauern im Soccer City Stadion in Johannesburg brachte Sulley Muntari Ghana in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit in Führung. Diego Forlan (55.) verwandelte einen Freistoß direkt zum Ausgleich für Uruguay. Mit 1:1 ging es schließlich in die Verlängerung. Dort entwickelte sich in der allerletzten Minute ein echtes Drama, nachdem Uruguays Luis Suarez einen Ball auf der eigenen Torlinie mit der Hand klärte und Asamoah Gyan den fälligen Strafstoß an die Latte setzte. Im folgenden Elfmeterschießen parierte Uruguays Torhüter Fernando Muslera zwei Schüsse der Ghanaer. Den entscheidenden Elfer verwandelte schließlich Sebastian Abreu. Damit trifft Uruguay im Halbfinale am Dienstag auf die Niederländer, die im ersten Viertelfinale gegen Brasilien gewannen. Verzichten muss Trainer Tabarez dabei allerdings auf Suarez, der für sein Handspiel die Rote Karte sah. Zudem bekam Jorge Fucile die zweite Gelbe Karte und ist damit ebenfalls gesperrt.
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27. Juni 2010
Uruguay erstmals seit 1970 im Viertelfinale
Uruguay steht erstmals seit 1970 wieder im Viertelfinale einer Weltmeisterschaft. Die Südamerikaner bezwangen Südkorea mit 2:1 (1:0). Vor 30.795 Zuschauern in Port Elizabeth war Luis Suarez der Mann des Abends. Der Angreifer von Ajax Amsterdam erzielte beide Treffer für Uruguay (8., 80.). Chung-Yong Lee gelang lediglich der zwischenzeitliche Ausgleich (68.). Im Viertelfinale trifft Uruguay nun auf den USA-Bezwinger Ghana.
Gyan schießt Ghana ins Viertelfinale
Ghana hält bei der WM in Südafrika weiter die Fahne des afrikanischen Kontinents hoch. Die Black Stars setzten sich im Achtelfinale gegen die USA in der Verlängerung mit 2:1 durch und treffen im Viertelfinale auf Uruguay, das am frühen Abend Südkorea bezwang.
Vor 35.000 Zuschauern im Royal-Bafokeng-Stadion in Rustenburg brachte Kevin-Prince Boateng Ghana in Führung (5.). Der Ex-Bundesliga-Profi Landon Donovan besorgte per Elfmeter den Ausgleich (62.). Asamoah Gyan war es vorbehalten, in der Verlängerung den entscheidenden Treffer zu erzielen (93.). Ghana ist damit die dritte afrikanische Mannschaft nach Kamerun (1990) und dem Senegal (2002), die bei einer Weltmeisterschaft das Viertelfinale erreicht. Das Spiel gegen Uruguay findet am 2. Juli im Ellis Park in Johannesburg statt. Ghana muss dabei allerdings auf Dede Ayew und Jonathan Mensah verzichten. Beide sahen ihre zweite Gelbe Karte im Turnier.
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23. Juni 2010
Nun ist also die Zeit gekommen, um mit einem großen und weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Von einem gewissen Jeronimo Maria Baretto Claudemir da Silva war immer die Rede, wenn es um den vollen Namen von Cacau ging. Dabei heiße er doch nur Jeronimo Baretto Claudemir, sagt der Stürmer: “Alles andere ist eine Erfindung.” Und da er schon einmal beim Thema Namen ist, hat er noch ein weiteres Anliegen: “Man braucht mich nicht mit Herr Cacau anzusprechen – es reicht auch einfach Cacau.
“Es ist nicht das schlechteste Zeichen, dass der Nationalstürmer die Muße hat, auf den korrekten Umgang mit seinem Namen hinzuweisen. Das spricht zumindest dafür, dass auch Cacau vor dem entscheidenden letzten Gruppenspiel am Mittwoch gegen Ghana nicht von Selbstzweifeln zerfressen ist. Allerdings weiß auch er, dass diese Partie nicht nur für Deutschland, sondern auch für ihn selbst von kolossaler Bedeutung ist: “Ein wichtigeres Spiel habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt.”
Alles spricht dafür, dass Cacau am Mittwoch in der Startformation der deutschen Nationalmannschaft stehen wird. Noch hat sich der Bundestrainer Joachim Löw zwar nicht festgelegt, wer den gesperrten Miroslav Klose ersetzen soll. Doch wäre es eine große Überraschung, wenn es nicht der Stürmer des VfB Stuttgart wäre. Von Stefan Kießling war bisher nie die Rede. Und außer Frage steht, dass Cacau in ungleich besserer Form ist als Mario Gomez.
Cacau ist plötzlich derjenige, auf dem die Hoffnung ruht
Cacau und Mario Gomez – über Jahre hinweg waren zwischen ihnen die Rollen klar verteilt. “Wir haben uns neulich beim Mittagessen darüber unterhalten, wie es früher war, wie Cacau mir beim VfB immer die Bälle aufgelegt hat”, sagt Gomez. Er war damals in Stuttgart der umjubelte Torjäger und der große Star, Cacau der Mann im Hintergrund. Und in der Nationalmannschaft wurde Gomez gefeiert und galt als die ganz große Sturmhoffnung, als Cacau noch weit davon entfernt war, überhaupt deutscher Staatsbürger zu werden.
Nun ist alles ganz anders. Gomez ist seit Beginn der Europameisterschaft 2008 in der Nationalmannschaft so etwas wie der Stürmer von der traurigen Gestalt. Und Cacau ist plötzlich derjenige, auf dem die Hoffnung ruht – und der es als seine Aufgabe ansieht, dem Mannschaftskollegen, in dessen großen Schatten er immer stand, Mut zu machen: “Ich sehe, dass Mario in jedem Training alles gibt und Tore schießt.”
Cacau fühlt sich gerüstet für das Spiel gegen Ghana
Bei Cacau beschränken sich die Erfolgserlebnisse nicht nur auf die Übungseinheiten. Schritt für Schritt hat er sich in den vergangenen Wochen nach vorne gearbeitet. Beim 3:0 gegen Malta erzielte er zum Auftakt der WM-Vorbereitung seine ersten beiden Länderspieltore, er traf auch beim 3:0 gegen Ungarn und ließ zum WM-Auftakt gegen Australien (4:0) seinen ersten Pflichtspieltreffer folgen. Ein Traum war es für ihn anfangs, überhaupt dabei zu sein. “Der Traum liegt jetzt hinter mir”, sagt er: “Jetzt bin ich mittendrin, habe ein wichtiges Spiel vor mir und vergesse, was das für eine Riesensache ist, die ich gerade erlebe.”
Cacau fühlt sich gerüstet für das Spiel gegen Ghana – auch wenn er dabei in die ungewohnte Rolle der einzigen Spitze schlüpft. “Mir kommt entgegen, dass wir technisch stark sind und meist flach spielen. Ich werde das zeigen, was mich auszeichnet: meine Schnelligkeit, die gute Ballbehandlung und den guten Torschuss.”
Auch die Erfahrung, findet Cacau, spreche für ihn. Im letzten Saisonspiel 2007, als es für den VfB gegen Cottbus um den Titel ging, sei der Druck auch gewaltig gewesen, und er habe ihm standgehalten. “Es ist gut, dass ich das erlebt habe”, sagt der 29-Jährige, “denn das hilft, um mit Zuversicht auch in das Spiel gegen Ghana zu gehen.”
(STZ online 22.6.10)
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21. Juni 2010
Bei strahlendem Sonnenschein hat Bundestrainer Joachim Löw am Sonntagvormittag alle 23 Spieler sowie das komplette Funktionsteam zum Training begrüßt. Mit einer fünfminütigen Ansprache läutete der 50-Jährige den Countdown für das “Endspiel” in der Gruppe D am Mittwochabend in Johannesburg gegen Ghana (20.30 Uhr) ein. Selbst ein negativer Ausgang würde laut Manager Oliver Bierhoff “nicht alles infrage stellen”. Auf dem Trainingsplatz der deutschen Nationalelf von Atteridgeville richtete Löw in einer Art Regierungserklärung die Worte an die um ihn versammelten Nationalspieler. Damit schwor er die Spieler auf die K.o.-Partie gegen Ghana ein. Dort muss Deutschland gewinnen, um das erstmalige Scheitern in der Vorrunde bei einer WM sicher zu vermeiden. Vor dem Spiel wird es übrigens kein Abschlusstraining im Stadion Soccer City in Johannesburg geben. “Die FIFA hat uns einen Termin zwischen 20 und 21 Uhr zugewiesen. Aber wir müssten knapp eine Stunde mit dem Bus fahren und trainieren deshalb lieber in Atteridgeville”, sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. Am Mittwoch wird aber auch die Personalie Kevin-Prince Boateng im Mittelpunkt stehen. Der gebürtige Berliner, der sich erst kurz vor de WM entschieden hatte, für Ghana zu spielen, hatte im FA-Cup-Finale zwischen Chelsea und Portsmouth (1:0) Michael Ballack mit einem üblen Foul niedergestreckt und den Kapitän der deutschen Nationalelf dabei schwer verletzt. Wegen eines Teilrisses der Syndesmose sowie eines Innenbandrisses musste der 33-Jährige seine WM-Teilnahme absagen.
“Ich denke, es ist nicht richtig, die Emotionen nur auf eine Person zu richten. Das wäre Energieraub, das müssen die Spieler ausblenden. Wir spielen nicht gegen Kevin-Prince Boateng, sondern gegen Ghana”, appellierte Bierhoff am Sonntag auf der Pressekonferenz des DFB und warnte zugleich vor möglichen Rache-Gedanken: “Wir müssen ihn sportlich fair angehen.”
Bierhoff schätzt Ghana als starken und unbequemen Gegner ein, vor dem die deutschen Spieler allerdings keine Angst haben müssen. “Sie sind eine physisch sehr starke Mannschaft mit herausragenden Akteuren in der Offensive. Allerdings lassen sie hinten auch ab und an Chancen zu, was auch gegen Australien zu beobachten war. Das müssen wir nutzen”, so Bierhoff.
Das Spiel gegen die Westafrikaner könnte auch zu einem Bruderduell werden, falls Bundestrainer Joachim Löw erstmals bei der WM Jerome Boateng einsetzen würde. Der 21 Jahre alte Abwehrspieler des Hamburger SV ist der jüngere Halbbruder von Kevin-Prince Boateng.
Ein “Plan B” im Falle eines erstmaligen Ausscheidens einer deutschen Nationalelf in einer WM-Vorrunde existiert laut Bierhoff nicht. Ein “positives Ergebnis” würde der Elf aber einen Schub geben. Zwar glaubt Bierhoff, dass die Mannschaft und die vielen jungen Spieler auch bei einem Scheitern “ihren Weg weiter gehen” werden, doch von einem Weiterkommen könnten die Akteure noch lange “zehren”, so der ehemalige DFB-Kapitän.
Bierhoff warnt vor “angezogener Handbremse”
Von der Kartenproblematik sollen sich die betroffenen deutschen Spieler nicht bremsen lassen. Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil, Sami Khedira, Kapitän Philipp Lahm und Cacau gehen mit jeweils einer Verwarnung in die Partie.
Bierhoff warnte jedoch, mit angezogener Handbremse zu spielen. “Es bringt nichts, wenn ein Spieler nachher sagen kann: ‘Super, ich habe keine Gelbe Karte bekommen’ – aber wir fahren nach Hause. Wenn wir ausscheiden, spielt er das nächste Spiel auch nicht.”
(kicker.de)
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