15. April 2011

Ist der VfB noch zu retten?

Knapp eine Woche ist vergangen, seit dem brutal ernüchternden 2:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Langsam finde ich meine Worte wieder, es muss ja schließlich auch weiter gehen! Wie optimistisch sind wir doch die paar Schritte vom SSC ins Neckarstadion gegangen, optimistisch nach den Ergebnissen der Konkurrenz, dass sich der VfB ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze verschaffen könnte. Es war DIE Chance bis auf Platz 13 vorzudringen. Nach zuvor fünf nicht verlorenen Spielen in Folge, war der Glaube an den Befreiungsschlag vorhanden. Was sich dann aber in den 90 Minuten auf dem grünen Rasen abspielte, spottet jeder Beschreibung.
Der VfB geriet nach einer durchwachsenen Anfangsphase früh in Rückstand, weil Boulahrouz gegen Lakic nicht engagiert genug ins Kopfballduell ging und sich wie ein Leichtgewicht im „Luftkampf“ wegdrücken ließ. Dass ein früher Rückstand Gift sein würde, war mir schon vor dem Spiel klar. Diesen galt es eigentlich unter allen Umständen zu vermeiden. Trotzdem kam der VfB durch einen glücklichen, wenn auch berechtigten Strafstoß zurück ins Spiel. Kuzmanovic besorgte den Ausgleich und hatte wenig später einen Geistesblitz, als er mit dem Außenrist einen Zuckerpass Molinaro in den Lauf spielte, dieser bis an die Grundlinie durchlief und scharf in die Mitte passte, wo Pogrebnjak den Ball mit all seiner körperlichen Wucht einnetzen konnte. Plötzlich führte der VfB 2:1 und alles schien auf einmal für die Schwaben zu sprechen.
Was den Jungs dann in den Pausentee getan wurde, würde mich interessieren. Anstatt selbst- und siegesbewusst aus der Kabine zu kommen und auf das dritte Tor zu spielen, versteckte sich jeder so gut er konnte und überließ den Pfälzern, bei denen übrigens ein gewisser Christian Tiffert glänzend Regie führte, komplett die Initiative. So kam es wie es kommen musste. Mitte der zweiten Halbzeit setzte der Lauterer Trainer Marco Kurz, in Stuttgart auch kein Unbekannter, alles auf eine Karte und brachte in Jimmy Hoffer einen weiteren Stürmer. Dass der schnell ist und auf Kontersituationen am Rande der Abseitslinie lauert, sollte sich auch bis ins Stuttgarter Team herumgesprochen haben. Hat es sich aber wohl nicht, wenn man sich das 2:2 ansieht, als ein langer Ball von Tiffert in den Lauf von Hoffer genügte, die VfB-Abwehr zu überspielen. Ulreich kam heraus und wurde von Hoffer überlobbt. Alte Torwartweisheit, „wenn er raus kommt, muss er ihn haben“. Was dann folgte war eine Demütigung fürs Schwaben-Herz. Nach einem Eckball von Tiffert kam abermals Lakic mit Anlauf und köpfte mit Wucht in die Mitte des Tores. Weder Harnik, der bei Standards für ihn eingeteilt war, noch Ulreich waren hier Herr der Lage. Ausgerechnet Lakic, dem seine ersten Tore in der Rückrunde gelangen, der schon von den eigenen Fans angefeindet wurde, nachdem er sich in der Winterpause mit dem Trikot seines künftigen Arbeitgebers, des VfL Wolfsburg, ablichten ließ. Das 2:4 schließlich, das ein katastrophaler Fehlpass von Träsch begünstigte, war für mich nicht mehr spielentscheidend.
Der VfB ließ sich also von einem eigentlich im Vergleich minderbemittelten Gegner, einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, abschlachten. Die Pfälzer, die außer Kampf- und Teamgeist nicht viel in die Waagschale werfen können, haben dem VfB die Grenzen aufgezeigt.
Erschreckend schwach war abermals ohne Hajnal die Zentrale. Kuzmanovic tat sich in der ersten Halbzeit zwar als Lenker des Spiels hervor, tauchte in der zweiten aber genau so ab, wie der Rest der Mannschaft. Die Einwechslungen von Boka, Cacau und Gebhart verpufften wirkungslos. Gentner, der eigentliche Vertreter von Hajnal auf der 10er-Position war über weite Strecken überhaupt nicht zu sehen. Mich beschleicht mehr und mehr das Gefühl, dass er im Vertrag eine Stammplatzgarantie stehen hat. Anders kann es nicht sein, dass ein solch formschwacher Spieler Woche für Woche mit dazu beitragen darf, den VfB dem Abgrund Stück für Stück näher zu bringen. Wie schon vor Wochenfrist vorgeschlagen, hätte ich auf dieser Position lieber Didavi als Gentner gesehen. Auch die Einwechslung von Cacau, der an einer weichen Leiste laboriert und offensichtlich weder fit noch in Form ist, konnte ich nicht nachvollziehen. Er fand auch überhaupt nicht ins Spiel, hatte keine nennenswerte Aktion, außer vielleicht eine, als er, sinnbildlich für die Gesamtsituation beim Jagen nach dem Ball über seine eigenen Beine flog.

Schipplock, immerhin der Siegtorschütze in St. Pauli und drei Tage vor dem Spiel zweifacher Torschütze für unsere zweite Mannschaft in der 3. Liga gegen Wehen-Wiesbaden, stand auch parat und wäre wahrscheinlich mit mehr Selbstvertrauen ins Spiel gekommen, als Cacau, dem man auch die fehlende Spielpraxis anmerkt. So war ich also auch mit den Entscheidungen der sportlichen Leitung nicht einverstanden. Am Samstag nach dem Spiel hatten wir schon geunkt, eigentlich wäre es mal wieder an der Zeit für einen Trainerwechsel. J Jedoch im Ernst, diese letzte Patrone haben wir verschossen. Die Misere mache ich jetzt wirklich nicht am Trainer fest, der ja am allerwenigsten für den zusammengewürfelten Haufen an verschiedenen Spielertypen und Charakteren kann. Allerdings bin ich auch nicht davon überzeugt, dass Labbadia der richtige für diese Mission ist.
Jetzt gilt es für die letzten fünf Spiele die Kräfte zu bündeln und darum, dass wir Fans und das Team zusammenstehen. Es wird schwer genug. Morgen in Köln, die zuletzt sieben (!) Heimsiege in Folge eingefahren haben, muss ein Sieg her. Fragt mich nicht wie, aber er muss einfach gelingen. Die Kölner ließen sich am vergangenen Wochenende beim Lokalrivalen Mönchengladbach mit 1:5 abschlachten und brennen auf Wiedergutmachung vor eigenem Publikum. Die werden sicherlich mit gefletschten Zähnen den Rasen betreten und darauf hoffen, uns überrennen zu können. Hier wird sicherlich aus VfB-Sicht wichtig sein erst einmal Ruhe zu bewahren und kein frühes Gegentor zu kassieren. Sonst könnte es ein bitterböser Nachmittag für uns werden.

Die personelle Situation beim VfB spitzt sich langsam aber sicher zu. Zwar signalisiert Hajnal, dass er in Köln wieder in die Anfangsformation rücken kann. Doch Pogrebnjak fehlt gelbgesperrt und Gebhart mit doppeltem Bänderriss für den Rest der Saison. Wir haben kaum einen Spieler im Kader, den kein Wehwehchen plagt und der einen topfitten Eindruck macht. Außer vielleicht Gentner, der geschickt jedem Körperkontakt ausweicht und sich damit keiner großen Verletzungsgefahr aussetzt.

Cacau soll morgen von Anfang an spielen, in Erinnerung an seinen letzten Auftritt in Köln, als ihm beim 1:5 in der letzten Saison vier Tore gelangen, erhofft man sich dadurch die Wiedergeburt des „alten Cacau“. Seit der VfB ihm gesteigerte Wertschätzung entgegen brachte und seine Bezüge mit den Top-Verdienern im Verein anglich, scheint er einen zentnerschweren Rucksack mit sich rumzuschleppen und die Leichtigkeit verloren zu haben. Diese Bemerkung bezieht sich allerdings auf die erste Saisonhälfte, als er zu viel wollte und ihm nichts gelang und er dann aus diesem Fahrwasser nicht mehr heraus kam. Cacaus Rückrunde ist nicht zu bewerten, da er seit dem Trainingslager an Verletzungen laboriert und seither auch fast nur zu Kurzeinsätzen gekommen ist.

Harnik wird im rechten Mittelfeld benötigt, so bleibt Schipplock die einzige Alternative auf der Bank für den Sturm. Marica ist laut den Verantwortlichen weiterhin kein Thema. In dieser Situation wäre ich für eine Begnadigung von Marica gewesen, der mit seiner Schnelligkeit gerade auswärts für Gefahr sorgen könnte. Allerdings erfährt man ja auch nicht genau, was genau vorgefallen ist, dass er so außen vor ist, wie im Moment. Ein wenig mehr Ehrlichkeit und Klartext würde den Clubverantwortlichen gut zu Gesicht stehen. So kann nur über die wahren Gründe spekuliert werden. Man munkelt, er hätte in der Wintertransferperiode ein lukratives Angebot aus der Türkei gehabt, durfte nicht wechseln und ging dann in die Offensive. Wäre es so, hätte ich kein Verständnis für die Vereinsführung, hat man doch immer betont, Spieler die nicht voll und ganz mitziehen und mit dem Herzen bei der Sache sind, gehen könnten. Ist also Marica der Stinkstiefel, der im Kader sein Unwesen trieb? Wir, die zahlenden Fans, werden es wohl nie erfahren….

Angesichts der angesprochenen Probleme und des fehlenden spielerischen und menschlichen Verständnisses der Jungs untereinander fehlt mir mittlerweile der Glaube an eine Serie zum Saisonende. Die Mannschaft stellt derzeit ein sehr fragiles Gebilde dar. Es ist kein System zu erkennen, keiner möchte den Ball haben und der, der den Ball hat, hat teilweise vier Gegenspieler um sich, ohne dass sich ein Mitspieler hin bequemt, um ihm zu helfen. Diese Situation habe ich insbesondere beim bemitleidenswerten Pavel Pogrebnjak gegen Kaiserslautern mehrfach beobachtet. Hier geht es also um Laufarbeit, auch um das Antizipieren, Eigenschaften, die man bei Profis voraussetzen müsste, die derzeit nicht von unseren Kickern nicht abrufbar sind. Es sind im Spiel in allen Mannschaftsteilen Unsicherheiten zu sehen, die einem Angst machen. Die Mannschaft hat sich im Vergleich zur Vorrunde, als wir gegen Fußballgrößen wie Molde, Bratislava, Babelsberg und Chemnitz nur mit Mühe und Not gewonnen haben, null komma null weiter entwickelt. Der einzige Unterschied zwischen Vor- und Rückrunde ist der, dass das Glück zurückgekehrt ist und es die Schiedsrichter besser mit uns meinen. Keiner der 18 Punkte in der Rückrunde wurde geholt, weil wir die bessere Mannschaft waren, bei jedem dieser 18 Punkte war mehr oder weniger Glück dabei. Daher beschleicht mich das ungute Gefühl, dass es irgendwann einmal aufgebraucht ist. Ich hoffe, Kaiserslautern war nicht der Anfang einer Serie von Spielen, in denen es zu unseren Ungunsten läuft. Ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen. Aber dieser Mannschaft, die in ihrem Innersten keine ist, nehme ich nicht ab, dass sie alles dafür tut, den Abstieg zu vermeiden. Ich glaube nicht, dass vom Stamm mehr als 2, 3 Spieler auch in der 2. Liga die Kickstiefel für den VfB schnüren würden. Sollten Gehaltskürzungen dann unumgänglich sein, werden sogar die 2, 3 Spieler in meinen Augen fraglich sein, So weit sind wir Gott sei Dank noch nicht. Noch haben die Spieler (mindestens) fünf Gelegenheiten zu zeigen, dass sie es wert sind, den Brustring zu tragen und auch sich selbst den Makel eines Abstiegs zu ersparen.
Morgen folgt also in Köln der nächste Akt. Ich freue mich sehr auf das Stadion und die Stimmung dort, die hoffentlich nur vor dem Spiel karnevalistische Züge hat. Wir werden dort übernachten und abends noch (hoffentlich in Hochstimmung) ein wenig die Kölner Altstadt unsicher machen. Der VfB wird wieder von etwa 4.500-5.000 Fans unterstützt werden, uns gar nicht mitgezählt, weil wir beim FC direkt die Karten bestellt haben. Ich hoffe auf ein Team, das gewillt ist, nach der derben Heimpleite gegen die Pfälzer, eine Trotzreaktion zu zeigen und bis zum Umfallen kämpft. Nur so werden wir eine Chance haben, dort zu bestehen. Die Kölner werden durch ihre Heimserie vor Selbstvertrauen nur so strotzen und angeführt von einem in den letzten Wochen und Monaten überragenden Podolski darauf brennen, letzte Zweifel an ihrem Klassenerhalt zu zerstreuen. Für uns ist es die Chance, die Kölner noch ein wenig mit unten rein zu ziehen. Sollten wir morgen nicht gewinnen, ist meine Hoffnung auf einen Nichtabstiegsplatz wohl auf dem Nullpunkt. Ich glaube zwar nicht unbedingt daran, dass Gladbach und St. Pauli (oder folgt da jetzt eine Trotzreaktion nach Stanis angekündigtem Abschied?) noch an uns vorbei ziehen, mehr als der Relegationsplatz dürfte dann aber kaum drin sein, wenn man sich das Restprogramm von uns undvon Wolfsburg anschaut. Dann liefe es womöglich vier Jahre nach dem Sieg in Bochum, der das Tor zur Meisterschaft entscheidend weit aufstieß, an gleicher Stätte auf ein Relegationsspiel um die Existenz hinaus. Ironie des Schicksals!

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21. November 2010

Quo vadis Kölle?

Der 1. FC Köln steht derzeit am Scheideweg

In diesen Tagen ein zutreffendes Bild der aktuellen Lage des 1. Fußball-Clubs Köln zu zeichnen, fällt äußerst schwer. Vieles scheint in Bewegung zu sein bei den Domstädtern. Sportlich ist festzuhalten, dass Köln nach zwölf Spieltagen auf Tabellenplatz 18 rangiert und die Mannschaft am vergangenen Spieltag ausgerechnet dem niederrheinischen Erzrivalen Mönchengladbach mit 0:4 vor heimischem Publikum unterlag. Die Kernfrage, weshalb das Kölner Team hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, konnte bislang niemand beantworten. Dabei sah es vor Kurzem noch so aus, als habe der Trainerwechsel von Zvonimir Soldo zu Frank Schaefer den gewünschten Effekt gebracht. Denn in Schaefers Premierenspiel im DFBPokal wurde mit einem klaren 3:0-Sieg gegen den TSV 1860 München der Einzug ins Achtelfinale geschafft, wo nun der MSV Duisburg als nächster Gegner wartet. Im darauffolgenden Bundesligaspiel rangen die Kölner den favorisierten Hamburger SV mit 3:2 nieder. Nach dem Führungstreffer durch Milivoje Novakovic gingen die Hanseaten ihrerseits mit 2:1 in Führung. Noch in der ersten Spielhälfte glich der slowenische Nationalspieler aus und war sechs Minuten vor Spielende erneut zur Stelle, um den Siegtreffer zu markieren. Eine Initialzündung für die große Aufholjagd waren jedoch beide Erfolge nicht und so schwebt weiterhin das Abstiegsgespenst drohend über dem Geißbockheim. Noch kann die Wende geschafft werden, noch darf der 1. FC Köln auf bessere Tage hoffen und auf Akteure im FC-Trikot die das Potenzial abrufen, das sie wirklich besitzen. Spieler wie Geromel, Milivoje Novakovic oder Lukas Podolski stehen jetzt in der Pflicht. Einer, der in Stuttgart kein Unbekannter ist, hat sich in Köln einen Stammplatz erkämpft: Martin Lanig. Der Mittelfeldakteur hat seinen Platz sicher und ist eine verlässliche Größe im FC-Team. Doch auch für den 26-Jährigen gilt: „Quo vadis Kölle? – wohin gehst du, FC?“, dies fragen sich viele in der alten Römerstadt. Die Antwort hierauf wird die Mannschaft in den kommenden Wochen und Monaten nur auf dem Platz geben können.

Top Facts: Die heutige Paarung im Fokus

  • Der VfB gewann keines seiner letzten sieben Heimspiele gegen den 1. FC Köln (drei Unentschieden, vier Niederlagen) – gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten wartet der VfB so lange auf einen Heimsieg. Die letzten drei Heimspiele verlor der VfB gegen den FC sogar alle (0:2, 1:3, 2:3). Hoffnung macht allerdings die Tatsache, dass der VfB noch nie in der Bundesliga-Historie gegen eine Mannschaft vier Heimspiele in Folge verlor.
  • Unter Trainer Jens Keller gewann der VfB alle seine drei Heimspiele und das jeweils ohne Gegentor (1:0 gegen Getafe CF, 2:0 gegen den FC St. Pauli, 6:0 gegen Werder Bremen).
  • Seine einzige Niederlage als Bundesligatrainer musste Jens Keller gegen einen Ex-Verein hinnehmen – am 10. Spieltag beim 0:2 in Wolfsburg. Jetzt trifft er zum zweiten Mal auf einen ehemaligen Klub: Der 39-Jährige
    spielte von 2000 bis 2002 für den 1. FC Köln und bestritt 55 Bundesligaspiele für den FC.
  • Beim letzten Spiel gegen den VfB kassierte Köln zum einzigen Mal seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2008 mehr als vier Gegentreffer in einem Spiel (1:5). Cacau gelang dabei der erste Hattrick eines VfB-Spielers
    seit 24 Jahren.
  • Auch zum letzten Gastspiel in Stuttgart reiste der 1. FC Köln als Tabellenletzter an: Am 6. Spieltag 2009/2010 feierte der FC nach Toren von Sebastian Freis und Wilfried Sanou einen 2:0-Erfolg und damit den ersten
    Saisonsieg.
  • Der 1. FC Köln holte in den bisherigen sechs Auswärtsspielen erst einen Punkt, den aber ausgerechnet beim amtierenden Meister FC Bayern München (0:0 am 4. Spieltag).
  • Ciprian Marica war in den letzten beiden Spielen an sechs der neun VfB-Tore direkt beteiligt. Beim 6:0 gegen Bremen war er an vier Treffern direkt beteiligt (ein Tor, drei Torvorlagen), beim 3:3 in Kaiserslautern bereitete er das 1:0 durch Arthur Boka vor und holte den Strafstoß heraus, den Christian Gentner zum 3:0 verwandelte.

Gesamtbilanz:

78 Spiele, 25 VfB-Siege, 21 Unentschieden und 32 Köln-Siege, bei einem Torverhältnis von 132:130 für den VfB.

Heimbilanz des VfB gegen Köln:

19 VfB-Siege, 9 Unentschieden und 11 Köln-Siege bei einem Torverhältnis von 73:47 für den VfB.

(Quelle: Stadion Aktuell 21.11.2010)

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1. Juli 2010

Maradona: Keine Zeit für Schweinsteiger

“Das ist respektlos, aber die Argentinier sind so”: Bastian Schweinsteiger hatte am Mittag gegen die argentinische Mannschaft gestichelt – doch deren Trainer Diego Maradona lässt sich nicht auf Psycho-Duell mit der deutschen Nationalelf ein. Die hat ohnehin andere Sorgen, schließlich hatte sie bei der Trainingseinheit im Super Stadium von Atteridgeville eine Schrecksekunde zu überstehen.

Lukas Podolski musste die Trainingseinheit der DFB-Auswahl im Super Stadium von Atteridgeville verletzungsbedingt vorzeitig beenden. Die Entwarnung folgte aber schnell, sein Einsatz am Samstag im Viertelfinale (16 Uhr) gegen Argentinien sei nicht gefährdet.

Dass der Profi des 1. FC Köln das Training abgebrochen habe, sei eine “reine Vorsichtsmaßnahme”, sagte ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Anfrage. Der 25-Jährige klagte über muskuläre Probleme. Der leicht angeschlagene Podolski soll schon am Donnerstag wieder beim Training der DFB-Auswahl dabei sein. “Es ist nichts Schlimmes”, ließ die medizinische Abteilung des DFB ausrichten.

Schlechter sieht es immer noch bei Cacau aus. Der Stuttgarter konnte wegen seiner Bauchmuskelzerrung auch am Mittwoch noch nicht trainieren, nachdem er bereits beim 4:1 gegen England im Achtelfinale am vergangenen Sonntag nicht zur Verfügung gestanden hatte.

“Wir werden am Freitag noch einmal testen, ob es geht. Es sieht aber nicht so gut aus”, sagte Löw im deutschen WM-Quartier in Erasmia vor den Toren Pretorias. Alle anderen 22 Akteure sind für den Klassiker gegen die Gauchos fit.

Die drittletzte Übungseinheit vor dem Viertelfinale durften auch rund 50 deutsche Anhänger vom Fanklub Nationalmannschaft verfolgen. “Es soll ein klares Zeichen sein, wie sehr wir uns den Fans verbunden fühlen”, hatte Bierhoff gesagt. Für gut 30 Minuten durften die Fans der Mannschaft zuschauen.

Am Donnerstag bricht das Team schließlich in Richtung Kapstadt auf, wo erstmals der verletzte Kapitän Michael Ballack während des Turniers auf die Mannschaft trifft, um sie am Samstag dann allerdings wieder von der Tribüne aus zu unterstützen. Ein Syndesmoseanriss machte Ballack kurz vor der WM zum Zuschauer.

Schweinsteiger stichelt, “Gauchos” antworten nicht

Die Sticheleien von Bastian Schweinsteiger haben derweil das argentinische Lager kalt gelassen. “Er sollte an sich denken, wir denken an uns”, ließ sich Mittelfeldspieler Javier Pastore auf die Frage eines deutschen Journalisten am Mittwochabend nicht auf ein Psycho-Duell ein. Am Abend meldete sich auch Nationalcoach Diego Maradona beim TV-Sender “Fox” zu Wort: “Wir haben keine Zeit, an Schweinsteiger zu denken.” Er sei nicht besorgt nach den Aussagen aus Deutschland, man werde auf dem Platz die Antwort geben.

Schweinsteiger hatte mit Blick auf das WM-Viertelfinale 2006 gegen die Gauchos gesagt: “Es geht schon vor dem Spiel los, wie sie gestikulieren und versuchen, den Schiedsrichter zu beeinflussen. Das ist respektlos, aber die Argentinier sind so.”

(kicker.de)

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20. Juni 2010

Löw: “Wir werden agieren!”

“Sie sind wohl doch menschlich”, ließ die angesehene englische “Times” mit Bezug auf das 0:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Serbien wissen. Nach der ersten Niederlage in einem WM-Gruppenspiel seit 24 Jahren gibt sich die auf den Boden der Tatsachen zurückgeholte DFB-Auswahl vor dem Gruppenfinale gegen Ghana am Mittwoch (20.30 Uhr) jedoch optimistisch. “Ich mache mir überhaupt keine Sorgen”, erklärt Kapitän Philipp Lahm. Das sieht auch der Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld so. “Deutschland ist nervenstark. Jogi Löw wird die Mannschaft so einstellen, dass sie sich ohne Probleme für das Achtelfinale qualifizieren wird”, meinte der ehemalige Trainer von Bayern München und Borussia Dortmund am Samstag. “Die Moral ist intakt. Deutschland hat selbst mit zehn Mann nicht schlecht ausgesehen gegen die Serben.” Joachim Löw bläst ins gleiche Horn, Resignation kann er bei seinem Team nicht ausmachen: “Die Mannschaft glaubt weiter an den Einzug in die nächste Runde. Wir sind zu einer Trotzreaktion fähig.” Der Bundestrainer weiß, dass “es immer Situationen in einem Turnier gibt, wo man vor einem richtungsweisenden Spiel steht. Drucksituationen sind nicht zu vermeiden.” Gleichwohl verspricht Löw, gegen Ghana mutig aufzutreten. “Wir werden gegen Ghana agieren, dann schaffen wir auch den Einzug in die nächste Runde”, erklärte der 50-Jährige. Den Gegner erwartet er “körperbetont und extrem schnell nach vorne. Sie sind bei Kontern sehr gefährlich. Der Rhythmus im Spiel gegen Ghana wird höher sein, aber die Mannschaft ist körperlich gut drauf und kann ein hohes Tempo gehen”, blickt der Bundestrainer voraus und will sich “nicht aus der Ruhe bringen oder nervös machen” lassen. “Wir haben alles selbst in der Hand.” Für Lahm gibt es “keinen Grund, etwas zu ändern. Wir müssen absolut an unserem Stil festhalten. 2008 haben wir schlecht Fußball gespielt. Bei der WM haben wir zwei gute Spiele gemacht.” Allerdings fordert der deutsche Kapitän von seinen Teamkollegen “schnelleres Passspiel” im dritten Gruppenspiel gegen die Ghanaer ein. Zudem müsse sich die Mannschaft auf die kleinliche Spielleitung der Schiedsrichter bei dieser WM einstellen: “Das ist ein neuer Stil, dass fast jede Aktion bestraft wird.”

Gelbgefahr

Auch der 26-Jährige geht mit Gelb vorbelastet in die Partie gegen die Afrikaner und wäre wie Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Mesut Özil und Cacau bei einer weiteren Verwarnung im Falle eines deutschen Weiterkommens im Achtelfinale gesperrt. Ein entschärftes Zweikampfverhalten will Löw dennoch nicht verordnen: “Darauf werde ich nicht eingehen, dass die Spieler mit mehr Zurückhaltung in Zweikämpfe gehen. Wir werden keinen Spieler, der eine Gelbe Karte hat, ermahnen, mit einer Blockade im Kopf in die Spiele zu gehen.” Fehlen wird schon gegen Ghana Miroslav Klose nach seiner Gelb-Roten Karte.

(kicker.de)

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15. Juni 2010

Zwanziger lobt den Bundestrainer und will ihn halten

Löw: “Wir müssen vor Serbien höllisch aufpassen”

Im deutschen Lager herrschte nach dem 4:0-Auftaktsieg gegen Australien wie erwartet generelle Zufriedenheit. Vor allem DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der im deutschen Mannschaftsquartier zu Gast war, lobte das deutsche Team und speziell Joachim Löw in den höchsten Tönen. Ob der Bundestrainer seine Zukunft weiter beim DFB sieht, blieb indes offen. Er hat nun erstmal das Spiel gegen Serbien im Kopf.

Erst nach 3 Uhr Ortszeit erreichte der DFB-Tross das WM-Quartier, die Nachtruhe dauerte bis 10 Uhr. Somit findet am Nachmittag nur eine leichte Fitnesseinheit im Hotel statt. Löw erklärte in der Pressekonferenz, dass nach dem geglückten Einstieg in die WM eine “erleichterte Atmosphäre” herrsche. Zugleich aber warnte er vor dem nächsten Gruppengegner Serbien, der sein erstes Spiel gegen Ghana mit 0:1 verlor. “Die Serben können ein Spiel dominieren und sie müssen gewinnen. Wir müssen also höllisch aufpassen”, gab er die Marschroute für die Partie am kommenden Freitag (13.30 Uhr) aus.

Dann sollen auch wieder die im Vorfeld der WM viel gescholteten Miroslav Klose und Lukas Podolski treffen. Löw stärkte dem Duo erneut den Rücken. “Die Diskussion über Klose und Podolski habe ich nie geführt. Ich war schon immer von ihren Qualitäten überzeugt. Sie passen in die Philosophie von mir.” Die Kritik an Podolski brachte Löw sogar ein wenig auf die Palme. “Warum über Podolski diskutiert wird, dafür fehlt mir jegliches Verständnis”, erklärte der Bundestrainer erzürnt. Dessen Pendant Klose, Torschütze zum 2:0, hatte sich die Kritik der vergangenen Wochen offensichtlich nicht allzu sehr zu Herzen genommen. “Ich zweifele nie an mir, und das wird auch nie so sein. Ich sehe es als eine Stärke von mir an, mich auf den Punkt zu konzentrieren.”

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger hatte am Sonntag eine generell starke Mannschaft gesehen, er bedankte sich beim DFB-Team für den starken Auftrit gegen Australien. Er habe “spielerisches Können” und “Leidenschaft” gesehen. Eine wahre Lobeshymne sang er auf Joachim Löw und seine Assistenten. “Das Team hat in seiner Gesamtheit den deutschen Fußball weitergebracht. Der DFB weiß, was er an Löw hat.” Klar, dass nun die Frage nach der Vertragsverlängerung im Raum stand. “Wir werden sprechen, dann wird sich zeigen, ob man zusammenkommt. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingt”, so Zwanziger.

Löw ließ sich indes keine Aussagen zu diesem Thema entlocken. “Ich habe im Moment andere Dinge im Kopf. Ich will mich zu hundert Prozent auf die WM konzentrieren.”

(kicker.de 14.6.10)

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