9. Januar 2021
So prangt es in riesigen Lettern an den Eingängen zur Cannstatter Kurve und ebenso am Trainingsgelände in Sichtweite von der Teppichetage des Clubhauses mit dem roten Dach. Die Botschaft des Schwabensturm ist zugleich Mahnung und Aufforderung an alle Streithähne, das Kriegsbeil im Sinne des Großen Ganzen, nämlich des VfB Stuttgart 1893 e. V., zu begraben.
Für eine Mahnung ist es selbstverständlich bereits zu spät. Das Tischtuch zwischen dem Vorstandsvorsitzenden der AG, Thomas Hitzlsperger, und Claus Vogt, dem e.V.-Präsidenten, ist ohnehin zerschnitten. Ein Weg zurück zu einer professionellen Normalität mit den beiden scheint ausgeschlossen. Noch immer herrscht Fassungslosigkeit über den Frontalangriff in Form seines (?) „offenen Briefes“ des sonst so smarten Hitzlsperger, noch immer schwingt die Vermutung mit, Hitzlsperger habe sich vor den Karren derer spannen lassen, die eine vollständige Aufklärung des Datenskandals mit allen Mitteln zu verhindern versuchen.
Claus Vogt ein Arbeitszeugnis auszustellen und ihn ggf. abzuwählen obliegt den Mitgliedern des e. V. und nicht dem Vorstandsvorsitzen der AG.
Es sind die Geister, die mit der Ausgliederung gerufen wurden, dass der Präsident des e.V. in der AG mitmischt und zumindest Vorgänge hinterfragen darf und muss, wenngleich er als alleiniger Kämpfer oft auf verlorenem Posten steht und für die Protagonisten nicht mehr als eine Nervensäge ist, die ohnehin nichts ausrichten kann.
Selbst das scheint in der AG nicht auszuhalten zu sein, so jedenfalls liest sich Hitzlspergers Abrechnung. Dabei darf man nicht vergessen, dass das (neue) Amt des Vorstandsvorsitzenden einst geschaffen wurde, weil sich Dietrich seinerzeit zu sehr ins operative Geschäft einmischte.
Dietrich versuchte selbstverständlich keiner wegzumobben, schließlich wurde er ja von denen fürs Amt vorgeschlagen, die nun mutmaßlich Vogt loswerden wollen. Nach der damaligen Logik müsste also eher die Besetzung des Vorstandsvorsitzenden hinterfragt werden, der sich vom Grüßgott-August des e. V. auf der Nase herumtanzen lässt, als dass man nach der völligen Macht im e.V. strebt.
Dass Mitglieder, Fans und die komplette Medienlandschaft gleichermaßen über Hitzlspergers Tiraden und Machtanspruch zu weiten Teilen entsetzt sind, und dessen Beliebtheitswert binnen Minuten von 100 auf null absackte, schockierte selbst den sonst so berechnenden und medienerfahrenen Meisterschützen von 2007.
Sollte die Bilanz von Claus Vogt wirklich so verheerend sein, obläge es den Mitgliedern den Präsidenten auf der nächsten Mitgliederversammlung einfach abzuwählen. Dieser möglichen Abwahl vorzugreifen und den Präsidenten mittels eines Putschversuches aus dem Amt zu drängen, steht Hitzlsperger nicht zu. Die Hoffnung, dass Vogt nach Hitzlspergers Rundumschlag erledigt sei, aufgeben und klein beigeben würde, schwang sicherlich mit. Zum Glück gibt sich Vogt kämpferisch, ich hoffe und erwarte es als Mitglied auch, dass er nicht aufgibt.
Den Präsidenten einfach wegmobben zu wollen ist das eine, mit Versprechen aus der Ausgliederungspropaganda, wonach dem e.V.-Präsidenten der Aufsichtsratsvorsitz zusteht, zu brechen, das andere.
Inzwischen (für mich viel zu spät) meldete sich in diesem Schmierentheater auch der Vereinsbeirat zu Wort und ermahnte alle Beteiligten zu Besonnenheit und Zurückhaltung.
Der Vereinsbeirat, bekanntermaßen eher der AG als den Mitgliedern, die ihn gewählt haben, verschrieben, beauftragte eine „renommierte Anwaltskanzlei im Sportrecht“, die vermutlich in Ludwigsburg ansässig sein dürfte, mit der Prüfung der Rechtmäßigkeit Thomas Hitzlspergers Bewerbung zum Vereinspräsidenten.
Anstatt an Moral und einstige Versprechen zu erinnern und Hitzlspergers Ansinnen einfach abzulehnen, werden Kosten verursacht, damit die Rechtsverdreher ja ein Hintertürchen finden, Hitzlspergers Kandidatur durchzudrücken.
Dem einen Riegel vorschieben könnte der von Ron Merz (VfB-Mitglied, Blogger und Podcaster/ nachspielzeit.online) eingereichte Satzungsänderungsantrag, wonach es künftig untersagt sein soll, dass in bestimmten Vereinsorganen (Präsidium, Vereinsbeirat) tätige Mitglieder gleichzeitig Posten in der AG ausüben, ausgenommen davon, der Aufsichtsratsvorsitz des Präsidenten.
Sollte dieser Antrag zugelassen und diesem gleich zu Beginn der nächsten Mitgliederversammlung stattgegeben werden, wäre die Präsidentschafts-Kandidatur Hitzlspergers hinfällig, es sei denn, er gäbe seine Ämter in der AG ab. Außerdem betroffen wäre Stand heute Rainer Mutschler, der sowohl im Präsidium sitzt, als auch Angestellter der AG ist.
Vorgestern meldete sich dann auch der Fanausschuss zu Wort. Bezeichnend, dass es dem VfB Stuttgart seine aktive Fanszene nicht wert ist, auch dieses Statement eines Vereins-Gremiums, auf der offiziellen Homepage zu veröffentlichen.
Ob hier ein Anspruch dessen besteht, sei dahingestellt. Vogt beklagte sich in seiner Reaktion auf Hitzlspergers Vorwürfe darüber, dass ihm eine Richtigstellung falscher oder unvollständig wiedergegebener Zeitungsartikel auf der VfB-Homepage verwehrt geblieben ist, aus Zeiten der Ausgliederung kennt man, dass nur einseitig „informiert“ wurde und Gegenargumente der Kritiker als „Fake“ diffamiert wurden. Der VfB täte gut daran, das komplette Stimmungsbild abzubilden und nicht schon wieder nur seine eigene „Wahrheit“ zu veröffentlichen.
Der Fanausschuss prangert das Errichten von Drohkulissen an und dass, sollte der Kandidatur von Hitzlsperger nicht stattgegeben werden, die Existenz des VfB Stuttgart auf dem Spiel stehe.
Außerdem wird kritisiert, dass Hitzlsperger sich als couragierter Kämpfer für den kompletten Vorstand, Teile des Aufsichtsrats, des e.V.-Präsidiums und des Vereinsbeirats aufspielt und kein einziger aus diesen Gremien Vogt Rückendeckung geben würde.
Ferner wird an Versprechen der Ausgliederung erinnert, nach denen dem e.V. eine wichtige Rolle in der AG zugesagt war und an die Verantwortung des Vereinsbeirats appelliert, eine Verlegung der Mitgliederversammlung in „wärmere Monate“ zu prüfen, in denen sowohl die Ergebnisse der Ermittlungen im Datenskandal vorliegen sollten, als auch eine Präsenzveranstaltung im Rahmen des Möglichen sein könnte.
Es liegt mir nach wie vor fern, einseitig Partei für Claus Vogt ergreifen zu wollen. Seine Arbeit hinter verschlossenen Türen kann ich nicht beurteilen. Was wegen der Pandemie möglich oder unmöglich war umzusetzen, auch darüber kann ich mir kein Urteil erlauben. Was nach außen sichtbar ist, und allein das ist ein Pfund, mit dem Vogt wuchern kann, ist, dass er es nach der Dietrich-Ära schaffte, den Verein wiederzuvereinen, die Außendarstellung gravierend zu verbessern und den Dialog mit der Fanszene wieder aufzunehmen. Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, herrscht Ruhe im Karton und diese hatten wir, bis zum unsäglichen Vorpreschen von Thomas Hitzlsperger.
Auch Thomas Hitzlsperger trug zur Verbesserung der Außendarstellung bei, was nach Michael Reschke allerdings ein ähnlicher Selbstläufer war, wie für Claus Vogt nach Wolfgang Dietrich.
Hitzlsperger, Deutscher Meister mit dem VfB, WM-Dritter mit der Nationalelf, Bundesverdienstkreuzträger und auch sonst einer, der geerdet scheint und sympathisch ist, hat beim VfB eine steile Karriere nach der Karriere hingelegt. In gut zweieinhalb Jahren vom Berater des Vorstands zum Sportvorstand aufgestiegen, gut ein halbes Jahr später folgte der Vorstandsvorsitz.
Bei allem Respekt für diese Leistung, Hitzlsperger, Mittlere Reife und gelernter Bürokaufmann, ohne Studium im Sportmanagement oder Ähnlichem und ohne Berufserfahrung ein solches Amt in einem Unternehmen mit etwa 200 Millionen Euro Jahresumsatz anzuvertrauen, riecht schon von Natur aus nach Vetterleswirtschaft.
Welche Leichen im Keller der Datenskandal auch zutage bringen wird, die Anzeichen verdichten sich, dass nicht nur die Bauernopfer Schraft und Fischer um ihren Job fürchten müssen, sondern einige mehr.
Da braucht sich auch keiner zu beschweren, dass die Kosten von Esecon aus dem Ruder laufen, wenn die Aufklärung an so vielen Stellen behindert wird, wie es mehr und mehr zutage tritt.
Nach einem gestern erschienenen Bericht der StN/STZ lägen die wenig vorankommenden Ermittlungen unter anderem an der mangelnden Kooperationsbereitschaft von Hitzlspergers Vorstandskollegen Heim und Röttgermann.
Zudem wurde bekannt, dass Schraft und Fischer, obwohl der VfB nach Bekanntwerden der Affäre verlautbart hatte, die beiden würden bis zum Abschluss der Ermittlungen ihre Arbeit ruhen lassen, weiter an Langzeitprojekten und „aus administrativen Gründen“ arbeiten würden. Da stellt sich schon von Haus aus die Frage, weshalb man den beiden, ist man denn ernsthaft eher an Aufklärung als Vertuschung interessiert, nicht deren Zugänge gesperrt hat. So kennt man es jedenfalls von „normalen“ Unternehmen.
Dass Vogt „weitgehend isoliert“ ist, verwundert in dem Sumpf nicht mehr wirklich. Ob im Vereinsbeirat Maintok und Erhard, denen sauer aufstieß, dass Vogt sie auf Drängen des Fanausschusses aus der Lenkungsgruppe zur Aufklärung der Datenaffäre nahm, Mutschler und Gaiser aus dem Präsidium, die in verantwortlicher Position an der Ausgliederungskampagne mitwirkten, die genannten Vorstandskollegen und nicht zuletzt Teile des Aufsichtsrats, allen scheint die vollständige Aufklärung der Affäre ein Dorn im Auge zu sein.
Über das menschenverachtende Wirken von Wilfried Porth beim Daimler hat Unternehmensberater und Buchautor Dr. Dieter Lederer unlängst einen Artikel veröffentlicht (https://www.xing.com/news/insiders/articles/ein-wolf-im-wolfspelz-der-unwurdige-kahlschlag-des-herrn-porth-bei-daimler-3485629). Darin heißt es unter anderem, bezogen darauf, Mitarbeiter loswerden zu wollen, „Kaltstellen und Mobbing, angeordnet vom Arbeitsdirektor (Porth) höchstpersönlich“.
Wenn man also bezweifelt, dass Hitzlsperger sein Pamphlet aus eigenen Stücken verfasst hat, und „höhere Mächte“ dahinter vermutet, sollte man die Rolle des Aufsichtsrats beleuchten, denn, nichts anderes als Mobbing ist die völlige Isolation Vogts im Verein.
Hoffnung, dass der Wind rauer und die Luft dünner wird, für all jene, denen es mehr um den Erhalt ihrer Position als um das Wohl des VfB geht, macht, dass inzwischen nicht nur der Kicker sondern auch die der AG sonst so wohlgesonnene Stuttgarter Journaille investigativen Journalismus betreibt, wie man ihn erwartet.
Ans Herz gelegt seien die aktuellen Podcasts von MeinVfB (https://www.meinvfb.de/podcast.html) und auch vom Zeitungsverlag Waiblingen (https://www.zvw.de/podcasts/podcast-vfb/), in denen herrlich authentisch, sowohl der Fan, dem dieses Theater an die Nieren geht, als auch der Wille, zur Aufklärung beitragen zu wollen, mitschwingen.
Mittlerweile hoffe ich fast schon, dass die Verstöße gegen den Datenschutz, die Esecon und der Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg aufdecken, gravierend genug sind, die Staatsanwaltschaft auf den Plan treten und Computer und Datenträger beschlagnahmen zu lassen. Je mehr Antworten die Aufklärung liefert, umso besser.
Vielleicht erhalten wir dann auch Antworten darauf, weshalb seit Rolf Rüssmann fast ausschließlich Azubis in Führungspositionen gehievt wurden, die dankbar fürs Vertrauen und leicht zu lenken waren.
Von Briem/ Schneider, über Heldt, Bobic, Dutt, Reschke bis hin zu Hitzlsperger, nie waren die Genannten in vergleichbarer Position tätig, alle waren auf ihre Art Anlernlinge.
Mich würde noch immer interessieren, weshalb man sich bspw. einem Bernhard Heusler verschloss, der das Knowhow mitgebracht hätte, eine Fußball-AG zu führen und gleichzeitig mit den Fans gekonnt hätte. Ist es die stetige Angst, dass Dinge zutage treten könnten, die wir uns, obwohl einiges gewohnt, überhaupt noch nicht vorstellen können?
Alles steht und fällt mit den Ergebnissen der Untersuchungen, bis diese nicht veröffentlicht sind, sollten weder Präsidentschaftskandidaten bestimmt noch eine Mitgliederversammlung anberaumt werden.
Hitzlsperger jedenfalls hat sich ein klassisches Eigentor geschossen! Ich bin gespannt, ob er aus dieser Nummer nochmal rauskommt und möchte dahingehend auch keine Prognose abgeben.
Eigentlich müsste er wegen vereinsschädigendem Verhalten entlassen werden. Auf der anderen Seite steht der vielversprechende eingeschlagene Weg mit Sven Mislintat an seiner Seite und den gestellten Weichen im Nachwuchsleistungszentrum, die in den nächsten Jahren ihre Früchte tragen sollten. Daher würde ich Hitzlspergers Abgang wirklich bedauern. Ich erwarte jedoch von ihm, dass er einsieht, übers Ziel hinausgeschossen zu sein und seine Kandidatur zurückzieht.
Steht er dann zu seinen Worten, „für Transparenz und Glaubwürdigkeit“ zu stehen und dass er wissen wolle, „ob“ etwas falsch gelaufen sei, sprich der Aufklärung nicht im Wege zu stehen und auf Förderer und Gönner keine Rücksicht zu nehmen, kann ich es mir vorstellen, dass er weitermachen kann, wenngleich er misstrauischer als zuvor beäugt werden dürfte.
Die Kosten, ob von einer Versicherung gedeckt oder nicht, dürfen jetzt auch nicht mehr die ganz große Rolle spielen in einem Konstrukt, das in den letzten zwei, drei Jahren allein für Spielerberater einen zweistelligen Millionenbetrag ausgegeben hat. Der Wunsch nach dem Trockenlegen des Sumpfes sollte höher gewichtet sein.
Zu guter Letzt noch ein Wort zur Mannschaft. Teile der Medien machen unsere jüngsten Niederlagen in Wolfsburg und Leipzig bereits am Machtkampf der beiden Streithähne fest und dass dieser Unruhe in die Mannschaft tragen würde.
Für mich totaler Quatsch: zum einen verlieren wir in Wolfsburg und gegen Leipzig ohnehin (fast) immer, zum anderen steht zwischendurch ja auch der Einzug ins Pokal-Achtelfinale.
Den meisten Spielern liegt ihre Instagram-Story ohnehin mehr am Herzen als die Vereinspolitik ihres Arbeitgebers. In Zeiten des Lockdowns verbrauchen sie mehr Energie damit, einen „Stylisten“ zu organisieren, der ihnen für die nächste Story die Haare schön macht, als Gedanken daran zu verschwenden, wer nächster Präsident des e.V. wird.
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1. Januar 2021
Harmonisch wie lange nicht, schien es beim VfB zuzugehen. Everybody’s Darling Thomas Hitzlsperger, Meister-Torschütze von 2007, eloquent und smart ist Vorstandsvorsitzender! Sven Mislintat, das Diamantenauge, dem hoffnungsvolle Talente aus der ganzen Welt aus der Hand zu fressen scheinen und sich wider besseren Angeboten von renommierteren Vereinen für den VfB entscheiden. Dazu, der Präsident Claus Vogt, der es nach Jahren der Spaltung unter Wolfgang Dietrich geschafft hat, die Fangemeinde zu einen und ein, wie ich meine, guter Repräsentant des VfB Stuttgart 1893 e. V. ist. Zu all der guten Außendarstellung gesellt sich sportlicher Erfolg und ein Fußball, der einen bisweilen mit der Zunge schnalzen lässt.
Eigentlich zu schön, um wahr zu sein! Ist es ja auch nicht! Einen Tag vor Silvester wurde bekannt, dass der CEO der VfB Stuttgart AG, Thomas Hitzlsperger, neben dem Vorstandsvorsitz auch das Amt des e.V.-Präsidenten anstrebe und seine Bewerbung hierfür beim Vereinsbeirat eingereicht habe.
Seine Beweggründe erläuterte er gut eine (!) Stunde nach Bekanntwerden seiner Kandidatur in einem vierseitigen offenen Brief auf seiner Homepage.
Doch Moment, „Beweggründe“ wäre schmeichelhaft umschrieben für die Tiraden, die Hitzlsperger gegenüber dem von den Mitgliedern gewählten Claus Vogt ablässt. Die Quintessenz des Beitrags ist nicht, dass Hitzlsperger unbedingt Präsident werden möchte, sondern, dass er eine weitere Amtszeit Vogt’s verhindern möchte – koste es, was es wolle.
Mit diesem Affront gegen den Präsidenten geht Hitzlsperger All-In und nimmt bewusst in Kauf, dass es beim nun anstehenden Machtkampf nur Verlierer geben wird und der größte Verlierer dabei schon jetzt der VfB Stuttgart ist.
Waren wir drauf und dran zum Vorzeigeverein zu werden, sind spätestens seit dem 30.12. Witze über Schalke 04 und den Hamburger SV für VfBler wieder tabu. Mir erschließt sich nicht, dass ein derartiges Zerwürfnis nicht intern geklärt und die Reviere so abgesteckt werden können, dass ein bestellter Vorstandsvorsitzender neben einem gewählten Präsidenten fungiert, ohne dass man sich derart brachial in die Quere kommt.
Mit dieser Form der Generalabrechnung ist rein gar nichts mehr zu kitten. Von nun an kann es nur noch heißen, Hitzlsperger oder Vogt, beide gemeinsam scheint ausgeschlossen, genauso wie der Wunsch auf Ruhe im Verein, bis dieser Machtkampf entschieden ist.
Hitzlspergers Abrechnung, die ich fast schon als Mobbing bezeichnen würde, zielt auf Claus Vogt’s Arbeitsweise, die man als Außenstehender natürlich schlecht beurteilen kann. Welche Position Thomas Hitzlsperger während seines steilen Aufstiegs auch bekleidete, stets betonte er, dass er dazulernen und die richtigen Ratgeber um sich haben müsste.
Auch Vogt ist als Funktionär an der Spitze eines Bundesligisten Novize und lernt noch dazu. Seit gut einem Jahr, das durch Corona zudem maßgeblich erschwert wurde, ist Claus Vogt nun im Amt. Kann man in diesem relativ kurzen Zeitraum in einem Verein, der nach Kontinuität strebt, schon den Stab über jemanden brechen oder wäre nicht doch, durch guten Willen und die eine oder andere Hilfestellung, es möglich gewesen, eine gesunde Arbeitsatmosphäre zu schaffen? Gibt es „den“ gelernten Vereinspräsidenten überhaupt, der auf Anhieb alles richtig macht oder liegt es nicht in der Natur der Sache, dass ein aus der Mitte der Fans gewählter Präsident sich erst einmal einfinden und als von außen kommender in den bestehenden Inner Circle positionieren muss. Oder ist das Problem gar, dass dieser Präsident ausnahmsweise nicht vom Aufsichtsrat ausgesucht wurde?
Was hätte Hitzlsperger denn gemacht, wenn Vogt regulär für vier Jahre gewählt worden wäre? Ihn schon vorher aus dem Amt geputscht? Steht es dem Vorstandsvorsitzenden der AG überhaupt zu, so mit dem Präsidenten umzugehen, der gut 72.000 Mitglieder vertritt?
Hitzlsperger schreibt von „ dem gesamten Vorstand der AG und zahlreichen Gremienmitgliedern aus Präsidium, Aufsichtsrat und Vereinsbeirat sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, die mit Vogt Probleme hätten, womit klar zu werden scheint, dass seine Kandidatur nicht auf seinem alleinigen Mist gewachsen ist, sondern es sich um eine gezielte Kampagne weiterer Personen handelt, die das Ziel verfolgen, Vogt loszuwerden. Daran schließt sich unweigerlich die immer wiederkehrende Frage an, ob Hitzlsperger nicht doch auch nur eine Marionette der Vertreter des Anker-Investors ist.
Weil Claus Vogt’s Beliebtheitswerte bei den Mitgliedern auch der AG nicht verborgen geblieben sind und Volker Zeh („Es gibt Leute, die möchten, dass ich der neue Präsident werde!“), der seinen Hut in den Ring warf, schon aufgrund eines Fotos in Lederhose und seiner Nähe zu Red Bull wenig erfolgversprechend anmutet, musste die Alles-Oder-Nichts-Lösung mit dem (einst?) so beliebten Thomas Hitzlsperger her – wohl dem einzigen, dem es zugetraut wird, Vogt zu schlagen.
Es stellt sich die Frage, weshalb die AG Claus Vogt auf derart drastische Weise loswerden möchte. Der Einfluss des Präsidenten in der AG ist ohnehin überschaubar. Im Aufsichtsrat ist er, selbst als Aufsichtsratsvorsitzender, einer unter vielen. Wenn er dort seine Rechte und Pflichte wahrnimmt und millionenschwere Vertragsverlängerungen hinterfragt oder sich erklären lässt, wo ist das Problem? Dafür wurde er schließlich gewählt! Haben Hitzlsperger & Co. schon damit Probleme, ist es mit ihrem Demokratieverständnis nicht weit her!
Oder ist es die Angst, die die Gremien umtreibt? Angst vor der lückenlosen Aufklärung der Datenaffäre? Steigt Hitzlsperger in den Ring, um Kollegen oder gar sich selbst vor weitreichenden Konsequenzen zu bewahren? Bangen außer die in den Skandal mutmaßlich verstrickten Oliver Schraft und Uwe Fischer noch andere Leute um Posten und Reputation? Welche Rolle spielten die Aufsichtsräte Porth und Jenner, was wussten die Vorstände Heim, Röttgermann und nicht zuletzt Thomas Hitzlsperger? Bei den Geschützen, die aufgefahren wurden, würde mich nicht mehr verwundern, stünde uns das ganz große Beben noch bevor.
Meine erste Reaktion auf Hitzlspergers Abrechnung mit Vogt war, dass Claus Vogt erledigt sei und früher oder später seinen Hut nehmen müsste. Je länger ich den Offenen Brief aber sacken ließ, desto ungeheuerlicher und ungerechter Claus Vogt gegenüber empfand ich ihn, so dass ich mittlerweile hoffe, dass Hitzlsperger (und damit die AG?!) mit der Dampfhammermethode nicht durchkommt.
Hitzlspergers Vorwürfe sind meist schwammig formuliert und lassen Raum für Interpretationen, rechtfertigen für mich aber nicht die Schärfe, die Hitzlsperger da reingebracht hat. Wer A sagt, muss auch B sagen, sowohl die eine, als auch die andere Seite. Die Schlammschlacht ist eröffnet, bei halbgaren Formulierungen fällt es schwer, sich abschließend für die eine oder andere Seite zu entscheiden. Daher geht es mir als erstes um den Umgang miteinander und hier ist Hitzlsperger für mich weit übers Ziel hinausgeschossen.
Claus Vogt ist erfolgreicher Unternehmer, Initiator des FC Playfair und in erster Linie Mensch, der einen derartigen Umgang mit ihm weder nötig noch verdient hat. Vermutlich blickt er auf eine längere Erfolgsgeschichte zurück, als es Hitzlsperger als Vorstandsvorsitzender einer Fußball-AG tut.
Hitzlsperger hat seit der Trennung von Reschke einen Abstieg (zu späte Trennung von Weinzierl) und den Fehlgriff mit Tim Walter zu verantworten, sowie den Aufstieg zu großen Teilen der Dummheit des HSV zu verdanken. Also reden wir von einem Hoch, das bislang vier Monate lang andauert und dessen Nachhaltigkeit erst noch unter Beweis zu stellen ist. Auch wenn ich zuletzt immer froh war, einen wie Hitzlsperger als DAS Gesicht des VfB zu haben, darf er sich nicht alles erlauben. Ich bin da flexibel und gewöhne mich auch an neue Gesichter.
Hitzlsperger wirft Vogt vor, Interna nach außen zu tragen, wo doch erste Berichte Mitte Dezember, die Vogts Arbeit diffamierten, von anderer Seite (AG?) an die BILD und weitere Medien lanciert wurden. Den Vorwurf Hitzlspergers, die Kosten der Ermittlungsarbeit Esecons würden aus dem Ruder laufen, entkräftete Vogt, dass diese zu einem großen Teil von einer Versicherung abgedeckt und zudem der AG bekannt gewesen seien. Außerdem erteilte laut Veröffentlichung auf vfb.de auch die AG einen Ermittlungsauftrag bei derselben Kanzlei, sicherlich nicht zu anderen Konditionen.
Claus Vogt berichtet in seiner Gegendarstellung des weiteren davon, dass von AG-Seite versucht wurde, den Auftrag an Esecon zu torpedieren, einzugrenzen und gar zu beenden, was ein ganz dicker Hund wäre.
Tarnen, tricksen, täuschen sei mit ihm (Vogt) nicht zu machen, was tief blicken lässt, wie groß die Panik im Roten Haus sein muss.
Ich persönlich habe ein großes Interesse an der Aufklärung des Datenskandals, weil ich im Rahmen der Ausgliederungsdebatte, wie die gesamte VfB-Blogger- und Ultrasszene, viel Hirnschmalz investiert habe, um vor Risiken einer Ausgliederung zu warnen, Alternativen aufzuzeigen und einen Gegenpol zur einseitigen Vereinspropoganda zu bieten.
Stellt sich nun heraus, dass zudem mit unlauteren Mitteln Mitglieder beeinflusst werden sollten und Verantwortliche heute noch im Amt und Würden sind, kann es nur heißen, weg mit ihnen, egal, welche Position sie derzeit bekleiden.
Aufklärung, Transparenz und damit womöglich verbunden ein Austrocknen des Sumpfes, der uns über zehn Jahre lang begleitet, stehen für mich über einer verzweifelten, erpresserisch herangetragenen Bitte um Rückkehr zur „Vernunft“. Wir haben uns oft genug blenden lassen, geändert hat sich bis heute grundlegend nichts, wie sich an der Dietrich-liken „Pistole auf die Brust“ jetzt wieder unschwer ablesen lässt.
Ich befürchte, Hitzlspergers Ausführungen waren nur der Beginn einer Kampagne, die den Mitgliedern einmal mehr suggerieren soll, wie gut es die Protagonisten doch mit dem VfB meinen und dass jeder, der das Vorhaben Hitzlsperger zum VfB-Präsidenten wählen zu lassen torpediert, automatisch „nein zum Erfolg“ sagt und den Verein (einmal mehr) in Schutt und Asche legen wolle.
Von solchen Drohgebärden sollten wir uns nicht ein weiteres Mal einschüchtern lassen.
Ich zitiere ja ungern Wolfgang Dietrich, aber, mit einigen Punkten seiner aus der Emotion verfassten Rücktrittserklärung hatte er sicher nicht unrecht. Dort heißt es u. a. „Ebenso wenig wie von denen, die sich schon seit langem an den gut gefüllten Töpfen unseres Vereins bedienen wollen…“ Und weiter „Der Vereinsführung und allen Gremien wünsche ich die Kraft und das wache Auge, nicht zuzulassen, dass Einzelne sich den VfB Stuttgart für ihre persönlichen oder wirtschaftlichen Interessen zunutze machen.“ Diese Aussagen bieten viel Interpretationsspielraum und es dürfte klar sein, dass „denen“ und „Einzelne“ weiter ihr Unwesen treiben und Claus Vogt zum damaligen Zeitpunkt nicht gemeint gewesen sein kann.
Vogt geht auf „Weitere falsche Behauptungen und Unterstellungen, die „jetzt“ den Rahmen sprengen würden.“ nicht weiter ein. Mir liegt es fern, einseitig für Claus Vogt Partei ergreifen zu wollen, da ich vor kurzem noch beide mochte und optimistisch gewesen bin, die Parteien würden sich trotz der Zeitungsartikel noch zusammenraufen.
Nach der Schärfe, die Thomas Hitzlsperger reingebracht hat, scheint das Tischtuch endgültig zerschnitten zu sein. Eine weitere Zusammenarbeit unmöglich, der Wahlkampf, wenn er denn ein echter wird, hat begonnen.
Der Vereinsbeirat hätte es in der Hand, diesem unwürdigen Treiben ein Ende zu bereiten. Stimmen Hitzlspergers Ausführungen, Vogt habe auch Teile des Vereinsbeirats gegen sich aufgebracht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Vogt’s Kandidatur nicht zugelassen wird.
Oder der Vereinsbeirat lässt Hitzlspergers Kandidatur nicht zu, wofür weit mehr Gründe sprächen. Kann es im Interesse des Vereins sein, jeglichen Einfluss in der AG, der nach der Ausgliederung ohnehin sehr überschaubar geworden ist, auch noch einzubüßen. Welch Gegenpart zur AG soll der e. V. denn noch sein, wenn der CEO der AG darüber befindet, was das Beste für den e. V. sein soll?
Vogt formuliert die mögliche Konstellation mit Hitzlsperger als VfB-Präsident so, dass damit die Ausgliederung vollendet sei und man sich der lästigen Mitglieder endlich entledigt habe, für mich käme dieser Vorgang einer Feindlichen Übernahme gleich.
Der Aufsichtsrat könnte fast ausschließlich aus Sponsoren- und Investoren-Vertretern mit immer weniger VfB-Bezug bestehen, wenn der Vorstandsvorsitzende der AG als Vereinspräsident die Mitglieder des Aufsichtsrats entsendet oder zumindest vorschlägt. Hanebüchene Szenarien und Interessenkonflikte stünden uns bevor, die tunlichst vermieden werden sollten.
Vor nicht allzu langer Zeit schwadronierte man, die Zeiten von Oneman-Shows seien vorbei und jetzt will man eine solche durchdrücken? Mitglieder, seid wachsam!
Es gäbe noch mehr gute Gründe, die eine Zulassung Hitzlspergers zur Wahl verböten, die Entscheidung darüber obliegt aber dem Vereinsbeirat, der sich des öfteren schon der AG näher als den Mitgliedern zeigte und demnach, so meine Befürchtung, nach gutem Zureden, was alles über den VfB hereinbräche, würde Vogt Präsident bleiben, im Sinne der AG die „richtige“ Entscheidung treffen wird.
Einzige Möglichkeit glaubhaft zu bleiben (oder besser zu werden), Vertrauen in die Organe zurückzuerlangen und die Situation etwas zu befrieden, wäre meines Erachtens, die Auswahl der Präsidentschaftskandidaten so lang auszusetzen, bis der Datenskandal vollständig aufgeklärt ist und etwaige Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Ansonsten sieht sich auch der Vereinsbeirat Vorwürfen der Vertuschung und Mitgliedertäuschung ausgesetzt oder wird von der AG als Verbündeter der Revoluzzer hingestellt und für den Untergang des Abendlands verantwortlich gemacht. Eine Lose-Lose-Situation also, die man nicht unbedingt haben muss.
In diesem furchtbar vergifteten Klima möchte ich mir keine Mitgliederversammlung vorstellen, die wegen Corona digital stattfinden müsste. Höre ich im Zusammenhang mit dem VfB „digital“ sträuben sich mir die Nackenhaare. Der über allem schwelende Datenskandal, Berichte über nicht funktionierende Abstimmungsgeräte bei der Ausgliederungs-MV, sowie eine abrupt abgebrochene WLAN-Verbindung just in dem Moment, als die realistische Chance bestand, Wolfgang Dietrich abzuwählen, lassen den Verdacht zu, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
Was Hitzlsperger bzw. sein Ghostwriter entweder nicht bedacht, oder völlig unterschätzt hat, ist, was sein Move mit den Fans macht. Entsetzen, zwei Lager und keiner spricht mehr von der tollen Mannschaft, die schon morgen gegen Leipzig wieder um Punkte kämpft.
Dabei sind die Fans, die einzige Konstante. Spieler, Trainer, Funktionäre kommen und gehen, der VfB bleibt! Deshalb, rafft Euch, es geht um den VfB und nicht um Personen!
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20. Juli 2019
Was man letzte Woche und auch zu Beginn der Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag nicht zu hoffen wagte, ist seit Montag Realität. Wolfgang Dietrich hat seinen Rücktritt erklärt!
Zunächst plagten mich leichte Gewissensbisse, weil wir auf der Rückfahrt vom Jubiläumsspiel in Basel noch das Testspiel der VfB Amateure beim SV Endingen/ Kaiserstuhl (0:2) mitnahmen. Dieses war zwar zur besten Frühschoppen-Zeit 11 Uhr angesetzt, angesichts von mindestens zwei Stunden Fahrt nach Stuttgart, war es jedoch klar, dass wir vor 15 Uhr nicht da sein würden.
Exakt pünktlich zum ersten Redebeitrag der Aussprache trafen wir dann schließlich ein und konnten konstatieren, alles richtig gemacht zu haben. Auf die Rechtfertigungen der Vereinsoberen, Ausnahme den Vortrag von Thomas Hitzlsperger, war ich ohnehin nicht scharf gewesen, hat man die sich ständig wiederholende Leier doch schon so oft gehört.
Was dann folgte, war eine denkwürdige Aussprache mit hervorragenden Rednern. Überwiegend kritisch der Vereinsführung und Wolfgang Dietrich gegenüber, die einzigen Fürsprecher kamen so gut wie alle aus den Abteilungen des Vereins. Hut ab vor denen, die sich aufs Podium trauten und die, es wirkte fast wie abgesprochen, sämtliche Kritikpunkte an Dietrich fast ohne Wiederholungen abarbeiteten.
Diese Aussprache hatte etwas von einem „Weichklopfen“ Wolfgang Dietrichs. Er wurde immer dünnhäutiger und ungehaltener, und musste feststellen, dass keine besoffenen Querulanten auf ihn eindroschen, sondern Mitglieder jedweden Alters und jedweder Fangruppierung.
Ausnahmslos sachlich wurde argumentiert und Dietrich damit der Zahn gezogen. Versuchte er sich anfangs noch mit den oft gehörten Phrasen zu rechtfertigen, wurde er im Verlauf der Aussprache immer schmallippiger.
Einen völlig neuen Sachverhalt brachte die Aussprache dann aber doch hervor. Wurden die Kritiker, mich eingeschlossen, nicht müde nachzufragen, weshalb vor seiner Wahl den Mitgliedern wichtige Entscheidungsgrundlagen verschwiegen wurden, schob er dies plötzlich darauf, dass die DFL untersagt hätte, die Mitglieder darüber zu informieren, dass Dietrich noch weit in seine Amtsperiode hinein Ausschüttungen der Quattrex bzw. dessen Töchter erhalten könne.
Sollte dieser neue Anhaltspunkt den Tatsachen entsprechen, würde dies an der Wählertäuschung zwar nichts ändern, würde aber einen neuerlichen Schatten über die Machenschaften der DFL werfen. Dann nämlich würde sie bewusst gegen ihre eigenen Statuen verstoßen (lassen) und Interessenskonflikte im Hinterzimmer legitimieren. Mit ähnlichem Gebaren dürfte seinerzeit Red Bull Leipzig die Lizenz für die Bundesliga erteilt worden sein. Ein Fall für die Presse, diesem Verdacht nachzugehen!
Nach 14 von 28 Rednern folgte unweigerlich der Antrag auf Beendigung der Debatte. Nachdem sich die Leih-Tablets aufgehängt hatten und es nicht gelang, alle Handys gleichzeitig ins WLAN-Netz einzuloggen, die Abstimmung auf Beendigung der Aussprache also nicht ordnungsgemäß erfolgen konnte, wurden die zwei Antragsteller gebeten, ihren Antrag zurückzuziehen und die Aussprache fortzusetzen. In den gut dreißig Minuten bis zum Gelangen zu dieser Erkenntnis, hätte man gleich die Redebeiträge fortsetzen können.
Gut, dass die Beendigung nicht erwirkt werden konnte, denn, Rainer Adrion, Ex-U21-Trainer vom VfB, Interimstrainer bei den Profis, U21-Nationaltrainer sowie Jugendkoordinator mit Inneneinsicht in den Verein schritt ans Podium und rechnete schonungslos ab. Hinterfragte die DNA des Clubs, die Philosophie. Kritisierte, dass diese von Trainern vorgegeben werde, die im Schnitt gerade einmal siebeneinhalb Monate (!) im Amt seien und kritisierte Dietrich für seine jüngsten Personalentscheidungen. Weiter merkte er an, dass auch Thomas Hitzlsperger dies nicht allein bewältigen könne und ein Korrektiv im Verein benötige, um auf Kurs zu bleiben.
Adrion redete sich derart in Rage, dass er sich auch von Dietrichs Anmahnung bzgl. der abgelaufenen Redezeit und dass doch auch er sich an die Regeln zu halten habe, nicht einschüchtern ließ und Dietrich entgegnete, „Herr Dietrich, wenn Sie sich mal an alle Regeln halten würden…”.
Daraufhin johlte die Menge und reagierte mit Standing Ovations, womit erstmals an diesem Tag das Gefühl aufkam, dass ernsthafte Chancen bestünden, Dietrich an jenem denkwürdigen Sonntag abwählen zu können. Paradox an Adrions Redebeitrag war, dass er in diesen einstieg mit der Anmerkung, dass er nicht wolle, dass Dietrich abgewählt werde.
Adrions Inhalte goutierte ich nicht einmal zu hundert Prozent, weil Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat doch gerade dabei sind, einige der genannten Punkte abzuarbeiten und sich auch personell breiter aufzustellen.
Dietrich war zu diesem Zeitpunkt schon die Kinnlade heruntergefallen, womit er auch nicht mehr schlagfertig genug war, Adrion genau dies zu entgegnen.
Die Ausführungen hatten, auch wenn einiges schon gesagt und beantwortet war, ein besonderes Gewicht, hat Adrion doch den Blick hinter die Kulissen. Sein Auftritt war derart beeindruckend, dass es nicht wenige gibt, die sich ihn als Dietrich-Nachfolger wünschen.
Als Adrion das Podium wieder verließ, spürte man zum ersten Mal an diesem Tag so etwas wie Stadionatmosphäre. Der Kessel war aufgeheizt, die Dietrich raus Rufe wurden immer lauter.
Dass es zwei Redner später dann zur Farce kam und die Versammlung mangels funktionierendem WLAN abgebrochen werden musste, spottet jeder Beschreibung. Noch bei VfB im Dialog unter der Woche erklärte Wolfgang Dietrich „wir sind kein Chaosklub“ und dann so etwas. Peinlich, dilettantisch, nicht mal zweitligareif präsentierte sich der Club mit den hervorragenden Rahmenbedingungen.
Stunden zuvor rühmte sich Standup-Comedian Stefan Heim noch, Kosten an externen Dienstleistern eingespart zu haben, offenbar am falschen Ende. Wie bereits durchsickerte, die offizielle Bestätigung steht noch aus, verzichtete der VfB auf die Leihe des Hardware-Equipments vom Dienstleister, um Kosten zu sparen, zudem sei das eingerichtete WLAN-Netz lediglich für geschlossene Räume ausgelegt gewesen und nicht fürs Stadion, in dem das WLAN auch an Spieltagen sehr zu wünschen übrig lassen soll. Unentschuldbar, dass für ein solches Szenario kein Plan B existierte.
So wurden wir unverrichteter Dinge nach Hause geschickt und, das unterstreicht das verloren gegangene Vertrauen zur Vereinsführung, nicht wenige vermuteten dahinter die Absicht, die Abstimmung ein anderes Mal, in einer weniger aufgeheizten Atmosphäre, durchführen lassen zu wollen, weil der Ausgang plötzlich ungewisser denn je war.
Wer Wahlkampf und Verunglimpfung der Fans im Trump-Style durchführt, wenn schon die Abstimmung zur Ausgliederung fragwürdig war und viele Geräte „ganz plötzlich“ nicht funktionierten, braucht man sich nicht zu wundern, dass sämtliches Vertrauen über die Jahre verloren gegangen ist.
Noch ein paar Worte zur Mitgliederversammlung an sich, die mich aufgeregt haben. Auf einer Mitgliederversammlung, wo ausschließlich Dunkelrote versammelt sind, erschließt sich es mir nicht, weshalb es dort zum einen reservierte Plätze für die „besseren Dunkelroten“ sowie ein VIP-Bereich für eben diese gibt, in dem Alkohol ausgeschenkt wurde, während das Fußvolk mit alkoholfreiem Bier abgespeist wurde.
Hier fordere ich gleiche Rechte für alle. Wenn man sich schon den ganzen Sonntag für eine solche letztendlich blamable Veranstaltung Zeit nimmt, sollte man es sich auch einigermaßen gut gehen lassen und wenigstens das eine oder andere saure oder süße Radler genießen können.
Auch ist es extrem nervig, wenn man für ein Getränk und eine Wurst JEWEILS gut 20 Minuten anstehen muss, weil nur je zwei Stände für 4.500 Leute geöffnet haben. Persönlich hat es mich auch aufgeregt, dass man keine Rucksäcke hinein nehmen durfte, weshalb ich meinen Rucksack im Auto lassen musste.
Da wir wegen der späten Anreise im hintersten obersten Eck des Parkhauses gerade noch einen Parkplatz ergatterten, war es mir zu späterer Stunde, als die Sonne weg war, zu blöd, aus- und wieder einzuchecken, um ein Jäckchen zu holen. Resultat, eine fette Erkältung, die mit der Grund ist, weshalb ich seit Dienstag immer wieder an diesem Beitrag herumdoktere und stets irgendwann „keinen Kopf“ mehr hatte.
Wenn schon mit einer derart langen Veranstaltung gerechnet werden muss, sollte es gestattet sein, mitnehmen zu können, was man brauchen könnte, zumal im Neckarstadion bei 4.500 Leuten ja kein Platzproblem entsteht, wenn ein Rucksack etwas größer ist. Zudem ist es eine Frechheit, nach Gebrauch des Gutscheins für ein Mineralwasser über 4 Euro berappen zu müssen und sich nicht etwas mitbringen zu dürfen. Abzocke am eigenen Mitglied, schämt Euch!
Des altehrwürdigen VfB unwürdig war sowohl die Organisation als auch das abrupte Ende der Veranstaltung, womit man sich einmal mehr zum Gespött machte, dieses Mal nicht nur in der Fußballwelt, sondern generell.
Wolfgang Dietrich erklärte tags drauf auf Facebook seinen Rücktritt, offenbar ohne vorher den VfB zu informieren. Aufgrund einiger nebulöser Formulierungen hielt ich den Post zunächst für einen Fake und wartete gebannt auf die offizielle Bestätigung des VfB Stuttgart, die gut eine Stunde später erfolgte.
Wie Dietrich sein Amt ausführte und verstand, so las sich auch seine Rücktrittserklärung. Draufhauen auf seine Kritiker ohne eigene Fehler zu benennen oder einzuräumen, so hat man Dietrich in den vergangenen drei Jahren kennengelernt.
Interessant an seinem Rundumschlag, dass er, der stets die Einstimmigkeit im Verein hervorhob, sich darüber beklagt, ihm habe die Unterstützung gefehlt, sich bestimmten Interessen entgegenzustellen.
Sollte der Verein die Ära Dietrich aufarbeiten, wäre es interessant zu wissen, wen Dietrich mit jenen meinte, die „sich schon seit langem an den gut gefüllten Töpfen unseres Vereins bedienen wollen.“ Zielt er auf Ex-Spieler ab, die wie die Mücken „unterkommen“ möchten oder auf Spielerberater, die fröhlich ein- und ausgehen, jedoch nur ihre eigenen Interessen im Sinn haben.
Wohltuend in den Tagen danach ist es, wie sehr die meisten Medien die Qualität der Wortbeiträge auf der Mitgliederversammlung loben und die Kritik als berechtigt würdigen.
Da stellt man sich höchstens beiläufig die Frage, weshalb die meisten erst jetzt Dietrichs Amtszeit- und -führung kritisieren und nicht schon lang vorher.
Meist waren es nur die Ultras, Blogs und Podcasts mit vergleichsweise geringer Reichweite, die Missstände und das fehlende Vertrauen in die Vereinsführung anprangerten, die Medien hielten sich oft vornehm zurück.
Die Proteste während der gesamten Amtszeit Dietrichs wurden lang nicht groß thematisiert und schon gar nicht hinterfragt oder verstanden. Erst seit den Enthüllungen über Dietrichs noch bestehende Verstrickungen im Quattrex-Firmengeflecht, veröffentlicht im Kicker im April diesen Jahres, kam Bewegung in die Angelegenheit und der Wind für Dietrich wurde rauer.
Kritiker wurden bis zuletzt als kriminelle Drogensüchtige verunglimpft, die weder Namen noch Gesicht preisgeben. Vielleicht war Dietrich auf der MV auch deshalb so schockiert, weil ihm plötzlich ganz normale Menschen, nüchtern und mitten im Leben stehend, gegenüber standen und ihm die Leviten lasen.
Das oben erwähnte „Weichklopfen“ Dietrichs, man kann es auch als „in die Enge treiben“ formulieren, hört sich zugegebenermaßen hart an. Wenn man sich jedoch die Art und Weise ins Gedächtnis ruft, wie die Vereinsführung bis zuletzt mit Kritikern umgegangen ist und sie diffamiert, Strafanzeigen gegen eigene Fans gestellt hat, an die Ignoranz denkt, mit der Kritiker abgekanzelt wurden, war eine solche Veranstaltung wohl die einzige Möglichkeit „ihn“ loszuwerden.
Dietrich beklagte sich in seiner Rücktrittserklärung über Häme und Hass, dabei war er es doch, der sich lediglich als Prellbock sah, die Kritik inhaltlich an sich abprallen ließ und immer betonte, er halte das aus. Dietrich hätte sich das alles ersparen können, wäre er nach dem Abstieg zurückgetreten.
Nimmt man Kritiker nicht ernst, kommt es auf der Mitgliederversammlung, dem einzigen Vereinsorgan das man hat, um sich Luft zu verschaffen, zur Generalabrechnung. Dort bekam er die Wirkungstreffer ab, die er sich im Laufe seiner Amtszeit und vor allem im letzten Jahr seiner Amtszeit verdient hat! Mein Mitleid hält sich in engen Grenzen, wie man in den Wald hinein ruft, schallt es zurück!
Nun also ist der Weg frei für einen Neuanfang, wenngleich der VfB weit mehr Probleme hat(te), als „nur“ Wolfgang Dietrich.
Dietrich hatte den öffentlichen Angriff Porths auf Ehrenspielführer Guido Buchwald, aus dem Buchwalds Rücktritt aus dem Aufsichtsrat resultierte, völlig unterschätzt und Porth verteidigt, anstatt einem Vereinsidol, das im Gegensatz zu Porth schon einiges für den VfB geleistet hat, den Rücken zu stärken.
Auch diese Rechnung bekam Dietrich am Sonntag präsentiert, als Guido Buchwald wie ein Hero gefeiert wurde, während Porth bei jeder Erwähnung ein gellendes Pfeifkonzert entgegenschlug.
Um sein Image wieder aufzupolieren, wäre der VfB gut beraten, auch bei der Besetzung von Posten, die dem Investor zustehen, auf eine gute Kinderstube und damit eine bessere Außendarstellung zu achten. Porth, der sich nicht als Kontrollorgan versteht, sondern sich immer wieder auch ins operative Geschäft einmischt, ist spätestens seit dem Vorfall mit Guido Buchwald nicht mehr tragbar.
Kaum ist Dietrich weg, schießen Spekulationen über mögliche Nachfolger ins Kraut. Viele Twitter-User wollen Cem Özdemir ermutigen, für das Amt zu kandidieren, der Schorndorfer Bürgermeister hat sich selbst ins Spiel gebracht, selbst Günther Oettinger bringt sich ins Spiel, „yes, we are all sitting in one boat“. Einen Politiker hielte ich für eine schlechte Idee, soll „der Neue“ doch die Mitgliederschaft wiedervereinen und nicht womöglich in politische Lager spalten.
Da sich zuletzt auch Wirtschaftsbosse auf dem Präsidentensessel als Fehlbesetzung erwiesen haben, könnte ich mir einen Ex-Profi wie Guido Buchwald noch am ehesten für das (repräsentative) Amt vorstellen.
Auch der Name Jürgen Klinsmann schwebt wieder einmal über dem Cannstatter Wasen. Fakt ist wohl, dass Klinsmann allenfalls als (allmächtiger) Vorstandsvorsitzender, nicht aber als Präsident kommen würde. Da Porth ihn bereits öffentlich diskreditiert hat und eine Zusammenarbeit dieser beiden wohl ausgeschlossen ist, würde sich ganz nebenbei ein anderes Problem wohl von alleine lösen, denn, sollte Klinsmann zu bekommen sein, müsste die Daimler AG im Interesse des VfB einen anderen Mann in den Aufsichtsrat entsenden.
Als Vorstandsvorsitzender wäre Klinsmann Vorgesetzter von Thomas Hitzlsperger. Da müsste vorab geklärt sein, ob Klinsmann mit dem von Hitz und Mislintat eingeschlagenen Weg konform ginge, oder er nicht auch dort alles auf Anfang stellen würde.
Hitzlsperger, das spürte man auf der Mitgliederversammlung, genießt das uneingeschränkte Vertrauen der Mitglieder und hat eine echte Chance verdient, den sportlichen Bereich nach seinen (und denen von Sven Mislintat) Vorstellungen umkrempeln zu dürfen.
Die Empathie und Sympathie, die Thomas Hitzlsperger verkörpert, bleiben dem VfB hoffentlich noch lange erhalten. Natürlich wird er auch er am Ende am sportlichen Erfolg oder Misserfolg gemessen werden müssen, aber, noch ist es viel zu früh den Stab darüber zu brechen.
In der Abstiegssaison konnte er nur noch verwalten und weniger gestalten, zumal die von Dietrich vorgegebene Priorität offensichtlich war, Markus Weinzierl nicht entlassen zu wollen, womit Hitz die Hände gebunden waren. Mit der Verpflichtung von Sven Mislintat, Tim Walter, der Neuausrichtung des Kaders und der damit einhergehenden neuen Spielphilosophie beginnt erst seine Zeitrechnung.
Daher wünsche ich mir jemanden an der Spitze, der diesen eingeschlagenen Weg auf sportlicher Ebene mitträgt und ein gutes Händchen mitbringt, Vorstand und Aufsichtsrat der AG neu aufzustellen und mit mehr Sportkompetenz auszustatten. Ob das dann ein Klinsmann wird, der das für unter 5 Millionen Euro jährlich sicher nicht machen würde, oder ein anderer, da bin ich zunächst unvoreingenommen und gespannt, was kommt.
Skeptisch bin ich bei Namen wie Thomas Berthold, der bislang noch nicht bewiesen hat, ob er mehr kann, als nur schlau daher reden. Anhören sollte sich der Vereinsbeirat bzw. die AG natürlich alles, auch, wer alles hinter dem „Team Berthold“ steckt. Meine erste Befürchtung ist eben, dass einer, den man in den letzten Jahrzehnten eher wenig beim VfB gesehen hat, „sich an den gut gefüllten Töpfen des Vereins bedienen“ wollen könnte und die Herkulesaufgabe völlig unterschätzt. Nur, wer dem VfB über die letzten Jahrzehnte nahestand bzw. gut informiert wurde, kennt den Filz und kann einschätzen, wo anzusetzen ist.
Nach der wochenlangen Schlammschlacht, ist es nun an der Zeit, den Fokus wieder aufs Sportliche zu legen. Nächsten Freitag beginnt die Zweitligasaison mit dem Spiel gegen den Mitabsteiger Hannover 96, einer echten Standortbestimmung.
Ich kann es nur immer wieder betonen, wie angetan ich von Thomas Hitzlsperger, Sven Mislantat und Tim Walter bisher bin. Wie zugänglich und diskussionsbereit sie sich präsentieren, wie wenig sie sich im Vergleich zu ihren Vorgängern abschotten, wie es neuerdings menschelt. Das Team finde ich nach meinen bisherigen Eindrücken hervorragend zusammengestellt.
Hungrige entwicklungsfähige Zweitligafußballer, die wissen wie der Hase läuft und die gewillt sind, als Team zusammenzuwachsen sind mir allemal lieber, als Ex-Größen, die ihre besten Tage schon hinter sich haben.
Der Kader Stand jetzt hat für mich das Potential für den direkten Wiederaufstieg. Mit dem einen oder anderen Abgang ist sicher noch zu rechnen. Persönlich bin ich über so gut wie jeden Absteiger froh, wenn er sein Glück woanders versucht. In einigen Fällen dürfte dies eine ordentliche Ablöse bescheren und Gehalt einsparen, während Mislintat die Planstelle(n) mit hungrigem und charakterstarkem Personal neu besetzen könnte, was den Neuanfang beschleunigen könnte. Bitter, dass sich unsere Sturmhoffnung Sasa Kalajdzic gestern bei der Generalprobe gegen den SC Freiburg womöglich schwer verletzt hat, eventuell wird man da noch nachlegen müssen.
Ich bin sehr erleichtert, dass das Thema Dietrich nun vom Tisch ist und dieser neuen Truppe um Tim Walter hundertprozentige Unterstützung zuteil wird. Proteste, die uns die letzte Saison begleitet haben und die bei einem Verbleib Dietrichs in die nächste hinüber genommen worden wären, hätten auf die neue, junge Truppe bestimmt einschüchternd gewirkt. Da ich guter Hoffnung bin, dass auf dem Rasen etwas wächst, freut es mich sehr, dass die Jungs unser Stadion und die Atmosphäre am nächsten Freitag von seiner besten Seite erleben werden.
Ich wünsche es mir und hoffe es sehr, dass die Fangemeinde von nun an wieder zusammenwächst und an einem Strang zieht. Letztlich geht es uns allen doch nur um das Wohl des VfB Stuttgart. Ferner hoffe ich, dass man Tim Walters Spielstil weniger kritisch gegenüber steht wie einst dem von Alexander Zorniger. Dessen offensive Ausrichtung birgt defensiv ähnliche Gefahren, so dass sich unser Torhüter des öfteren eins gegen drei Situationen gegenüber sehen dürfte.
Wichtig ist, dass eine Weiterentwicklung zu erkennen ist und man Geduld hat, bis auch der letzte im Team Walters System verinnerlicht hat. Ein Déjà-vu zu Zorniger befürchte ich dennoch nicht. Zum einen verzeiht die 2. Liga den einen oder anderen Fehler mehr, zum anderen ist die Zeit der Spieler hoffentlich vorbei, die nur von Trainer zu Trainer denken und denen bewusst ist, dass sie nur genug gegen den Strom schwimmen müssen, um den Trainer schnell wieder los zu sein. Der VfB braucht jetzt Kontinuität, dafür drücke ich Tim Walter beide Daumen. Die letzten beiden Tests jedenfalls machen Lust auf mehr, das sieht schon überhaupt nicht mehr nach dem VfB der letzten Jahre aus. Ballbesitz, Ballstafetten und schön herausgespielte Tore, wann hat man das zuletzt gesehen?
Bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Dezember stehen wir nun ohne (gewählten) Präsidenten da. Da der VfB auch ohne Dietrich voll handlungsfähig ist und in einem Sportverein noch immer das Geschehen auf dem Platz das Wichtigste ist, hoffe ich, dass sich die Medienlandschaft bis zum Ligastart kommende Woche beruhigt und nicht tagtäglich neue Säue fürs Präsidentenamt durchs Dorf getrieben werden.
Etwas problematisch finde ich die Verlautbarung, dass der im Dezember gewählte Präsident nur bis zum Ende der regulären Amtszeit Wolfgang Dietrichs gewählt werden soll. Wer lässt sich darauf ein, den Übergangspräsidenten zu spielen?
Nichtsdestotrotz darf sich der VfB bis zur Wahl eines neuen Präsidenten kein Führungsproblem andichten lassen. Den sympathischsten VfB der jüngeren Vergangenheit erlebten wir zwischen dem Amtsantritt Jan Schindelmeisers und der Wahl Wolfgang Dietrichs, als sich kein Präsident ins Tagesgeschäft einmischte und Transferclous, wie der von Benjamin Pavard, gelangen.
Christian Prechtl hat es auf der Mitgliederversammlung richtig angemerkt, dass, wenn die Strukturen und Rahmenbedingungen doch so hervorragend sind, es nicht sein könne, dass alles zusammenbreche, wenn Dietrich nicht mehr auf seinem Stuhl sitzt. Dem ist nichts hinzufügen, ich bin sehr erleichtert, dass „Er“ weg ist!
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13. Juli 2019
Am 14.07.2019 steht die ordentliche Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart e. V. an. Große Brisanz erfährt diese nicht nur durch den sportlichen Super-GAU, dem erneuten Abstieg in die 2. Liga, sondern vor allem dadurch, dass es etliche Anträge zur Abwahl von Präsident Wolfgang Dietrich gehagelt hat, und einer davon stellvertretend auf die Tagesordnung aufgenommen wurde.
Fast alle meiner Blogger-Kollegen und die Ultras vom Schwabensturm haben in den letzten Tagen und Wochen sehr fundierte und gut recherchierte Beiträge online gestellt, so dass es mir die Mühe erspart, auf alles einzugehen, was diesen Präsidenten für mich untragbar macht.
Sommerpause ist eben nicht gleich Sommerpause. Ich war im Trainingslager in Kitzbühel und habe bis auf das Spiel gegen YB in Fügen sämtliche Vorbereitungsspiele „mitgemacht“. Heute beispielsweise steht binnen einer Woche die dritte Fahrt in die Schweiz an, so dass mir zum Schreiben derzeit die Zeit fehlt.
Dennoch brennt mir dieses Thema derart unter den Nägeln, dass ich versuche, kurz vor der MV, ein paar Zeilen zu Papier zu bringen.
Nach all den Beiträgen der vergangenen Wochen, in denen Argumente gesammelt wurden, die gegen einen Verbleib von Dietrich im Amt des VfB-Präsidenten sprechen, könnte ich mich von meinen „Vorrednern“ versuchen abzugrenzen, indem ich Punkte auflistete, die für den ehemaligen S21-Sprecher sprächen. Doch, Fehlanzeige, mir fallen keine ein.
Meine Abneigung gegen Dietrich begann bereits, bevor er überhaupt VfB-Präsident war und steigerte sich kontinuierlich, so dass ich diesen Egozentriker nie als „meinen“ Präsidenten akzeptieren werde, auch sollte er, wovon auszugehen ist, das Votum am Sonntag für sich entscheiden. Dies änderte schließlich nichts an seiner Amtsführung, seinem Verständnis von Wahrheit und Lüge und seinem Umgang mit Gegnern und Kritikern.
Ich habe ein riesengroßes Problem mit Menschen, die sich Ämter unter Vorspiegelung falscher Tatsachen erschleichen. Dann kann ich sie in diesem Amt, egal welche Großtaten sie vollbringen mögen, zu keiner Zeit akzeptieren, einfach weil es ungerecht gegenüber etwaigen Mitbewerbern abgelaufen ist oder, im Falle Dietrichs, der es ohne Gegenkandidat gerade einmal auf 57,2% schaffte, „nur“ den Mitgliedern entscheidende Tatsachen verschwieg. So geht es mir bei Politikern, so auch bei Amtsträgern in meinem Herzensclub.
Dietrich behauptet von sich, DER Präsident zu sein, der am meisten von all seinen Vorgängern zum Dialog mit den Fans bereit sei, wird jedoch im Zwist von Angesicht zu Angesicht pampig und ungehalten, wenn man hinterfragt, weil man sich mit seinen vorgefertigten Rechtfertigungen nicht zufrieden gibt.
Auf von VfB-Seite gesteuerten Veranstaltungen, wie neulich VfB im Dialog, werden kritische Fragen entweder ausgespart oder bei unvollständigen „Antworten“ nicht nachgebohrt, so dass er solchen Show-Veranstaltungen gelassen entgegen blicken kann.
Vor Dietrichs Wahl zum VfB-Präsidenten wurde uns Mitgliedern erzählt, es bestünden überhaupt keine Interessenskonflikte zwischen Dietrichs Vergangenheit bei Quattrex und seiner möglichen Tätigkeit als VfB-Präsident. Die damaligen Liga-Konkurrenten 1. FC Heidenheim, 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Union Berlin wurden von Quattrex unterstützt, so dass eine gewisse Brisanz nicht wegzudiskutieren war. Den Mitgliedern wurde vorgegaukelt, Dietrich habe sich von allen seinen Beteiligungen getrennt und beziehe keinerlei Einkünfte mehr von Quattrex, womit bewiesen sei, dass Dietrich keinen Profit oder Schaden aus Erfolg oder Misserfolg der unterstützten Vereine ziehen würde und die DFL für sein Engagement als VfB-Präsident grünes Licht gegeben hätte.
Unter diesen Annahmen wurde Dietrich (äußerst knapp) zum VfB-Präsidenten „gewählt“. Nun, im April 2019, gut zweieinhalb Jahre nach seiner „Wahl“, erschien ein hervorragend recherchierter Artikel von Benni Hofmann im Kicker, der belegt, dass Dietrich noch viel länger an Erfolgen, bspw. unseres Relegationsgegners Union Berlin, partizipierte als angegeben und bei Erscheinen des Artikels noch alleiniger Gesellschafter der VMM Consulting GmbH war, die exakt 50% der Quattrex Finance GmbH hielt.
So hat man mittlerweile zwar tausend Mal von ihm gehört, dass DFL und sämtliche Gremien bezüglich seiner Verstrickungen im Quattrex-Imperium vollumfänglich informiert gewesen seien, weshalb man den Mitgliedern jedoch vor seiner Wahl schlicht verschwiegen hat, dass er noch einige Zeit an Erfolgen damaliger Liga-Konkurrenten partizipiert hat und Anteile an Quattrex-Töchtern hielt (oder noch hält), darauf ging Dietrich nie ein.
Schaut man genauer hin, könnte man dies (aus Sicht von Aufsichtsrat und Dietrich) als Notlüge betrachten, denn, unter Berücksichtigung dieser Tatsachen verstieß die Berufung Dietrich zum VfB-Präsidenten gegen die eigene Vereinssatzung, in der es unter §12, Absatz 7 heißt
„7. Mitarbeiter oder Mitglieder von Organen von Unternehmen, die zu mehreren Vereinen oder Tochtergesellschaften der Lizenzligen bzw. deren Muttervereinen oder mit diesen Vereinen oder Gesellschaften verbundenen Unternehmen in wirtschaftlich erheblichem Umfang in vertraglichen Beziehungen im Bereich der Vermarktung, einschließlich des Sponsorings, oder des Spielbetriebs stehen, dürfen nicht Mitglied in Kontroll-, Geschäftsführungs- und Vertretungsorganen des Vereines sein, wobei Konzerne und die ihnen angehörigen Unternehmen als ein Unternehmen gelten. Mitglieder von Kontroll-, Geschäftsführungs- und Vertretungsorganen anderer Vereine oder Tochtergesellschaften der Lizenzligen oder eines Muttervereines solcher Tochtergesellschaften dürfen ebenfalls keine Funktionen in Organen des Vereines übernehmen.“
Aufsichtsrat und Dietrich sehen das sicherlich anders, in Zeiten, in denen Lügen als Wahrheitsbeugung benannt und somit verharmlost werden. Zudem wird man bestimmt argumentieren, wie man es so gerne tut, dass das einfache Mitglied die Zusammenhänge ohnehin nicht verstehe und mit solch fachspezifischen Tatsachen nicht überfrachtet werden solle.
So war bereits Dietrichs Wahl auf einem Lügenkonstrukt aufgebaut, am Sonntag besteht die Möglichkeit, mit dem Wissen von heute, diese Entscheidung zu revidieren.
Es folgte die Ausgliederungskampagne, die Baron Münchhausen nicht besser hätte inszenieren können. Jan Schindelmeiser und Hannes Wolf wurden als Zugpferde ge- und missbraucht, zu einem Zeitpunkt, schenkt man Gunter Barners Artikel vom Juli 2017 Glauben, als längst klar war, dass Schindelmeiser die längste Zeit VfB-Sportvorstand gewesen war. Zwischen dem Erscheinen dieses Artikels und der Entlassung von Jan Schindelmeiser, fragte ich Dietrich direkt, ob man sich um Schindelmeiser Sorgen machen müsse, was er verneinte und womit er mir ins Gesicht gelogen hat. Ich bin zwar nicht so naiv zu glauben, dass mir Offizielle stets die Wahrheit sagen, doch, klügere Köpfe umschiffen solche Fragen dann eben…
Im Donald Trump Style wurden Befürchtungen der Ausgliederungskritiker als Fake-News abgetan, im „Sendung mit der Maus“-Video, mit dem deutlich wurde, welchen Intellekt sie hinter den VfB-Mitgliedern vermuten, wurden Hoffnungen geschürt, die, sich längst als Utopie herausgestellt haben. Weder gelingt es nach der Ausgliederung, Spieler, die Begehrlichkeiten geweckt zu haben, zu halten, noch ist längst keine Rede mehr von regionalen Anteilseignern.
Das einzige, das durch die Ausgliederung „geschafft“ wurde, wie seinerzeit von den Kritikern gewarnt, ist dass es die AG einen feuchten Kehricht schert, was den Fan oder das Mitglied bewegt. Die Musik spielt in der AG, der Aufsichtsrat ist am Sonntag völlig außen vor.
Dennoch geht auch diesem offensichtlich der Arsch auf Grundeis, nicht anders ist es zu interpretieren, wenn Daimler-Personalvorstand Porth einen Appell über das Daimler-Intranet an die dort beschäftigten Dunkelroten richtet, doch tunlichst zur MV zu kommen und „richtig“ abzustimmen, damit der VfB mindestens ein weiteres Jahr nach Gutsherrenart weitergeführt werden kann. Damit versucht sich der Anteilseigner an der VfB Stuttgart AG und sein Aufsichtsrat in die Belange des VfB Stuttgart e. V. einzumischen. Gerade Porth, dem „VIP-Logen-Hooligan“, der durch seinen denkwürdigen Auftritt Guido Buchwald aus dem Aufsichtsrat ekelte, stünde es gut, sich zurück zu nehmen und aus Themen herauszuhalten, für die er nicht zuständig ist.
Der VfB selbst richtete einen ähnlichen Aufruf an die Mitarbeiter und Sportler und selbst die Ex-Präsidenten Haas und Staudt ließen sich instrumentalisieren, die Werbetrommel für Dietrich zu rühren. Beide verharmlosen die Situation, indem sie unisono herunter beten, beim VfB sei immer der Präsident schuld, wenn es nicht läuft, Haas sieht die Proteste gar als Retourkutsche für die letztlich erfolgreiche Ausgliederung.
Damit stößt er die Ewig-Gestrigen-Debatte wieder an, von der ich mich schon bei der Ausgliederung, trotz aller Kritik, distanziert habe. Man kritisierte ja nicht die Ausgliederung an sich, sondern die gewählte Gesellschaftsform mit der Möglichkeit der geringsten Einflussnahme als Mitglied und präsentierte als einzigen Investor den ohnehin fest beim VfB verwurzelten Daimler.
Für mich wirkte die 41,5-Millionen-Finanzspritze schon damals wie ein Zuckerle, mit dem die Mitglieder geködert werden sollten, was sich je mehr bewahrheitet, je länger sich die Suche nach einem weiteren Investor hinzieht.
In ein ähnliches Horn blies dieser Tage mal wieder Gunter Barner, der die ganze Kurve diffamiert und kriminalisiert, es würde nicht verwundern im Auftrag Dietrichs und seiner Schergen, offensichtlich das Ziel hegt, die Mitgliederschaft noch mehr zu spalten als sie es ohnehin schon ist.
Richtig Sinn ergibt dieses Vorpreschen von Barner jetzt, nachdem bekannt wurde, dass die Polizei gegen Fans ermittle. Wegen einiger Banner, Plakaten und angeblicher Morddrohungen. Da scheint man von Vereinsseite aus Barner mal wieder mit Vorabinformationen versorgt zu haben, um das schwierige Umfeld schon einmal vorzuwarnen. Ob die Ermittlungen sich konkretisieren oder im Sande verlaufen ist bei einem Anfangsverdacht noch völlig unklar, sicher ist, dass diese Meldung ihre Wirkung nicht verfehlt und sich der Normalo-Fan überlegen soll, ob er sich nicht doch besser von den Ultras und Hardcore-Dietrich-Kritikern distanziert. Damit hat sich der Verein einmal mehr der Macht der Medien für seine Zwecke bedient, ob dieser Methoden würde wohl selbst Donald Trump vor Neid erblassen.
Das aufgestempelte „Spalter“-Banner ist seit Jahren bei jedem VfB-Spiel zu sehen. Nie scheint es beim Einlass ins Stadion wegen eines angeblichen Fadenkreuzes Probleme gegeben zu haben. Erst seit Dietrich bei „VfB im Dialog“ meinte, dort ein Fadenkreuz zu erkennen, ist dieses Thema überhaupt erst diskutabel. Auch das „Tieferlegen“-Plakat, welches ganz klar eine Anspielung auf Stuttgart 21 darstellt, sehe ich jetzt nicht als geeignet an, eine Morddrohung heraus zu interpretieren.
Doch, hier schlüpft Dietrich eben in seine liebste, die Opferrolle, hinein. Schließlich ist ihm jedes Mittel recht, was Stimmen bringt, geht es doch schon lang nicht mehr um den VfB sondern rein um den Machterhalt. Meine Abscheu über solche Menschen kann ich kaum in Worte fassen.
Selbstverständlich ist klar, sollte es eindeutige Morddrohungen gegeben haben, dass diese aufs schärfste zu verurteilen wären.
Das bezweifle ich jedoch zu Zeiten des Anfangsverdachts stark, geht es momentan doch in erster Linie darum, das Stimmvieh auf Linie zu trimmen. Wenn die Ermittlungen in ein paar Monaten möglicherweise ins Leere gelaufen sind, ist das noch eine Randnotiz in den Medien wert und Dietrich grinst sich einen, weil er es geschafft hat, die Mitgliederschaft noch mehr zu spalten.
Verfolgt man Diskussionen auf Facebook & Co. scheint die Strategie auch aufzugehen, gibt es doch auch unter den VfB-Mitgliedern etliche, die nur Überschriften und nicht zwischen den Zeilen lesen, und alles für bare Münze nehmen, was, welch Zufall, zwei Tage vor der Mitgliederversammlung berichtet wird.
Hier die Guten, dort die Bösen. Wie einst, als es vor Dietrichs Wahl einen Antrag gab, den Aufsichtsrat abzusetzen und Martin Schäfer daraufhin unterstellte, manche Leute wollten den Verein in Schutt und Asche legen, sollen auch nun wieder von allen Seiten Ängste geschürt werden, dass ein VfB-Leben nach Dietrich nicht möglich sei.
Stellt sich die Frage, ob derartige Drohungen und Verunglimpfungen auch heute noch die vom Verein gewünschte Wirkung erreichen. Wie schon bei der Ausgliederung wird versucht die breite, mutmaßlich weniger kritische, Masse mit Verzehrgutscheinen, Rabattaktionen und Gewinnspielen zu ködern, damit dieses Stimmvieh den „Krakeelern“ die Stirn bietet.
Wieviele sich tatsächlich mit derartig fragwürdigen Aktionen noch einmal einlullen lassen, steht auf einem anderen Blatt, klingt doch für die meisten die damalige Parole #jazumerfolg (oder auch make VfB great again) mittlerweile wie blanker Hohn.
Lügen und eine miserable Außendarstellung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Zeit, seit Wolfgang Dietrich die VfB-Bühne betrat. Im Einzelnen möchte ich sie und die Auftritte Reschkes nicht mehr thematisieren, da sie im Blog ausführlich nachzulesen sind.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, wer Wahrheitsbeugung als Normalität abtut, dem schon gleich dreimal nicht.
Dietrich schreibt sich Verpflichtungen gerne selbst auf die Fahne, zumindest so lang Verpflichtungen bejubelt werden und sie funktionieren. Dann waren es seine Beziehungen (bei Reschke zu den Hoeneß-Brüdern) oder jüngst bei Mislintat, mit dem er seit 2017 in Kontakt gestanden haben möchte. Entpuppt sich eine solche Personalentscheidung dann als Fehlentscheidung, verweist er gerne auf die Gremien. Selbstkritik und Selbstreflektion kommen in Dietrichs Denke nicht vor.
Selbst als Dietrich endlich erkannte, dass die Reschke-Verpflichtung im Nachhinein ein Fehler war und dem Rheinländer nach dem 0:3 in Düsseldorf den Laufpass gab, traf er eine weitere folgenschwere Fehlentscheidung.
Reschke musste dem Vernehmen nach nämlich nicht gehen, weil Dietrich eingesehen hatte, dass er eine absolute Fehlbesetzung auf dem Posten des Sportvorstands ist, sondern, weil der nach außen nach Kontinuität strebende Dietrich nicht zulassen wollte, dass Reschke nach Wolf und Korkut auch noch Markus Weinzierl entlässt.
Dabei war es wohl Reschkes einziger lichter Moment während seiner VfB-Zeit, dass er früh in der Rückrunde erkannte, dass es mit Markus Weinzierl als Trainer ungebremst in die 2. Liga gehen würde. Nach alldem, was man von Bekannten und auch Journalisten, die in La Manga dabei waren, hörte, hätte man Weinzierl sogar schon unmittelbar nach dem Trainingslager entlassen müssen.
Somit war Dietrich die Außenwirkung wichtiger als das (unpopuläre) Beseitigen eines großen Problems, was der Kardinalfehler der letzten Saison und letztlich ausschlaggebend für den Abstieg gewesen ist. Einzige richtige Konsequenz daraus wäre der Rücktritt Dietrichs gewesen.
Ein Präsident, der soviel Geld wie keiner zuvor zur Verfügung hatte und dieses von einem mit einer unerhörten Narrenfreiheit ausgestatteten Reschke verprassen ließ, spottet jeder Beschreibung.
Natürlich sind mit der 41,5-Millionen-Finanzspritze vom Daimler Werte geschaffen worden und die Rahmenbedingungen für den sofortigen Wiederaufstieg besser als 2016, aber, von dem Geld dürfte nicht mehr viel übrig sein, schleppen wir doch Spieler wie Badstuber und Gomez mit, die zusammen mehr „verdienen“ als ganze Zweitligateams und wir Spieler unter Wert abgeben müssen, um wenigstens ihr üppiges Gehalt einzusparen.
Durch diesen Abstieg wurde die Möglichkeit verspielt, nachhaltig zur Konkurrenz aufzuholen, verantwortlich für sämtliche Vorgänge ist der Chef, so dass es nur heißen kann, #Dietrichraus.
Eindringlich wird, für den Fall einer Abwahl von Dietrich, davor gewarnt, ohne Präsident taumele der VfB führungslos dem Abgrund entgegen. Dabei liegt ein ähnliches Szenario erst drei Jahre zurück, nachdem am Ende der Aufstieg in die Bundesliga stand. Nach dem Rücktritt von Bernd Wahler im Mai 2016 dauerte es nämlich bis in den Oktober desselben Jahres, bis Dietrich (leider) „gewählt“ war.
Dass die Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand der AG nicht ernst genommen werden und ihnen gar eine eher unterdurchschnittliche Intelligenz unterstellt wird, verdeutlicht der Aufruf, man solle doch erst jemanden bringen, der es besser als Dietrich machen würde.
Eine Alternative kann sich nämlich zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht in Stellung bringen. Wie stellen sich die Herren das vor? Ein möglicher Kandidat, der derzeit noch woanders, sei es ein Unternehmen, sei es ein Verein, in Amt und Würden steht, würde dort alles stehen und liegen lassen, um Werbung in eigener Sache machen zu können. Sein derzeitiger Arbeitgeber müsste sich nach einer Nachfolgelösung umsehen, um dann, wenn die 75%, wovon auszugehen ist, nicht erreicht werden, wieder dort auf der Matte zu stehen? Ein Szenario, auf das sich wohl kein potentieller Bewerber oder Arbeitgeber einlassen würde. Daher kann die Reihenfolge nur lauten, #Dietrichraus und dann in Ruhe einen Nachfolgekandidaten aufbauen.
Der Antrag auf Abwahl des Präsidenten stellt eine Art Vertrauensfrage dar. Die Frage, die sich dabei jedes Mitglied stellen sollte, ist jene, ob dieser Präsident unser Vertrauen verdient.
Die Ausgliederungs-Millionen sind verbrannt. Die hervorragenden Rahmenbedingungen, die uns vorgegaukelt werden, mögen zwar schön sein und dem einen oder anderen Herren einen Erguss bescheren, wenn er an sie denkt, doch, die harten Tatsachen lauten, Doppelabstieg 2019, trotz immenser Investitionen und trotz Platz 7 in der Bundesliga-Budget-Tabelle.
Meint man mit den hervorragenden Rahmenbedingungen die Flickschusterei auf dem Trainingsgelände, diese hätte man wohl auch unausgegliedert, ganz häuslesbauerlike, mit einem Kredit bei der Volksbank stemmen können.
Die Personalrochaden im Nachwuchsleistungszentrum würde ich als gewöhnliche Fluktuation bezeichnen, nach Jahren, in denen dort keine Erfolge zu verzeichnen waren und Jugendspieler von Profifußballern in die geheimnisvolle Welt der Stuttgarter Bordelle eingeführt wurden. Wenn sich einer Verdienste darüber erworben hat, dann Thomas Hitzlsperger, der ein gutes Gespür zu haben scheint, welcher Mann auf welchem Posten am besten aufgehoben ist.
So sollte Sunnyboy Hitzlsperger nach Reschkes Rauswurf herhalten, um Dietrich aus der Schusslinie zu bekommen, sollte aber den Trainer, mit dem das Unternehmen Klassenerhalt zum Scheitern verurteilt war, nicht entlassen. Erst nach dem 0:6 in Augsburg, als die Mannschaft ihr unmissverständliches Ausrufezeichen gegen Weinzierl setzte, wurde Weinzierl durch Nico Willig ersetzt.
Hier bewies Hitz ein ausgesprochen gutes Händchen, was man ihm auch schon jetzt bei Sven Mislintat, dem Sportdirektor an seiner Seite, attestieren kann. Letztlich dürfte es Hitzlsperger gewesen sein, der Mislintat vom VfB überzeugte, denn, Hitz und Mislintat müssen eng zusammenarbeiten und auf einer Wellenlänge funken und nicht ein Dietrich, der scheinbar jeden Strohhalm auf der Suche nach Sympathiepunkten aufzugreifen versucht.
In Kitzbühel habe ich übrigens eine ganz tolle Arbeitsatmosphäre zwischen Tim Walter, Sven Mislintat und Thomas Hitzlsperger erlebt. Selten habe ich während eines Trainingslagers den VfB so offen und zugänglich erlebt, wie in den Tagen von Tirol. Diese Herren stehen für den neuen, einen sympathischeren VfB. Ich hoffe, es nimmt eine gute Entwicklung und dass sich der Erfolg einstellt, bin sehr optimistisch, was die drei angeht.
Dabei ist es nicht nur Tim Walters Fußball, der mich hoffentlich begeistert, wenn ein Rädchen ins andere greift. Sein Stil birgt durchaus die Gefahr, dass es enden könnte wie mit Zorniger, vorne hui, hinten pfui und das Umfeld schnell schon die Geduld verliert.
Ich stand bis zum Schluss zu Zorniger und vertraue auch Walter, dass er auf Sicht einen begeisternden und auch erfolgreichen Fußball spielen lässt. Gut Ding braucht Weile, die 2. Liga ist für mich das optimale Experimentierfeld, weil sich Niederlagen oder gar Niederlagenserien leichter kompensieren lassen als in der Bundesliga und die Gefahr unwahrscheinlich ist, dadurch zu viel Boden zu verlieren.
Weshalb ich auch insbesondere von Walter angetan bin, ist sein unverkrampfter Umgang mit Fans, Medien und Spielern. Ein toller Typ, den man erlebt haben muss. Daher wünsche ich mir nichts mehr, als dass man diesem Dreigestirn Vertrauen entgegenbringt und nicht sofort mürrisch wird, sollte es zunächst nicht wie erhofft laufen.
Ich wünsche ihnen ein ruhiges Arbeiten und einen unbelasteten Neuanfang. Dieser ist meines Erachtens nur möglich, wenn Dietrich ein Einsehen hat und auf der Mitgliederversammlung zurücktritt. Wenn das Votum abgeschmettert wird und Dietrich im Amt bleibt, werden die Proteste weiter an Fahrt zunehmen und, wenn es ganz dumm läuft, auf Zustände wie bei Hannover 96 (dessen „integrer“ Präsident Dietrich im übrigen gestern auch zur Seite gesprungen ist) hinauslaufen.
Dietrichs Ego und seine Selbstverliebtheit werden zwar vermutlich größer sein, als die Aussicht den VfB wieder als Sympathieträger erleben zu dürfen, doch, ich hoffe es, so verbohrt kann doch kein Mensch sein, zumindest keiner, dem etwas am VfB liegt.
Mir graut es bereits jetzt vor der Mitgliederversammlung, in der, ähnlich wie bei der Ausgliederungs-MV, Interviews mit Sportdirektor und Trainer vorgesehen sind, um die noch unentschiedenen Wähler einzunorden, um im Dietrich-Sprachjargon zu bleiben. Ob Fähnchen verteilt werden, damit die Show noch mehr amerikanische Züge annimmt, ist mir nicht bekannt.
Für mich haben solche Spaß-Interviews auf einer Versammlung, in der es um wichtige Dinge geht, nichts verloren, zumal die Versammlung dadurch, sicher so gewollt, in die Länge gezogen wird und zermürben soll. Da kriege ich einen dicken Hals und muss mich zusammenreißen, die Protagonisten auf der Bühne, die ich sonst ja mag, nicht auszupfeifen und zu beschimpfen.
Dietrich und sein Beraterstab waren also mal wieder alle Mittel recht, um Meinung zu beeinflussen und auf dem Präsidentenstuhl zu kleben. Um den VfB geht es denen schon lange nicht mehr. Da ich, auch ohne diese unlautere Wahlpropaganda, nicht mit den 75% für die Abwahl rechne und einen Rücktritt Dietrichs eher als utopisch ansehe, wird uns bis zur Neuwahl 2020 eine stürmische Zeit bevorstehen, darauf können die Herren, Achtung, keine (Selbst-)Morddrohung sondern eine Redensart, Gift nehmen!
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1. Juni 2019
Seit Montagabend, 22.20 Uhr, steht es fest, der VfB muss nach 1975 und 2016 zum dritten Mal den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten.
Soviel auch falsch lief in dieser Saison, nicht einmal „das Geschenk“ der Relegation vermochte diese charakterlose Ansammlung von Ich-AGs dankend anzunehmen. Wer es in zwei Spielen nicht schafft, einen Zweitligisten zu besiegen, wer in der regulären Runde gerade einmal 28 Punkte zustande bringt, hat den Klassenerhalt nicht verdient.
Daher hatte ich mich schon früh in dieser Saison damit abgefunden, dass es uns erwischen könnte, so dass sich der Schmerz darüber in Grenzen hält. Ich ging zwar davon aus, dass mich der Schlusspfiff und damit die Gewissheit völlig kalt lässt, dem war dann aber doch nicht so. Unmittelbar danach konnte ich mich jedenfalls mit niemandem austauschen, ohne, Gefahr zu laufen, dass doch ein paar Tränen gekullert wären.
Dem Modus der Relegation (wann schafft man diesen Scheiß endlich wieder ab?) nach gab es in Berlin-Köpenick strikte Fantrennung, (nur) im Gästeblock alkoholfreies Bier und jede Menge schön anzuschauende Pyro-Aktionen. Mit dem besiegelten Abstieg wurde standesgemäß noch eine Rauchbombe gezündet, ansonsten war die Atmosphäre im Gästeblock recht gefasst.
Unschön war es dann, dass die Unioner direkt nach Schlusspfiff die Tore öffneten, ohne dass vorher wenigstens ein Polizisten-Wall vor unserem Block aufgestellt worden wäre. So rannten etliche hässliche Fratzen zu uns herüber, provozierten und warfen Fackeln in unseren Block, mir fällt dazu nur ein Wort ein, asozial!
Abgesehen davon, dass solche Aktionen nicht sein müssen und diese Leute doch besser den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte hätten feiern sollen, flüchteten unsere Spieler sofort in die Katakomben. Ob sie sonst die Eier gehabt hätten und sich von den Fans verabschiedet hätten, weiß man natürlich nicht, ich hätte dem einen oder anderen trotzdem gerne noch ein paar passende Worte hinterhergeworfen.
In Berlin konnte man den Unseren nicht einmal sehr viel vorwerfen. Es war eben ein Spiegelbild der Saison, als uns sehr oft individuelle Patzer auf die Verliererstraße brachten.
So war es dieses Mal Nicolás González, der bei Aogos Freistoß im Abseits stand und das Tor deshalb nach Eingriff des Videoreferees zurecht aberkannt wurde. Anscheinend postiert Union bei vergleichbaren Freistoß-Situationen stets einen Mann auf der Linie, so dass es wohl einstudiert war, wo der junge Argentinier zu stehen hatte. Dumm nur, dass der Union-Keeper Gikiewicz dieses Mal auf diesen Mann verzichtete (er dachte wohl, Aogo trifft das Tor sowieso nicht!) und in unserer Truppe niemand González darauf hingewiesen hat. Es wäre der Start nach Maß gewesen, entsprechend der Jubel im Block, ehe man realisierte, dass die Aktion überprüft wurde.
Danach hatte der VfB Pech, dass er einen Handelfmeter nicht zugesprochen bekam. Auch da bin ich eher beim Schiedsrichter, weil ich wenig von Glückselfmetern halte, wenn einem zufällig der Ball an die Hand springt.
Der Unioner hatte den Ball nicht im Blick, daher wäre der Elfmeter für Union in einem solch wichtigen Spiel äußerst unglücklich gewesen. Auf der anderen Seite aber wird dieser Elfer an anderer Stelle, man denke nur daran, Bayern München wäre beteiligt gewesen, gepfiffen, so dass im Fußball auch nach Einführung des Video-Assistenten von Gerechtigkeit keine Spur ist.
Dennoch machte der VfB in Berlin noch eines seiner besseren Spiele. Wäre man die gesamte Saison über so aufgetreten, wie, seit Nico Willig das Zepter übernommen hat, hätte man den Klassenerhalt wohl direkt geschafft, deshalb sind wir gefühlt auch nicht erst in Berlin abgestiegen, sondern schon viel früher.
Ein Abstieg kommt für mich nicht allein einer Katastrophe gleich, sondern ist auch die Chance, alles auf den Prüfstand zu stellen und gestärkt zurückzukommen. Dieser Möglichkeit ist der VfB gerade dabei, sich zu berauben.
Der allmächtige Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Dietrich ist der Hauptverantwortliche für das Dilemma, in welchem wir stecken. Er trieb das Thema Ausgliederung mit einer auf Lügen und Illusionen aufgebauten Propagandakampagne voran. Er war es, der mit seinen Zugpferden Jan Schindelmeiser und Hannes Wolf in der Aufstiegseuphorie die Ausgliederung durchbekam, um wenig später, nachdem der Mohr seine Schuldigkeit getan hatte, beide fallen zu lassen.
Michael Reschke ließ er sich von den Hoeneß-Brüdern aufschwatzen, womit Uli das Husarenstück gelang, diesen Blender kostengünstig loszuwerden. Reschke wurden blind die Ausgliederungs-Millionen anvertraut, schließlich eilte ihm der Ruf eines Perlentauchers voraus. Wo war das Korrektiv in der AG, was genau hat der Aufsichtsrat beaufsichtigt? Und, wer ist überhaupt DER Aufsichtsrat?
Wie der Rücktritt von Guido Buchwald und dessen Vorwurf, nicht alle im Gremium würden vor schwerwiegenden Entscheidungen in sämtliche Vorgänge eingebunden, zeigt, bestimmen die Politik im Aufsichtsrat andere als die (vermeintlich) Sportkompetenten.
Allen voran Wilfried Porth, der die Kraftverhältnisse in dieser Causa auf der Ehrentribüne veranschaulichte, als er unseren Meisterspieler von 1984 und 1992, Guido Buchwald, in aller Öffentlichkeit zusammenfaltete, worauf dieser verstört das Handtuch schmiss.
Wer meine Kritik an der Ausgliederungspropaganda und am Engagement „vom Daimler“ VOR der Abstimmung noch einmal nachlesen möchte, hier entsprechende Links dazu. http://www.frankys-stadionpics.de/blog/?p=4188, http://www.frankys-stadionpics.de/blog/?p=4194. Viele Befürchtungen davon sind eingetreten, vor allem #jazumerfolg klingt angesichts des neuerlichen Tiefpunktes wie Hohn in den Ohren.
Die Kritik zielte damals, abgesehen von der Art und Weise der Propaganda, darauf ab, ob der Daimler wirklich so gut für uns ist, wie man stets weismachen möchte, oder ob er nicht gar ein Bremsklotz ist, dem es „nur“ um darum geht, auch weiterhin das Sagen beim VfB zu haben. Dies ermöglicht ihm nämlich nicht „nur“, einen ihm genehmen Präsidenten aussuchen zu dürfen, sondern auch bei der Sponsorensuche mitentscheiden zu dürfen und somit unliebsame Konkurrenten aus Eigennutz zu verhindern.
Jetzt, nach der Ausgliederung haben wir den Salat! Erst verlängert die Mercedes Benz Bank generös den Trikotsponsoring-Vertrag, dann gibt der Daimler eine Pressemitteilung heraus, dass er dem VfB auch nach dem Abstieg partnerschaftlich zur Seite stehen werde, um kurz darauf vom (von Daimler dominierten) Aufsichtsrat mitgeteilt zu bekommen, dass in der Führungsriege der VfB AG alles beim alten bliebe.
Ernsthaft? Habt Ihr sie noch alle? Wolfgang Dietrich, als Spalter bekannt, hat beim VfB nur eines geschafft, nämlich mittlerweile so gut wie alle gegen sich aufgebracht zu haben. Im Stile eines Patriarchen führt der Sonnenkönig von oben herab. Erst kommt er, dann lange nichts. Wer sich ihm in den Weg stellt oder unbequem wird, fliegt. Da ist es scheißegal, ob man ein harmonierendes Konstrukt auseinander reißt, es geht ja schließlich nicht um den VfB sondern rein um sein eigenes Ego und Machterhalt.
Dietrich trägt vollumfänglich die Verantwortung für den Karnevalsprinzen aus Köln-Frechen, auch wenn die Gremien diese Personalie abgenickt haben und Dietrich stets betont, wie einvernehmlich die Entscheidungen getroffen wurden.
Im Zuge der Ausgliederung hat er den Mitgliedern versprochen, verantwortungsvoll mit den Ausgliederungs-Millionen umzugehen, um sie dann einem Reschke in die Hand zu drücken und von jetzt auf gleich verprassen zu lassen.
Der VfB e. V. hat sich an den Daimler für ein Butterbrot verkauft und steht schlechter da als vor der Ausgliederung. Die immer wieder kolportierten hervorragenden Rahmenbedingungen können sich die Wirtschafts-Fachleute sonst wohin stecken, im Fußball zählt das sportliche Abschneiden und da stehen wir am Abgrund.
Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Solang der Daimler als Anteilseigner fungiert, wird er „den Präsidenten, den wir wollten“ stützen und das dumme Mitglied hat keine Handhabe mehr, Dietrich, zumindest als Aufsichtsratsvorsitzenden, loszuwerden.
Wenn Dietrich die Proteste gegen ihn lapidar abtut, „Diese Leute brauchen einen Prellbock und das war und ist in Stuttgart nun mal der Präsident“, hat er überhaupt nichts verstanden. „Diese Leute“ sorgen sich um den VfB und müssen mit ansehen, wie ihr Herzensclub zugrunde gerichtet wird, von Leuten, die rein wirtschaftliche Interessen verfolgen, und von Sportsgeist und Emotionalität, die im Fußball elementar wichtig sind, keine Ahnung haben.
Dietrich sieht die (fehlende) sportliche Entwicklung als Delle an, nein, Herr Dietrich, ein Abstieg mit einem solch teuren Kader ist der worst case, ein Totalschaden sozusagen!
Dietrich ist weit davon entfernt, ein harmonierendes Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter (und Spieler) gerne beim VfB „arbeiten“. Wenn von oben herab mit der Dampfhammermethode regiert wird, Lügen und Wahrheitsbeugung an der Tagesordnung sind, wie will man da erwarten, dass in der Mannschaft eine andere Stimmung herrscht und sich jeder an Regeln und Abmachungen hält. Wie der Herr, so das Gescherr!
Der Abstieg, der in erster Linie deshalb erfolgte, weil wir zu keiner Zeit eine Mannschaft auf dem Platz hatten, die zusammen hielt, ist eine direkte Folge der Führung des Wolfgang Dietrich und, bis vor ein paar Monaten, vom Möchtegern-Trainer Michael Reschke.
Dieser hat die Autorität der Trainer untergraben, indem er ihnen permanent in die Aufstellungen geredet hat. Wie will da ein Spieler wissen, auf wen er zu hören hat, wie will er da noch den Trainer ernst nehmen, wenn dieser doch nur eine Marionette des Sportvorstandes ist. Das hatte bereits Hannes Wolf den Job gekostet.
Bei Hannes Wolf war sicher nicht alles Gold, was glänzte. Mittlerweile bezweifle ich auch, dass er der gute Trainer ist, als den ihn viele ansehen. Trotzdem hat er dem VfB seinerzeit ein Gesicht gegeben, so dass ich mir mit ihm Kontinuität erwünscht hatte.
Mit dem Tag der Schindelmeiser-Entlassung und der Inthronisierung Reschkes aber wurden von jetzt auf gleich Wolfs Pläne konterkariert. Nicht nur der von Schindelmeiser/ Wolf angezählte Kapitän Christian Gentner wurde von Reschke umgehend heilig gesprochen, nein, anstatt jungen entwicklungsfähigen Spielern, die besser zu machen Hannes Wolf in seinem Element war, wurden alternde und teure Ex-Nationalspieler verpflichtet, mit denen Wolf weniger anzufangen wusste, die aber spielen mussten, weil Reschke sie ja schließlich mit üppigen Verträgen ausgestattet hat. Wenn dann die Chemie zwischen Trainer und Sportdirektor vom ersten Tag an nicht stimmt und Letzterer bestimmt, wer zu spielen hat, ist das Ende einer solchen Konstellation absehbar.
Ob mit dem von Schindelmeiser zusammengestellten Kader (er war ja zum Zeitpunkt der Entlassung noch nicht fertig!) und Hannes Wolf alles besser geworden wäre oder wir nicht schon letztes Jahr abgestiegen wären, ist natürlich hypothetisch. Fakt ist, dass eine ausbaufähige Euphorie vorhanden war und „das schwierige Umfeld“ jungen Spielern eher Fehler zugestanden hätte, wie erfahrenen Recken.
Das für mich noch immer der Kardinalfehler. Mit der Verpflichtung von Reschke verließ der VfB den Weg der Vernunft und wollte den zweiten vor dem ersten Schritt gehen. Bei meinen Ausführungen vor der Ausgliederung spielte auch eine Rolle, dass ich wenig damit anfangen kann, wenn die Gehaltskosten explodieren, wir jedoch keinen besseren Fußball dafür sehen. Auch das ist eingetreten, der VfB hatte 2018 mit knapp 84 Millionen Euro den siebthöchsten Etat der Liga und steht mit 10,8 Millionen Euro ausgegebenen Beraterhonoraren ebenfalls an siebter Stelle des Oberhauses. Hier stimmen Aufwand und Ertrag in keinster Weise. Wenn ich höre, dass ein Mario Gomez 6 Millionen Euro im Jahr verdienen soll und Holger Badstuber nur ein bisschen weniger, rollen sich mir die Fußnägel auf. Da stets betont wird, dass die Verträge auch für die 2. Liga gelten, dürfte die Ära Reschke auch in der 2. Liga wie ein Damokles-Schwert über uns schweben.
Der Größenwahn eines Reschke, den Dietrich zu verantworten hat, hat uns nun dahin gebracht, wo wir stehen. Noch im Winter hat es Reschke versäumt, die größten Baustellen im Kader zu beheben, bspw. einen treffsicheren Stürmer zu holen. Geleitet vom Leitsatz des Nachbarn mit dem Stern „das beste oder nichts“ holte er lieber niemanden, weil kein Top-Club bereit war, einen Top-Mann, mitten in der Saison, zu Top-Konditionen abzugeben. Ein Zweit- oder Drittligatorjäger mit einem Lauf hätte sich hinter Gomez und González bestimmt nicht zu verstecken brauchen, und wäre vermutlich einfacher zu haben gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette, es ist, wie es ist, nur, personelle Konsequenzen auf verantwortlicher Ebene bleiben aus.
Wer bitteschön soll denn die Verantwortung für Reschke übernehmen, wenn nicht Dietrich? Er kann sich nicht damit herausreden Hitzlsperger und Mislintat geholt zu haben, die nun den Scherbenhaufen aufkehren müssen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer und kommt einer Kriegserklärung gleich, wenn die Herren jetzt verkünden, wir seien ja bestens aufgestellt und es ändere sich demnach nichts.
In den letzten Tagen wurde publik, dass Reschke wohl nach dem Düsseldorf-Spiel entlassen wurde, weil er Weinzierl damals entlassen wollte, Dietrich aber nicht. Auch das eine fatale Fehleinschätzung Dietrichs und wohl der einzige lichte Moment Reschkes während seiner Amtszeit beim VfB! Aus dem Wintertrainingslager sickerte seinerzeit durch, wie inkonsequent Weinzierl beim Sanktionieren von Disziplinlosigkeiten war und dass er damals schon große Teile des Teams gegen sich aufgebracht hatte.
Deshalb hätte Weinzierl bereits im Januar, spätestens aber nach dem Düsseldorf-Spiel entlassen werden müssen. Da dies nicht geschah und Dietrich sein Veto einlegte, musste der arme Thomas Hitzlsperger die Angelegenheit bis zum Offenbarungseid von Augsburg durchziehen, ob er wollte oder nicht.
Dietrich hat hoch gepokert und verloren. Ein Mann mit Charakter und Anstand würde das erkennen und seinen Hut nehmen. Doch weit gefehlt, beide Attribute darf man bei Dietrich nicht erwarten, wenn man sich seine Vita vor Augen führt.
Die Erklärung des Aufsichtsrats lässt mich fassungslos zurück. Was der VfB jetzt bräuchte, wäre eine Aufbruchstimmung wie anno 2016. Die Fans sind das Kapital eines Vereins (gut, erkläre das mal einem Wirtschaftsboss…). Da Dietrich nicht ehrenvoll abtreten wird und der Aufsichtsrat einen Teufel zu tun scheint, auf die Stimmung des Umfeldes zu hören, fragt man sich, was man als einzelner Fan, oder besser, als Fanszene tun kann, um seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Von der Mitgliederversammlung am 14.07. verspreche ich mir wenig, diese wird Dietrich aushalten, den Aufsichtsrat tangiert sie sowieso seit der Ausgliederung nicht mehr.
Was beim VfB fehlt, ist eine echte Opposition, die das Zeug dazu hat, für einen Antrag auf Abwahl des Präsidenten die nötigen 75% zusammenzubekommen, selbst, wenn die Vereinsführung jegliches Stimmvieh ködert, um genau das zu verhindern.
Dazu bedürfte es eines Gegenkonzeptes und einen geeigneten Kandidaten, der zur Wahl antreten würde. Mir fallen dazu spontan Ralf Rangnick und Jürgen Klinsmann ein, die regelmäßig mit dem VfB in Verbindung gebracht werden, für konzeptionelles Arbeiten stehen und die Mitglieder hinter sich bringen könnten.
Ich bin sehr gespannt, wie die Fanszene jetzt reagiert und ob sich der Ton und Umgang miteinander weiter verschärft. Ein zweites Hannover 96 will, glaube ich, momentan niemand. Auf der anderen Seite ist es aber für mich auch unerträglich, wenn die Herren mit diesem „Stil“ durchkommen sollten. Irgendeine Form von Boykott muss man wohl in Erwägung ziehen, Stimmungsboykott, Dauerkartenboykott, Merchandise-Boykott, was auch immer. Ich habe ihnen schon einmal Mitgliedsausweis und Dauerkarte vor die Füße geworfen, 1998, als Winfried Schäfer als Trainer vorgestellt wurde.
Da in der AG eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, sind wir in der derzeitigen Konstellation verloren. #miteuchkeinwir Diese Herren würden sich wohl auch noch auf die Schultern klopfen, wenn wir in die 3. Liga abgestiegen wären, nur noch 25.000 Zuschauer im Schnitt kämen, die Rahmenbedingungen ihrer exklusiven Ansicht nach weiterhin stimmen und der Rasen auf dem Trainingsgelände schön grün ist.
Wenn man jüngst mitbekommt, dass als letzter Bundesligist Werder Bremen das Namensrecht an seinem Stadion an einen Sponsor verkauft hat und jährlich drei Millionen Euro dafür einstreicht, wir jedoch vom Daimler gerade einmal 666.000 Euro erhalten, unterstreicht das einmal mehr, wie der mächtige Partner den VfB über den Tisch zieht.
Ob es jemals jemanden beim VfB geben wird, der Tacheles mit dem Daimler spricht und nicht vor ihm kuscht, ich bezweifle es. Die Einlage, die nach der Ausgliederung floss, macht es jedenfalls ungleich schwieriger, frei und unabhängig entscheiden zu können, für wen und was man werben möchte, völlig egal, welch hoch dotiertes Angebot einem durch die Lappen gehen könnte. Somit dürften wir weiter der Musik hinterherhinken, und das wegen und nicht trotz der Ausgliederung.
Am besten, wir zahlen den Daimler aus und stellen alles auf Anfang 2016. Zugegebenermaßen utopisch zwar, wäre aber, dank beträchtlicher Transfereinnahmen wohl trotz des Abstiegs zu stemmen. Darauf könnte man als vernünftiger Verantwortlicher beim VfB, der dem Daimler nicht verpflichtet ist, zwar selbst kommen, doch dafür müsste das Wohl des VfB an erster Stelle kommen und nicht der Erhalt seines eigenen Pöstchens. Daher werden wir uns eher damit abfinden müssen, dass sich bis zur Neuwahl des Präsidenten 2020 nichts grundlegend verändern wird.
Der VfB gehört runderneuert. Vom Präsidenten, über die Vorstände (Hitzlsperger ausgenommen), den Aufsichtsrat bis hin zum Catering, es ist doch alles eine Katastrophe.
Ein Heim, dessen Milchmädchenrechnungen von den Ausgliederungsdebatten mir heute noch in den Ohren klingen oder Röttgermann, der mit einer peinlichen Marketing-Kampagne nach der nächsten ums Eck kommt und deren Mails, angesichts der Fülle, bei mir schon im Spam-Ordner landen.
Bestes Beispiel und reine Verarsche ist das Ur-Trikot. Als es herauskam, für knapp unter 100 Euro, wurde es mit „limitiert“ beworben. Ich fragte mehrmals beim VfB nach, auf wie viel Stück das Trikot denn limitiert wäre, worauf man eine Antwort schuldig blieb.
Also sagte ich schon damals, das kann auch auf 500.000 Stück limitiert sein und dass ich es mir höchstens dann holen würde, wenn es verramscht wird. Und, siehe da, kürzlich erwarb ich es, überraschenderweise waren noch Größen bis 5XL erhältlich, in 3XL für 30 Euro. Vielleicht wird es ja noch günstiger, aber, dann lamentiere ich nicht herum, 30 Euro ist mir der Fetzen wert.
Wer mir bei dem ganzen Theater Leid tut, sind Thomas Hitzlsperger, Sven Mislintat und unser neuer Trainer Tim Walter. Gerade die Neuen müssen sich doch zunächst wie in einem Irrenhaus vorkommen. Ihnen wäre ein harmonisches Umfeld und die Möglichkeit, ruhig zu arbeiten, um den VfB wieder in die Spur zu bringen, zu wünschen. Diese Ruhe ist derzeit nicht gegeben.
Nichtsdestotrotz gilt es nach vorne zu schauen und binnen kürzester Zeit einen aufstiegsfähigen auf die Beine zu stellen. Ich persönlich möchte die Allermeisten der Absteiger nicht mehr im Brustring-Trikot sehen, weil sie es nicht wert sind!
Solang Thomas Hitzlsperger sich nicht geäußert und Abgang oder Verbleib einzelner Spieler verkündet hat, ist es müßig, sich mit Treueschwüren und Ausstiegsklauseln auseinander zu setzen. Es soll schon vorgekommen sein, dass Spieler trotz Ausstiegsklausel geblieben sind, diese Hoffnung habe ich bei Kempf und Kabak, die die Presse schon bei anderen Vereinen sieht. Pikanterweise gerade diese beiden Genannten bei S04, wo sich Reschke sein Insiderwissen um die Vertragsmodalitäten zunutze machen könnte, was einmal mehr seinen Charakter offenbaren würde.
Außer diesen beiden genannten fielen mir noch Timo Baumgartl mit Potential eine neue Identifikationsfigur zu werden, Borna Sosa, Ascacíbar und Jens Grahl ein. Dazu Blutauffrischung von außen sowie der eine oder andere aufrückende der U19. Ob die bislang verliehenen Kaminski und Mangala bleiben werden, wird sich zeigen. Beide wären jedenfalls, was den Abstieg angeht, unbelastet.
Wie unsere (sportliche) Führungscrew mit Holger Badstuber und Mario Gomez umgeht, dürfte interessant werden. Beide wurden von Reschke mit horrend dotierten Rentenverträgen ausgestattet, so dass sie freiwillig einen Teufel tun dürften, auf sehr viel Geld zu verzichten und zu wechseln. Sollte Walter mit diesen in die Jahre gekommenen und langsam gewordenen Auslaufmodellen nichts anfangen können, wird es wohl auf ein Modell Ibišević hinauslaufen, das uns noch einige Jahre belasten dürfte. Sollten beide mangels Alternativen ihre Verträge beim VfB aussitzen, gehen sie wohl in die Annalen als bestbezahlte Zweitligaspieler aller Zeiten ein.
Wie die BILD-Zeitung vermeldete, erhält Christian Gentner keinen neuen Vertrag mehr, was ich begrüßen würde. Schließlich ist er die einzig verbliebene Konstante der letzten zehn Jahre und für Stimmung und Leistungsbereitschaft des Kaders während dieser Zeit nicht unerheblich mitverantwortlich. Solang diese Personalie aber nicht vom VfB bestätigt wird, halte ich mich mit Gefühlsausbrüchen deswegen zurück.
Fakt ist, dass der Fußball, der uns in den letzten Jahren, Ausnahme die kurze Ära Zorniger, zugemutet wurde, weder schön anzusehen noch erfolgversprechend war. Zu statisch, zu behäbig, kein Mut, keine Schnelligkeit, kein Plan, da Tim Walter, was man so hört, für einen völlig anderen Fußball steht, sollten Hitz und Mislintat den Mut haben, rigoros auszumisten, auch wenn es Abfindungen kostet und der eine oder andere Spieler unter Wert verkauft werden muss.
Es geht jetzt darum, eine Mannschaft mit hungrigen Typen und Charakter aufzubauen. Zusammenhalt ist im Mannschaftssport so wichtig, dieser war in der Abstiegssaison nicht vorhanden und deshalb stehen wir zurecht da, wo wir stehen.
Man darf gespannt sein. Im Grunde müssten jetzt bis zum Trainingsauftakt nahezu täglich Personalentscheidungen verkündet werden. Ich wünsche Hitzlsperger und Mislintat und nicht zuletzt uns ein gutes Händchen.
Zunächst einmal geht es morgen für unsere U19 in der Andrea Berg Kampfbahn (Copyright by Philipp Maisel) zu Großaspach um das Double. Gegner ist die U19 von Borussia Dortmund, ein echtes Brett.
Unsere Jungs haben beim Pokalsieg in Babelsberg gegen Leipzig gezeigt, was mit Teamgeist und Zusammenerhalt möglich ist, so dass ich optimistisch bin, auch morgen jubeln zu dürfen.
Wir Allesfahrer, die nach Abwechslung lechzen, hoffen aus zweierlei Gründen auf den Titel. Nicht nur, dass es nach 2005 mal wieder an der Zeit wäre, nein, mit dem Titel wären die Jungs für die UEFA Youth League qualifiziert, womit in der nächsten Saison endlich mal wieder internationale Touren auf dem Programm stehen würden, was ein schönes Kontrastprogramm zum wohl eher tristen Zweitligaalltag wäre. Also Jungs, go, get the cup!
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