13. Mai 2019
Der VfB hat sich nun am Samstag tatsächlich für das von Nico Willig ausgerufene Relegationspokalfinale qualifiziert.
Dabei hat die Wundertüte VfB beim Sieg gegen die mit Championsleague-Ambitionen angetretenen Wölfe positiv überrascht und ihr bestes Saisonspiel hingelegt. Man ist geneigt zu fragen, warum nicht immer so? Mit Leidenschaft, Hingabe und einem Hauch von Spielkultur ließ man den Mannen von der Autostadt keine Chance und ist nun von Platz 16 nicht mehr zu verdrängen.
Als Fan fühle ich mich dabei von der Truppe reichlich verarscht. Für mich ist es schlimmer, zu erkennen, dass das Team kann, wenn es will, und eben offensichtlich in der Mehrzahl der Spiele „nur“ nicht wollte.
Die Gefühle würden geradezu Achterbahn fahren, wäre man noch mit derartigen Emotionen dabei, die jahrelang in einem steckten. Aber, diese sind bei mir inzwischen raus! Bei dieser Ansammlung von Ich-AGs, die jegliche Identifikation mit dem Verein und seinen Fans vermissen lassen, fällt es von Jahr zu Jahr schwerer, eine innige Bindung zu ihnen aufzubauen.
Wenn sie noch da wären, würde es mich wahnsinnig machen, wenn nach einem 0:6 in Augsburg mit darauffolgendem Trainerwechsel Mönchengladbach förmlich niedergerungen wird, um eine Woche später im Berliner Olympiastadion wie eine Seniorengruppe beim Weinwandertag aufzutreten und wieder eine Woche später formstarken Wölfen nicht den Hauch einer Chance zu lassen.
Gerade der Berlin-Trip, zu dem ich morgens hingeflogen und abends mit dem Zug zurückgefahren bin, ließ mich extrem erbosen, und spätestens nach diesem kann mich dieser charakterlose Sauhaufen einfach mal.
In einer Saison ist immer mal ein blutleerer Auftritt drin, doch, in der Fülle, wie uns diese durch die Saison begleiten, ist jeder einzelne eine absolute Frechheit und eine Beleidigung für unser Wappen und unser Trikot!
Ich bin durch mit dieser Truppe, egal, wie die Saison noch endet. Daher machte mich der Auftritt vom Samstag eher aggressiv und gingen mir die Freudengesänge in der Kurve während des Spiels gehörig auf den Sack. Im Ansatz war es richtig, gegen Mönchengladbach auszurufen, „verdient Euch diese Kurve“, doch, damit ist es eben nach zwei, drei gelungenen Ballannahmen nicht getan. Charakter und Mentalität sind gefragt, dass diese Tugenden im Kader mit dem Fernglas gesucht werden müssen, ist allgemein bekannt.
Daher erwarte ich von dieser Truppe bis zum Saisonende nur noch eines: dass sie auftreten, wie man es von hochbezahlten Profis erwarten können muss. Alles dem Beruf unterordnen, sich ins Team einzuordnen und sämtliche persönliche Eitelkeiten hintenanzustellen.
Auch wenn es danach hoffentlich für mindestens 80% dieser Trümmertruppe heißt, Briefmarke auf den Arsch, und fort, darf die Zukunftsplanung in den nächsten zwei Wochen keine Rolle spielen und schon gar keine Ausrede sein.
Diese Jungs haben so viel kaputt gemacht in dieser Saison, zwei Trainer verschlissen und einen Sportdirektor, glänzten vor allem durch Undiszipliniertheiten und nicht durch Leistung auf dem Platz, tanzten Fans und Bossen auf der Nase herum, bildeten Grüppchen anstatt ihren Anteil zu leisten, dass eine Mannschaft entstehen kann, all das darf nicht in Vergessenheit geraten und ungesühnt bleiben, auch wenn die verbleibenden drei Spiele gewonnen und die Klasse erhalten werden sollte.
Christian Gentner äußerte sich nach dem Wolfsburg-Spiel erbost darüber, dass seine eigene Zukunft ungeklärt sei und er demnach nicht wisse, wie es mit ihm persönlich weitergehe. Ich finde, um es milde auszudrücken, interessant, dass sich jetzt ausgerechnet der Kapitän in Stellung bringt, in einer Phase, für die Thomas Hitzlsperger ausgerufen hat, JEDER müsse seine persönlichen Befindlichkeiten hintenanstellen. Durch dieses Vorpreschen wirkt Gentner gerade wie einer, der Wasser predigt und Wein trinkt, wenn er sich doch sonst als so ein Teamplayer präsentiert.
LeGente, wie er sich in den sozialen Netzwerken selbst nennt, wird auch von manchen Medien beim VfB ein Legendenstatus zugeschrieben, den er für mich nicht innehat. Meister 2007 wurde er als Greenhorn, sein Anteil an der Meisterschaft ist überschaubar. Danach folgte er dem Lockruf des Geldes und wechselte in die Autostadt, seit seiner Rückkehr zum VfB geht es gefühlt nur noch bergab. Der Abwärtstrend nahm an Rasanz zu, seit er 2013 die Kapitänsbinde übergestreift bekam.
Wie das obige Beispiel zeigt, scheint sein eigenes Ego doch extremer ausgeprägt zu sein, als er uns weismachen möchte. Da ich keinen Einblick in das Innenleben der Mannschaft habe, fußen meine Schilderungen auf Eindrücken, die ich als Außenstehender gewonnen habe.
Da ist zunächst der Eindruck, dass Gentner ohne die Macht seines Beraters Jürgen Schwab, der beim VfB ein und aus geht, nie zu der Führungsrolle innerhalb des Teams gekommen wäre, die er seit Jahren begleitet.
Zu Zeiten von Fredi Bobic, dessen Kumpel und Geschäftspartner Schwab ist, wurde Gentner, wie auch der zweite Schwab-Schützling Sven Ulreich, in den Unantastbarkeits-Status erhoben.
Während der Ära Gentner verschlief der VfB die Entwicklung hin zum modernen Fußball, in der jeder Verein, der vorankommen wollte und etwas auf sich hielt, lauf-, zweikampf- und spielstarke sowie handlungsschnelle Spieler im zentralen Mittelfeld installierte, während beim VfB der gepflegte Rück- und Querpass Einzug erhielt.
Spieler, die diesen Typus verkörperten, spontan fällt mir Zdravko Kuzmanović ein, wurden ihrer Stärken beraubt, weil sie sich die Bälle immer nur hinten abholen mussten und keiner größer werden durfte als der König, so dass sie entnervt von dannen zogen, weil in der Ära Gentner das Leistungsprinzip ad absurdum geführt wurde.
Als Menschen schätze ich Christian Gentner sehr, einer der Etikette besitzt und ein netter und freundlicher Typ ist.
Jedoch gehört für mich mehr dazu, als langjährige Vereinstreue (gab es für ihn seit seiner Rückkehr überhaupt Interessenten/ Angebote?), um als Vereinslegende in die Annalen eingehen zu können.
In einer Truppe, in der es menschlich nicht stimmt und die sich spinnefeind ist, hat auch der Kapitän versagt. Die Truppe der Gegenwart ist ja beileibe nicht die erste in der Ära Gentner, die vom Potential mehr könnte, dieses aber nicht zeigt, weil es im Team nicht stimmt. Wenn man dann noch hört, dass es auf Mannschaftsabenden zum großen Aufbruch kommt, während der Kapitän eine Ansprache halten möchte, ist dies mehr als ein Indiz dafür, dass Gentes Zeit als Kapitän abgelaufen ist.
Sven Mislintat und Thomas Hitzlsperger täten gut daran, es sich genau zu überlegen, ob man Gente noch einmal einen neuen Vertrag, möglicherweise als Standby-Profi, gibt oder ob nicht auch der Kapitän dem nötigen Neuanfang im Wege stehen würde.
Mit Legendenbildung, die allein darauf fußt, dass einer lang im Verein war, tue ich mich schwer. Als VfB-Fan seit 1974, der Buffy Ettmayer noch kicken gesehen, die Entwicklung von Hansi Müller und den Förster-Brüdern begleitet, der Jürgen Klinsmann bewundert und über Asgeir Sigurvinsson gestaunt hat. Als einer der Respekt davor hatte, wie sich Dieter Hoeneß, Erwin Hadewicz und Guido Buchwald, die nicht mit dem allergrößten Talent gesegnet waren, durchgebissen und zu unverzichtbaren Größen entwickelt haben, als einer, dessen Allzeit-Lieblingsspieler Karl Allgöwer ist, der die Waldhof-Connection Gaudino und Fritz Walter liebte, der stolz war, als es MV gelang Matthias Sommer oder Carlos Dunga an den Neckar zu lotsen, für den Günne Schäfers Rettungstat in Leverkusen heute noch unfassbar ist, der wegen des Magischen Dreiecks aus dem mit der Zunge schnalzen nicht mehr raus kam, fällt es mir schwer, Christian Gentner in diese Hall of Fame aufzunehmen.
Die Jungen Wilden Magaths und die von einer Euphoriewelle getragenen Meister von 2007 spare ich an dieser Stelle aus, weil die Erinnerungen wohl bei allen noch frisch genug sind. Auch da waren es andere, an die man sich gerne zurückerinnert.
Auf einen der Meister von 2007 möchte ich dann aber doch noch eingehen: Timo Hildebrand. Unvergessen seine Parade in Bochum, als er zu einem wichtigen Baustein der Meisterschaft wurde und sich unsterblich gemacht hat. Dennoch ist es mir auch bei ihm zu weit hergeholt, ihn als VfB-Legende zu betiteln.
Noch mehr als seine Rettungstat in Bochum bleibt mir das ständige Transfertheater in Erinnerung. Er, mit tatkräftiger Unterstützung seines Beraters Bukovac, damals so etwas wie eine persona non grata beim VfB, tanzten der VfB-Führung jahrelang auf der Nase herum, weil sie sich zu höherem als dem VfB berufen sahen.
So schlug Hildebrand mehrmals Angebote zur Vertragsverlängerung aus, ehe dem VfB der Kragen platzte und die Verhandlungen Ende 2006 (endlich) für gescheitert erklärte. Ich war seinerzeit erleichtert, weil sich dieses Theater schon jahrelang hingezogen hat. Hildebrands Plan, Kahns Nachfolger bei den Bayern zerschlug sich, so dass er sich nach der Meisterschaft dem FC Valencia anschloss. Bei einem Verein, in dem es drunter und drüber ging und bei dem der nur hartgesottenen Ché (so werden die Fans von Valencia genannt) bekannte Deutsche einen schweren Stand gegenüber Vereinslegende Santiago Cañizares hatte, wurde Hildebrand nie richtig glücklich.
Zur selben Zeit stümperte ein Raphael Schäfer im VfB-Tor umher, wo schnell klar geworden ist, dass es sich hierbei um ein millionenschweres Missverständnis handelte. Seit dem Nürnberger Pokalsieg hatte es Schäfer ohnehin bei großen Teil der Fans verschissen, seine nicht vorhandenen Leistungen taten ihr übriges, dass die Zeichen schnell auf Trennung standen und ihm zeitweise sogar der junge Ulreich vor die Nase gesetzt wurde.
Im Sommer 2008 hätte die große Möglichkeit bestanden, wieder zueinander zu finden. Der VfB wäre wohl einer Rückkehraktion gegenüber nicht abgeneigt gewesen. Ich für meinen Teil hätte sie damals auch begrüßt, schließlich wusste man wenigstens, was man an Timo hatte und zudem hätte die Möglichkeit bestanden, geläutert einen beiderseitigen Neuanfang zu wagen. Doch Herr Hildebrand war sich damals zu fein, sich (und uns) seinen Wechselfehler einzugestehen und wollte sich in Valencia durchbeißen.
Mich ärgert dessen Sturheit bis heute. Zwar folgten zwei super Jahre mit Jens Lehmann als unserer Nummer eins, auch einer, über den ich stolz war, dass er das VfB-Trikot trug. Die Verpflichtung Lehmanns für zwei Jahre war damals mit der Zusage verknüpft, dass Ulreich von Lehmann lernen solle und danach die Nummer die Eins werde. Diese Zusage war an keinerlei Bedingungen, wie zum Beispiel einer vorausgesetzten Entwicklung, geknüpft, so dass wir fortan ein ständiges Torhüterproblem hatten.
Das nehme ich Hildebrand bis heute übel, genauso wie, dass er danach nicht mehr richtig auf die Beine kam und bei einem scheiß Verein nach dem nächsten anheuerte. Herzensentscheidungen schienen es jedenfalls keine gewesen zu sein, es wirkte stets, ob bei Hoffenheim, Schalke oder Frankfurt, so, als dass er nur froh war, untergekommen zu sein. Ob als Nummer eins oder zwei, egal, der Biss schien ihm in Spanien abhandengekommen zu sein.
Als der VfB 2009 zur selben Zeit wie Hoffenheim sein Trainingslager in Leogang absolvierte, trafen wir die Kraichgauer beim Joggen. Wir, das könnt ihr mir glauben, begrüßten die vielen Ex-VfBler äußerst freundlich. Nicht umsonst blieben Tobi Weis und Andi Beck für einen kurzen Plausch stehen und selbst Ralf Rangnick huschte ein Lächeln übers Gesicht, während Hildebrand verschämt auf den Boden blickte, weil ihm die Begegnung offensichtlich peinlich war. Dies bestärkte mich in meiner Meinung über Hildebrand, dass er „falsch“ und berechnend ist.
Dieser Hildebrand, der sich vor den Ausgliederungskarren spannen ließ, ohne zum damaligen Zeitpunkt überhaupt VfB-Mitglied gewesen zu sein, möchte jetzt also als Nachfolger von Thomas Hitzlsperger fürs VfB-Präsidium kandidieren. Dass ich nicht lache! Denkt er etwa, er habe sich nun genug eingeschleimt und würde mit offenen Armen empfangen werden? Warum? Nur weil er keiner ordentlichen Tätigkeit nachgehen möchte? Was hat er außerhalb des Fußballplatzes vorzuweisen? Was sollte ihn dazu befähigen? Was hat er vor, außer es sich auf Kosten von uns allen in den VIP-Katakomben bequem zu machen?
Ich jedenfalls werde ihn nicht wählen und hoffe, dass seine Bewerbung schon am Veto des Vereinsbeirats scheitert. Hildebrand erweckt bei mir auch hier wieder den Eindruck unterkommen zu wollen, klappt es bei uns nicht, heuert er eben in Hoffenheim an.
Um den Status einer Vereinslegende zu erlangen, bedarf es mehr, als langjähriger Spieler zu sein oder seinen Anteil an einem Titel zu haben. Auch ein Spieler, um den Bogen zurück zur sportlichen Gegenwart zu spannen, der uns zum Klassenerhalt schießt, hat nicht zwangsläufig das Zeug zur Vereinslegende.
Hier erinnere ich mich gerne an ein Ultras-Spruchband „Nichts erreicht, nur verhindert“. Nur um das Verhindern geht es jetzt noch am Ende dieser desaströsten Saison. Ich hoffe, dass bei Hitz und Mislintat die Ursachenforschung in vollem Gange ist und der VfB zur neuen Saison ein völlig neues und auch sympathischeres Gesicht erhält.
Wir Fans sind zwar leidensfähig, doch auch die Leidensfähigkeit hat ihre Grenzen. Ich kann mich nicht erinnern, in nunmehr 45 Jahren Fanjahren, ein Saisonende so herbeigesehnt zu haben wie dieses. Noch drei Spiele…
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12. April 2019
#jazumerfolg war gestern. Die Champions League-Träume der Herren Reschke (Geschichte) und Dietrich (bald Geschichte) sind längst ausgeträumt. Wie sich Erfolg für die Vereinsführung definiert und vor allem weshalb dieser ausschließlich durch größeren finanziellen Spielraum garantiert sein sollte, blieben die Herren der Vereinsführung, hier Reschke selbstredend noch ausgenommen, schon bei der Ausgliederungsdebatte schuldig.
Inzwischen ist das Geld weg und der Geldgeber wird nervös, wie jüngst einer der Daimler-Leute im Aufsichtsrat, Wolfgang Porth, offenbarte, als er in den Katakomben des Neckarstadions Guido Buchwald am liebsten den Kragen umgedreht hätte.
Wirtschaftsbosse, die den Aufsichtsrat dominieren, und ihr Vorsitzender Dietrich sind der festen Auffassung mit Geld gehöre ihnen die Welt und damit auch die Fußballwelt. Dass ein Wirtschaftsunternehmen und ein Fußballunternehmen verschieden ticken, haben diese Herren wohl bis heute nicht realisiert.
Während ein Unternehmenschef Erfolg dadurch erfährt, wenn die Kundschaft mit seinen Produkten zufrieden und die Belegschaft motiviert genug ist, bestmöglich für den Unternehmenserfolg zu arbeiten, am Ende auch noch die Zahlen stimmen, definiert sich Erfolg im Fußballgeschäft in erster Linie über die Ergebnisse, die auf dem grünen Rasen eingefahren werden. Keinen Menschen interessieren in dem Moment hervorragende (nicht sichtbare) Rahmenbedingungen, wenn sich die Jungs auf dem Rasen schlecht wie nie zuvor präsentieren.
Ein weiterer gravierender Unterschied zwischen dem Fußball und der Wirtschaft sind die damit verbundenen Emotionen. Mache ich einen besonders guten Kauf, ziehe ich genauso wenig jubelnd vor die Firmenzentrale, wie ich den Unternehmensboss auspfeifen und alles heißen würde, wenn ich mich über den Tisch gezogen fühle.
So kapiert Dietrich bis heute die Anfeindungen gegen seine Person nicht, „wo er doch alles für den VfB gibt“. Schon die Tatsache, dass der Aufsichtsrat den ehemaligen S21-Sprecher, der sich im Rahmen dieses Jahrhundert-Projektes einen Namen als Spalter gemacht hatte, zum alleinigen Kandidaten für die Präsidenten-Wahl machte, sorgte für Missstimmung. Als Mitglied hatte man keine Wahl, umso beschämender war es, dass er dennoch nur knapp „gewählt“ wurde und am Ende gerade einmal auf 57% der anwesenden und 6 (!) der Gesamtmitglieder kam. Dietrich sollte die Ausgliederung durchdrücken, egal mit welchen Mitteln. Homeoffice-Wahler setzte den Herren im Aufsichtsrat, den wahren Regenten des VfB, zu sehr auf Dialog, mit dem man bei der kritischen Mitgliederschaft jedoch offensichtlich nicht weiterkam. So boxte Dietrich dieses Thema im Eiltempo, zur Unzeit (Aufstiegsrennen 2. Liga) und in einer Zeit durch, in der der VfB als Zweitligist für die wenigsten Geldgeber ein lohnendes Investment gewesen wäre.
Aber, da war ja noch der Daimler, der den Mitgliedern ein 41,-5-Millionen-Zuckerle hinwarf, das (zu) vielen Mitgliedern offenbar den Kopf verdrehte. Dass der Daimler durch diese Einlage keinerlei Risiko eingehen musste, den VfB jedoch mehr als ohnehin schon in die Abhängigkeit vom Nachbarn mit dem Stern trieb, womit auf lange Sicht die Tür für andere interessierte Investoren wie den Automobilhersteller aus Zuffenhausen zugeschlagen wurde, interessierte angesichts der im Trump-Style geführten Propaganda und eines Gratis-Trikots die wenigsten.
Jetzt, wo den Herren der Slogan #jazumerfolg um die Ohren fliegt und der VfB trotz der Millionen-Spritze in Trümmern liegt, wird der Gegenwind für Dietrich und seine Schergen rauer. Wir, die den Ablauf der Mitgliederversammlungen zur Wahl Dietrichs (vom Verein rekrutierte Jubelperser) und zur Ausgliederung (nicht funktionierende Abstimmungsgeräte) noch nicht vergessen haben, sind ohnehin sauer, mittlerweile fühlen sich aber auch jene veräppelt, die an #jazumerfolg geglaubt hatten.
Dass Dietrich höchstselbst es war, der den VfB ohne Not und in Rekordtempo von einer kaum zu toppenden Euphoriewelle in eine tiefe Depression gestürzt hat, sieht er partout nicht ein, wo doch die geschaffenen Rahmenbedingungen so toll sind.
Dass es beim VfB, nicht erst seit Buchwalds „Rücktritt“ aus dem Aufsichtsrat, in den Führungspositionen an Sportkompetenz fehlt, ist bekannt. Ehemalige Sportler mögen nicht immer die hellsten Kerzen auf der Torte sein, doch, sie können es jedoch eher einschätzen, wie eine Mannschaft tickt und was ihr fehlen könnte, als ein Wirtschaftsboss oder auch ein Reschke, der die Mannschaft mehr genervt hat, als dass er zu ihr Vertrauen hätte aufbauen können.
Es war ganz nett und vor allem ungewohnt, nach der Ausgliederung ein paar Milliönchen mehr gehabt zu haben und Spieler an den Neckar gelockt zu haben, die auch zu weitaus größeren Vereinen hätten gehen können, aber, sie funktionieren nicht beim VfB, womit Unsummen auf Nimmerwiedersehen sinnlos verbrannt wurden.
Beim VfB ist seit der Schindelmeiser-Entlassung keinerlei Plan mehr erkennbar, für welchen Fußball er stehen soll. Platzhirsche jenseits der dreißig sollten für Stabilität sorgen, stehen jedoch in erster Linie für das Ausklingenlassen ihrer Karrieren und Altherrenfußball.
Jungnationalspieler hingegen, die man geholt hat, wie Maffeo und Borna Sosa, müssen sich seit Beginn der Saison hinter Platzhirschen wie Beck und Insúa anstellen, obwohl deren Leistungen kaum Anlass dazu gäben. Da eine Fußballerkarriere relativ kurz ist, haben aufstrebende Talente in der Regel keine Zeit zu verschwenden, so dass ich es nachvollziehen kann, dass sie ungeduldig werden, wenn sie überhaupt keine Rolle spielen.
Was man den Jungs versprochen hat, dass sie gen Neckar zogen, weiß ich nicht. Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es nur die Karawane Cannstatt war, die sie derart beeindruckt hat, dass sie nirgends anders mehr hinwollten. Man hat ihnen sicherlich nicht verraten, dass wir da Vereinslegenden jenseits der dreißig haben, hinter denen sie sich schön anzustellen haben. Es sind wohl eher politische Gründe (vermeintliche Führungsspieler) zu vermuten, dass so mancher junge Spieler beim VfB kein Bein auf den Boden bekommt und früher oder später resigniert.
Ich möchte die Jungs an dieser Stelle keineswegs frei von jedweder Schuld sprechen. Es gehört sich als Profi nicht, schlechte Stimmung zu verbreiten (Maffeo), in Interviews über den VfB herzuziehen (Maffeo, Sosa) und es gehört sich als hochbezahlter Profi schon gar nicht, auf stur und beleidigte Leberwurst zu schalten und darauf zu vertrauen, im Sommer wieder weg zu sein. Sportlich täten uns beide gut, brächten sie doch wenigstens Geschwindigkeit in unser unerträglich träges Spiel.
Auch einstige Hoffnungsträger wie Akolo, Thommy und Donis spielen nur Nebenrollen, was unter anderem daran liegt, dass Weinzierl, ähnlich wie Korkut vor Jahresfrist, auf einen nahezu geschlossenen Kreis an Spielern setzt. Konnte man Korkut noch wenig vorwerfen, weil die Ergebnisse ja stimmten, fragt man sich bei Weinzierl schon, was einige verbrochen haben, dass sie an seit Wochen formschwachen und dennoch gesetzten Spielern nicht vorbeikommen.
Wie sich der eine oder andere in der Gruppe verhält und ob er überhaupt ein Interesse daran hat, dass der VfB in der Liga bleibt, lässt sich von außen schwer beurteilen. Wenn man jedoch hört, dass für Disziplinlosigkeiten erhobene Strafen in Höhe von mehreren zehntausend Euro einfach nicht gezahlt werden, weil die Rechtsgrundlage fehle und bei als Teambuilding gedachten Mannschaftsabenden das Desinteresse überwiegt, lässt dies auf eine scheiß Stimmung innerhalb der Truppe schließen und macht wenig Hoffnung, dass es diese Jungs sind, die für uns die Kohlen aus dem Feuer holen.
Ich kann nicht sagen, was beim VfB seit Jahren schiefläuft, weshalb es nicht gelingt, „Verstärkungen“ ins Gefüge zu integrieren und ob hier wer bewusst gegensteuert, um sein (und das seiner Spezies) Standing zu erhalten. Es wäre Aufgabe der Kaderplaner, Spieler nicht nur nach den fußballerischen, sondern auch den menschlichen Qualitäten auszusuchen und derer, die nah am Team sind, Integrationsarbeit, auf und neben dem Platz, zu leisten, damit sich ein Transfer für alle Seiten auszahlt.
Dieser Kaderplaner (bzw. Sportdirektor) wird nun, seit gestern ist es offiziell, Sven Mislintat. Ihm eilt ein hervorragender Ruf voraus, der sich auch an Namen und Wertsteigerungen von Spielern aus seiner Dortmunder Zeit untermauern lässt. Bei seinem Beinamen „Diamantenauge“ zucke ich schon mal reflexartig zusammen, liegt die Zeit des Perlentauchers, der beim VfB krachend gescheitert ist, doch noch keine zwei Monate zurück.
Der kicker empfahl Mislintat „”Nachdem der aktuelle VfB-Kader den Eindruck eines irreparablen Totalschadens macht, gilt es, die wenigen den Erfordernissen genügenden Teile daraus zu retten und den großen Rest komplett auszutauschen“, was einer Herkulesaufgabe gleichen dürfte.
Vergleiche zu Reschke und zu den allgemeinen Vorschusslorbeeren, die schließlich auch Reschke vorauseilten, möchte ich erst einmal nicht ziehen. Mislintat wird vermutlich jene Rolle ausfüllen, die auch Reschke besser gestanden hätte, nämlich im Hintergrund die Strippen zu ziehen, während Hitzlsperger für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Dass man bei der offiziellen Pressemitteilung den Satz „”Auch die gute Verbindung von Wolfgang Dietrich zu Sven Mislintat hat dazu beigetragen, Sven vom VfB zu überzeugen” einschieben muss, lässt tief blicken, wie angeschlagen Dietrich ist und macht Hoffnung, dass er nicht mehr allzu viele Stürme als VfB-Präsident überstehen wird.
Unter Schindelmeiser/ Wolf wähnte ich uns, zumindest was das Arbeitsklima anging, auf einem guten Weg. Seit Dietrich und später Reschke das Sagen hatten und von oben herab mit der Dampfhammermethode führen, Kritiker als ahnungslose Vollidioten abgetan wurden und Fake News zum Tagesgeschäft gehören, ist ein Verfall der guten Sitten zu verzeichnen, der bis in die Mannschaft getragen wird. Die „Mannschaft“ präsentiert sich so, wie von oben vorgelebt! Hier gilt es, im Sommer radikal auszumisten, gut dass Mislintat schon zum 01.05. seinen Dienst antritt, es gibt viel zu tun!
Wie es um den Teamgeist und die Leistungsfähigkeit der Mannschaft derzeit bestellt ist, kann es einem nur angst und bange werden. Da sind die Alten, die zwar die profihafte Einstellung haben, auf dem Platz jedoch nur noch ein Schatten ihrer selbst sind und die Jungen, die sich mutmaßlich bei einem Abstieg eher noch finanziell verbessern dürften, weil sie der VfB dann um jeden Preis losbekommen muss, um das seit Reschke sprunghaft gestiegene Gehaltsgefüge wieder auf Normalmaß zu stutzen. Wiederum andere, wie die Leihspieler Esswein und Zuber bringen zwar Mentalität ein, haben es aber, zumindest bei Esswein ist das so, nicht so mit dem Fußball spielen.
In dieser Mannschaft macht derzeit nur Ozan Kabak Spaß! Wissbegierung, ehrgeizig und fußballerisch extrem stark präsentiert sich der seit kurzem 19-Jährige, ihm darf man schon jetzt eine große Karriere prophezeien, wenn er so weiter macht und immun gegen den VfB-Bazillus bleibt, der jeden Profi schlechter werden lässt. Ob und wann seine Karriere in München die Fortsetzung findet und Dietrich/ Reschke damit der nächsten Lüge überführt werden, wird sich zeigen. Bei einem Abstieg jedenfalls dürften sich die Wege im Sommer bereits trennen.
Der Fußball sollte Emotionen schüren und von denen im Idealfall nicht ausschließlich negative.
Über den Ausgleich am Samstag konnte ich mich ebenso wenig freuen, wie darüber, den Abstand zu Nürnberg gehalten zu haben. So wie die Spieler nach dem Schlusspfiff zu großen Teilen auf dem Rasen zusammensackten und wie sie in die Kurve schlichen, hätte man daraus schließen können, sie seien ähnlich entsetzt über den Auftritt gewesen, wie das Gros der Fans.
Doch, weit gefehlt, am Tag danach wurde man dann eines Besseren belehrt. Oder wie ist es zu erklären, dass Andi Beck bei Sport im Dritten zum Besten gibt, es sei das Ziel gewesen, Nürnberg nicht näher heranrücken zu lassen. Super, Ziel erreicht, wurde bestimmt auch noch eine Prämie für dieses Meisterstück ausgelobt!
Des Weiteren schwafelte Beck von Teilerfolg, was das Erreichen des Relegationsplatzes angeht. Wie tief bitte sind unsere Ansprüche gesunken? Wir spielen die mit Abstand schlechteste Saison der Vereinsgeschichte, für die uns nichts anderes als der Abstieg gehört und dann erwarten diese Fußballmillionäre, dass man sie für das Erreichen der (dem Zweitligisten gegenüber ungerechten) Relegation noch feiert? Gewinnt man diese, was zu befürchten ist, wäre es vermutlich ein voller Erfolg und das Saisonziel Nichtabstieg wäre erreicht. Toll, ich hoffe nur, dass sie uns so nicht davonkommen!
Diese Sichtweise des Führungsspielers und Ersatz-Kapitäns Andreas Beck relativiert dann auch die doch zurückhaltenden Reaktionen auf dem Rasen nach dem Schlusspfiff. Nur weil Pfiffe zu hören waren und sich Unmut breit machte, konnten die Jungs ihrer Freude über den gewonnenen Punkt nicht freien Lauf lassen. Es hätte wahrlich auch nicht zur Stimmung im weiten Rund gepasst, hätten sie die Arme hochgerissen und wären vor Freude über den Rasen gehüpft. Das wäre unpassend gewesen, war der Großteil der Zuschauer doch ähnlich entsetzt wie ich.
DER Abstiegsgipfel, Karawane, volles Haus, tolle Choreo, Kaiserwetter und dann ein, vor allem in der ersten Halbzeit, derart lebloses Gekicke, ich war, und bin es immer noch, fassungslos.
Bereits vor dem Hannover-Spiel prophezeite ich, der VfB gewänne noch ganze zwei Spiele, nämlich die gegen die beiden hinter uns platzierten Teams. Vor dem Spiel gegen den Club lehnte ich mich weit aus dem Fenster und glaubte gar an einen 4:0-Sieg, einfach weil ich uns zwar schwach, jedoch nicht so schwach wie den Club sah. Auch wenn dieser mit dem Rückenwind des 3:0 gegen den FC Augsburg angereist kam, dem ersten Sieg seit September 2018, glaubte ich lediglich an ein Strohfeuer und war überzeugt davon, dass der VfB, so schwach er sich auch in dieser Saison präsentiert, die Franken überrennen wird.
Doch, weit gefehlt, es fehlten die Mittel, den tief gestaffelten Gegner in Bedrängnis zu bringen. Mehr noch, am Ende durfte man sich bei Ron-Robert Zieler bedanken, dass man nicht ganz mit leeren Händen dastand. Erbärmlich!
Wer jetzt daher kommt und denkt, Leverkusen liege uns besser, weil sie mehr am Spiel teilnehmen, ist für mich ein unverbesserlicher Optimist.
Ich rechne damit, dass uns Leverkusen überrennen wird. Bayer hat zwar seine letzten drei Spiele allesamt verloren, aber, wenn der VfB eines wirklich kann, dann Aufbaugegner. Bayer hat auch nicht gegen irgendwen verloren, sondern gegen drei spiel- und formstarke Teams, Bremen, Hoffenheim und Leipzig, gegen die der Bosz‘sche Hurra-Fußball nach hinten los ging. Da der VfB offensiv so gut wie keine Gefahr entfacht, werden wir sicherlich kein Kapital aus den Abwehrschwächen der Werkself schlagen können. Bayer bietet nämlich durch sein brutales Pressing schon einiges an, nur, man müsste dazu auch hinter ihre Linien kommen, was ich dem VfB in der derzeitigen Verfassung und dem derzeitigen Personal kaum zutraue.
Nach Schalke, Nürnberg und dem VfB haben sich seit dieser Woche auch Hannover 96 und der FC Augsburg in dieser Saison sowohl vom Trainer als auch vom Sportchef getrennt. Alle Mitkonkurrenten wechselten den Trainer in diesem Kalenderjahr, einzig beim VfB wird sich vor der zweiten Trainerentlassung in dieser Saison (noch) gescheut. „Wir ziehen das gemeinsam durch“, so unisono zu hören von Thomas Hitzlsperger und Markus Weinzierl.
Für mich stellt es ein Armutszeugnis dar, dass Weinzierl nur deshalb weiter Dienst tun darf, weil Woche für Woche keine Bewegung im Tabellenkeller ist und dem VfB wohl nach wie vor schlimmstenfalls die Relegation droht.
Rationale Gründe an Weinzierl festzuhalten, fallen mir keine ein. Seine Bilanz ist niederschmetternd (4S, 4U, 13N) und genügten, dieses Missverständnis zu beenden. Weinzierl wirkt noch immer aufreizend distanziert zum VfB und verscherzt es sich mit immer mehr Spielern. Zum einen werden sie öffentlich denunziert, andere sind völlig außen vor, während wieder andere Woche für Woche aufs Neue auf dem Platz herumstümpern dürfen.
Da Weinzierl „sein“ Team gefunden zu haben scheint, dieses jedoch keinen Erfolg verspricht wie man jedes Wochenende aufs Neue vorgeführt bekommt, habe ich in dieser Konstellation keine Hoffnung, dass wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.
Ob ein Trainerwechsel zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch irgendeinen Effekt hätte, kann keiner mit Gewissheit vorhersagen. Für mich wäre er ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Schlussphase der Saison.
Wie diverse Medien im Zusammenhang mit der Mislintat-Verpflichtung berichteten, solle der Trainer für die nächste Saison bereits feststehen. Das würde das Zaudern in der Trainerfrage zwar begründen, nicht jedoch plausibel erklären. Ein Trainer, von dem die Mannschaft weiß, dass er nur noch ein paar Wochen hier ist, verliert automatisch an Autorität, erst recht bei einem solchen Sauhaufen.
Wohl dem Verein, der einen Huub Stevens im Verein hat und diesen als Interimslösung präsentieren kann. So einen haben wir leider nicht. Andi Hinkel hat jüngst die Amateure übernommen und sollte auch nicht verheizt werden und für Jürgen Sundermann‘s Herz wäre dieser Stressjob vermutlich auch nichts mehr. So dürfte Weinzierl allein mangels Alternativen und weniger wegen rationaler Gründe die Saison als VfB-Trainer überleben, es sei denn, es setzt noch eine Klatsche, die zum Handeln zwingt.
Was den Abstieg 2016 angeht, ist man heute so schlau, sich einzugestehen, dass es ein Fehler war, bis zum Schluss an Jürgen Kramny festzuhalten, es wäre aber nicht der VfB, würde man dieselben Fehler nicht immer wieder machen. Am Ende des Tages kann zwar nicht immer der Trainer schuld sein, die Spieler stehen in der Pflicht, doch, auch diese scheinen nach einem neuen Impuls zu lechzen.
Die Kaderzusammenstellung ist unter aller Sau. Noch Reschke hat es im Winter versäumt, eine Alternative zu Daniel Didavi sowie einen torgefährlichen Stürmer zu verpflichten. Beides fliegt uns derzeit um die Ohren, weil an Gomez das Alter zehrt, Gonzalez zwar Einsatzwillen zeigt, ihm die nötige Härte für die Bundesliga aber noch fehlt und weil Didavi nur noch ein Schatten früherer Tage ist. Wenn er denn überhaupt mal einsatzbereit ist, wirkt er, als wenn er mit Medikamenten vollgepumpt sei und offenbart, dass ihm die Fitness komplett abgeht. Mangels kreativer Alternativen muss er sich so der Öffentlichkeit präsentieren, da kann man nur hoffen, dass er nicht eines Tages noch umkippt.
So gibt es für mich derzeit wenig Hoffnung auf noch den einen oder anderen Punkt in den verbleibenden Spielen, so dass einem nichts anderes übrigbleibt, weiter auf die Schwäche der Konkurrenz und einen machbaren Relegationsgegner zu hoffen. Eine desaströse Momentaufnahme für die VfB Stuttgart AG, in die uns die Egoisten vom Aufsichtsrat und auf dem Präsidentensessel da hineinmanövriert haben. Spätestens nach dieser Saison, aus der wir womöglich mit einem blauen Auge kommen, ist Kehrwoche angesagt, denn, auch beim VfB stinkt der Fisch vom Kopf!
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13. April 2015
Er ist zwar nicht unbedingt der „Man oft the Match“, vereinigt aber alle Facetten dieses Wahnsinns-Spiels in sich. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Werder Bremen versemmelt Harnik binnen zwei Minuten zwei Hochkaräter, wobei vor allem der zweite in kaum einem Saisonrückblick fehlen dürfte. Hatte er die Situation bereits abgehakt, weil das ein sicheres Tor war oder ist es doch der riesen Druck, der auf den Jungs lastet, der die Beine lähmt und einfachste Dinge nicht mehr gelingen lässt? Unglaublich, denkt sich der neutrale Beobachter, unfassbar der Fan auf der Tribüne. Sind es doch genau solche Dinger, die am Ende über Erst- oder Zweitklassigkeit entscheiden (können).
Es ist zweifellos menschlich, dass auf der Tribüne gemurrt oder auf gut schwäbisch gebruddelt und mehr oder weniger vehement Harniks Auswechslung gefordert wurde, auf der anderen Seite aber auch wieder kontraproduktiv, da die Jungs die volle Unterstützung brauchen und nicht noch zusätzliche Nervosität von außen aufs Feld hinein gebracht werden sollte. Da sollte sich der Fan in der Kurve und auf der Tribüne hinterfragen, wobei ich mich natürlich auch an die eigene Nase fasse. Ich pfeife zwar nie während des Spiels unsere eigenen Spieler aus, aber, beim einen oder anderen unfassbaren Fauxpas platzt es eben auch aus mir heraus. Thomas Hitzlsperger hat bei Sport im Dritten plausibel erklärt, wie er die Stimmung und teilweise auch Missstimmung auf der Haupttribüne erlebt hat und wie diese auf die Spieler wirkt. Auch Harnik gab hinterher zum Besten, dass er diese Unruhe von außen mitbekommen hat und sie ihm nicht unbedingt geholfen hat, er wirkte schon ein wenig enttäuscht über den eigenen Anhang, was ich ihm nicht einmal verdenke.
Der Spieler selbst wäre nach seiner vergebenen Hundertprozentigen am liebsten im Erdboden versunken. Dass er sich nur wenige Sekunden später dennoch schon wieder zu einer Sahneaktion aufschwingen konnte, fand ich dabei schon sehr bemerkenswert und zeugt von einer intakten Einstellung. Er erlief durch seine Schnelligkeit einen langen Ball von Gentner und kam vor dem Werder-Keeper Wolf an das Spielgerät, flankte punktgenau in die Mitte, wo unser Mittelstürmer Daniel Ginczek nur noch einzunicken brauchte. Harnik, zwischen Genie und Wahnsinn! Das sind die Aktionen, wo er uns hilft und für die Mannschaft so wertvoll sein kann. Knapp eine Viertelstunde später zeigte er dann wieder sein anderes Gesicht. Erst wegen Meckerns verwarnt worden, um dann nach einem leichten Ballverlust übermotiviert zu versuchen, die Kugel zurückzuerobern. Er kam zu spät und sah zu Recht die zweite gelbe Karte. Auch diese Aktion sinnbildlich für das Spiel Harniks und die Ungeduld des eigenen Anhangs. Nach Fehlpass Harniks ließen die Reaktionen aus dem Publikum nicht lange auf sich, so dass er reichlich ungestüm versuchte seinen Fehler wieder auszubügeln. Auch wenn man von einem Bundesligaspieler erwartet, Nebengeräusche ausblenden zu können, muss man es Martin Harnik zugestehen, dass er, nach dieser Berg- und Talfahrt voller Adrenalin, auf Teufel komm raus den Ball zurückerobern wollte, was in dieser Situation nahe des gegnerischen Strafraums absolut unnötig war.
Er flog also und gestand hinterher ein, nach dem 2:2 der Bremer den Tränen nahe gewesen zu sein. Diese zwei verlorenen Punkte hätte man zu einem Großteil ihm zugeschrieben, da er auf dem Papier der Mannschaft geschadet hatte, wo er doch nur alles für den gemeinsamen Erfolg tun wollte. Auch und gerade wegen seiner Direktheit mag ich Harnik, auch wenn er einen manchmal ganz schön zur Weißglut treiben kann. Er ist aber etwas, das uns sonst fast völlig abgeht, ein Typ nämlich!
Dass dies Alles heute kein großes Thema mehr ist, haben wir Serey Dié’s Dynamik in der Nachspielzeit zu verdanken. Er zog nach über 90 kraftraubenden Minuten noch einmal einen Sprint durchs Mittelfeld an, passte in die Gasse auf Daniel Ginczek, der, nach feiner Ballannahme auf Wolf zustürmte und im Stile eines Klassestürmers zum 3:2 vollendete. Ein Tor wie ein, Entschuldigung, Orgasmus, eine Befreiung sondergleichen. Danach ein Lärmpegel im Stadion, wie man ihn in letzter Zeit nur noch selten hatte, es brach so viel aus einem heraus, das sich in schier endlos schlechten, emotions- und erfolglosen Spielen aufgestaut hatte. Ein Klassetor, das sah richtig nach Spielkultur aus und macht Hoffnung für die kommenden Aufgaben. Wenngleich es nach wie vor zu einfach ist, Tore gegen uns zu erzielen, momentan sind wir wenigstens wieder in der Lage zurückschlagen zu können. Gut, dass wir die Gegentore aufgrund des Sieges nicht aufdröseln und allzu barsch kritisieren müssen, bei beiden sah die Abwehr und auch Sven Ulreich, der bei einem Eckball an den Fünfmeterraum auch mal rauskommen darf, nicht gut aus.
Gerade Daniel Ginczek scheint sich in der Endphase noch zu einem echten Faustpfand aufzuschwingen und es allen Zweiflern zu zeigen, weshalb man diesen schwer verletzten Jungen im Sommer geholt hat. Ich persönlich war immer von ihm überzeugt. Er ist einer, dessen Qualitäten mir schon bei einigen Besuchen zu seiner Zeit am Millerntor ins Auge gestochen sind und von dem ich weiß, dass er ein charakterlich einwandfreier, mitten im Leben stehender Junge ist. Typ Familienvater, die schon Otto Rehhagel in seinen Glanzzeiten am meisten schätzte. Für ihn freut es mich ganz besonders, dass er jetzt zu explodieren scheint. Zweiter Doppelpack in einem Heimspiel in Folge und, was noch viel wichtiger ist, seine Tore brachten zwei Heimsiege ein, so dass uns vor den nächsten Aufgaben nicht bange sein muss. Das Restprogramm ist nach wie vor machbar, vor allem, wenn wir das Neckarstadion für den Rest der Saison zur uneinnehmbaren Festung werden lassen. Die nächsten Heimgegner Freiburg, Mainz und HSV verbreiten nicht schon im Vorfeld Angst und Schrecken, so dass die Jungs mit breiter Brust in die Spiele gehen können und sie hoffentlich gewinnen werden. Wir sind schließlich der VfB.
Auch in Augsburg rechne ich mir durchaus etwas aus. Die Fuggerstädter schwächeln derzeit vor allem auswärts und haben jüngst sogar dem SC Paderborn den ersten Rückrundensieg ermöglicht. Zu Hause zeigen sie jedoch ein anderes Gesicht, höchst aggressiv und äußerst schwer zu bespielen. Dort wird um jeden Millimeter Boden gekämpft. Der VfB muss den Kampf annehmen und darf sich nicht den Schneid abkaufen lassen. Von der Qualität her, ja, jetzt fange ich auch noch damit an, brauchen wir uns vor den Augsburgern sicherlich nicht zu verstecken. Sie haben jedoch das bessere Kollektiv, einer schuftet für den Anderen und sie sind gut organisiert. Wenn wir spielerisch an die guten Anfangsphasen der letzten Auswärtsspiele, bei hochkarätigeren Gegnern, anknüpfen und diese Linie über 90 Minuten schaffen beizubehalten, ist dort sogar ein Auswärtsdreier drin.
In den letzten Jahren gab es in Augsburg stets alkoholfreies Bier im Gästeblock, so dass ich annehme, dass es dieses Jahr nicht anders sein dürfte. Da wird das „Schwabenduell“ zum Derby hochstilisiert, welches es für uns überhaupt nicht ist. Daher strikte Fantrennung, alkoholfreies Bier und auch sonst nicht gerade ein freundlicher Umgang mit den „Gästen“. Diese ganzen Umstände inspirierten mich dazu, meine Karten direkt über den FCA zu bestellen. Haupttribüne, Reihe 1, ähnlich wie in Leverkusen, erwarte ich mir dabei eine gute Beinfreiheit und auf der Werbebande Platz um mein (Voll-)Bier abzustellen. Dazu kommt eine herausragend gute Perspektive, um unseren Fanblock abzulichten, was will man mehr.
Bevor hier Missverständnisse entstehen, natürlich halte ich es auch zwei Stunden lang ohne ein Bier aus, bei Heimspielen vor allem trinke ich eher selten ein Bier, allein schon deshalb weil mich die langen Schlangen in der Halbzeit abschrecken, aber, es geht mir hier ums Prinzip, um die Freiheit, die mir genommen wird, für mich zu entscheiden, ob ich ein Bier trinken möchte oder nicht.
Einfach wird es in Augsburg sicherlich nicht, zudem ist jetzt, auch das sage ich in vollem Ernst, leider Martin Harnik gesperrt. Auch wenn er zwischen Genie und Wahnsinn wandelt, wie wertvoll er für die Mannschaft sein kann, hat er schon oft eindrucksvoll bewiesen.
So geil sich dieser gestrige Sieg noch immer anfühlt, so wenig gewonnen ist bisher bei nüchterner Betrachtung der Tabellenlage. Wir haben im 14. Heimspiel den dritten Sieg errungen, was einer Erfolgsquote von knapp 21,5% entspricht. Um den Klassenerhalt zu schaffen, sind jedoch noch drei weitere Heimsiege aus den verbleibenden drei Heimspielen dringend notwendig, also eine 100%ige Erfolgsquote, die in Anbetracht der Statistik fast utopisch anmutet. Dennoch macht es Hoffnung, dass wir die letzten beiden Heimspiele mit jeweils drei geschossenen Toren siegreich gestalten konnten und dass wir endlich wieder einen Mittelstürmer haben, der weiß, wo das Tor steht. Vor einigen Wochen noch lehnte sich Daniel Ginczek, der heute seinen 24. Geburtstag feiert, Glückwunsch dazu, weit aus dem Fenster und versprach die zum Klassenerhalt notwendigen Tore noch beizusteuern. Es mag bei dieser vollmundigen Ankündigung eine Rolle gespielt haben, sich selbst in Position zu bringen und Stevens beeinflussen zu wollen, ihm (weiterhin) den Vorzug vor Vedad Ibisevic zu geben. Aber, es spricht auch für sein Selbstvertrauen und das zurückgekehrte Vertrauen in seinen Körper nach seiner schweren Kreuzbandverletzung. In den Spieltags-Nachbetrachtungen gestern hörte ich unter anderem, dass es der HSV einzig der Schwere der Verletzung Ginczeks zu verdanken hatte, letzte Saison überhaupt drin geblieben zu sein, denn, hätte Ginczek sich nicht verletzt und Tore zum Klassenerhalt des 1. FC Nürnberg in der letzten Saison beisteuern können, wäre die Bundesligauhr wohl schon im Vorjahr abmontiert worden. So könnte er es im zweiten Anlauf schaffen, den Dino dorthin zu schießen, worauf die Stellinger seit Jahren hin arbeiten, nämlich in die 2. Liga.
Dies möchte ich jetzt nicht als Häme verstanden wissen. Mir ist hier nur das Hemd näher als die Hose, sprich, es wäre mir vollkommen egal, wen es denn erwischt, die Hauptsache ist die, dass wir selbst dem Abstieg ein weiteres Mal von der Schippe springen.
Sollte dieser Fall eintreten und der HSV den verdienten Abstieg ernten, sollte dies von der VfB-Führung als allerletztes Warnsignal verstanden werden, dass es eben doch nicht immer gut geht.
Ich selbst bin auf den Abstieg vorbereitet und versuche ihn mir auch selbst seit geraumer Zeit schön zu reden. Fast ausnahmslos reizvolle Auswärtsspiele, die Zeichen stünden auf Aufbruch, ein „Weiter so“ würde es in der 2. Liga definitiv nicht geben. Vielleicht hätte man ja sogar ein glückliches Händchen bei der Kaderzusammenstellung, bekäme eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen und wir dürften mal wieder konstant attraktive Spiele erleben und würden in der Tabelle oben mitspielen. Selbstredend wären die Auswärtsspiele die wahren Highlights, an ein Montag-Abend-Spiel im Dezember bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gegen den FSV Frankfurt vor etwas mehr als 10.000 Zuschauern möchte ich jetzt noch nicht denken.
Die große Angst, sollten wir es wieder „gerade so“ schaffen, ist doch die, dass es dann auch im nächsten Jahr genauso weiter gehen wird und es uns dann eben, wie möglicherweise jetzt den HSV, ein Jahr später erwischen würde. Dann doch lieber jetzt den Stecker ziehen als weiter so dahin zu siechen. Verstünde der Verein diese Saison jedoch als allerletzten Schuss vor den Bug und würde sich ab Abpfiff dieser Bundesligasaison neu erfinden und den Kader rigoros ausmisten und dabei tunlichst vor vermeintlichen Ikonen nicht Halt machen, sähe ich durchaus auch Chancen, den VfB ohne Abstieg rundzuerneuern. Dies müsste aber auf allen Ebenen geschehen, in Aufsichtsrat, Vorstand, Trainerstab und Mannschaft, wobei bzgl. des Trainerstabs weniger Huub Stevens anspreche als z. B. einen Torwarttrainer Andi Menger unter dessen Ägide sich Ulreich und Kirschbaum nicht weiter entwickelt haben, ein Bernd Leno verkauft wurde und der eine oder andere Hoffnungsträger bei der zweiten Mannschaft versauert. Einen Neubeginn mit Huub Stevens halte ich dagegen für denkbar, sollte eine ganz große Lösung wie beispielsweise die mit Thomas Tuchel nicht realisierbar sein. Stevens weiß, was zu tun sein würde und geht inzwischen auch mehr und mehr in der Aufgabe hier auf und identifiziert sich vor allem auch damit.
Aufgrund des finanziellen Fiaskos, das im Falle des Abstiegs droht, hoffe ich nach wie vor darauf, dass wir es noch schaffen und sehe die Chancen mittlerweile bei mindestens 50 Prozent, einfach weil das Selbstvertrauen zurückgekehrt ist, das Spiel, wie gegen Bremen gesehen, nach dem ersten Gegentor nicht quasi schon verloren ist und weil wir auf dem Papier ein machbares Restprogramm haben. Der Auftritt gegen Bremen machte Mut, auch, weil es über weite Strecken ein gutes Spiel vom VfB war und man den Sieg zum Schluss, mit zehn Mann, erzwungen hat. Ob Martin Harnik oder Serey Dié, der das erste Gegentor mit einem haarsträubenden Fehlpass einleitete, beide zeigten eine Reaktion und ließen sich nicht hängen. Auch das eine Charaktereigenschaft, die Mut macht für die restlichen Spiele, während des Spiels den Schalter umlegen und Fehler abhaken zu können.
Dass am Ende mehr als der Relegationsplatz herausspringen könnte ist derzeit unwahrscheinlich. Außer Hannover 96 punkten alle über dem Strich mehr oder weniger regelmäßig, so dass, Stand heute, von keinem der theoretisch noch gefährdeten Teams noch ein großer Einbruch zu erwarten ist und man demnach darauf hoffen muss, dass wenigstens Hannover weiterhin erfolglos seinem ersten Rückrundensieg hinterherjagt.
So müssen wir uns wohl oder übel mit der Relegation anfreunden, einer Entscheidung, die es nach meinem dafürhalten überhaupt nicht geben sollte. Es sind Spiele, in denen so ungeheuerlich viel Brisanz steckt, dass sie keinem den Beteiligten wirklichen Spaß bereiten. Auch hier stehen wieder, wie überall im sogenannten modernen Fußball, die kommerziellen Interessen über denen der Vereine, der Fans und auch über Sicherheitsaspekten.
Einen Vorgeschmack, was drohen könnte, bot vor einigen Jahren das Relegationsduell zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin, wo sich vor allem die Berliner negativ hervortaten. Es standen in den letzten Jahren aber noch weitaus brisantere Begegnungen für die Relegation im Raum: Ob St. Pauli-HSV, Düsseldorf-Köln, Nürnberg-Fürth oder aktuell VfB-KSC. Alles Duelle zwischen Fan-Lagern, die sich bis aufs Blut hassen und wo demzufolge das Schlimmste zu befürchten wäre, wenn es denn dazu käme. Wer die Vorkommnisse 2009 rund um das Wildparkstadion miterlebt hat und verfolgt, wie sich die gegenseitige Abneigung trotz unterschiedlicher Ligazugehörigkeit in den letzten Jahren immer weiter hochgeschaukelt hat, muss bei einem Relegationsspiel VfB-KSC als weitere Steigerung befürchten, dass erstmals Tote zu beklagen sein könnten. Da die Sicherheit vor allem im Wildpark kaum zu gewährleisten ist, erwägt Innenminister Gall im Falle eines Falles gar eine Verlegung des KSC-„Heimspiels“ an einen anderen Spielort.
So weit sind wir zum Glück noch nicht, noch sind weder wir 16. und auch der KSC ist noch nicht Dritter der 2. Liga. Es kommt wie es kommt, im schlimmsten Fall auch zu diesem Spiel. Dennoch sollte es die DFL in Erwägung ziehen, die Relegation wieder abzuschaffen. Wer am 34. Spieltag auf dem 16. Tabellenplatz der Bundesliga steht, hat es verdient abzusteigen, genauso wie der Dritte der 2. Liga den Aufstieg verdient hätte. Dass es der HSV in der letzten Saison mit kläglichen 27 Punkten geschafft hat, die Klasse zu erhalten, hat mit „verdientem Lohn“ so viel zu tun, wie der VfB derzeit mit der Champions League.
Dies ein kleiner Exkurs und allenfalls Zukunftsmusik. Der VfB tut gut daran, weiterhin von Spiel zu Spiel zu denken und Step by Step die nötigen Punkte einzufahren, wir werden sehen, was dabei herauskommt und wie verrückt die Ergebnisse der Konkurrenz ausfallen werden. Noch haben wir die Konstellation, dass die halbe Liga um die internationalen Plätze kämpft und die andere Hälfte gegen den Abstieg. Ein echtes Niemandsland der Tabelle gibt es noch nicht. Wir müssen aber darauf gefasst sein, dass gegen Ende der Saison Ergebnisse produziert werden, die man nicht für möglich halten würde, wenn es für die eine oder andere Mannschaft um nichts mehr geht. Daher nützt es auch nichts, auf Patzer der Konkurrenz zu hoffen, wir müssen unsere Punkte selber holen und damit auch die theoretischen Zweifel beseitigen. Noch hätten wir die Möglichkeit, die Saison mit 44 Punkten abzuschließen, was natürlich relativ unwahrscheinlich ist, diese würden aber hundertprozentig reichen, egal, was die Konkurrenz macht. Also, weiter positiv denken, es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass wir die letzten sieben Spiele gewännen.
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