18. Dezember 2014

Ein Silberstreif am Horizont

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , , , – Franky @ 23:25

Nach dem Schalke-Spiel fiel mein Blog zugegebenermaßen etwas drastisch aus, weniger des Ergebnisses wegen, als mehr wegen des Auftretens unserer Truppe. Derbe Pleiten gab es auch früher schon, jedoch nicht in unschöner Regelmäßigkeit wie zurzeit. Lagen früher einige Jahre oder gar Dekaden zwischen zwei Debakeln setzte es in den letzten beiden Jahren schon zwei 1:6-Klatschen auswärts in München und in Dortmund, gegen die man zwar auch mal so hoch verlieren kann, jedoch nicht in der Art und Weise, wie es geschah. Viel schlimmer aber, das 0:4 gegen Schalke 04 war im siebten Heimspiel die fünfte Heimniederlage sowie das zweite 0:4 auf eigenem Terrain binnen fünf Wochen. Diese statistischen Fakten belegen, wie weit es mit dem VfB gekommen ist. War es früher die pure Freude ins Neckarstadion zu gehen, sparte man sich den Besuch anfangs von seinem Taschengeld ab oder ging, wenn das Geld knapp war, erst zur zweiten Halbzeit „runter“, als kein Eintritt mehr verlangt wurde, liefert man heute seine Knete für die Dauerkarte schon im Mai brav ab und kauft damit die Katze im Sack. Aufgrund einiger Aktionen, die der VfB in den letzten Jahren abzieht, bin ich sehr verärgert. Versprach man uns im letzten Jahr eine schonungslose Aufarbeitung der Vorsaison, von der nichts zu sehen war oder verramschte Eintrittskarten für 2,50 Euro oder wie zuletzt zum halben Preis. Als Dauerkartenkunde hat man von solchen Aktionen nichts. Ich bin wirklich geneigt, im nächsten Jahr erst einmal abzuwarten, ob sich im Verein etwas ändert, bevor ich meinen teuren Haupttribünenplatz wieder nehme.
Früher, vor Bosman, war mehr Identifikation seitens der Spieler mit dem Verein vorhanden, mehr Schwaben hatte man sowieso in der Mannschaft, aber, es war eben auch eine andere Zeit mit ehrbareren Spielern, die nicht ausschließlich ihr Gehaltsscheck interessierte, sondern die auch bereit waren und sich verpflichtet fühlten, etwas dafür zu leisten. Und, wer diese Pflicht aus den Augen verlor, dem las Gerhard Mayer-Vorfelder ganz schnell die Leviten. Heutzutage haben wir es mit einer Generation zu tun, „komm ich heut nicht, komm ich morgen“, die es vermeintlich geschafft haben, die es sich ohne große Gegenleistung in der Wohlfühloase VfB Stuttgart 1893 e. V. bequem machen und sich einen feuchten Kehricht darum scheren, für wen sie „arbeiten“, wie viel Herzblut bei den Fans und auch den (anderen) Mitarbeitern im Spiel ist und vor allem was in all denen zerbrechen würde, wenn sie den Karren weiterhin sang- und klanglos dem Abgrund entgegen rasen lassen. Darum bleibe ich dabei, dass man, sollte es auch ein zweites Mal gelingen, den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen, den VfB auf allen Ebenen runderneuern muss und vor allem bei der Spielerauswahl nicht nur den Fokus darauf zu legen hat, ob sie einigermaßen mit dem Ball umgehen können, sondern auch darauf, wie der Mensch tickt, welche Einstellung er mitbringt, ob er privat gefestigt und vor allem ob er teamfähig ist. Nur wenn das gegeben ist, wir wieder elf Spieler auf dem Platz haben, die bereit sind Gras füreinander zu fressen, Eifersüchteleien und Animositäten untereinander für neunzig Minuten ausblenden, kann es wieder eine Freude sein, den Spielen beizuwohnen. Früher ging man noch ins Stadion, um den Alltagsfrust auszublenden, heutzutage hat sich das umgekehrt, kommt man schon missgestimmt aus dem Wochenende, zumindest, was den VfB anbelangt. Der VfB hat ein riesen Potential an treuen Fans, die sich die ganze Sch… die letzten Jahre fast klaglos angetan haben, unterschätzen und es sich mit ihnen verscherzen sollte es der VfB aber nicht, irgendwann reißt jeder Geduldsfaden!
Mit Retter „Huub“ ist zumindest ein wenig Schluss mit lustig was die Mannschaft anbelangt. Er setzt, wie in der Vorsaison, auf teambildende Maßnahmen wie dem gemeinsamen Frühstück vor dem Training und achtet auch penibelst darauf, dass „seine Jungs“ wie Profis leben, sich ausgewogen ernähren und vor allem genug und das richtige zur rechten Zeit essen. Auch setzt Stevens, im Gegensatz zu Vorgänger Veh, auf Stabilität und hat lieber Arbeiter als Künstler auf dem Platz. Die ersten „Opfer“ dieser Personalrochaden scheinen in Leitner, Kostic und Maxim gefunden. Leitner und Maxim hatten es bereits bei Stevens‘ erster Amtszeit schwer. Gerade Leitner, dessen Leihgeschäft eine einzige Enttäuschung ist, wurde zuletzt überhaupt nicht mehr berücksichtigt, während Maxim sich durch seine starke Leistung nach der Einwechslung in Mainz den Startelfeinsatz in Hamburg verdient hat.
Wie zu lesen ist, denkt Alexandru Maxim an eine Flucht im Winter, trotz laufenden Vertrages bis 2017. Ich hoffe, der VfB wird einen Teufel tun, Maxim ziehen zu lassen. Wenn, dann müsste schon ein unmoralisches Angebot im ordentlichen zweistelligen Millionenbereich her, dass ich sagen würde, o. k. da kann man nicht nein sagen. Andernfalls soll sich der Junge durchbeißen. Die Fähigkeiten dazu hat er, er schlägt starke Standards, hat einen guten Schuss und ein gutes Auge für den Mitspieler. Ich sehe ihn gerne spielen und bin auch der Auffassung, dass eine funktionierende Mannschaft einen Spieler wie Maxim verkraften können muss, der eben nicht alle Wege nach hinten macht, durch Geniestreiche vorne aber dafür der Mannschaft hilft. Eine Hand wäscht die andere, das muss Stevens an die Truppe ran bringen. Natürlich steigen Maxims Aktien nicht unbedingt, wenn der leider oft langwierig verletzte Daniel Didavi zurückkehrt, dann muss er aber, wie im Mannschaftssport üblich, um seinen Platz kämpfen und nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten davonlaufen.
Nach Mainz fuhren wir mit dem RWS-Bus. Zu diesem „Topspiel der Woche“, Samstag 18.30 Uhr, hatte ich unser Ticket direkt beim Heimverein bestellt und saß auf der Haupttribüne, der besseren Perspektive zum fotografieren wegen aber auch, weil man sich außerhalb des Gästekäfigs einfach besser bewegen kann und „freier“ ist. Mainz 05 steckt in einer Negativspirale von sechs sieglosen Spielen, der VfB kam mit der Hypothek des 0:4 gegen Schalke 04 in die Coface-Arena, in der wir seit dem Umzug der Mainzer vom Bruchweg-Stadion noch keinen Punkt geholt haben. Da mein Vertrauen in die Truppe sowieso auf den Nullpunkt gesunken ist und ich die herausragenden Nehmerqualitäten des Aufbaugegners VfB zur Genüge kenne, hatte ich kein besonders gutes Gefühl vor dem Spiel, um es milde auszudrücken.
Mit Shinji Okazaki steht zu dem noch ein Ex-VfBler in den Mainzer Reihen, ist zu allem Überfluss auch deren bester Torschütze, so dass, wenn man den VfB kennt, davon auszugehen war, dass er, wie fast jeder Ex-Spieler, auch gegen uns treffen würde. Okazaki ist für mich ein Sinnbild der Ära Bobic/ Labbadia. Ich bemängelte oft, dass unter Labbadia das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt war, er seine Mannschaft im Kopf hatte und diese auch so aufstellte, wenn nichts Gravierendes vorgefallen war. So brachte man auch im „Fall Okazaki“ auf Teufel komm raus Stoßstürmer Ibisevic, und war er noch so lustlos oder formschwach und setzte stattdessen Okazaki überhaupt nicht ein oder wenn, dann nicht auf seiner besten Position. Ich hatte es seinerzeit schon thematisiert, dass Okazaki des Öfteren als bester Torschütze mit Selbstvertrauen aus einer Vorbereitung kam, um dann zum Auftakt, doch wieder auf der Bank zu versauern. Okazaki, der sich sowieso in einem ihm fremden Kulturkreis zurechtzufinden hatte, hatte zu allen sportlichen Problemen in Labbadia noch einen Trainer, der den Reservisten nicht einmal erklärt hat, weshalb er nicht auf sie setzt und, wie ich hörte, nur mit den „Stammkräften“ gesprochen hat. Dadurch hatte es ein sensibler Spieler wie Okazaki doppelt schwer nachzuvollziehen, in welch falschem Film er sich befand Ich fand es außerordentlich schade, wie es gelaufen ist und mag ihn nach wie vor, unvergessen sein Tor gegen Schalke beim ersten Spiel im fertig umgebauten Stadion oder sein Fallrückziehertor in Hannover.
Große Lust auf den VfB verspürte ich zudem nicht, als wir im Dauerregen von Mainz an unserem Platz angekommen waren. Direkt vor unserem Block auf der Haupttribüne Seite waren die Nasen von Sky Hellmann, Didi Hamann, Metzelder und Loddar schon kräftig am analysieren, als wir nach unzähligen Gesprächen im eingezäunten Busparkplatzbereich und auch im Innenraum des Stadions an unserem Platz angekommen waren. Nach YNWA und schöner Schalparade ging es hinein ins Spiel. Die Aufstellung von Stevens erstaunte dann doch. Dass er nach dem Schalke-Debakel auf gleich fünf Positionen wechselte war nachzuvollziehen, dass er aber Mit Werner, Ginczek und wohlwollend auch noch Gentner gerade einmal drei Offensivkräfte aufbot, überraschte dann doch. So war es nicht verwunderlich, dass sich der VfB hinten reindrängen ließ und vorne in der ersten Halbzeit überhaupt nicht stattfand. Dennoch bedurfte es für die Mainzer eines Standards. Geis verwandelte den Freistoß aus 22 Metern sehenswert direkt, wobei Okazaki Ulreich schlitzohrig die Sicht versperrte. Kurz nach Wiederbeginn hatte Ginczek die erste VfB-Chance, diese war jedoch hochkarätig, lief er doch alleine auf den Mainzer Schlussmann Karius zu. Karius, der aus der Torwartschmiede des VfB stammt, reagierte glänzend mit einem Reflex. Danach war es aber wieder für lange Zeit vorbei mit der VfB-Herrlichkeit. Die Mainzer übernahmen wieder die Initiative und waren dem 2:0 näher als der VfB dem Ausgleich. Erst durch die Hereinnahmen von Maxim und Kostic kam der VfB zu mehr Ballkontrolle und folglich auch zu Torchancen. Die aber, die zum Ausgleich führte, war im Grunde überhaupt keine. Kostic‘ als Flanke gedachter Ball kullerte am Ende an Freund und Feind vorbei ins Tor. Sein erster Bundesligatreffer, kurios, aber egal. Danach wurde der VfB mutiger und hätte bei genaueren Zuspielen sogar noch den Sieg davon tragen können. Doch, auch die Mainzer hatten den Sieg in Person von Okazaki vor Augen, dessen Ball in der Nachspielzeit von Christian Gentner noch von der Linie gerettet werden konnte. So stand am Ende ein alles in allem glücklicher Punkt auf der Haben-Seite. Nach der Negativserie in Mainz in den letzten Jahren gewann ich diesem durchaus Positives ab, auch wenn man sich als Schlusslicht der Tabelle natürlich von dort nicht weg bewegt, wenn man seine Spiele nicht gewinnt. Stevens hob die Stabilität hervor, die seine Umstellungen gebracht hatten, das war nach dem indiskutablem Auftritt gegen Schalke auf jeden Fall ein Fortschritt und nicht der falscheste Ansatz.
Wer über die Überbelastung der armen Spieler jammert, sollte die Fans in einer englischen Woche auch nicht außer Acht lassen, vor allem dann nicht, wenn es in dieser zwei Mal auswärts zur Sache geht. Keine 72 Stunden nach dem Abpfiff in Mainz wurde der VfB schon wieder in Hamburg gefordert. Für uns hieß dies, Sonntag gegen 0 Uhr ziemlich geschafft zu Hause gewesen, den Sonntag mehr oder weniger zum regenerieren und ausruhen genutzt, um sich dann am Montagmorgen auf den Weg nach Hamburg zu machen. Wir hatten zwar einen angenehme Zeit für unseren Flug gewählt, nämlich 10 Uhr morgens, trotzdem hieß es früh aufzustehen, um den Weg zum Flughafen und die Prozeduren dort ohne großen Zeitdruck hinter sich zu bringen. Wird Hamburg erfahrungsgemäß hart, war mir eigentlich daran gelegen, gemütlich in den Tag zu starten, wohlwissend, dass der Abend sicher lang werden würde. Weit gefehlt, wenn man Bekannte am Flughafen trifft und von denen zum Frühschoppen animiert wird. So wurde die Wartezeit schon feuchtfröhlich hinter sich gebracht.
Da wir bereits zig Mal in Hamburg waren und die meisten Sightseeing-Ziele schon hinter uns haben, war es uns relativ egal, dass das Wetter an diesen drei Tagen zu keinen Outdoor-Aktivitäten, abgesehen vom Spiel, einlud. Irgendwo drinnen, sei es im Hotel oder am Montagnachmittag in der Pils-Börse, war es da doch am gemütlichsten. Montagabend dann aber hatten wir eine Verabredung in Hamburg-Altona auf dem Ottenser Weihnachtsmarkt zum Glühwein mit Schuss trinken. Dieser Abend war ein gelungener Opener für den Hamburg-Aufenthalt und klang im Schweinske Altona noch nett aus. Die ersten Verluste gab es dabei auch zu verzeichnen, ohne jetzt Namen zu nennen, ich war’s definitiv nicht. ;-)
Nach (zu) kurzer Nacht starteten wir dann mit einem sensationell reichhaltigen Frühstück in unserem Hotel Novotel Hamburg City Alster in den Tag. Für den Nachmittag hatte der Hamburger VfB-Fanclub Roter Brustring Hamburg (RBHH) zum Warmup auf Hamburgs geilsten Weihnachtsmarkt, den Santa Pauli am Spielbudenplatz, mitten auf der Reeperbahn, geladen. Dort verabredeten wir uns mit anderen VfBlern, die auch schon angekommen waren, um uns aufs Spiel einzustimmen. Es war windig und nasskalt, Hamburger Wetter eben. Ich finde es immer wieder schön und bin dankbar dafür, wie sich die Jungs vom RBHH ins Zeug legen und eine gemeinsame Anlaufstelle für die VfB-Fans, die im Lauf der Zeit natürlich immer mehr wurden, schaffen. Leider machten die Terminierungen für „ihr“ Heimspiel einer neuerlichen Barkassenfahrt, die bei Samstag-Terminen traditionell für VfB-Fans nach dem Spiel stattfindet, in den letzten Jahren einen Strich durch die Rechnung, aber, der Treff auf dem Santa Pauli hatte auch etwas und war schön und stimmungsvoll. Bemerkenswert dabei war, dass es sich eine Reisegruppe aus dem Sponsorenpool des VfB mit Norbert Haug, dem ehemaligen Motorsport-Chef von Mercedes Benz, sowie Buffy Ettmayer ebenfalls nicht nehmen ließ, beim Treff vorbei zu schauen. Noch schnell Fotos mit beiden gemacht und ein wenig mit Buffy gesmalltalkt, der ja für beide Vereine am Ball war, und schon gab es das Kommando zum gemeinsamen Abmarsch und zur gemeinsamen Fahrt mit S-Bahn und Shuttle-Bus zum Stadion. Dort trafen wir auch noch zahlreiche Freunde und Bekannte. Schon bemerkenswert, dass zu einem Spiel in Hamburg unter der Woche noch gut 1.500 VfBler anreisen. Der harte Kern ist eben überall dabei, wer konnte, war dabei, schließlich bekommt auch nicht jeder in der Vorweihnachtszeit frei, sonst wären es noch einige mehr geworden. Langsam bin ich es müßig, mich über die Terminierungen von Spielen aufzuregen, bei denen die Vereine mehr als 300 Kilometer auseinander liegen. Dass nur solche Vereine bspw. sonntags gegeneinander spielen, bei denen die Entfernungen kürzer sind, wird ja schon lange außer Acht gelassen. Und, dass es in einer Saison mit drei englischen Wochen, den VfB alle drei Mal erwischt, auswärts ran zu müssen, dazu noch in Dortmund, Hamburg und Köln, was man alles gerne mal mit Übernachtung macht, ist schade und unterstreicht den nicht vorhandenen Stellenwert der Fans im Handeln der DFL.
Nach dem glücklichen Punktgewinn von Mainz wusste ich auch vor Hamburg nicht so recht, was wir zu erwarten hätten. Hamburg ist im Aufwind und hat die letzten drei Heimspiele allesamt gewonnen, auf der anderen Seite machte mir Mut, dass der VfB in den letzten Jahren öfter mal in Hamburg gewann, obwohl die Gesamtauswärtsbilanz dort nach wie vor verheerend schlecht ist. Stevens brachte im Gegensatz zum Mainz-Spiel den wieder einsatzbereiten Harnik und Maxim für Ginczek und Werner. Das Spiel begann mit einem engagierten HSV, der anfangs die Spielregie übernahm, erste Chancen gab es aber hüben wie drüben. Der VfB war präsenter als noch in Mainz im ersten Durchgang, hatte aber große Probleme mit dem guten Hamburger Pressing in der Anfangsphase, das den VfB immer wieder zu Ballverlusten verleitete. Den ersten unschönen Aufreger gab es in der 20. Minute, als Van der Vaart Georg Niedermeier fernab des Spielgeschehens von hinten um rempelte. Gelb wäre das Mindeste in dieser Situation gewesen, alleine wegen dieser Dummheit des Niederländers wäre auch die rote Karte akzeptabel gewesen. Jeder im Stadion sah es, „nur“ eben die vier Schiedsrichter hatten Tomaten auf den Augen.
Als Sky-Kultreporter Rolf „Rollo“ Fuhrmann von Van der Vaart wissen wollte, was ihn bei dieser Aktion geritten hätte, rastete er vor laufender Kamera aus und fragte Rollo, ob er schlecht geschlafen habe. Ein arroganter A… , früher begnadeter Fußballer, heute ein Altstar, der mehr durch Eskapaden neben und Handgreiflichkeiten auf dem Platz auffällt, denn durch fußballerische Glanzpunkte. Wer den HSV nicht mag, muss sich eigentlich wünschen, dass Van der Vaart noch lang sein Unwesen im HSV-Team treibt. Er macht nur noch ganz selten den Unterschied aus, ist sonst eher Mitläufer denn Leistungsträger, blockiert aber einen Stammplatz, weil, einen Van der Vaart setzt man doch nicht auf die Bank.
Nach dieser Situation war es aber zum Glück vorbei mit der HSV-Herrlichkeit. Die Fehlpässe auf Hamburger Seite häuften sich, das Publikum wurde ungeduldig und pfiff die Rothosen aus, während der VfB mehr und mehr Spielkontrolle und Sicherheit erlangte und Chance um Chance kreierte. Schön herausgespielt war dann auch das 0:1. Klein nahm einen Fehlpass von Van der Vaart (danke!) auf, passte zu Harnik und nahm Tempo auf. Harnik auf Maxim, der den Ball bekam, weil Behrami stolperte. Maxim mit Auge und Übersicht auf Klein, der inzwischen in Position gelaufen war und gegen die Laufrichtung von Drobny einschob. Riesen Jubel im Block und auf dem Feld, spätestens ab diesem Zeitpunkt, war mir klar, hier geht heute was. Kurz darauf war Halbzeit. Aus der Kabine kam der VfB nicht nur früher als der HSV sondern auch besser. Beinahe hätte es 0:2 gestanden, Harnik und Niedermeier verpassten, jetzt auf unserer Seite, haarscharf das erlösende Tor.
Mittlerweile hatte ich ein richtig gutes Gefühl, zu desolat präsentierte sich der HSV, ein weiteres Tor lag in der Luft, dann hätte ich mir durchaus auch ein 0:4 wie 2012 vorstellen können, weil die VfB-Brust breiter und der HSV immer hilfloser wurde. Doch plötzlich übernahm Schiedsrichter Brych die Hauptrolle und schickte Georg Niedermeier wegen einer vermeintlichen Notbremse mit glatt Rot vom Platz. Nie und nimmer war das eine Notbremse, Sakai wäre noch zur Stelle gewesen. Dass Niedermeier nur die Mindestsperre von einem Spiel erhielt, unterstreicht meine Sicht der Situation, kommt sie doch einem Freispruch gleich. Um seine Schiris zu schützen verhängt der DFB diese „Mindestsperre“, schwachsinnig dieses „Gesetz“, aber ein Gesetz ist nun mal so schwachsinnig wie die Herren, die es beschließen.
Im Fußball gelten eben andere Gesetze wie im normalen Leben, Fußballer werden trotz erwiesener Unschuld verurteilt, Fans werden Restriktionen auferlegt, ihrer Freiheit beraubt, präventiv einfach mal als potentielle Straftäter angesehen, von Polizeikonvois begleitet und sind der Willkür dieser ausgesetzt. Fast schon aberwitzig in Hamburg wie eine Gruppe VfBler, die meinetwegen dem Ultras-Lager zuzurechnen sind und deren Zug erst früh morgens zurück nach Stuttgart fuhr, die also noch eine schöne Nacht auf dem Hamburger Kiez verbringen wollten, in der S-Bahn und bis auf den Kiez Polizeigeleit bekamen. Wir fuhren zufälligerweise mit der gleichen Bahn in die Stadt und fanden es nur lächerlich und beschämend. Keine Ahnung, bis wohin die Jungs begleitet wurden, auf die Toilette sicherlich auch noch, als wir die Gruppe nachts um 3 Uhr wieder trafen, war von den bis an die Zähne bewaffneten Turtles nichts mehr zu sehen.
Nach der roten Karte, um wieder zum Spiel zurück zu kommen, war es natürlich ein ganz anderes Spiel. Der HSV versuchte Druck aufzubauen und die Überzahl zu nutzen, der VfB war „nur“ noch darauf bedacht, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Das machten sie überraschend gut und geschickt, der HSV kam auch in Überzahl und offensiver Wechsel kaum zu nennenswerten Torchancen. Der VfB zwar nach wie vor mit manch haarsträubendem Ballverlust, wenn auch im Vergleich zu etlichen Spielen zuvor, stark minimiert, aber, dieses Mal mit einer kämpferisch absolut überzeugenden Vorstellung. Der Sieg war insgesamt hochverdient und macht auf einmal Mut, den Klassenerhalt schaffen zu können. Huub Stevens weiß, was zu tun ist und findet langsam „seine“ Formation. Auf Schönspielerei kommt es in diesen Tagen nicht an, wir müssen von Spiel zu Spiel denken und in Eichhörnchenmanier Punkte sammeln.
Gelänge gegen Paderborn der zweite Heimsieg der Saison, hätte man mit dann 19 Punkten eine solide Basis für die Rückrunde gelegt. Aber, Vorsicht vor Paderborn, einfach nur bemerkenswert, was die Underdogs für eine Saison spielen. Mit großem Kampf- und Teamgeist spielen sie den einfachen Ball, eben das was sie können. Diesbezüglich könnten sich unsere Jungs eine Scheibe davon abschneiden und demütig zum kleinen Einmaleins des Fußballs zurück kehren, erst Sicherheit in die Aktionen bekommen, anstatt mit Hacke, Spitze, eins zwei drei den Ball zu vertändeln und in Konter zu laufen. Diesen Schlendrian treibt Stevens ihnen nach und nach aus und berücksichtigt Spieler, die diese Lektion partout nicht lernen möchten, seltener oder überhaupt nicht mehr.
Gegen Paderborn erwarte ich kein mitreißendes Spiel, eher ein Taktikgeplänkel und auf beiden Seiten die primäre Vorgabe, keine Fehler zu machen und ein Gegentor herzuschenken Solche Spiele kennen wir noch aus der Rückrunde der Vorsaison, als Stevens bei seiner ersten Amtszeit fast so etwas wie eine neue Heimstärke auf den Wasen zurückbrachte, die letztlich auch die Basis für den Klassenerhalt war. Mir wäre es auch völlig egal, wenn wir einem Grottenkick beiwohnen und (erst) in der 88. Minute den 1:0-Siegtreffer bejubeln dürften, Hauptsache, wir geraten nicht in Rückstand. Dann nämlich dürfte es gegen tiefstehende Ostwestfalen sehr schwierig werden, das Spiel noch zu drehen.
Ein Silberstreif am Horizont ist der unerwartete Auswärtssieg in Hamburg allemal, auch zwei Tage später noch tut er verdammt gut.
Nachdem wir den Volkspark verlassen und endlich einen Busshuttle bekommen hatten, wurde der Abend im Kreise von Freunden und angesichts eines runden Geburtstags noch richtig lustig und lang. Am Mittwoch, bei erneut sehr bescheidenem Wetter, besuchten wir noch das sehenswerte Miniatur-Wunderland, bevor es abends zurück ins Königreich Württemberg ging. Tolle Tage liegen hinter uns und bereits übermorgen geht es schon wieder in unser geliebtes Neckarstadion. Ein fast volles Haus, davor und danach diverse Treffen auf ein Saisonabschlussbierchen mit Freunden, was kann es Schöneres geben?

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21. Oktober 2013

Wechselbad der Gefühle

Category: Frankys Blogs — Tags: , , , , , , – Franky @ 20:07

Bilder vom Tor-Festival in Hamburg sind jetzt online. Es war mal wieder ein denkwürdiger Trip in die Hansestadt, auch wenn ich im Nachhinein feststellen muss, dass vier Tage Hamburg schon heftig sind. Am Donnerstag war richtiges Sauwetter angesagt, da blieb uns fast nichts anderes übrig, als nach kurzen Fußmärschen im Regen bei nächster Gelegenheit wieder einzukehren. Kontrastwetter dann am Freitag, strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen, die einluden mal nach Blankenese rauszufahren, im Botanischen Garten vorbei zu schauen und an den Landungsbrücken zu flanieren. Abends dann eine Kiezführung mit Titten-Tina, einschließlich eines Blicks in den Boxkeller der Ritze. Hat sich gelohnt. War interessant und amüsant! Beim Gang durch die Herbertstraße mussten die Damen eben einen Umweg nehmen, that’s life! :-) .

Samstags dann trafen nach und nach immer mehr VfBler ein, unsere Freunde schon früh morgens, so dass wir nach einem guten Frühstück zu einer rund 15-stündigen Kneipentour aufbrachen und aus vielen Kiezkneipenperspektiven heraus das Treiben auf der sündigen Meile bzw. deren Seitenstraßen erleben durften. Da wir alle nicht so verschrocken sind, mussten wir zwischendurch auch einmal nachsehen, ob sich in Lokalen wie dem Goldenen Handschuh und Elbschlosskeller je etwas ändern würde, was nach diesem Wochenende ganz klar zu verneinen ist. Was man dort erlebt, muss leider der Zensur zum Opfer fallen. Mutige Neugierige sollten sich einfach selbst davon überzeugen.

Am Spieltags morgen dann stand der Frühschoppen mit dem Hamburger OFC Roter Brustring Hamburg ab 11 Uhr in der Sportsbar Loop in HH-Bahrenfeld auf dem Programm. Einige VfBler, einschließlich unserer Fanbetreuung Klenky und Christian, hatten sich dort zum Essen und Vorglühen versammelt. Leider wurde uns wieder ein Sonntagsspiel verordnet, so dass eine Barkassenfahrt, wie schon in der letzten Saison, nicht zustande kam. Deshalb würde ich mir das Spiel beim HSV (oder gar dem FC St. Pauli!?) mal an einem der letzten beiden Spieltage, also Samstag 15:30, wünschen.

Trotzdem hat es wieder viel Spaß gemacht, leider kamen auch von unseren Bekannten weniger als erwartet zum Treffpunkt, die Kieznacht hatte bei einigen ihren Tribut gefordert.

Von HH-Bahrenfeld ist es lediglich eine S-Bahn-Station bis Othmarschen, von wo aus Shuttle-Busse zum Volksparkstadion verkehren. Kurze Wege, so haben wir es doch gerne! Nach der Ankunft am Stadion blieb noch Zeit im Bistro Picknick das eine oder andere Bierchen zu trinken und sich mit Freunden zu treffen.

Dann ging es also hinein zum eigentlich Highlight und Anlass des Hamburg-Trips. Für mich ist und bleibt es das Volksparkstadion, dann laufe ich schon überhaupt nicht Gefahr, bei den vielen Namenswechseln durcheinander zu kommen. Hamburg ist seit Jahren ein Pflicht-Auswärtsspiel für mich. Zum einen wegen unserer Freunde aus Hamburg und Umgebung, wegen der Stadt an sich, wegen dem Kiez und nicht zuletzt auch wegen dem Stadion. Mir gefällt es immer sehr gut dort, weil ich mich dort auch als Auswärtsfan gut behandelt fühle. Man ist nicht total abgeschottet von den HSV-Fans, kauft an denselben Kiosken sein Vollbier wie die HSVer und auch die Einlasskontrollen sind relativ entspannt. So geht’s doch auch!

Nach zwei Siegen in Folge in Hamburg sollte an diesem fast Spätsommertag der dritte Auswärtsdreier bei den Rauten folgen. Das Spiel begann vielversprechend, denn, wir hatten kaum Platz genommen, schon traf Maxim überlegt zum 0:1. Leider zog sich der VfB danach etwas zurück und ließ den HSV ins Spiel kommen. Der HSV übernahm die Initiative, kam aber noch nicht zu klaren Chancen, unsere Verteidigung stand anfangs ganz gut. Das änderte sich nach gut 20 Minuten. Sakai, wieder einmal zu weit aufgerückt, musste hinten rechts von William Kvist vertreten werden, der gleich doppelt patzte und den starken Arslan an den 5-Meter-Raum passen ließ, wo sich Lasogga nicht zwei Mal bitten ließ und zum Ausgleich traf. Ein Warnschuss zur rechten Zeit, besann sich der VfB danach doch wieder mehr auf die Offensive. Eine Viertelstunde nach dem Ausgleich schlug Maxim einen Freistoß in den Strafraum und genau auf den Kopf unseres Käpt’n Christian Gentner, der zur 2:1-Halbzeitführung einnetzte. Auch danach hatte es wieder den Anschein, der VfB wolle sich auf der Führung ausruhen. Dennoch hätte der VfB kurz nach dem Seitenwechsel auf 3:1 erhöhen können, als Ibisevic eine Hereingabe von Ibrahima Traore knapp verfehlte. Danach verlor der VfB völlig den Faden, kassierte das 2:2 durch Beister und ließ danach Chancen im Minutentakt zu, so dass einem angst und bange werden konnte. In diese Drangphase hinein fiel das zu diesem Zeitpunkt dann doch überraschende 3:2 für den VfB. Die Freude darüber währte allerdings lediglich drei Minuten, bis van der Vaart zum Endstand traf.

Besagter van der Vaart provozierte dann wohl unseren Jungspund Antonio Rüdiger, der sich daraufhin zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Dass der in die Jahre gekommene van der Vaart solche Mittel für notwendig erachtet, hat er ja bereits im Februar dieses Jahres zugegeben, als er eine Rote Karte für Lewandowski durch Schauspielerei provozierte. Ich hoffe es, glaube es aber nicht, dass das DFB-Sportgericht bei der Urteilsfindung auch recherchiert, wie gravierend die Provokation war und ob eine Sperre für van der Vaart möglicherweise auch in Frage kommen könnte.

Ob er Rüdiger jetzt „Nigger“ genannt hat, wie in manchen Foren zu lesen ist (eine seriöse Quelle darüber habe ich nicht gefunden) oder ihm sonstige Nettigkeiten entgegengeworfen hat, meiner Meinung nach muss sich Antonio Rüdiger besser in den Griff bekommen. Dies war seine vierte Rote Karte in seinen letzten dreißig Pflichtspielen, was eindeutig zu viel ist. Als Wiederholungstäter – schon bei seiner Roten Karte gegen Fürth ging es nicht um den Ball –  erwartet ihn eine Sperre von vermutlich vier bis fünf Spielen. Da bald wieder Schorsch Niedermeier zurückkehren wird und mit Haggui noch ein bundesligaerfahrener Recke bereit steht, dürfte Rüdigers Stammplatz, auch nach Ablauf der Sperre, erst einmal futsch sein. Er wird sich wieder ganz hinten anstellen müssen und hat zunächst einmal viel Zeit, über seine Dummheit(en) nachzudenken. Der VfB hat ja ein Gespräch mit Rüdiger angekündigt. Ich wünsche mir, dass es dabei nicht nur um das übliche Blabla wie „Bärendienst für die Mannschaft“ geht, sondern man auch versuchen wird, der Sache auf den Grund zu gehen, weshalb sich der Spieler in manchen Situationen so gehen lässt. Wie man so hört, soll er ja auch Probleme außerhalb des Platzes haben.  Er ist ein begnadetes Talent, sollte sich aber mehr aufs fußballerische konzentrieren. Dass man ihn (noch) nicht abzuschreiben braucht sieht man an den Boatengs, die am Anfang ihrer Karrieren auch mehr durch Kapriolen außerhalb des Platzes und Aussetzern auf dem Platz aufgefallen sind, als durch fußballerische Höchstleistungen. Beide legen inzwischen eine bemerkenswerte Karriere hin.

So müssen wir am Ende mit dem einen Punkt zufrieden sein, auch wenn das nach dreimaliger Führung und drei Auswärtstoren schwer fällt.  Vor dem Spiel noch sagte ich, dass wir, wenn wir schon die Heimspiele nicht gewinnen, wenigstens auswärts gewinnen sollten. Nach diesem Spiel jetzt ist ein Heimsieg gegen den Club schon fast wieder Pflicht, möchte man den Anschluss an Platz vier nicht verlieren. Ich finde nicht, dass die Hoffnung darauf zu hoch gegriffen ist. Lassen wir einmal die Bayern, den BVB und Bayer Leverkusen außen vor, ist die Liga ausgeglichen wie selten, so dass, mit ein wenig Konstanz, auch mehr als die (finanziell) unattraktive Europa League drin sein könnte.

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25. Juni 2010

WM 2010: 3. Spieltag, Gruppe E und F

Japan steht im Achtelfinale! Dänemark ist raus

Japan steht im Achtelfinale! Die Mannschaft von Trainer Takeshi Okada gewann am 3. Spieltag der Gruppe E das Endspiel um Platz zwei gegen Dänemark mit 3:1 (2:0) und trifft nun auf Paraguay. Dänemark ist ausgeschieden. Vor 27.967 Zuschauern im Royal Bafokeng Stadion in Rustenburg brachte Keisuke Honda Japan mit einem direkten Freistoß in Führung (17.). Yasuhito Endo erzielte, ebenfalls per Freistoß, das 2:0 (30.). Shinji Okazaki markierte kurz vor Schluss den 3:1-Endstand (88.). Für Dänemark verkürzte Jon Dahl Tomasson zwischenzeitlich per Nachschuss nach Foulelfmeter auf 1:2 (81.). Damit zieht Japan zum zweiten Mal nach 2002 ins Achtelfinale ein und trifft dort am 29. Juni auf Paraguay. Dänemark dagegen fliegt bei der vierten WM-Teilnahme zum ersten Mal schon nach der Vorrunde aus dem Turnier.

Holland hält sich schadlos – Robben wieder fit

Die Niederlande haben auch das dritte Spiel der Gruppe E gewonnen und damit weiter Selbstvertrauen für die K.o.-Runde getankt. Gegen das schon ausgeschiedene Kamerun gab es im letzten Gruppenspiel einen verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg. Vor 63.093 Zuschauern in Kapstadt brachte Robin van Persie die Niederländer in Führung (36.). Samuel Eto’o glich nach einem Handspiel von Rafael van der Vaart im eigenen Sechzehner per Elfmeter aus (63.), der eingewechselte Klaas Jan Huntelaar erzielte das Siegtor (84.). Huntelaars Treffer war ein Pfostenschuss des eingewechselten Arjen Robben vorausgegangen. Die Niederlande treffen im Achtelfinale nun auf Italien-Bezwinger Slowakei. Kamerun schließt die WM enttäuschend mit null Punkten und 2:5 Toren ab und steht ohne Coach da. Paul Le Guen bekräftigte nach dem Spiel, nicht mehr weitermachen zu wollen. Le Guen soll Nachfolger von Pim Verbeek als australischer Auswahlcoach werden.

Weltmeister Italien ist ausgeschieden

Weltmeister Italien ist sensationell in der Vorrunde gescheitert. Die Azzurri verloren das dritte Spiel der Gruppe F gegen die Slowakei mit 2:3. Der Ex-Nürnberger Robert Vittek erzielte zwei Tore für die Slowaken. Für die Italiener konnten Antonio Di Natale und Fabio Quagliarella nur noch zum 1:2 bzw. 2:3 verkürzen. Kamil Kopunek erzielte das entscheidende dritte Tor für die Slowakei. Italien ist damit nach Frankreich 2002 der zweite Weltmeister, der sich bereits in der Vorrunde verabschiedet. Die Azzurri beendeten die Vorrunde ohne Sieg auf dem letzten Platz der Gruppe F. Vor rund 53.412 Zuschauer im Ellis-Park-Stadium zu Johannesburg erreichte die Slowakei mit dem Überraschungssieg als zweites Team neben Paraguay das Achtelfinale.

Neuseeland ohne Niederlage ausgeschieden

Paraguay hat die Gruppe F mit einem 0:0 gegen Neuseeland als Erster abgeschlossen und damit gute Chancen auf den Durchmarsch ins Viertelfinale. Die Kiwis hingegen verpassten bei ihrer zweiten WM-Teilnahme die Sensation und scheiden als Gruppendritter ohne Niederlage aus. Vor 34.850 Zuschauern in Polokwane vergab der eingewechselte Edgar Benitez die beste Chance für Paraguay (76.), das zum vierten Mal in der WM-Geschichte im Achtelfinale steht. Die Runde der letzten Acht erreichten die Rot-Weißen noch nie. Für Neuseeland war die WM mit drei Remis in drei Spielen trotz des frühen Aus ein echter Achtungserfolg. Auf Seiten der Paraguayer fehlt Victor Caceres im Achtelfinale gegen Japan. Er sah seine zweite Gelbe Karte.

(spox.com)

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